1. Einleitung
Diese Arbeit soll sich mit dem Phänomen der Personalisierung von Politikern, insbesondere der der Kanzlerkandidaten befassen, denn dieses Mittel der Politik bzw. der Politikberichterstattung in den Medien, vor allem während Wahlkämpfen spielt in immer größerem Maße eine Rolle. Besondere Bedeutung erhält die Auseinandersetzung mit der Personalisierung, wenn bedacht wird, dass in Deutschland ein parlamentarisches System herrscht, in dem die Regierung aus dem Parlament hervorgeht. Das Volk wählt demzufolge nur indirekt den Bundeskanzler, als das es für eine Partei mit ihrem jeweiligen Kanzlerkandidaten votiert. Anders ist es in einem präsidentiellen System, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika, in dem die Wähler die Möglichkeit haben, ihr Regierungsoberhaupt unmittelbar zu wählen. Bei den Wahlen in den USA stehen die Kandidaten fast ausschließlich im Mittelpunkt des Wahlkampfes, während ihre jeweilige Parteizugehörigkeit weitestgehend in den Hintergrund tritt. Aufgabe dieser Arbeit wird nun sein, die vorliegende Literatur daraufhin zu untersuchen, ob in Deutschland eine sogenannte Amerikanisierung des Wahlkampfes in Hinsicht auf den Aspekt der Personalisierung stattgefunden hat bzw. stattfindet. Daran knüpft sich die Frage, wie sich die Personalisierung auf das Wahlverhalten auswirkt. Lässt sich ein Einfluss auf die Wahlentscheidung ausmachen? Diese Fragestellung wird am Schluss der Arbeit anhand des Wahlkampfes zur Bundestagswahl 1998 und deren Ergebnis untersucht.
Leider ist die Literatur zum Phänomen der Personalisierung in Deutschland im Gegensatz zu den USA recht spärlich , denn diese Erscheinung ist zu jung, als dass sie in der Forschung großen Niederschlag gefunden hätte.
Zunächst sollte jedoch eine ausführliche Definition des Begriffes Personalisierung vorgenommen werden, denn in der (leider noch recht spärlichen) Literatur zu dieser Thematik wird Personalisierung keineswegs immer als fester Terminus für einen bestimmten Vorgang benutzt und bleibt häufig unscharf.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Teilkonzepte der Personalisierung
- Historische Entwicklung der Personalisierung
- Akteure und Rezipienten der Personalisierung
- Die Medien
- (Selbst)darstellung der Politiker
- Der Wähler als Rezipient der personalisierten Politik(er)
- Faktoren der Wahlentscheidung
- Die Bundestagswahl 1998
- Personalisierung der Kandidaten in den Medien
- Kandidatenorientierung als Wahlentscheidungsfaktor
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Personalisierung von Politikern, insbesondere der Kanzlerkandidaten, im Kontext der Medienberichterstattung während Wahlkämpfen. Sie untersucht, ob eine Amerikanisierung des Wahlkampfes in Bezug auf die Personalisierung stattgefunden hat und welchen Einfluss diese auf das Wahlverhalten hat. Die Arbeit analysiert die Literatur zum Thema und untersucht den Wahlkampf zur Bundestagswahl 1998 als Fallbeispiel.
- Definition und Teilkonzepte der Personalisierung
- Akteure und Rezipienten der Personalisierung (Medien, Politiker, Wähler)
- Faktoren der Wahlentscheidung (Parteiidentifikation, Issue- und Kandidatenorientierung)
- Personalisierung der Kandidaten in den Medien im Wahlkampf 1998
- Der Einfluss der Personalisierung auf das Wahlverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Personalisierung von Politikern ein und stellt die Forschungsfrage nach einer möglichen Amerikanisierung des Wahlkampfes in Deutschland. Kapitel 2 definiert den Begriff der Personalisierung und erläutert verschiedene Teilkonzepte, die den Prozess der Personalisierung beschreiben. Kapitel 3 analysiert die verschiedenen Akteure und Rezipienten der Personalisierung, wobei die Medien, die Politiker und die Wähler im Vordergrund stehen. Kapitel 4 befasst sich mit den Faktoren der Wahlentscheidung, insbesondere mit der Parteiidentifikation und der Issue- bzw. Kandidatenorientierung. Kapitel 5 untersucht die Bundestagswahl 1998 als Fallbeispiel, um die Personalisierung der Kandidaten in den Medien und deren Einfluss auf die Wahlentscheidung zu analysieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Personalisierung von Politikern, insbesondere der Kanzlerkandidaten, die Medienberichterstattung während Wahlkämpfen, die Amerikanisierung des Wahlkampfes, die Faktoren der Wahlentscheidung (Parteiidentifikation, Issue- und Kandidatenorientierung), die Bundestagswahl 1998 und der Einfluss der Personalisierung auf das Wahlverhalten.
- Arbeit zitieren
- Eva Grammel (Autor:in), 2001, Personalisierung als Mittel der Darstellung politischer Prozesse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5040
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