Das Ziel dieser Bachelorarbeit besteht darin, über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg prospektiv die Auswirkung des Gewichtsreduktionsprogrammes "Shred&Gain Challenge" auf die anthropometrischen Daten Körpergewicht-, Fettanteil und trockene Muskelmasse von 20 Teilnehmern zu untersuchen. Dabei sollen Probanden rekrutiert werden, die ihr bisheriges Sportprogramm weiterhin durchführen.
In Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit Übergewicht, wodurch Probleme in verschiedenen Bereichen entstehen. Insgesamt ist die Anzahl an fettleibigen Erwachsenen seit dem Jahr 2000 von 12% bis zum Jahr 2015 auf 23,6% gestiegen und hat sich damit nahezu verdoppelt. Besitzt eine Person starkes Übergewicht und weist gleichzeitig einen hohen Körperfettanteil auf, können chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden. Durch die Versorgung von kranken übergewichtigen Menschen entstehen gleichzeitig für das Gesundheitssystem zusätzliche Kosten.
Die direkten Kosten für die Behandlung von übergewichtigen Personen wie z.B. Krankengeld, Pflege- und Unfallkosten sind vom Jahr 2002 zum Jahr 2015 von 2,82 Milliarden Euro auf 23,29 Milliarden gestiegen. Während auf der einen Seite die Zahlen an übergewichtigen Menschen und die damit verursachten Kosten zunehmend steigen, entwickelt sich auf der anderen Seite ein stärkeres Bewusstsein für Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
2 ZIELSETZUNG
3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
3.1 DefinitionvonÜbergewichtundAdipositas
3.2 PrävalenzvonÜbergewichtundAdipositasinderdeutschenBevölkerung
3.3 Einflussfaktoren/UrsachenundRisikofaktorenfürÜbergewichtundAdipositas
3.4 FolgeerkrankungenvonÜbergewichtundAdipositas
3.5 Wissenschaftliche Datenlage zu proteinbetonten, kohlenhydratmoderaten und fettmodifiziertenErnährungsformen
3.6 Überblick zu anderen kommerziellen Gewichtsreduktionsprogrammen und die AuswirkungenaufdenGewichtsverlust
3.7 DarstellungderInhaltedesErnährungskonzeptes„Shred&GainChallenge“
3.8 Definition der Drop-Out-Quote.
4 METHODIK
4.1 Untersuchungsobjekte
4.1.1RekrutierungderProbanden
4.1.2ZusammensetzungderStichprobe
4.1.3 Ein-& Ausschlusskriterien der Probanden
4.2 Untersuchungsdurchführung
4.2.1 Prospektive Erhebung der anthropometrischen Daten: Körpergro ße, Ko rpergewicht, Körperfettanteil und trockene Muskelmasse
4.2.2 Zeitliche und ra umliche Bedingungen der Datenerhebung
4.3 STATISTISCHE DATENAUSWERTUNG
4.3.1 Datenauswertung der anthropometrischen Daten
4.3.2 Ermittlung der Drop-Out-Quote
5 ERGEBNISSE
5.1 Darstellung der Veränderungen der anthropometrischen Daten
5.2 Grafische Darstellung der Ergebnisse und der statistischen Auswertung
5.3 Darstellung der Ergebnisse der Drop-Out-Quote
6 DISKUSSION
6.1 Kritische Darstellung der Erhebungsmethoden
6.2 Interpretation der Veränderungen der anthropometrischen Daten bei den Teilnehmern/innen im Vergleich zu Daten aus Evaluationen von anderen kommerziellen Gewichtsreduktionsprogrammen
7 ZUSAMMENFASSUNG
8 LITERATURVERZEICHNIS
9 ABBILDUNGS-, TABELLEN-, ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
9.1 Abbildungsverzeichnis
9.2 Tabellenverzeichnis
9.3 Abkürzungsverzeichnis
Anhang 1: Modelle der Körperzusammensetzung. FFM: fettfreie Masse; BCM: Body Cell Mass, Körperzellmasse; ECM: extrazelluläre Masse
Anhang 2: Altersverteilung männlicher und weiblicher Probanden
Anhang 3: BodyMetrix™ Ultraschall gerät und Körperkomposition Software (Wagner, 2013)
Anhang 4: BodyMetrixTM Ultraschallanalyse Darstellung des Oberschenkels (aus urheberrechtlichen Gründen nicht Teil dieser Publikation)
Anhang 5: Faktoren für die Entstehung des Energiebedarfs
Anhang 6: Dynostics Atemgasanalyse (aus urheberrechtlichen Gründen nicht Teil dieser Publikation)
Anhang 7: Einteilung der Aktivitätsstufe der Probanden
Anhang 8: Beispiel einer Bedarfsbestimmung eines Probanden (aus urheberrechtlichen Gründen nicht Teil dieser Publikation)
Anhang 9: Auswertung der Ultraschallanalyse von Bodymetrix (aus urheberrechtlichen Gründen nicht Teil dieser Publikation)
Anhang 10: Geschlechterspezifische Veränderung der Muskulatur (aus urheberrechtlichen Gründen nicht Teil dieser Publikation)
Anhang 11: Darstellung der Gewichtsveränderung aller Probanden mittels Box-Plot-Diagramm
Anhang 12: Geschlechterspezifischer Vergleich des Gewichtsverlustes
Anhang 13: Vergleich des durchschnittlichen Körperfettanteils aller Probanden vor und nach der „Shred&Gain Challenge“
Anhang 14: Klassifikation der Körperfettanteile vor und nach der Messung basierend auf den Angaben der ACE
Anhang 15: Veränderung der trockenen Muskelmasse aller Teilnehmer nach 6 Wochen
Anhang 16: Absolute und relative Veränderung des Gewichtes, Körperfettanteils und der Muskulatur
1 Einleitung und Problemstellung
In Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit Übergewicht, wodurch Probleme in verschiedenen Bereichen entstehen. Insgesamt ist die Anzahl an fettleibigen Erwachse- nen seit dem Jahr 2000 von 12% bis zum Jahr 2015 auf 23,6% gestiegen und hat sich damit nahezu verdoppelt (OECD, 2017). Besitzt eine Person starkes Übergewicht und weist gleichzeitig einen hohen Körperfettanteil auf, können chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden ([GBE], 2015, S. 492). Durch die Versorgung von kranken übergewichtigen Menschen entstehen gleichzeitig für das Gesundheitssystem zusätzliche Kosten. Die direkten Kos- ten für die Behandlung von übergewichtigen Personen wie z.B.: Krankengeld, Pflege- und Unfallkosten sind vom Jahr 2002 zum Jahr 2015 von 2,82 Milliarden Euro auf 23,29 Milliarden gestiegen (Statistisches Bundesamt [IGES], 2015, 2016). Während auf der einen Seite die Zahlen an übergewichtigen Menschen und die damit verursachten Kosten zunehmend steigen, entwickelt sich auf der anderen Seite ein stärkeres Bewusst- sein für Gesundheit (Zukunftsinstitut, o.J.).
Die Gesundheit des Menschen spielt heutzutage nicht nur im Privaten, sondern ebenfalls im beruflichen Kontext eine große Rolle. Zum Gesundheitsmanagement in Unterneh- men gehören heutzutage mehr Faktoren als nur der Unfallschutz oder das Gewährleisten von ergonomischen Arbeitsplätzen. Bei der Betrachtung der langfristigen Leistungsfä- higkeit von Mitarbeitern ist die körperliche Fitness von immer höherer Bedeutung. Die- se sicherzustellen gehört zukünftig verstärkt zu den Aufgaben der Führungsetagen in Unternehmen.
Resultierend aus den gesundheitlichen Risiken des Übergewichtes und den damit ver- bundenen Kosten für das Gesundheitssystem, dem persönlichen Wohlbefinden des Indi- viduums und der Bedeutung im Berufsleben, steigt die Bedeutung eines aktiven Lebens- stils und einer ausgewogenen Ernährung in der Bevölkerung immer mehr an (Zukunfts- institut, o.J.). In der Fitnessbranche werden passend für die Bedürfnisse der Kunden diverse Ernährungskonzepte und Programme als Problemlösung für Gewichts- und Körperfettreduktion angeboten. Anhand von der Prävalenz von Übergewicht und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen in der Bevölkerung, wurde im Rahmen dieser Bachelorarbeit das Gewichtsreduktionsprogramm „Shred&Gain Challenge“ (S&GC) entwickelt.
2 Zielsetzung
Das Ziel dieser Bachelorarbeit besteht darin, über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg prospektiv die Auswirkung des Gewichtsreduktionsprogrammes „Shred&Gain Challenge“ auf die anthropometrischen Daten: „Körpergewicht-, Fettanteil und trockene Muskelmasse“ von 20 Teilnehmern aus dem bestehenden Mitgliederstamm des Betriebs EVOPE GmbH zu untersuchen. Dabei sollen Probanden rekrutiert werden, die ihr bis- heriges Sportprogramm weiterhin durchführen. Es erfolgt eine Eingangs- und Ab- schlussmessung – die erfassten Werte vor und nach dem Programm sollen im Vergleich miteinander Aufschluss über die Auswirkung der „S&GC“ auf den Gewichts-, und Fettverlust der Teilnehmer geben. Dabei lautet die Nullhypothese bezüglich des Ge- wichtes und Fettanteils: Die erhobenen anthropometrischen Daten: „Gewicht und Kör- perfettanteil“ bleiben vor und nach 6 Wochen der „S&GC“ unverändert. Die Alterna- tivhypothese bezogen auf das Körpergewicht und den Fettanteil lautet: Das Körperfett- reduktionsprogramm „S&GC“ hatte eine positive Auswirkung auf die anthropometri- schen Daten: „Gewicht und Körperfettanteil“ der Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg.
Die Nullhypothese bezogen auf die trockene Muskelmasse lautet: Das Körperfettreduk- tionsprogramm hat keine Auswirkung auf die trockene Muskelmasse über einen Zeit- raum von sechs Wochen hinweg. Dabei lautet die Alternativhypothese bezogen auf die trockene Muskelmasse: Das Körperfettreduktionsprogramm hat eine positive Auswir- kung auf die trockene Muskelmasse über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg. Die Messergebnisse der Teilnehmer der „Shred&Gain Challenge“ werden evaluiert, um diese anschließend anhand einer Literaturrecherche im Vergleich mit anderen populären Ernährungskonzepten zu diskutieren.
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
Bevor die komplexe Thematik der Gewichtsreduktion genauer betrachtet werden kann, sollten die Begriffe Übergewicht und Adipositas definiert und hinsichtlich ihrer Bedeu- tung in der Deutschen Bevölkerung näher beleuchtet werden. Für ein besseres Ver- ständnis, warum Menschen dick werden und Probleme dabei besitzen, ihr Gewicht lang- fristig ohne „JoJo“ Effekt zu regulieren, sollten potentielle Einfluss- und Risikofaktoren für die Entstehung von Übergewicht geklärt werden. Adipositas breitet sich global wie eine Epidemie aus und bringt zahlreiche Folgeerkrankungen mit sich, es ist dementspre- chend wichtig, nachhaltige Ernährungsstrategien basierend auf dem Stand der aktuellen Evidenz zu entwickeln, um gesundheitlichen Risiken präventiv entgegenwirken zu kön- nen. Da es sich um ein hoch brisantes Thema handelt, welches speziell in den industriel- len Ländern eine starke Prävalenz aufweist, ist der Fitness-, und Gesundheitsmarkt überschwemmt von kommerziellen Gewichtsreduktionsprogrammen, die häufig mit einem schnellen Erfolg werben. Es gilt dementsprechend, sich einen Überblick über die zahlreichen Programme zu verschaffen und sie kritisch hinsichtlich ihrer Erfolgsmecha- nismen zu prüfen. Nach einer Evaluation der aktuellen Programme werden Gründe für die Entwicklung und die Inhalte des Körperfettreduktionsprogrammes „S&GC“ näher erläutert und letztendlich potentielle Risiken für einen Misserfolg durch Drop-Outs des Programmes untersucht.
3.1 Definition von Übergewicht und Adipositas
Die Begriffe Übergewicht und Adipositas werden häufig synonym verwendet, wodurch sie miteinander verwechselt werden, obwohl sie sich in ihrer Bedeutung unterscheiden. Es erscheint dementsprechend sinnvoll, diese Worte auf ihren Ursprung zu untersuchen. Das Wort Adipositas stammt von dem lateinischen Wort „adeps“ ab und bedeutet über- setzt ins Deutsche „Fett“ (Haun, 2012, S. 259). Beide Begriffe gehören voneinander getrennt und werden wie folgt definiert: „Man spricht von Übergewicht, wenn im Ver- gleich zur Körpergröße ein zu hohes Körpergewicht vorliegt. Eine Adipositas liegt vor, wenn der Körperfettanteil gemessen an der Gesamtkörpermasse zu hoch ist“ (Wirth, 2008; zitiert nach, Lehrke & Laessle, 2009, S. 3). Befindet sich ein erhöhter Anteil des Fettes am Bauch, wird dieses auch als abdominales- bzw. viszerales-Fett bezeichnet.
Abdominales- oder viszerales-Fett wird mit gesundheitlichen Risiken und einer erhöh- ten Sterblichkeit assoziiert (World Health Organization [WHO], 2008, S. 1). Fett stellt eine Sonderform des Bindegewebes dar und befindet sich an verschiedenen Stellen, verteilt über den gesamten Körper. Dabei übernimmt das Fett die Funktionen als me- chanisches Baufett und als metabolisches Speicherfett. Als Baufett befindet es sich z.B. als Lückenfüller in und um die Organe verteilt, in Augenhöhlen, Gelenkkapseln und als Druckpolster an Hand- und Fußsohlen. Das Speicherfett befindet sich z.B. im Unter- hautbindegewebe, in dem es primär als Schutz vor Kälte agiert. Dieses Fett kann schnel- ler mobilisiert werden, da es vermehrt Mitochondrien enthält, wodurch es für die Ener- giebereitstellung und Wärmeproduktion genutzt werden kann (Rauen & Rauen-Buchka, 1975, S. 223-224). Die vorhandene Menge an Fett im Körper ist besonders dann von Bedeutung, wenn gesundheitliche Risiken und Folgen von Übergewicht oder Adipositas betrachtet werden sollen. Eine verbreitete Klassifikation für Übergewicht stellt der BMI dar. Er beschreibt, dass ein Übergewicht laut der WHO (2004) vorliegt, wenn sich der BMI im Bereich von 25-29,9 kg/m2 befindet. Eine Person wird als adipös klassifiziert, wenn ihr BMI ≥ 30 kg/m2 überschreitet. Der BMI eignet sich für die Bestimmung von Übergewicht innerhalb einer Population und kann Aufschluss geben über die mit dem Übergewicht einhergehenden gesundheitlichen Risiken. Er besitzt jedoch keine hohe Aussagekraft über die individuelle Menge an Körperfett, Muskelmasse und die Vertei- lung des Fettes und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken WHO, 2004, S. 7- 8). Das stellt einen Nachteil dar, da Muskulatur eine höhere Dichte und ein höheres Gewicht (1,1 g/cm3) als Fett (0,9 g/cm3) (Adolph, 2010, S. 21-22) pro Gewebevolumen besitzt, wodurch die Aussagekraft des BMI für eine Klassifikation individueller ge- sundheitlicher Risiken verzerrt werden kann (National Strength and Conditioning Association [NSCA], 2012, S. 372). Dementsprechend wird er nicht für die Teilnehmer der „S&GC“ genutzt und es wird nach genaueren Methoden zur bestimmung der Körperzusammensetzung geforscht.
Modelle der Körperzusammensetzung
Generell wird bei der Körperzusammensetzung z.B. zwischen Fettmasse (FM), fettfreier Masse (FFM), extra- und intrazellulärer Flüssigkeit bzw. Masse (ECM), Body Cell Mass bzw. Körperzellmasse (BCM), Muskulatur, Knochen, Proteinen und Mineralien unterschieden (Biesalski, Bischoff & Puchstein, 2010, S. 21). Zur Betrachtung der Kör- perzusammensetzung werden unterschiedliche Modelle verwendet, eine Abbildung die- ser befindet sich (siehe, Anhang1‘). Sie werden auch als Kompartimente definiert und unterscheiden sich durch das untersuchte Gewebe. Das einfachste Modell stellt das 2- Kompartiment-Modell dar, bei diesem wird zwischen Körperfett und fettfreier Masse unterschieden. Komplexere Modelle beziehen ebenfalls eine anatomische, zelluläre oder chemische Ebene ein. Das 4-Kompartiment-Modell stellt den Goldstandard d.h.: eine sehr genaue Methode zur Betrachtung der Körperzusammensetzung dar – sie wird häu- figer zum Zweck der Forschung genutzt (Adolph, 2010, S. 21). Bei diesem wird zwi- schen Fettmasse, Körperwasser, Proteinen und Mineralien unterschieden. Desto spezifi- scher das Kompartiment gewählt wird, desto höher erweist sich der zeitliche, geräte- und kostentechnische Aufwand, da für diese Methode komplexere Messgeräte z.B.: DXA oder Unterwasserwiegen für die Erfassung der Körperzusammensetzung benötigt werden (Withers, Laforgia & Heymsfield, 1999). In der Praxis können 2- oder 3- Körperkompartimenten-Modelle für die Bestimmung der Körperzusammensetzung ge- nutzt werden, da Fitnessstudios häufig mit einfacheren Messmethoden als Labore aus- gestattet sind.
Letztendlich ist für eine erfolgreiche Bestimmung der Körperzusammensetzung eine sinnvolle Interpretation der Ergebnisse notwendig – diese ist abhängig von der Erfah- rung des Messenden mit den gegebenen Methoden und den erfassten Daten (Biesalski, Bischoff, Puchstein, 2010, S. 21). Das 2-Kompartiment-Modell wurde für die Betrach- tung der Körperzusammensetzung der Probanden gewählt, da eine Erfassung des Kör- perfettanteils (KFA) und der fettfreien Masse (FFM) bzw. Muskelmasse eine genauere Auskunft über die Körperzusammensetzung ermöglicht als der BMI.
Der Körperfettanteil als Messgröße zur Bestimmung der Körperzusammensetzung
Eine Bestimmung des Körperfettanteils gibt Aufschluss über die Verteilung des Körper- fetts, ob z.B. ob ein erhöhtes abdominales Fett vorhanden ist. Betrachtet man die Rolle des Fettes für den Sport, so besitzt der Körperfettanteil eine besonders wichtige Rolle bei Sportlern, die eine Sportart ausüben, bei der ihr Gewicht und ihr Körperfettanteil eine Auswirkung auf ihre Leistungsfähigkeit oder ästhetischen Ziele besitzen. Dies ist bspw. bei den folgenden Sportarten der Fall: Kampfsport, Bodybuilding oder Lauf- und Sprint-Disziplinen. Diese Zielgruppen erhalten gegenüber ihrer Konkurrenz einen Vor- teil, wenn sie einen definierten, muskulösen Körper mit einem relativ niedrigen Körper- fettanteil besitzen (Wagner, Cain & Clark, 2016). Damit diese Personen in ihrem Sport erfolgreich sein können, setzen sie sich durch extreme Diäten, Essstörungen oder Flüs- sigkeitsrestriktionen erheblichen gesundheitlichen Risiken aus, um das geforderte Ge- wicht oder den notwendigen Körperfettanteil zu erreichen. Dementsprechend ist es um- so wichtiger den Verlust des Körperfettes, die Veränderungen der Körperkomposition und Gewohnheiten einer Person während einer Diät zu dokumentieren, um gesundheit- liche Risiken zu reduzieren und letztendlich ein gesundes Gewicht zu erreichen (Wagner et al., 2016).
Messmethoden zur Erfassung des Körperfettanteils
Für die Bestimmung des Körperfettanteils existieren verschiedene Methoden, die sich je nach den Anschaffungskosten, ihrer Messgenauigkeit, Untersuchungsdauer und Hand- habung unterscheiden lassen (Herm, 2003, S. 153). Die momentan gegebenen Verfah- ren werden in Labor- und Feldmethoden unterteilt (Wagner, 2013). Labormethoden werden primär in Krankenhäusern oder Untersuchungslaboren durchgeführt. Diese sind z.B. Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), Densitometrie durch Unterwasserwiegen, Luftverdrängungsplethysmographie oder Isotopenverdünnung (Hydrometrie). Zu den Feldmethoden gehören z.B. Hautfaltenmessung mittels einem Caliper, Bioelektrische Impedanzmessung (BIA), Ultraschallmessung, anthropometrische Daten Gewicht-/ Größe-Indikator (BMI). Bei diesen Methoden werden Geräte genutzt, die in ihrer Hand- habung leichter zu nutzen und zu transportieren sind (Wagner, 2013). In der folgenden Tabelle 2 werden die Messverfahren in Anbetracht ihrer Zielgrößen, Präzision bzw. Messgenauigkeit, zeitlichem Aufwand und Kosten verglichen.
Tab. 1 Messmethodenvergleich zur Bestimmung des Körperfettanteils (Biesalski, Bischoff, Puchstein, 2010, S. 22)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Von den gegebenen Verfahren gilt die DXA-Methode als Goldstandard bzw. Referenz wert und hat sich in Laboruntersuchungen und Kliniken etabliert. Die Methode wurde anhand von sportlichen und gesunden Individuen, Kindem und Jugendlichen bzw. Men schen mit Krankheiten untersucht. Laut Pandey, Schoggl, Viszelj und Widhalm (2011, S. 32-33) liegt die Genauigkeit der Messung anhand der Variationskoeffizienten bzw. die Messgenauigkeit bei ca. 1% der gesamten Korperzusammensetzung, bei 2% der fettfreien Korpermasse und 0,8% der Fettmasse. Die DXA-Methode gilt dementspre chend als MaBstab fUr andere Messmethoden in Anbetracht ihrer Messgenauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Dennoch sollte kritisch angemerkt werden, dass jede Messmethode Fehler aufweist und nicht dazu geeignet ist das gesamte Korperge webe und die Organe zu erfassen. Weitere Verzerrungen konnen beziiglich der Korper zusammensetzung durch die untersuchte Population entstehen (Lee & Gallagher, 2008).
Fur die Untersuchung der anthropometrischen Daten der Probanden der , Shred&Gain Challenge" wurde hinsichtlich der Kosten, Messgenauigkeit, dem zeitlichen und appara tiven Aufwand im Rahmen dieser Bachelorarbeit die Ultraschallmethode gewahlt, da diese als Messinstrument vor Ort verfiigbar ist.
Die Ultraschallanalyse
Bestimmungen der Korperzusammensetzung mittels Ultraschall sind temporar noch nicht weit verbreitet, verglichen mit der Korperfettbestimmung mittels BIA oder Caliper. Die Methode der Ultraschallanalyse besitzt einen hoheren Bekanntheitsgrad bei der Untersuchung von schwangeren Frauen und der Gesundheit des Fetus. Dabei wird Ultraschall seit Mitte der 60er Jahre angewendet, urn viszerales und subkutanes Fettge webe zu bestimmen (Wagner, 2013).
Messgenauigkeit der Ultraschallmessung mit der DXA-Methode
In einer Studie von Pineau, Filliard und Bocquet (2009) wurden insgesamt 93 Athleten davon 24 weibliche und 69 männliche untersucht, die in Sportdisziplinen antraten, bei denen ihr Gewicht, ihre Körperzusammensetzung und Gewichtsfluktuationen eine Auswirkung auf ihren Sport hatten. Das Ziel der Studie bestand darin, die Genauigkeit für die Messung des Körperfettanteils eines tragbaren Ultraschallgerätes mit den Ergeb- nissen der DXA-Methode zu vergleichen. Es wurde die gesamte Körperfettmasse und der Körperfettanteil mittels Ultraschallmessung und DXA erfasst. Die Ergebnisse der mit der DXA-Methoden vermessenen Sportler wiesen ebenfalls eine hohe Korrelation sowohl bei den weiblichen Probanden (r = 0.97, Standardfehler = 1.79) als auch bei den männlichen Probanden (r = 0.98, Standardfehler = 0.96) auf. Die Ultraschalltechnik zeigte bei beiden Geschlechtern einen geringen Gesamtfehler (0.93). Der Erwartungsbe- reich lag bei 95% und lag bei den Ergebnissen der Athleten bei -0,06 +/- 1,2, wodurch keine Über- oder Unterschätzung der angenommenen Messergebnisse vorlag.
Aus den Ergebnissen dieser Studie lässt sich schlussfolgern, dass die Übereinstimmun- gen zwischen Ultraschall und DXA hoch ausfallen. Verglichen mit der DXA-Methode erzeugt ein tragbares Ultraschallgerät ebenfalls relativ genaue und reproduzierbare Wer- te für die Bestimmung des Körperfettanteils (Pineau, Filliard & Bocquet, 2009).
Trotz der relativ hohen Messgenauigkeit können bei beiden Messverfahren Fehler auf- treten – die Abweichungen der Messergebnisse befinden sich in einem Bereich von 1- 5% (Ellis, 2000). Aktuell gibt es noch keine standardisierten Techniken bzw. Messab- läufe. Dementsprechend ist ein standardisiertes Verfahren der Messung notwendig, um mögliche Messfehler zu kontrollieren (Wagner, 2013). Verglichen mit teureren Labor- methoden, stellt die Ultraschallanalyse dennoch eine kostengünstigere Variante mit ei- nem geringeren apparativen und zeitlichen Aufwand dar. (Schoenfeld, Aragon, Moon, Krieger & Tiryaki-Sonmez, 2017).
Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Ablauf einer Messung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt dieser Arbeit. Für den aus der Ultraschallmessung ermittelten Kör- perfettanteil existieren unterschiedliche Einteilungen zur Klassifikation von gesundheit- lichen Risiken. Es ist dementsprechend wichtig, den entsprechenden Bereich für Sport- ler zu wählen. Durch eine richtige Einschätzung können gesundheitliche Risiken früh- zeitig erkannt werden.
Einteilung des Körperfettanteils zur Klassifikation von gesundheitlichen Risiken
Eine allgemeingültige Einteilung des KFA erweist sich durch Unterschiede zwischen Individuen als schwierig. Eine allgemein verbreitete Skala für die Einteilung gesund- heitlicher Risiken orientiert sich an einer Studie von Gallagher et al. aus dem Jahr 2000.
Tab. 2 Körperfettanteil nach Alter, Geschlecht und BMI (Gallagher et al., 2000)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Es werden statt konkreter Zahlen Bereiche für den Körperfettanteil angegeben, da es sich durch die Unterschiede zwischen einzelnen Individuen als schwierig erweist allge- meingültige Aussagen zu formulieren. Die Ergebnisse lassen sich auf die allgemeine Bevölkerung, die keinen Sport treibt, anwenden, kritisch sollte die Einteilung für Sport- ler betrachtet werden (Gallagher et al., 2000). Eine weitere Skala, die sich besser für Breitensportler und Athleten eignet, stammt von der American Council on Exercise (ACE) (2009). Der Unterschied zwischen Sportlern und Nichtsportlern besteht häufig darin, dass Trainierende tendenziell einen höheren Muskelanteil und einen niedrigeren Körperfettanteil besitzen als Nicht-Sporttreibende (Raschka & Zanellato, 2003 S. 461- 472). Aus der Tabelle 5 geht hervor, dass sich der Körperfettanteil für Männer und Frauen unterscheidet. Das essentielle Fett, welches benötigt wird, um überlebensnotwe- nige Funktionen auszuführen (Baumgartner et al., 1995, S. 91), wird hier ebenfalls be- trachtet, welches in der Untersuchung von Gallagher et al. nicht näher betrachtet wurde, da sich diese Menschengruppe häufig nicht in niedrigen Körperfettanteilen befinden (Schulz & Tseng, 2013).
Tab. 3 Klassifikation des Körperfettanteils für Sportler nach der ACE (Muth, 2009)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Einteilung des Körperfettanteils einer Person von verschiedenen Faktoren abhängig ist, z.B. Geschlecht, Alter, Herkunft oder der sportlichen Tätigkeit. Bedingt durch die Schwierigkeiten einer einheitlichen Klassi- fikation des Körperfettanteils durch die interindividuellen Unterschiede empfiehlt sich für Trainierende, welche tendenziell einen geringeren Körperfettanteil als nicht- Sporttreibende aufweisen können, eine Einteilung des prozentualen Fettanteils nach den Angaben der American Council on Exercise (Muth, 2009). Damit ein Körperfettreduk- tionsprogramm als erfolgreich betrachtet werden kann, muss zunächst geklärt werden, aus welchen Gründen eine Unterscheidung der Gewebeformen notwendig ist und wel- che Priorität ein Erhalt der Muskulatur besitzt.
Bedeutung der Muskulatur für den Menschen
Ein Erhalt der Muskulatur ist von besonders wichtiger Bedeutung bei älteren Menschen, da sich das Verhältnis von Fett- zu Muskelmasse durch Alterungsprozesse negativ ver- ändert. Menschen beginnen vom 40. bis zum 50. Lebensjahr zunehmend an Muskulatur zu verlieren, der Verlust steigt weiter an ab dem 60. bis zum 70. Lebensjahr (Baumgartner et al., 1995, S. 80), während verstärkt Fett aufgebaut wird. Mit einem Verlust der Muskulatur wird ein höheres Risiko der Zerbrechlichkeit bzw. Schwäche assoziiert (Baumgartner et al., 1995, S. 91). Die Unterscheidung der verschiedenen Ge- webeformen ist besonders dann wichtig, wenn die Körperzusammensetzung von Men- schen mit einer Erkrankung betrachtet wird. So können bspw. Personen mit einer Nie- ren- oder Leberinsuffizienz eine höhere Wassereinlagerung aufweisen, wodurch ein Verlust der Körperzellmasse nicht durch einen BMI oder einen Gewichtsverlust auf der Waage erkennbar ist. Eine weit verbreitete Regel bei der erfolgreichen Intervention ei- ner Körperfettreduktion besagt, dass das Verhältnis der abgebauten Fettmasse und der einhergehende Verlust von fettfreier Masse bei drei zu eins liegen sollte. Das bedeutet, dass ¾ der verlorenen Körpersubstanz aus der Fettmasse (FM) und ¼ aus der fettfreien Masse (FFM) bestehen sollte (Heymsfield, Gonzalez, Shen, Redman & Thomas, 2014). Heymsfield, Gonzalez, Shen, Redman und Thomas (2014) besagen, dass das Ziel eines erfolgreichen Gewichtsreduktionsprogrammes darin liegen sollte, die Fettmasse zu re- duzieren und dabei soviel Muskelmasse wie möglich zu erhalten. Dementsprechend sollte bei einem Verlust an Körpergewicht zwischen einem Verlust der Fettmasse und der Muskelmasse unterschieden werden Biesalski, Bischoff, Puchstein, 2010, S. 21)
Zusammenfassung von Übergewicht und Adipositas
Bei der Betrachtung der anthropometrischen Daten einer Person ist es wichtig zwischen Übergewicht und Adipositas zu unterscheiden. Zur Bestimmung, ob eines von beiden vorliegt, gibt es verschiedene Methoden, die sich in ihrer Genauigkeit und Zielsetzung unterscheiden. Weitverbreitete Methoden wie der Body-Mass-Index (BMI) werden für eine Klassifikation von gesundheitlichen Risiken von größeren Bevölkerungsgruppen genutzt. Für die individuelle Betrachtung der Körperkomposition einer Person erweisen sie sich jedoch nicht optimal, da sie die biologischen Unterschiedlichkeiten von Men- schen nicht einbeziehen und keine hohe Aussagekraft über die Körperzusammensetzung besitzen. Für eine genauere Erfassung erscheint eine Bestimmung des Körperfettanteils (KFA) geeigneter. Für diesen gibt es verschiedene Methoden, die sich je nach Anschaf- fungskosten, Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit und zeitlichem und technischem Aufwand unterscheiden. Den momentanen Goldstandard stellt die Dual-Röntgen- Absorptiometrie (DXA) dar. Für den Rahmen dieser Arbeit wird die Ultraschallmes- sung via Body Metrix Ultraschallanalyse gewählt, da sie zuverlässige Messergebnisse bei der Betrachtung einer Veränderung der Körperzusammensetzung über einen Zeit- raum liefert und sich im zeitlichen und kostentechnischen Rahmen befindet. Für die Zuordnung des Körperfettanteils gibt es unterschiedliche Bereiche, die sich je nach Ge- schlecht, Alter, BMI, Ethnie und der sportlichen Tätigkeit unterscheiden können. Für die Bestimmung des Körperfettanteils der Probanden des Körpergewichtsreduktions- programmes „Shred&Gain Challenge“ erscheint die Einteilung der American Council on Exercise vorteilhaft, da sie sich verstärkt an Sportlern orientiert, welche einen höhe- ren Muskelanteil als Nicht-Sporttreibende aufweisen können. Dementsprechend spielt neben der Bestimmung des Fettgehalts ebenfalls der Muskelanteil eine wichtige Rolle. Den Goldstandard zur Körperzusammensetzung stellt das 4-Kompartimenten-Modell dar. Bedingt durch den zeitlichen, finanziellen und gerätetechnischen Rahmen kann in Fitnessstudios das 2-Körperkompartimenten-Modell genutzt werden. Dieses betrachtet die vorhandene Fettmasse (FM) und den Teil der fettfreien Masse (FFM). Abgeleitet aus den Ergebnissen dieser Forschung, sollte das Ziel eines erfolgreichen Körperge- wichtsreduktionsprogrammes darin bestehen, die Fettmasse zu reduzieren und mög- lichst viel Muskulatur zu erhalten, da dieses entscheidend ist für ein vitales Leben.
3.2 Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der deutschen
Bevölkerung
Wie bereits im Abschnitt 3.1 Definition von Übergewicht und Adipositas beschrieben wurde, sollte zwischen Übergewicht und Adipositas differenziert werden, da wissen- schaftlich noch nicht geklärt wurde, ob mit einem leichten Übergewicht bereits ein ge- sundheitliches Risiko einhergeht (Klein, Krupka, Behrendt, Pulst & Bleß, 2016, S. 33). Dementsprechend werden assoziierte Gefahren für die Gesundheit zwischen Überge- wicht und den Adipositas Graden I, II und III bei der Untersuchung der Prävalenz in der deutschen Bevölkerung unterschieden. Die Zahl von Menschen in Deutschland, die an Übergewicht oder Adipositas leiden, nimmt seit Jahren stetig zu. Momentan sind ca. 25% der deutschen Erwachsenen adipös, wovon der größere Teil im Schweregrad I klassifiziert werden kann (Klein et al., 2016, S. 3). In der Bevölkerung sind laut aktuel- leren Forschungen 44% der Männer und 29% der Frauen als übergewichtig einzustufen. Adipositas liegt bei 23% der Männer und 23,9% der Frauen vor (Klein et al., 2016, S. 34). Wird der Anstieg von Adipositas in den Jahren 2002 bis 2006 betrachtet, ist der Anteil bei Männern für den Grad I um 17,1% gestiegen. Für die schwere Grade II und III betrug der relative Zuwachs 21,5%. Für Frauen liegt eine Steigerung im gleichen Zeitabschnitt für den Grad I bei 22,3%. Für die Grade II und III ist eine Steigerung von 31,8% gegeben (Klein et al., 2016, S. 33). In der älteren Bevölkerung über 60 Jahre sind über 33,33% als adipös einzustufen. Betrachtet man die Veränderung der Adipositas von den Jahren 1999 bis 2013, zeigt sich eine erheblicher Anstieg der Grad II Adiposi- tas. So stieg diese bei Männern um 157% und Frauen um 60%. Bei dem Grad III, wel- cher mit noch höheren gesundheitlichen Risiken einhergeht, erfolgte eine Steigerung bei Männern um 144% und Frauen um ca. 102%. Die Prävalenz unter Kindern und Jugend- lichen liegt bei ca. 6%. Vergleicht man die Daten aus den vergangenen 30 bis 40 Jahren, so stieg die Zahl bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren um ca. 300%. (Klein et al., 2016, S. 3). International befindet sich Deutschland in der Betrachtung der Adiposi- tas-Prävalenz statistisch im mittleren Feld, wobei angemerkt werden sollte, dass die Position ebenfalls abhängig ist von den gewählten Erhebungsmethoden (Klein et al., 2016, S. 4). Da Deutschland sich bereits im Mittelfeld befindet und die Prävalenz von Adipositas stetig zunimmt, sollten effektive präventive- und therapeutische Maßnahmen auf mehreren Ebenen ergriffen werden, um ein weiteres Wachsen dieser komplexen Problematik einzudämmen.
3.3 Einflussfaktoren/ Ursachen und Risikofaktoren für Übergewicht und Adipositas
Der Mensch ist ein multidimensionales Wesen und wird am besten durch das Bio- psycho-soziale Modell beschrieben. Egger (2015, S. 56) beschreibt dieses Modell wie folgt: „Das (erweiterte) biopsycho-soziale Modell ist das gegenwärtig kohärenteste, kompakteste und auch bedeutendste Theoriekonzept, innerhalb dessen der Mensch in Gesundheit und Krankheit erklärbar und verstehbar wird“. Dementsprechend können die Ursachen von Übergewicht und Adipositas nicht nur eindimensional betrachtet wer- den. Eine auf der biologischen bzw. physiologischen Ebene liegende Ursache besteht in einer gestörten Regulation der Energiehomöostase (Klein et al., 2016, S. 16). Eine ge- störte Energiehomöostase bedeutet dass, wie Rauen und Rauen-Buchka es bereits 1975 beschrieben haben, vermehrt Energie aufgenommen wird, wodurch Fett eingespeichert wird, während die Mobilisation von Fettdepots durch ein Defizit der Energieaufnahme erfolgt. Der Gleichgewichtszustand des Gewichtes korreliert mit der Aufnahme von Energie und dem Verbrauch dieser über die Nahrung. Bleiben Aufnahme und Ver- brauch in der Waage, so bleibt das Gewicht konstant. Dieser Zusammenhang orientiert sich an Gesetzen der Physik und ist wissenschaftlich weitläufig akzeptiert.
Die praktische Umsetzung, ein Energiedefizit zu erzeugen und über einen Zeitraum aufrecht zu erhalten, erweist sich in der Praxis jedoch weitaus komplexer als es oftmals in der Werbung durch Slogans wie bspw. „fünf Kilo in nur drei Wochen, völlig mühelos und bei bester Laune – anschließend dann ein Leben lang nur noch schlank und glück- lich“ von kommerziellen Diätprogrammen beworben wird. Dementsprechend sollte Vorsicht geboten sein bei einer übersimplifizierten Ansätzen, die sich nur allein auf die Kalorienreduktion konzentrieren – zahlreiche weitere Prozesse haben ebenfalls eine Auswirkung auf die Energieaufnahme und Verwertung (Lehrke & Laessle, 2009, S. 13). Einen ausschlaggebenden Punkt für die Kontrolle der Regulation der Energiehomöosta- se stellen ebenfalls körpereigene Hormone dar. Für die langfristige Regulation von Ap- petit und Energieverbrauch ist u.a das Peptidhormon Leptin verantwortlich, das afferen- te Signale an den Hypothalamus sendet und über den Zustand der Fettspeicher infor- miert. Diese Signale regulieren beim gesunden Menschen die Energieaufnahme durch die Erhöhung des Sättigungsgefühls und die Reduktion des Appetits. Vom Magen- Darm-Trakt werden weitere Hormone ausgeschüttet (z.B.: Choleszystokinin), die bei einer Mahlzeitenaufnahme ebenfalls das Sättigungsgefühl aufbauen. Störungen oder Unterbrechungen dieses metabolischen Gleichgewichtes gelten als Bedingungsfaktoren für Übergewicht und Adipositas (Chandaria. 2014; zitiert nach Klein et al., 2016, S. 17).
Weiterhin kann die Genetik durch eine familiäre Prädisposition einen großen Faktor für ein erhöhtes Adipositas-Risiko darstellen, wenn bereits ein leiblicher Teil der Eltern ebenfalls adipös ist (Klein et al., 2016, S. 17). Die vererbten Gene können Einfluss auf die Lipolyse des Fettgewebes, die Zusammensetzung der Muskulatur und ihr Potenzial zur Oxidation, den thermogenetischen Effekt der Lebensmittel, die spontanen Bewe- gungen im Alltag, die Insulin-Sensitivität oder den hormonellen Spiegel nehmen (Lehr- ke & Laessle, 2009, S. 20). Wie groß der Einfluss der Genetik wirklich ist, bleibt mo- mentan noch ungeklärt, da eine genaues Verständnis über die komplizierten Wirkme- chanismen und Zusammenhänge der unterschiedlichen Gene miteinander noch nicht vorhanden ist (Klein et al., 2016, S. 18). Betrachtet man weiterhin die physiologische Ebene, können diverse Erkrankungen bspw. in Form einer Schilddrüsenunterfunktion oder das Cushing-Syndrom ebenfalls eine Rolle bei der Entwicklung von einem stark erhöhten Körperfett spielen. Werden Probleme auf der psychologischen Ebene betrach- tet, können Erkrankungen bspw. Depression, Binge-Eating-Störungen oder Night- Eating-Disorder zu einem erhöhten Risiko für Adipositas beitragen (Klein et al., 2016, S. 16). Weiterhin kann das im Kindesalter erlernte Ernährungsverhalten und die damit verbundenen Gewohnheiten später im Leben zu Problemen führen. So kann bspw. emo- tionales Essen und ein damit verbundener Lernprozess dazu führen, dass durch negative Gefühle bei der kindlichen Nahrungsaufnahme bei späteren Mahlzeiten im Leben eben- falls mit Unbehagen reagiert wird, wodurch Essen als Belohnung- oder Strafe assoziiert werden kann. Dementsprechend zeigt sich, dass das Motiv bzw. der Grund, warum Nah- rung aufgenommen wird, ebenfalls entscheidend sein kann für ein gesundes Körperge- wicht (Lehrke & Laessle, 2009, S. 21). Weitere Gründe für einen erhöhten Essensver- zehr, ohne das Auftreten von einem physiologischen Hungergefühl, können ausgelöst werden durch „… seelische Probleme und aversive Empfindungen wie Stress, Lange- weile, Angst und Einsamkeit. Misslungene Diätversuche können ebenfalls zu Frustrati- on führen, die dann mit Hyperphagie beantwortet werden (Wolf 1993; zietiert nach Lehrke & Laessle., 2009, S. 21)“. Daraus können sich schlechte Gewohnheiten entwi- ckeln, welche sich durch eine falsche Ernährung in Form von Über- oder Fehlernährung auswirken (Klein et al., 2016, S. 14). Schlechte Ernährungsgewohnheiten gelten speziell in westlichen Ländern durch die ständige Verfügbarkeit von Nahrung als Risiko für Übergewicht. Problematisch wird es speziell bei der Konsumption von industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln, kombiniert (Klein et al., 2016, S. 16-19) mit minderwerti- ger Qualität und einer hohen Energiedichte (Klein et al., 2016, S. 24). Hinzu kommt ein stark sesshafter Lebensstil mit zu wenig Aktivität oder Immobilisierung. Weitere Risi- kofaktoren stellen Schlafmangel, Schwangerschaft, ein geringer Bildungsgrad, sozialer Status, finanzielle Mittel und Migrationshintergrund dar (Klein et al., 2016, S. 16-19). Besitzt eine Person durch das Zusammenspiel der genannten Faktoren ein erhöhtes Körperfett, weist sie einen anderen „Sollwert“ bzw. „set point“ für ihr Körpergewicht auf. Der veränderte „set point“ führt zu weiteren Veränderungen des Metabolismus, der es zusätzlich erschwert Gewicht oder Fett abzunehmen. Es erweist sich für die Be- troffenen als äußerst schwierig, Lebensmitteln, die sich für ihre Gesundheit negativ auswirken, mental zu widerstehen, da über die Nahrung ebenfalls Gratifikationsmecha- nismen durch Gehirnneuronen in Gang gesetzt werden, welche sich hemmend auf die mentale Widerstandsfähigkeit auswirken können (Klein et al., 2016, S. 17). Zu Überge- wicht oder Adipositas können zahlreiche weitere Faktoren führen, alle im Rahmen die- ser Arbeit zu erfassen ist nicht möglich.
3.4 Folgeerkrankungen von Übergewicht und Adipositas
Eine adipöse Person besitzt ein hohes Risiko an verschiedenen folgenden oder beglei- tenden gesundheitlichen Leiden zu erkranken. Oft treten Risiken für gesundheitliche Erkrankungen gleichzeitig nebeneinander auf, was eine genaue Aussage darüber, wel- che der diversen Risikofaktoren zu weiteren Erkrankungen führen kann, erschwert. Gleichzeitig treten keine folgenden Erkrankungen bei ca. 10-20% an Adipositas er- krankten Individuen auf. Die Personen, die sich nicht in dieser Skala befinden, haben verglichen mit normal gewichtigen Personen ein 50% erhöhtes Risiko an den Folgen von Koronaren-Herzkreislauf-Erkrankungen zu sterben (Klein et al., 2016, S. 25). Ver- gleicht man weiterhin Menschen mit einem normalen Körpergewicht und adipöse Indi- viduen, so zeigt sich, dass Männer ein bis zu sechsfaches Risiko und Frauen ein zwölf- faches Risiko besitzen, an Typ-2 Diabetes zu erkranken (Guth et al., 2009; zitiert nach Klein et al. 2016, S. 22). Weiterhin besteht ein erhöhtes Risiko an unterschiedlichen Krebsformen zu erkranken (Klein et al., 2016, S. 23). Die Gefahr für einen frühzeitigen Tod steigt bei adipösen Personen mit einem BMI >36kg/m2 verglichen mit der normal- gewichtigen Population um 30-300% an. Kritisch sollte bei der Betrachtung dieser Zah- len angemerkt werden, dass das Risiko mit zunehmendem Alter abnimmt und primär jüngere Adipositas Erkrankte mit einem BMI >40 betroffen sind. Weitere Folgeerschei- nungen können in Form von Fertilitätsstörungen, Harninkontinenz, Insulinresistenz, Gewebeentzündungen, hormonelle Freisetzungsstörungen, oxidativem Stress und einer Verschlechterung des Immunsystems auftreten (Klein et al., 2016, S. 24). Zusätzlich können gesundheitliche Probleme durch Schlafprobleme in Form eines Stillstandes der Atmung im Schlaf, Gelenksarthrosen der Kniee oder Hüfte, Demenz, Zyklusstörungen und Probleme bei der Geburt entstehen (Klein et al., 2016, S. 21). Zudem kann es mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck kommen. Eine mittlere Wahrscheinlichkeit liegt bei der Entwicklung eines abnormalen Glukosemetabolismus, Leberverfettung und einem weiteren Bestehen der Adipositas vor. „Bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen besteht langfristig ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko (unabhängig vom Erwachsenen-Gewicht!)“ (Lehrke & Laessle, 2009, S. 10). Psychologische Probleme können durch ausgrenzende oder diskriminierende Erlebnisse, Nachteile im alltäglichen Leben, Verzerrung der Wahr- nehmung des eigenen Körpers und dadurch eine generell verminderte Qualität der Le- bensumstände auftreten (Lehrke & Laessle, 2009, S. 12). Gesellschaftlich wird beo- bachtet, dass sich die erwartete Lebenszeit bis zum Jahr 2050 um ca. fünf Jahre reduzie- ren soll, wenn sich die Adipositas-Epidemie mit den gleichen Tendenzen weiterhin aus- breitet (WHO, 2007, S.10). Im Folgenden werden nach der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage proteinbetonte, kohlenhydratmoderate und fettmodifizierte Ernährungsfor- men als mögliche Interventionsmöglichkeiten zur Gewichts und Körperfettreduktion untersucht.
3.5 Wissenschaftliche Datenlage zu proteinbetonten, kohlenhydratmoderaten und fettmodifizierten Ernährungsformen
Da die Zahl an übergewichtigen und adipösen Menschen immer weiter ansteigt, stellt sich die Frage: Wie sollte eine optimale Ernährung aussehen, um langfristig ein gesun- des Körpergewicht zu erreichen und Mangelerscheinungen (Biesalski, Bischoff & Puch- stein, 2010, S. 5) zu vermeiden? Bevor diese Frage genauer geklärt wird, erscheint eine Definition der Bedeutung von Lebensmitteln für den Menschen sinnvoll. Nahrung ist überlebensnotwendig, um den Körper mit Energie und essentiellen Nährstoffen zu ver- sorgen.
Der Bedarf an Nährstoffen bzw. Energie ist diejenige Menge, die dem menschli- chen Organismus für die Aufrechterhaltung aller Funktionen im Sinne von Ge- sundheitserhaltung und -förderung regelmäßig an den Wirkorten zur Verfügung stehen muss…. Der individuelle Bedarf ist von vielen Faktoren, wie z.B. Ge- schlecht, Alter, physiologischer Situation und genetischer Ausstattung abhängig. (Biesalski, Bischoff & Puchstein, 2010, S. 225).
Generell werden Lebensmittel basierend auf ihren Inhaltsstoffen in Makro- und Mikro- nährstoffe unterteilt. Als Makronährstoffe werden Protein bzw. Eiweiß, Fett und Koh- lenhydrate definiert (Biesalski, Bischoff & Puchstein, 2010, S. 49). Diese besitzen je nach ihrem prozentualen Anteil an der täglich zugeführten Energie eine unterschiedliche Auswirkung auf das Sättigungs- oder das Hungerempfinden (Pagoto & Appelhans, 2013). Lebensmittel bestehen jedoch nicht nur aus Makronährstoffen, sie enthalten ebenfalls Mikronährstoffe, bspw. Vitamine, Mineralien oder Spurenelemente, welche unverzichtbar für die Funktion eines gesunden Körpers sind (Biesalski, Bischoff & Puchstein, 2010, S. 231-232).
Proteinbetonte Ernährungsformen
Der menschliche Organismus einer ausgewachsenen Person besteht zu ca. 15-17% aus Eiweiß bzw. Protein. Das Wort Protein stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Der Erstrangige“ – bereits Ursprung des Namens und der hohe Anteil im Körper verdeutlichen die essentielle Notwendigkeit für eine optimale Funktion des Kör- pers. Die Aufgaben von Proteinen sind weitreichend, sie dienen als Bausubstanz für die Skelettmuskulatur, Hormone, Botenstoffe bspw. Insulin oder Serotonin. Sie sind wei- terhin Bestandteil der Haut, Nägel, Haare, des Knorpels und des Bindegewebes. Sie übernehmen ebenfalls eine Hauptfunktion von Enzymen, welche als Katalysator für den Ablauf von biochemischen Prozessen im Körper bspw. für eine intakte Funktion des Immunsystems, Regulation von Säuren und Basen, als Transporter von Stoffen im Blut- plasma oder durch die Membran der Zelle zuständig sind (Biesalski, Bischoff & Puch- stein, 2010, S. 110). Resultierend aus der Bedeutung des Proteins für den menschlichen Körper stellt sich die Frage, wieviel in der täglichen Ernährung aufgenommen werden sollte? Die Empfehlungen für den Anteil von Protein variieren je nach Geschlecht, Al- ter, sportlicher Tätigkeit, Lebensstil und den persönlichen Zielen. Da es sich bei den Teilnehmern des Gewichtsreduktionsprogrammes „S&GC“ um eine sportliche Ziel- gruppe handelt, wurden Empfehlungen für Sportler gewählt, welche in der folgenden Tabelle abgebildet werden.
Tab. 4 Hilfestellung zum Eiweißbedarf für unterschiedliche sportliche Tätigkeiten (Deutsche Gesellschaft für Ernährung zitiert nach; Biesalski, Bischoff & Puchstein, 2010, S. 377)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die gegebenen Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten kritisch be- trachtet werden, da sie speziell für Sportler und ältere Menschen als zu niedrig einge- stuft werden können. Aktuellere Studien zeigen, dass speziell ältere Menschen durch altersbedingte Veränderungen des Stoffwechsels, verringerte anabole Reaktionen bei der Proteinverwertung und dem Aufbau von trockener Muskelmasse besitzen. Diese Faktoren sorgen daftir, dass sie einen erhohten Proteinbedarfvon 1,0- 1,5g pro kg Kor pergewicht benotigen. Ein Verlust der Muskelfunktion durch Atrophie der Skelettmus kulatur erhoht das Risiko fUr Sttirze, einem damit einhergehenden Verlust der Unabhiin gigkeit im Alltag und einer daraus resultierenden hoheren Mortalitiit (Bauer et al., 2013). Ein wesentlich hoherer Bedarf entsteht bei Kraftsportlem mit einem niedrigen Korperfettanteil, die sich in einer kalorienreduzierten Diiit befinden und das Ziel verfol gen, Gewicht zu verlieren oder Fettmasse abzubauen und dabei ihre Muskulatur optimal zu erhalten. Fur diese Zielgruppe werden wesentlich hohere Bereiche von 2,3-3,1g pro Kilogramm Korpergewicht pro Tag empfohlen. Desto geringer der vorhandene Korper fettanteil des Athleten, desto hoher so1lte die tiigliche Proteinmenge angepasst werden, urn einen optimalen Muskelerhalt zu gewiihrleisten. Eine proteinreiche Emiihrung ftihrt weiterhin zu einem besseren Erhalt der trockenen Muskelmasse sowie zu einer hoheren Siittigung und einem daraus resultierenden reduzierten Hungergeftihl. Dies wiederum kann sich als Vorteil erweisen bei einer Korpergewichts- und Fettreduktion erweisen, da so insgesamt weniger Energie aufgenommen wird (Treyzon et al., 2008). Entgegen hiiu figer Aussagen tiber negative Effekte einer proteinreichen Emiihrung, zeigen sich bei gesunden Individuen hinsichtlich der Gewichtszunahme, Blutfettwerte, Nierenfunktion sowie des Blutzuckers keine gesundheitlichen Nachteile (Antonio, E1lerbroek, Silver, Vargas & Peacock, 2016).
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- Citation du texte
- Jason Nurse (Auteur), 2018, "Shred&Gain Challenge". Veränderungen anthropometrischer Daten bei Teilnehmern/innen des Gewichtsreduktionsprogramms, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499173
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