Der Autor und Schöpfer des Kängurus Marc-Uwe Kling macht sich vor seiner Känguru-Karriere zunächst als Poetry-Slamer und Liedermacher auf Berliner Bühnen einen Namen. Erst später beginnt er mit der Radio-Reihe „Neues vom Känguru“, aus der er 2009 seinen ersten Roman Die Känguru-Chroniken kreiert. Zwei Jahre darauf folgt die Fortsetzung Das Känguru-Manifest, dann Die Känguru-Offenbarung und 2018 schließlich Die Känguru-Apokryphen, der vorerst letzte Teil.
Seine einfallsreichen Szenarien dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern stellen Politik und Gesellschaft in ihrer Paradoxität dar. Doch in Klings Tetralogie ist weitaus mehr zu entdecken als Systemkritik. Er setzt sich geschickt mit der deutschen Sprache und ihren Eigenheiten auseinander, bricht mit Konventionen und spielt mit den Erwartungen seines Publikums. Ebendieser letztgenannte Aspekt soll im Folgenden genauer betrachtet und in seiner Wirkung bestimmt wer-den. Dabei geht es im Besonderen um Klings Umgang mit der ‚Zeit‘ hinsichtlich ihrer Funktion der Erzeugung von Gegenwärtigkeit – und vor allem auch ihrer Dekonstruktion.
Es geht um seine Einordnung in die Gegenwartsliteratur, temporal und stofflich, aber vor allem um erzähltechnische Mittel mithilfe derer der Autor oft bewusst mit der konventionellen Darstellung von Geschehen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bricht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung in die Gegenwartsliteratur
- Gegenwartsliteratur - ein Definitionsversuch
- Die Känguru-Bücher als Werke der Gegenwartsliteratur
- Temporale Einordnung
- Gegenwartsähnliche erzählte Welt
- Inszenierung und Dekonstruktion von Gegenwärtigkeit
- Zeitlogische Gegenwärtigkeit
- Ordnung
- Dauer
- Präsentisches Erzählen
- Visuelle Vergegenwärtigung
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie Marc-Uwe Kling in seiner Känguru-Tetralogie den Umgang mit der Zeit als Mittel der Inszenierung und Dekonstruktion von Gegenwärtigkeit nutzt. Der Fokus liegt auf der Analyse der verschiedenen Techniken, mit denen Kling die Wahrnehmung der Gegenwart durch den Leser beeinflusst, und wie diese Techniken mit dem jeweiligen Kontext der Erzählung verbunden sind.
- Inszenierung von Gegenwärtigkeit durch zeitlogische Mittel
- Dekonstruktion von Gegenwärtigkeit durch narrative Techniken
- Der Einfluss der Sprache auf die Wahrnehmung der Zeit
- Die Rolle der Känguru-Figur als Katalysator für zeitliche Reflexionen
- Die Bedeutung der politischen und gesellschaftlichen Kritik in Klings Tetralogie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Spiels mit der Zeit in Marc-Uwe Klings Känguru-Tetralogie ein. Sie skizziert den Entstehungskontext der Bücher und die Besonderheiten des Kängurus als literarische Figur. Kapitel 2 befasst sich mit der Einordnung der Känguru-Bücher in die Gegenwartsliteratur, wobei insbesondere die Frage nach der Definition von „Gegenwart“ im literarischen Kontext untersucht wird. Kapitel 3 analysiert die Inszenierung und Dekonstruktion von Gegenwärtigkeit in Klings Texten. Es werden die verschiedenen Techniken betrachtet, mit denen er die Zeitlichkeit des erzählten Geschehens gestaltet und die Wahrnehmung des Lesers manipuliert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Gegenwartsliteratur, Zeit, Gegenwart, Inszenierung, Dekonstruktion, Känguru, Marc-Uwe Kling, Erzähltechnik, Sprache, Politik, Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Sophie-Eileen Gierend (Autor), 2018, Das Spiel mit dem Jetzt. Inszenierung und Dekonstruktion von Gegenwärtigkeit in Marc-Uwe Klings Känguru-Tetralogie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496690