Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Narrativen Kompetenz im Geschichtsunterricht. Grundlage dafür bildet das Unterrichtswerk „Geschichte und Geschehen“ für die 6. Jahrgangsstufe. Unter Narrativer Kompetenz versteht der Lehrplan Plus die Erkenntnis, dass Geschichte wesentlich über Narrationen, also erzählende Darstellungen von Vergangenem, vermittelt und somit von handelnden Subjekten konstruiert wird. Narrative Kompetenz hat außerdem eine rezeptive und eine produktive Dimension, d.h. dass die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht narrative Texte (und Bilder) nicht nur lesen und untersuchen, sondern auch aktiv verfassen sollen, und zwar sowohl in Lern- als auch in Prüfungssituationen. Demzufolge soll im Geschichtsunterricht die Narrativität eine – wenn nicht sogar – die zentrale Rolle spielen, wie es von manchen Geschichtsdidaktikern schon lange gefordert wird.
Das Fachprofil des Faches Geschichte weist im Vergleich zum alten Lehrplan einige grundsätzliche Neuerungen auf. Die zu erwerbenden Kompetenzen werden nun in einem Kompetenzstrukturmodell dargestellt und in Beziehung zueinander gesetzt. Besonders auffällig ist, dass dabei die Narrative Kompetenz eine prominente Rolle einnimmt, obwohl sie im alten Lehrplan keine Erwähnung gefunden hat. Konkret rahmt sie zusammen mit der Orientierungskompetenz alle anderen Kompetenzen (Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz) ein, da diese beiden äußeren Kompetenzen abstrakter sind und immer auch die Eingerahmten miteinschließen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Die Narrative Kompetenz im Lehrplan Plus
- 1.2 Thema der Arbeit
- 1.3 Forschungsstand und methodisches Vorgehen
- 2. Analyse des Unterrichtswerks „Geschichte und Geschehen“
- 2.1 Allgemeine Beobachtungen
- 2.2 Quantitative Analyse der narrativen Aufgabenformate
- 2.3 Qualitative Analyse der narrativen Aufgabenformate
- 2.4 Weiterführende Möglichkeiten
- 2.4.1 Die rezeptive Dimension der Narrativen Kompetenz
- 2.4.2 Die produktive Dimension der Narrativen Kompetenz
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umsetzung der narrativen Kompetenz im neuen Lehrbuch „Geschichte und Geschehen“ für die 6. Jahrgangsstufe. Sie analysiert, inwiefern das Buch die von der Didaktik der Geschichte geforderte narrative Kompetenz fördert und wie die Lehrkraft diese Kompetenz mit Hilfe des Buches im Unterricht anregen kann.
- Die Narrative Kompetenz im Lehrplan Plus und ihre Relevanz für den Geschichtsunterricht
- Analyse des Unterrichtswerks „Geschichte und Geschehen“ hinsichtlich seiner narrativen Möglichkeiten
- Qualitative und quantitative Analyse der narrativen Aufgabenformate
- Weiterführende Möglichkeiten zur Förderung der Narrativen Kompetenz im Unterricht
- Die rezeptive und die produktive Dimension der Narrativen Kompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Bedeutung der Narrativen Kompetenz im Lehrplan Plus ein und erläutert den Forschungsstand und die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Kapitel 2 analysiert das Unterrichtswerk „Geschichte und Geschehen“ anhand von allgemeinen Beobachtungen, quantitativen und qualitativen Analysen der narrativen Aufgabenformate. Die Kapitelübersichten geben einen Überblick über die Inhalte und den Aufbau der Arbeit, ohne jedoch zentrale Aussagen oder Schlussfolgerungen vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Narrative Kompetenz, Geschichtsdidaktik, Lehrplan Plus, Unterrichtswerk, „Geschichte und Geschehen“, Analyse, Aufgabentypen, rezeptive und produktive Dimension.
- Quote paper
- Tanja Otto (Author), 2018, Die Narrative Kompetenz im Lehrplan Plus. Analyse des Unterrichtswerks „Geschichte und Geschehen“ für die 6. Jahrgangsstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502945