Diese Arbeit zeigt auf, inwieweit es sinnvoll und möglich ist , sich mit dem Thema Holocaust in deutschen Grundschulen zu beschäftigen. Hierzu werden kurz die terminologischen Grundlagen geklärt. Im Anschluss wird die Bedeutung von Bildung, Erziehung und Schule in Bezug auf die Erziehung nach Auschwitz behandelt und abschließend werden Gründe für und gegen die Beschäftigung mit dem Holocaust in Grundschulen dargelegt.
Das Buch "Die Tochter, die wir uns immer gewünscht haben - Die Geschichte von Martha" von Yad Vashem wird als Lektüre für eine Unterrichtseinheit vorgeschlagen. Das Werk wird entlang der Kriterien der Holocaust Education for Young Agers, angelehnt an das pädagogische Konzept der "International School for Holocaust Studies", analysiert.
Theodor Adornos Text zur "Erziehung nach Auschwitz" zeigt grundlegende Fakten über das Thema auf und gibt Gründe und Ziele für eine Erziehung nach Auschwitz: Die Tatsache, dass es sich lohnt, sich mit einer Erziehung nach oder über Auschwitz zu beschäftigen, dass sich alle damit beschäftigen sollten, die etwas mit Erziehung zu tun haben sowie der Fakt, dass sich Geschichte wiederholt. Als Ziele einer Erziehung nach Auschwitz lassen sich laut Adorno zwei große Bereiche einteilen: vor allem die Erziehung während der Kindheit führt oft zur Mündigkeit der Kinder. Als zweites Ziel gilt die allgemeine Aufklärung humanistischer, philosophischer, politischer und kultureller Art für den Fakt, dass eine Wiederholung von Auschwitz unmöglich und ausgeschlossen ist. Die drei Schlüsselbegriffe nach Theodor Adornos Theorie sind Autonomie, Empathie sowie Verdinglichung und Fetischisierung. Die Autonomie ist die wichtigste pädagogische Zielsetzung und die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung als auch zum "Nicht-Mitmachen". Die Autonomie ist notwendig, um gegen das Prinzip "Auschwitz" anzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- TEACHING DEMOCRACY THROUGH HOLOCAUST EDUCATION? - NACH ODER ÜBER AUSCHWITZ REVISITED?
- GRUNDBEGRIFFE
- DEFINITION HOLOCAUST
- DEFINITION SHOA
- ERZIEHUNG NACH AUSCHWITZ
- BEDEUTUNG VON BILDUNG, ERZIEHUNG UND SCHULE
- GRÜNDE FÜR UND GEGEN DIE BESCHÄFTIGUNG DES Themas in DER GRUNDSCHULE
- MÖGLICHKEITEN ZUR ERSTBEGEGNUNG MIT DEM THEMA HOLOCAUST
- DIE TOCHTER, DIE WIR UNS IMMER GEWÜNSCHT HABEN
- ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DES BUCHES
- AUFBAU UND INHALT DES BUCHES
- EINSCHÄTZUNG DES BUCHES NACH DEM PÄDAGOGISCHEN KONZEPT DER INTERNATIONALEN SCHULE FÜR HOLOCAUST-STUDIEN
- SCHRIFTLICHE AUSARBEITUNG EINER UNTERRICHTSGESTALTUNG ZUM BUCH
- ZEITLICHER RAHMEN UND ZIELGRUPPE
- VORSCHLAG EINES ABLAUFES EINER UNTERRICHTSSEQUENZ ZUM BUCH
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob und wie das Thema Holocaust in deutschen Grundschulen behandelt werden kann. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung von Holocaust Education und demokratischer Bildung. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil befasst sich mit den Grundbegriffen „Holocaust“ und „Shoa“ sowie der Bedeutung von Bildung und Erziehung im Kontext der Erinnerung an Auschwitz. Des Weiteren werden Argumente für und gegen die Beschäftigung mit dem Thema Holocaust in der Grundschule diskutiert. Der zweite Teil der Arbeit analysiert das Buch „Die Tochter, die wir uns immer gewünscht haben – Die Geschichte von Martha“ im Hinblick auf seine Eignung für die Holocaust Education in der Grundschule. Anhand des pädagogischen Konzeptes der Internationalen Schule für Holocaust-Studien (ISHS) wird das Buch auf seine pädagogische Relevanz hin untersucht. Abschließend wird ein Unterrichtsvorschlag für eine Sequenz zum Thema Holocaust entwickelt, der das Buch als Hauptlektüre nutzt.
- Die Bedeutung von Bildung und Erziehung im Kontext der Erinnerung an Auschwitz
- Die Debatte um die Integration des Holocausts in den Lehrplan der Grundschule
- Die Eignung von Kinderliteratur für die Holocaust Education
- Die Anwendung des pädagogischen Konzeptes der Internationalen Schule für Holocaust-Studien
- Die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für die Grundschule zum Thema Holocaust
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Im ersten Teil werden die Begriffe „Holocaust“ und „Shoa“ definiert und die Bedeutung von Bildung und Erziehung in Bezug auf die Erziehung nach Auschwitz herausgestellt. Weiterhin werden Argumente für und gegen die Beschäftigung mit dem Thema Holocaust in der Grundschule präsentiert. Der zweite Teil der Arbeit analysiert das Buch „Die Tochter, die wir uns immer gewünscht haben – Die Geschichte von Martha“ anhand des pädagogischen Konzeptes der ISHS. Im letzten Kapitel wird ein Unterrichtsvorschlag für eine Sequenz zum Thema Holocaust entwickelt, der das Buch als Hauptlektüre einsetzt.
Schlüsselwörter
Holocaust, Shoa, Erziehung nach Auschwitz, Bildung, Grundschule, Holocaust Education, Kinderliteratur, International School for Holocaust Studies (ISHS), Unterrichtsgestaltung, pädagogisches Konzept.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Ist das Thema Holocaust für Grundschüler geeignet? Einordnung in den Lehrplan und Vorschlag einer Unterrichtseinheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501714