Die nachfolgende Unterrichtseinheit, sowie der Verlauf der Unterrichtsstunde ist zum Teil an die kritisch kommunikative Didaktik angelegt, ohne dass das Analyse und Planungsschema zu benutzt wird, da es für einen fiktiven Unterrichtsentwurf zu sehr auf die Praxis angewiesen ist. Die Realisierung kritisch-kommunikativer Didaktik fordert die Verzahnung von Analyse und Planung und ist daher lediglich in ihren Grundsätzen in die Planung der Unterrichtseinheit/dem Unterrichtsverlauf einzubeziehen.
Es wird während der Unterrichtseinheit darauf geachtet, dass der Lehrende im prozesshaften Verlauf der Unterrichtseinheit eher als Lernhelfer agiert und die Entscheidungen Den Schülerinnen und Schülern überlässt. Des Weiteren wird die Kommunikation innerhalb der Klasse angeregt und das ‚Selbst-Reden’ und ‚Selbst‐Handeln’ als wesentliches Merkmal der Unterrichtseinheit In den Fokus gestellt.
Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen, subjektiv-störanfälligen Wahrnehmung, sowie der kritischen Würdigung verschiedener Beobachtungsmethoden sind zwar keine gesellschaftlichen Werte, die kritisch zu hinterfragen sind, jedoch tragen diese Aspekte der Unterrichtseinheit zu einem kritisch-reflektiertem Denken bei und revidieren mögliche Vorurteile. Die Verknüpfung mit Janusz Korczak dient zur historischen Bearbeitung Von Reformpädagogen und der praktischen Realisation von Beobachtung, Interpretation Und Planung unter schwierigen Rahmenbedingungen.
Inhalt
EINLEITUNG
BEDINGUNGSANALYSE
Lehr-/Lernvoraussetzungen
Situation des Praktikanten
CURRICULARE VORGABEN
SACHANALYSE
Fachwissenschaftliche Analyse des Unterrichtsgegenstandes
Stellung des Praktikanten zum Thema
DIDAKTISCHE ANALYSE
Gegenwartsbedeutung für die Lerngruppe
Zugänglichkeit
Groblernziel für die Unterrichtsstunde
Feinziele (Auszug]
METHODISCHE ANALYSE
Ablauf der Unterrichtsstunde
Sozialformen
ANHANG
Makrostruktur (7x90 Min.] der Unterrichtseinheit „Beobachtung"
Geplanter Unterrichtsverlauf
Arbeitsbögen
Arbeitsbogen I
Arbeitsbogen II
Kärtchen für die Auslosung
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die nachfolgende Unterrichtseinheit, sowie der Verlauf der Unterrichtsstunde ist zum Teil an die kritisch kommunikative Didaktik angelegt, ohne dass das Analyse- und Planungsschema zu benutzt wird, da es für einen fiktiven Unterrichtsentwurf zu sehr auf die Praxis angewiesen ist. Die Realisierung kritisch-kommunikativer Didaktik fordert die Verzahnung von Analyse und Planung (vgl. GUDJONS/WINKEL,2006, S.100) und ist daher lediglich in ihren Grundsätzen in die Planung der Unterrichtseinheit/dem Unterrichtsverlauf einzubeziehen. Es wird während der Unterrichtseinheit darauf geachtet, dass der Lehrende im prozesshaften Verlauf der Unterrichtseinheit eher als Lernhelfer agiert und die Entscheidungen den Schülerinnen und Schülern überlässt (vgl. GUDJONS/WINKEL,2006, S.lOlf). Des weiteren wird die Kommunikation innerhalb der Klasse angeregt und das ,Selbst-Reden’ und ,Selbst-Handeln’ als wesentliches Merkmal der Unterrichtseinheit in den Fokus gestellt (vgl. SCHILLING, 2008, S.119f). Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen, subjektivstöranfälligen Wahrnehmung, sowie der kritischen Würdigung verschiedener Beobachtungsmethoden sind zwar keine gesellschaftlichen Werte, die kritisch zu hinterfragen sind, jedoch tragen diese Aspekte der Unterrichtseinheit zu einem kritisch-reflektiertem Denken bei und revidieren mögliche Vorurteile. Die Verknüpfung mit Janusz Korczak dient zur historischen Bearbeitung von Reformpädagogen und der praktischen Realisation von Beobachtung, Interpretation und Planung unter schwierigen Rahmenbedingungen.
Bedingungsanalyse
Lehr-/Lernvoraussetzungen
Die Schülerinnen und Schüler der BFSA befinden sich im ersten Quartal des zweiten Ausbildungsjahres der Berufsfachschule für Sozialpädagogik. Die Klasse setztsich aus 13 Schülerinnen und neun Schülern zusammen. Der Altersdurchschnittliegtbei 21 Jahren.
Dabei fällt auf, dass die Schülerinnen im Schnitt 3 Jahre älter sind, als die Fachschüler. Dieses auffällige Merkmal lässt sich dadurch erklären, dass acht Fachschülerinnen bereits Mütter von Kindern sind. Drei der Schülerinnen weisen einen Migrationshintergrund nach, der sich jedoch nur unwesentlich in der gesprochenen Sprache bemerkbar macht - im Gegensatz zur Schriftlichen. Sie kommen aus Jordanien und aus der Türkei. Zehn Schülerinnen haben eine gewöhnliche Schullaufbahn hinter sich und sind nach dem Realschulabschluss an die Berufsfachschule gewechselt. Die restlichen drei Schülerinnen haben die allgemeine Hochschulreife an einem Regelgymnasium erworben und sind im 2. Ausbildungsjahr der Sozialassistenz eingestiegen.
Die Schüler der Klasse sind im Schnitt 21 Jahre alt. Klaus ist mit 17 Jahren der jüngste Schüler, da er aufgrund seiner Schwerhörigkeit keinen Wehrpflichtdienst ableisten musste. Ein Fachschüler ist türkischer Herkunft und passt sich, was religiöse Gründe hat, nur teilweise an. Gerade das Frauenbild ist, im Gegensatz zum Westlichen, äußerst divergent, was sich im Unterricht mit Kolleginnen bemerkbar macht. Alle Schüler sind direkt nach ihrem Realschulabschluss an die Berufsfachschule für Sozialpädagogik gewechselt.
Die Reproduktion von Gelerntem und Aneignung von neuem Wissen gelingt zumeist, da die Lehrkräfte im ersten Ausbildungsjahr Sozialassistenz mit ähnlichen (Erarbeitungs- und Übungs-J Methoden gearbeitet haben. Der Transfer von bereits erlernten Fachinhalten in andere theoretische Modelle, sowie in die sozialpädagogische Praxis gelingt der Klasse nur teilweise und muss von der Lehrkraft angeleitet und begleitet werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in vier Wochen ihr Praktikum anfangen, in dem die Beobachtung und das Erstellen einer Situationsanalyse mit darauf aufbauenden Angeboten im Vordergrund stehen. Die Schülerinnen und Schüler haben bereits zum Ende des ersten Ausbildungsjahr eine Lernsituation zum Thema .Wahrnehmung’ bearbeitet, jedoch ist der Inhalt zum Thema .Beobachtungen’ aufgrund der Ferien nicht mehr unterrichtet worden. Innerhalb vorangegangener Unterrichtsgespräche wurde deutlich, dass der Begriff und die Relevanz der Beobachtungen nur vage geklärt worden ist. Sechs Schülerinnen und Schüler wurden innerhalb ihres ersten Praktikums dazu aufgefordert Beobachtungen zu dokumentieren. Dabei wurden sie von der Praxisanleiterin betreut und einige Beobachtungsmethoden kennengelernt. Dadurch, dass lediglieh ein kleiner Teil der Klasse die nötige Fachkompetenz erworben hat, wird das Thema anhand eines Reformpädagogen in konkreten Rahmenbedingungen eingeleitet, um den Bezug zur Praxis von Anfang an herzustellen.
Die Schülerinnen und Schüler sind durch ihren einjährigen Schulaufenthalt unterschiedliche Unterrichtsmethoden und Sozialformen gewohnt. Dabei ist beobachtbar, dass gerade die interaktiveren und kommunikativeren Sozialformen, wie die Gruppenarbeit zu einer höheren Leistungsmotivation führt. Frontalunterricht hingegen wird nur in seltenen Fällen von den Schülerinnen und Schülern erwünscht. Die Präsentationsform wird nicht, wie im ersten Jahr vorgegeben, sondern sollen von den Schülerinnen und Schülern entschieden und begründet werden. Durch den Einsatz behutsamer Partizipation hat sich das Interesse an der Anwendung verschiedener Methoden gesteigert, da die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden durften. Die Methodenkompetenz der Schüler ist durch dieses Vorgehen sehr fortschrittlich einzuordnen.
Die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler ist als ausreichend zu beschreiben. Durch die verschiedenen Migrationshintergründe kommt es oftmals zu Konflikten zwischen den Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund. Es ist jedoch hinzuzufügen, dass diese Konflikte meist in Unterrichtssituationen ausgetragen werden, in denen zu viel Freiraum seitens der Lehrkraft gegeben wird. Bei unmissverständlichen Arbeitsaufträgen ist eine angenehme Lernatmosphäre zu beobachten, die durch Hilfsbereitschaft und Engagement der .schnelleren’ Schülerinnen und Schülern geprägt wird.
Situation des Praktikanten
Ich bin seit zwei Wochen als Praktikant an der Berufsbildenden Schule ***. Nach einigen Hospitationen habe ich grundlegende gruppendynamische Prozesse beobachten können und konnte einige Konflikte zwischen den Schülerinnen und Schülern zu aller Zufriedenheit klären. In Diskussionen habe ich mich sowohl fachlich als auch persönlich geäußert, um meinen Standpunkt deutlich zu machen. Durch mein Alter ist es sehr angenehm, da ich einen schnellen Bezug zu den Schülerinnen und Schülern aufbauen konnte, aber gleichzeitig als Problem anzusehen, da ich unter Umständen nicht in der Rolle als Lehrer wahrgenommen werden könnte. Durch meine partnerschaftlich zentrierte Grundhaltung, die ich so auch argumentiert habe, konnten einige Ungereimtheiten in meiner Rolle geklärt werden.
Curriculare Vorgaben
In Niedersachsen sind die Rahmenrichtlinien maßgeblich für die Inhalte der Sozialassistenten/Innen - Ausbildung. Im Lernfeld: „Verhalten von Kindern und Jugendlichen beobachten und in das sozialpädagogische Handeln einbeziehen“ werden grundlegende Kompetenzen des Beobachtens von kindlichem Verhalten unterrichtet und in einen praxisnahen Kontext verwoben. Dabei werden, sowohl das Beobachten in Rollenspielen, als auch die Interpretation und das Planen von möglichen Handlungsoptionen in den Mittelpunkt des Lernfeldes gestellt. Das Thema „Wahrnehmung und Wahrnehmungsfehler" wurden bereits im ersten Ausbildungsjahr bearbeitet und nur beiläufig als Bezugswissen vorausgesetzt. Eine spezifische Lernsituation ist für dieses Thema zwar vorhanden, jedoch ist freigestellt, inwiefern die Lernsituation so, wie sie das Lehrerden-Team ausgearbeitet hat, realisiert wird.
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- Citation du texte
- Christoph Schönfeldt (Auteur), 2012, Unterrichtsentwurf zum Thema Beobachtungen. Professionelle Beobachtung und Dokumentation kindlichen Verhaltens nach Janus Korczak, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497316
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