Der rasche technologische Fortschritt und die Globalisierung der Wirtschaft führen zu einem stetig zunehmenden Wettbewerbsdruck für Unternehmen. Geschäftsprozesse werden optimiert und erfordern ein hohes Maß an Flexibilität. Um langfristig den Unternehmenserfolg wahren und wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Unternehmen ihre Produktivität und Innovationskraft stetig erhöhen. Hierbei spielen das Humankapital und dessen Potenzial eine zentrale Rolle. Insbesondere die Motivation der Mitarbeiter wird mittlerweile von vielen Unternehmen als zentraler Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg erkannt.
Menschliches Handeln wird grundsätzlich aufgrund von Beweggründen vollzogen, wodurch jeder Mensch auf gewisse Weise motiviert ist. Jedoch sind diese Beweggründe oft sehr verschieden. Hieraus ergibt sich die Frage, ob und wenn ja, inwieweit betriebliche Anreize eine Steigerung der Mitarbeitermotivation bewirken können. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wirkung von betrieblichen Anreizen auf die Mitarbeitermotivation zu analysieren und die Anwendbarkeit für einen effektiven und zielgerichteten Einsatz von Anreizen durch Führungskräfte darzulegen.
Hierzu wird zunächst in Kapitel 2 der Begriff der Motivation definiert und das Zusammenspiel der jeweiligen Wirkungsfaktoren auf behavioristischer Ebene erläutert. Kapitel 3 führt durch motivationstheoretische Ansätze zu zwei basisrelevanten Motivationsformen: intrinsischer und extrinsischer Motivation. Anschließend werden in Kapitel 4 Gestaltungsmöglichkeiten betrieblicher Anreize sowie hybride Anreizsysteme vorgestellt. Kapitel 5 untersucht die neuronale Wirkung von Anreizen im menschlichen Gehirn. Dabei werden zunächst relevante Hirnareale vorgestellt und deren Funktionen erläutert. Zur Verdeutlichung der neuronalen Verarbeitung von Motivationsprozessen werden anschließend die wichtigsten Funktionen vier komplexer Gehirnsysteme aufgezeigt. Darauf aufbauend wird die Wirkung gesetzter Anreize auf das motivationale Verhalten anhand repräsentativer Studien untersucht und auf Basis dieser Erkenntnisse werden Aussagen über Wirkung und Effektivität von Anreizen getroffen. Abschließend werden in Kapitel 6, auf Grundlage der neurowissenschaftlichen Ergebnisse aus Kapitel 5, Implikationen abgeleitet, die es Führungskräften ermöglichen sollen, betriebliche Anreize zur erfolgreichen Steigerung der Mitarbeitermotivation effektiv einzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung des Motivationsbegriffs
- Motivationstheorien
- Motivationstheorien als Erklärungsansatz
- Inhaltstheorien
- Bedürfnispyramide von Maslow
- Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg
- Leistungsmotivationstheorie von McClelland
- Prozesstheorien
- Erwartungs-Valenz-Theorie von Vroom
- Modell von Porter und Lawler
- Anreiz-Beitrags-Theorie von March und Simon
- Gleichgewichtstheorie von Adams
- Extrinsische Motivation versus intrinsische Motivation
- Betriebliche Anreize und Anreizsysteme
- Die Bedeutung von betrieblichen Anreizen
- Materielle Anreize
- Monetäre Anreize
- Geldlose Anreize
- Immaterielle Anreize
- Tätigkeitsbezogene Anreize
- Anreize beruflicher Weiterentwicklung
- Soziale Anreize
- Anreizsysteme
- Das Cafeteria-System
- Total Compensation
- Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Mitarbeitermotivation
- Wo die neurowissenschaftliche Forschung ansetzt
- Relevante Hirnareale und bildgebende Verfahren
- Beteiligte Gehirnsysteme am Motivationsprozess
- Das Belohnungssystem
- Das Emotionssystem
- Das Gedächtnissystem
- Das Entscheidungssystem
- Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zur motivationalen Anreizwirkung
- Die Messbarkeit neuronaler Anreizwirkung
- Intrinsische Anreize versus extrinsische Anreize
- Grenzen der Anreizgestaltung
- Soziale Determinanten der Anreizwirkung
- Implikationen für die Unternehmensführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit befasst sich mit der Gestaltung von Anreizen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation unter Berücksichtigung des neurowissenschaftlichen Kenntnisstandes. Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Motivationsbegriffs, untersucht verschiedene Motivationstheorien und beleuchtet die Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Gestaltung von Anreizen im Unternehmenskontext.
- Analyse der Bedeutung des Motivationsbegriffs und verschiedener Motivationstheorien
- Untersuchung der verschiedenen Anreizformen im betrieblichen Kontext
- Einbezug neurowissenschaftlicher Erkenntnisse zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns im Hinblick auf Motivation und Anreiz
- Ableitung von Implikationen für die Gestaltung von Anreizsystemen in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Mitarbeitermotivation und Anreizgestaltung ein und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2 befasst sich mit der Bedeutung des Motivationsbegriffs und beleuchtet die verschiedenen Facetten der Motivation in der Arbeitswelt.
- Kapitel 3 bietet eine umfassende Übersicht über verschiedene Motivationstheorien, sowohl inhaltstheoretische als auch prozesstheoretische Ansätze. Die verschiedenen Theorien werden im Detail erläutert und miteinander verglichen.
- Kapitel 4 analysiert die verschiedenen Anreizformen im betrieblichen Kontext, unterteilt in materielle und immaterielle Anreize. Es werden verschiedene Anreizsysteme vorgestellt und diskutiert.
- Kapitel 5 untersucht die Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Mitarbeitermotivation. Es werden wichtige Hirnareale und bildgebende Verfahren vorgestellt, die bei der Untersuchung von Motivationsprozessen eingesetzt werden. Das Kapitel beleuchtet die Erkenntnisse der Neurowissenschaften zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns im Hinblick auf Motivation und Anreiz.
Schlüsselwörter
Mitarbeitermotivation, Anreizgestaltung, Motivationstheorien, Neurowissenschaften, Hirnareale, Belohnungssystem, Emotionssystem, Gedächtnissystem, Entscheidungssystem, betriebliche Anreize, materielle Anreize, immaterielle Anreize, Anreizsysteme.
- Citation du texte
- Stephan Panzner (Auteur), 2016, Wie kann Anreizgestaltung zur Steigerung der Mitarbeitermotivation führen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498472