Die vorliegende Bachelorthesis untersucht in einer Querschnittstudie den Einfluss verschiedener Faktoren auf das Stresslevel Studierender mit besonderem Fokus auf das Konstrukt Resilienz. Die Stichprobe setzt sich aus 225 Studierenden im Alter von 18 bis 31 Jahren zusammen und wird primär über die sozialen Netzwerke akquiriert. Zur Datenerhebung wird ein Online-Fragebogen, bestehend aus den Messinstrumenten Stress- und Coping-Inventar (SCI) und der Resilienzskala-13, herangezogen. Mittels bivariaten Korrelationen und Mann-Whitney-U-Test werden die Daten untersucht. Erwartungsgemäß lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Stresslevel und der Resilienz herausstellen, sowie ein Einfluss der Resilienz auf die körperlichen und psychischen Stresssymptome. Aus der Wohnsituation von Studierenden ist ein signifikanter Einfluss auf das Stresserleben ableitbar. Entgegen der Erwartung weist das Vorhandensein eines Nebenjobs keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das Stresslevel auf.
Grundlegend ist zu analysieren, was genau unter dem Begriff Stress verstanden wird. Umgangssprachlich gruppiert man unter Stress sowohl die psychischen, physischen als auch die auslösenden Faktoren. Wissenschaftlich betrachtet, lässt sich das Konstrukt jedoch in unterschiedliche Kategorien untergliedern, als auch aus der Perspektive von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen deuten. Stress wird primär durch Herausforderungen oder Belastungen ausgelöst. Diese sogenannten Stressoren können in allen Lebensbereichen auftreten und sind individuell hinsichtlich ihres Einflusses auf den Organismus zu betrachten.
Empirisch bestätigt ist jedoch, dass besonders bedeutungsvolle Veränderungen, wie beispielsweise der Beginn eines Studiums oder der Auszug aus dem elterlichen Haus, einen hohen Einfluss auf das individuelle Stresslevel haben. Die Folgen von Stress sind ebenso vielfältig wie die Zahl an möglichen stressauslösenden Situationen. So reagieren manche Individuen mit gereiztem Verhalten, während wiederum andere Schlafstörungen oder Kopfschmerzen beklagen. Laut Gesundheitsreport der AOK geben 53 Prozent der Studierenden nach eigener Einschätzung ein hohes Stresslevel an. Im Vergleich mit anderen Bevölkerungsgruppen wird deutlich, dass Studierende gestresster sind als andere gesellschaftliche Gruppen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Stress
- 2.1.1 Begriffsbestimmung Stress
- 2.1.2 Stresstheorien
- 2.1.2.1 Reaktionsorientierte und psychophysiologische Stresstheorien
- 2.1.2.2 Stimulusorientierte Stresstheorien
- 2.1.2.3 Transaktionale Stresstheorien
- 2.1.3 Psychophysiologische Auswirkungen von Stress
- 2.2 Resilienz
- 2.2.1 Begriffsbestimmung Resilienz
- 2.2.2 Risiko- und Schutzfaktoren
- 2.2.2.1 Das Risikofaktorenkonzept
- 2.2.2.2 Das Schutzfaktorenkonzept
- 2.2.3 Resilienzmodelle
- 2.3 Die Lebenssituation von Studierenden
- 2.4 Aktueller Forschungsstand
- 2.5 Ableitung der Hypothesen
- 3 Methodik
- 3.1 Untersuchungsdesign und Durchführung
- 3.2 Stichprobe
- 3.3 Erhebungsinstrumente
- 3.3.1 Stress- und Coping-Inventar (SCI)
- 3.3.2 Resilienzskala-13 (RS-13)
- 3.4 Statistische Analyse
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Deskriptive Analyse
- 4.2 Ergebnisse der Hypothesen
- 4.2.1 Auswertung der Hypothese H₁
- 4.2.2 Auswertung der Hypothesen H2, H2a, H2b
- 4.2.3 Auswertung der Hypothesen H3, Hзa, Hзb
- 4.2.4 Auswertung der Hypothese H4
- 4.3 Zusammenfassung der empirischen Befunde
- 5 Diskussion und Ausblick
- 5.1 Interpretation der Ergebnisse
- 5.2 Diskussion der Methodik
- 5.3 Implikationen und Ausblick
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss verschiedener Faktoren auf das Stresslevel von Studierenden, wobei der Fokus auf dem Konstrukt Resilienz liegt. Die Arbeit soll die Zusammenhänge zwischen Stress und Resilienz aufzeigen und die Auswirkungen von Resilienz auf Stresssymptome analysieren. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Wohnsituation und die Verfügbarkeit eines Nebenjobs das Stresslevel von Studierenden beeinflussen.
- Stress als psychisches Phänomen
- Resilienz als Schutzfaktor gegen Stress
- Einflussfaktoren auf das Stresslevel von Studierenden
- Zusammenhang zwischen Resilienz und Stresssymptomen
- Einfluss der Wohnsituation und des Nebenjobs auf das Stresslevel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und stellt die Relevanz der Thematik dar. Das zweite Kapitel bietet einen umfassenden theoretischen Hintergrund zu Stress und Resilienz. Es werden verschiedene Stresstheorien vorgestellt, sowie die psychophysiologischen Auswirkungen von Stress beleuchtet. Außerdem werden die Definition und die relevanten Aspekte von Resilienz sowie die Bedeutung von Risiko- und Schutzfaktoren erläutert. Der aktuelle Forschungsstand zum Thema Stress bei Studierenden wird im Folgenden präsentiert.
Das dritte Kapitel beschreibt die Methodik der Untersuchung. Es werden das Untersuchungsdesign, die Stichprobe, die verwendeten Erhebungsinstrumente sowie die statistische Analyse vorgestellt.
Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Die Ergebnisse der deskriptiven Analyse werden dargestellt und die Hypothesen werden ausgewertet.
Schlüsselwörter
Stress, Resilienz, Studierende, Stresslevel, Coping, Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Wohnsituation, Nebenjob, Studienbelastung, psychische Gesundheit, empirische Forschung, Online-Fragebogen, SCI, RS-13.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Keep calm and study?! Der Einfluss verschiedener Faktoren auf das Stresslevel Studierender, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504137