Diese Hausarbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit sich die Kommunikationspolitik von Bündnis 90 / Die Grünen modernisiert und professionalisiert hat. Dazu wird als theoretische Grundlage das von Uwe Jun entwickelte Konzept der professionalisierten Medienkommunikationspartei gewählt um die Verhaltensweisen und möglichen Veränderungen in der kommunikativen Medienpolitik einordnen zu können. Dieses Konzept wird im ersten Teil vorgestellt und die dem Konzept zu Grunde liegenden Kernelemente werden diskutiert. Im zweiten Abschnitt der Arbeit werden die Kernelemente in drei Analysegebiete aufgeteilt und auf die Partei Bündnis 90 / Die Grünen übertragen. Dabei liegt der Focus der Betrachtung auf der rot-grünen Koalitionszeit von 1998 bis 2005. Dies hat zwei Gründe: Zum einen ist der Wandlungsdruck, der auf der Regierungspartei lastet um einiges höher als der einer Oppositionspartei und zum anderen hat sich mit der Ausbreitung des Internets und der rasanten Fortentwicklung der Medien, insbesondere der privaten Rundfunksender, ein neues Medienumfeld gebildet, das als „neue Mediengesellschaft“ bezeichnet wird.2 In der Schlussbetrachtung soll die Frage beantwortet werden, inwieweit Bündnis 90 / Die Grünen als professionalisierte Medienkommunikationspartei bezeichnet werden kann oder wie weit zumindest sich die Grünen auf einem Weg in diese Richtung befinden.
Die Untersuchung von Bündnis 90 / Die Grünen zeichnet sich durch zwei relevante Sachverhalte aus: Einerseits zeigt diese Arbeit auf, welchen Wandlungsdruck Parteien durch die Medien als vierte Gewalt ausgesetzt sind und wie sie als „zerstörungsresistente Organisationen“3 damit umgehen. Zum anderen gilt dabei zu beachten, inwieweit Parteien weiterhin als Mittelpunkt der demokratischen Willensbildung gelten können, wenn sie von einer sie ständig bedrängenden Medienwelt umgeben sind, bei der die Parteien in den Kampf um das Gut Aufmerksamkeit in Konkurrenz zu Unterhaltungs- und Informationssendungen treten müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Darlegung
- Einführung
- Kernelemente der professionalisierten Medienkommunikationspartei
- Professionelles Kommunikationsmanagement
- Anpassung von Themen und Personal an die Medienlogik
- Orientierung an einzelnen Issues
- Strategisches Machtzentrum
- Bedeutungsrückgang der aktiven Mitgliedschaft
- Zusammenfassung
- Bündnis 90/Die Grünen
- Einführung
- Untersuchung
- Personales
- Organisatorisches
- Mediales
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Modernisierung und Professionalisierung der Kommunikationspolitik von Bündnis 90/Die Grünen. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Partei die Merkmale einer professionalisierten Medienkommunikationspartei nach Uwe Jun aufweist. Die Analyse betrachtet die rot-grüne Koalitionszeit von 1998 bis 2005, da diese Periode einen hohen Wandlungsdruck auf die Regierungspartei ausübte und sich ein neues Medienumfeld durch das Internet und den privaten Rundfunk entwickelte.
- Wandlungsdruck auf Parteien durch Medien als vierte Gewalt
- Bedeutung von Parteien in der Mediendemokratie
- Professionalisierung der Medienkommunikation von Parteien
- Einfluss von Medienlogik auf politische Kommunikation
- Veränderungen in der Rolle von Parteien in der Mediengesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Modernisierung und Professionalisierung der Kommunikationspolitik von Bündnis 90/Die Grünen vor. Das Konzept der professionalisierten Medienkommunikationspartei nach Uwe Jun wird als theoretischer Rahmen eingeführt.
- Theoretische Darlegung: Die Arbeit erläutert das Konzept der professionalisierten Medienkommunikationspartei, die durch die veränderte Medienlandschaft geprägt ist. Es werden die fünf Kernelemente dieses Konzeptes diskutiert: professionelles Kommunikationsmanagement, Anpassung von Themen und Personal an die Medienlogik, Orientierung an einzelnen Issues, strategisches Machtzentrum und Bedeutungsrückgang der aktiven Mitgliedschaft.
- Bündnis 90/Die Grünen: Dieser Abschnitt analysiert, inwieweit Bündnis 90/Die Grünen die Merkmale einer professionalisierten Medienkommunikationspartei aufweist, indem er die Partei in Bezug auf Personales, Organisatorisches und Mediales untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kernthemen der Mediendemokratie, der professionalisierten Medienkommunikationspartei, der Anpassung von Parteien an die Medienlogik, der Bedeutung von Medien in der politischen Willensbildung und den Veränderungen der Kommunikationsstrategien von politischen Akteuren in der Mediengesellschaft. Zu den zentralen Begriffen gehören die Medien als vierte Gewalt, das Konzept von Uwe Jun, die rot-grüne Koalitionszeit, die Medienlandschaft und die Herausforderungen der politischen Kommunikation im digitalen Zeitalter.
- Citar trabajo
- Daniel Heisig (Autor), 2005, Bündnis 90 / Die Grünen als professionalisierte Medienkommunikationspartei?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49616