Religion und Rhetorik verfügen nicht nur über denselben Anfangsbuchstaben. Sowohl der „Glaube an [und die] Auseinandersetzung mit einer überirdischen Macht sowie deren kultische Verehrung“ als auch die „Lehre von der Redekunst“ hatten einst einen großen Stellenwert inne.
Im Wandel der Zeit
Während das Interesse an Religion vor allem seit der Industrialisierung kontinuierlich zurückgegangen zu sein scheint, verlor auch die Rhetorik an Geltung, wurde aus dem Lehrplan verbannt und findet seither nur noch vereinzelt - als Vortrag oder Rede - Verwendung.
Jedoch, während es so aussieht, dass der Stellenwert von Religion als vormals etablierter Größe weiterhin schwindet, erfährt die Relevanz der Rhetorik in Deutschland seit einigen Jahren durch Impulse aus den Vereinigten Staaten Amerikas eine Wiederbelebung. Auch wenn die Rhetorik bis zum heutigen Tage noch nicht wieder in den schulischen Lehrplan aufgenommen wurde, gewinnt sie mehr und mehr Wichtigkeit: So bietet beispielsweise die UNIVERSITÄT TÜBINGEN Rhetorik als Magisterstudiengang an.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung: Religion und Rhetorik
1. Im Wandel der Zeit
2. Konnex
3. Inhalt der Arbeit
II. Exkurs
1. Biblischer Kontext der Bergpredigt
2. Abriss: Rhetorik
a. Geschichte
b. Grundlagen der Rede
III. Analyse der Bergpredigt
1. Äußere Umstände
2. Thema
3. Inhalt
4. Rhetorische Mittel
a. Sprachstil
b. Wiederholung
c. Metapher
d. Abwertung
e. Weiterführende Deutung
5. Wirkung
IV. Kommentar
1. Nachsatz
2. Beurteilung der Rede aus heutiger Sicht
V. Bibliographie
I Einleitung: Religion und Rhetorik
Religion und Rhetorik verfügen nicht nur über denselben Anfangsbuchstaben. Sowohl der „Glaube an [und die] Auseinandersetzung mit einer überirdischen Macht sowie deren kultische Verehrung“[1] als auch die „Lehre von der Redekunst“[2] hatten einst einen großen Stellenwert inne.
1 Im Wandel der Zeit
Während das Interesse an Religion vor allem seit der Industrialisierung kontinuierlich zurückgegangen zu sein scheint, verlor auch die Rhetorik an Geltung, wurde aus dem Lehrplan verbannt und findet seither nur noch vereinzelt - als Vortrag oder Rede - Verwendung.
Jedoch, während es so aussieht, dass der Stellenwert von Religion als vormals etablierter Größe weiterhin schwindet, erfährt die Relevanz der Rhetorik in Deutschland seit einigen Jahren durch Impulse aus den Vereinigten Staaten Amerikas eine Wiederbelebung[3]. Auch wenn die Rhetorik bis zum heutigen Tage noch nicht wieder in den schulischen Lehrplan aufgenommen wurde, gewinnt sie mehr und mehr Wichtigkeit: So bietet beispielsweise die Universität Tübingen[4] Rhetorik als Magisterstudiengang an.
2 Konnex
Glaubenslehre und Redekunst lassen sich in einen direkten Zusammenhang bringen: Viele Religionen - beispielsweise das Christentum, welches expandiert, indem es missioniert - sind auf die Rhetorik als Wissenschaft der „menschlichen Beredsamkeit in allen öffentlichen und privaten Angelegenheiten, ob sie in mündlicher, schriftlicher oder durch die technischen Medien (Film, Fernsehen, Internet) vermittelter Form auftritt“ (Universität Tübingen, Was ist Rhetorik), angewiesen.
3 Inhalt der Arbeit
Im Folgenden werde ich am Beispiel der Bergpredigt (vgl. Bibel, Matthäus, Kapitel Fünf bis Sieben) untersuchen, ob in der religiösen Rede Gebrauch von rhetorischen Mitteln gemacht wird.
Zudem werde ich die Geschichte der Rhetorik anreißen, und daraufhin erläutern, was eine erfolgreiche Rede ausmacht.
Bei der Analyse der Bergpredigt werde ich auf die äußeren Umstände der Rede eingehen, um danach ihren Aufbau, ihre relevanten sprachlichen Mittel, die Intentionen des Redners und die Wirkung auf das Publikum zu interpretieren.
Schließlich werde ich die Arbeit mit einer kurzen Beurteilung der Bergpredigt aus der heutigen Sicht beenden.
II Exkurs
1 Biblischer Kontext der Bergpredigt
Gemäß der Chronologie der Bibel findet die Bergpredigt des Jesus von Nazareth mehrere Jahrhunderte nach der Befreiung des Volkes Israel aus der Gefangenschaft der Ägypter durch Mose und der darauf folgenden Verkündigung des Dekaloges statt. Das Alte Testament hinter sich lassend, ist sie relativ weit vorn im Evangelium des Matthäus platziert und passiert demnach in den ersten Jahren des Wirkens Jesu als Wanderprediger. Jesus ist bereits von Johannes getauft und vom Teufel durch die Versuchungen in der Wüste geschickt worden. Kurz vor der Bergpredigt beruft Jesu seine ersten Jünger und vollführt erste Wundertaten als Heiler.
Der Bergpredigt folgen weitere Wunder durch Jesu, insbesondere Heilungen und Salbungen von Aussätzigen, sowie das letzte Abendmahl und der Verrat Jesu, seine Kreuzigung und Auferstehung sowie die Pfingstereignisse.
Während seiner Lebenszeit sieht sich Jesus von Nazareth mehrmals der Gefährlichkeit politischer Machthaber ausgesetzt: Direkt nach seiner Geburt in Bethlehem trachtet ihm König Herodes von Ägypten, der seine politische Hoheitsstellung gefährdet sieht, weil eine Prophezeiung den Säugling als neuen „König der Juden“ auszeichnet, nach dem Leben. Während Jesus später als erwachsener Wanderprediger das Volk von seiner Lehre überzeugt, sehen die Pharisäer ihre Machtstellung durch ihn bedroht und üben Druck auf den römischen Statthalters Pontius Pilatus aus, der Jesus letztlich kreuzigen lässt.[5]
2 Abriss: Rhetorik
a Geschichte
Die Bergpredigt Jesu ist eine der berühmtesten Reden der Geschichte. Allerdings machten die Menschen schon vorher Gebrauch von Vorträgen, um einander ihre Überzeugungen zugänglich und interessant zu machen:
Die Geschichte der Rhetorik beginnt „im 5. Jh. v. Chr. nach der Beseitigung der Tyrannenherrschaft in Syrakus und Athen“[6], wo man ökonomische, politische und rechtliche Konflikte nun öffentlich austragen kann. Die sophistische Aufklärung befreit die Sprache endgültig aus ihrem mythischen Denken und verleiht der Rhetorik damit weiteren Auftrieb. Neben ihren Befürwortern, so unter anderem Sokrates und Gorgias, finden sich auch Gegner wie Platon, der die Rhetorik als „Scheinkunst“ und „Schmeichelei“ zur „Überredung“[7] kritisiert. Dessen Schüler Aristoteles verschafft der Redekunst mit seiner Rhetorik Rehabilitierung und entwirft damit gleichzeitig ein Lehrbuch, das bis heute folgenreich ist.
Die Verbreitung in das Römische Reich verschafft der Rhetorik schließlich den Rang eines der „wirkungsmächtigsten Bildungssystem[e] der europäischen Geschichte“[8]. Cicero erweitert bisherige Theorien und entwickelt die Grundlage für ein neues umfassendes System. Quintilian bezeichnet die Rhetorik als regina artis, als Königin aller Künste und Wissenschaften, und verfasst Die Ausbildung des Redners, was zum Standardwerk der europäischen Rhetorik avanciert.
[...]
[1] vgl. www.wissen.de (Wahrig Deutsches Wörterbuch, Definition von Religion)
[2] vgl. www.wissen.de (Wahrig Deutsches Wörterbuch, Definition von Rhetorik)
[3] vgl. www.uni-tuebingen.de/uni/nas/definition/rhetorik.htm
[4] vgl. www.uni-tuebingen.de/uni/nas
[5] vgl. Bibel
[6] Universität Tübingen, Was ist Rhetorik?
[7] Universität Tübingen, Was ist Rhetorik?
[8] Universität Tübingen, Was ist Rhetorik?
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