In den letzten Jahren hat sich die Computertechnologie entscheidend weiterentwickelt. Die Verwendung des Computers und die Nutzung des Internets durchdringt viele Lebensbereiche. Laut einer „Kinder-Verbraucheranalyse“ des Linzer
Meinungsforschungsinstitutes IMAS verwenden drei Viertel der Schüler zwischen 7 und 15 Jahren den Computer regelmäßig. Fünfzig Prozent davon nutzen diesen zum Spielen (vgl. Stangl 2000a). Der Computer bietet vielfältige Einsatzbereiche: Arbeit mit verschiedenen Programmen, Lernsoftware und Internet.
Eine Studie von AIM, aufgelegt bei der ORF-Medienforschung im 4. Quartal 2002, zeigt, dass für 56 Prozent der Österreicher ab 14 Jahren der Internetzugang grundsätzlich möglich ist. 27 Prozent nutzen das Internet täglich, 39 Prozent bezeichnen sich als Internetnutzer (vgl. ORF Meinungsforschung). Die Grafik „Internet-Nutzung nach Zugangsorten in %“ veranschaulicht die Situation.
Die Nutzung des Internets wird zwar noch größtenteils von zuhause genutzt, der Anteil der Schule hat sich langsam gesteigert, liegt aber immerhin schon bei ungefähr sieben Prozent. Zusätzlich ist sicher, dass es zu einem immer größeren Vordringen der neuen Technologien im Arbeits- und Berufsfeld kommt.
Aus diesen Fakten lässt sich schließen, dass die Schule den Computer und das Internet stärken einbinden muss. In den Wiener Schulen ist das mit dem Projekt „Schulen ans Netz“ zum größten Teil schon passiert. Gleichzeitig ist aber über den Einsatz des Computers in der Schule auch viel diskutiert worden. Denn klare didaktische Regelungen und methodische Hinweise sind noch nicht definiert worden. Es liegt in der Entscheidungsmacht des Lehrers, Einsatzbereiche des Computers mit der entsprechenden Lernsoftware und des Internets zu finden. Welche Möglichkeiten es speziell im Mathematikunterricht der Sonderschule gibt, soll nun diese Diplomarbeit prinzipiell erarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Internet und Lernsoftware@Mathematik.comPUTER in der Schule
Vorwort
1 Einleitung
2 Fragebogen
3 Computer-Einsatz im Mathematikunterricht der Sonderschule
3.1 Mathematik in der Sonderschule
3.2 Lehrplan
3.3 Formen des Computereinsatzes
3.4 Einsatzmöglichkeiten des Computers im sonderpädagogischen Bereich
3.5 Didaktik des Computereinsatzes
3.5.1 Unterrichtsspezifische Einsatzbereiche
3.5.2 Organisationsformen
4 Edutainment und Sonderpädagogik
4.1 Lernsoftware
4.1.1 Lernsoftwaretypen
4.1.2 Edutainment - Pro und Contra
4.2 Lernsoftware im Unterricht
4.2.1 Mathematik-Lernsoftware im Test
4.2.2 Software im sonderpädagogischen Einsatz
4.3 Bewährt sich diese Lernsoftware?
4.3.1 Mathe LÜK 1x1
4.3.2 Lernpaket Alfons Mathematik Schulstufe 3
4.3.3 Mathe-Clic bis 100, mit 1x1
4.3.4 Software und Unterrichtsbeispiele
4.3.5 KON-ZEN: Bericht von Mag. Linda Deisenhammer
4.4 Unterrichtsvorschläge unter Einbeziehung von Lernsoftware
5 Nutzung des Internets im Mathematikunterricht
5.1 Grundlagen
5.1.1 Vor- und Nachteile der Internetnutzung im Unterricht
5.1.2 Internetnutzung und Vorerfahrungen
5.1.3 Step-by-Step ins Internet
5.1.4 Einsatz im Unterricht
5.2 Unterrichtsvorschläge unter Einbeziehung des Internets
5.2.1 Mathematik-Themen im Internet
5.2.2 Bewertungskriterien
5.2.3 Untersuchung von mathematischen Internetseiten und Online-Spielen
6 Von der Erarbeitung des Themas bis zur Computernutzung am Beispiel des 1x1
6.1 Vorbereitungsphase
6.2 Erarbeitungsphase
6.3 Übungsphase
7 Sammlung interessanter Links
8 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Vorwort
Durch mein zunehmendes Interesse an Computer, Internet und Lernsoftware verstärkte ich den Einsatz des Computers in meiner Klasse, in der ich als Integrationslehrerin tätig bin, von Anfang an. Die Schwierigkeit lag daran, dass die Kinder ganz besondere Bedürfnisse und unterschiedliche Voraussetzungen besaßen, ich aber trotzdem etwas anbieten wollte, was jeder konnte, was jeden interessierte und trotzdem planbar war.
Das stundenlange, aber zielgerichtete Suchen im Internet endete letztendlich immer damit, etwas Brauchbares für Deutsch, Mathematik und Englisch zu finden. Ich überlegte mir, wie ich diese Lernspiele und Online-Programme einsetzen konnte. Die Freude der Integrationskinder nach der Ankündigung zu Stundenbeginn, im Computerraum zu arbeiten, war immer sehr groß. Ich realisierte bald, dass vieles neu und schwierig war und daran wollte ich arbeiten.
Seither stellt sich für mich die Frage nach den Möglichkeiten, wie der Computer, die Lernsoftware und das Internet im Allgemeinen Sonderschulbereich sinnvoll einzusetzen sind. Bisher ist das Feld der Internet- und Softwarenutzung ein noch wenig untersuchtes. Der Umgang mit dem Computer scheint für Schüler kein Problem zu sein. Doch wie schaut es mit Lernsoftware und Internet aus? Ist das überhaupt pädagogisch sinnvoll?
Diese Gedanken brachten mich auf die Idee, das Thema zum Schwerpunkt meiner Diplomarbeit zu machen. Diese Arbeit soll nun prinzipiell erläutern, welche geeigneten Internetseiten und Lernsoftware es für das Unterrichtsfach Mathematik gibt, und welche methodisch-didaktischen Hinweise zu beachten sind.
Im Zuge meiner Vorbereitungen erkannte ich schnell, dass ich nicht alle Themenbereiche in der 8. und 9. Schulstufe untersuchen konnte. Ich bat meine Arbeitskollegin Mag. Linda Deisenhammer mit ihrem nach dem Schwerstbehinderten-Lehrplan unterrichteten Integrationskind, ein Lernprogramm zu testen. Auf diesem Weg möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
1 Einleitung
In den letzten Jahren hat sich die Computertechnologie entscheidend weiterentwickelt. Die Verwendung des Computers und die Nutzung des Internets durchdringt viele Lebensbereiche. Laut einer „Kinder-Verbraucheranalyse“ des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS verwenden drei Viertel der Schüler zwischen 7 und 15 Jahren den Computer regelmäßig. Fünfzig Prozent davon nutzen diesen zum Spielen (vgl. Stangl 2000a). Der Computer bietet vielfältige Einsatzbereiche: Arbeit mit verschiedenen Programmen, Lernsoftware und Internet.
Eine Studie von AIM, aufgelegt bei der ORF-Medienforschung im 4. Quartal 2002, zeigt, dass für 56 Prozent der Österreicher ab 14 Jahren der Internetzugang grundsätzlich möglich ist. 27 Prozent nutzen das Internet täglich, 39 Prozent bezeichnen sich als Internetnutzer (vgl. ORF Meinungsforschung). Die Grafik „Internet-Nutzung nach Zugangsorten in %“ veranschaulicht die Situation.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Nutzung des Internets wird zwar noch größtenteils von zuhause genutzt, der Anteil der Schule hat sich langsam gesteigert, liegt aber immerhin schon bei ungefähr sieben Prozent. Zusätzlich ist sicher, dass es zu einem immer größeren Vordringen der neuen Technologien im Arbeits- und Berufsfeld kommt.
Aus diesen Fakten lässt sich schließen, dass die Schule den Computer und das Internet stärken einbinden muss. In den Wiener Schulen ist das mit dem Projekt „Schulen ans Netz“ zum größten Teil schon passiert. Gleichzeitig ist aber über den Einsatz des Computers in der Schule auch viel diskutiert worden. Denn klare didaktische Regelungen und methodische Hinweise sind noch nicht definiert worden. Es liegt in der Entscheidungsmacht des Lehrers, Einsatzbereiche des Computers mit der entsprechenden Lernsoftware und des Internets zu finden. Welche Möglichkeiten es speziell im Mathematikunterricht der Sonderschule gibt, soll nun diese Diplomarbeit prinzipiell erarbeiten.
Im zweiten Kapitel „Fragebogen“ sind die Ergebnisse einer Befragung von zehn Lehrern in Wien dargestellt und sollen Aufschluss geben, wie der Computer im Mathematikunterricht in ihrer Klasse integriert ist.
Das dritte Kapitel „Computer-Einsatz im Mathematikunterricht der Sonderschule“ beschäftigt sich erstens genauer mit dem Computer im Mathematikunterricht und zweitens mit grundsätzlichem Basiswissen zum Thema, wie die Einbindung des Lehrplans, Formen des Computereinsatzes, Einsatzmöglichkeiten im sonderpädagogischen Bereich und die Didaktik des Computereinsatzes.
„Edutainment und Sonderpädagogik“ stellt die Möglichkeiten der Lernsoftware-Nutzung im Unterricht dar und präsentiert die Lernsoftwaretypen, eine Kurzuntersuchung nach einer einheitlichen Kriterien-Checkliste drei verschiedener Lernsoftware-Beispiele und einige Lernsoftware-Angebote zum Unterrichtsgegenstand Mathematik. Zur besseren Veranschaulichung schließen Unterrichtsvorschläge an.
Das fünfte Kapitel „Nutzung des Internets im Mathematikunterricht“ gliedert sich in zwei Abschnitte, theoretisches Hintergrundwissen wie die Vor- und Nachteile des Interneteinsatzes, Vorerfahrungen der Schüler, erste Schritte und der Einsatz im Unterricht. Der zweite Abschnitt dieses Kapitels stellt Unterrichtsvorschläge unter Einbeziehung des Internets vor. Anhand einiger Bewertungskriterien werden exemplarisch Webportale für Lehrer und mathematische Online-Angebote im Internet untersucht.
In weiterer Folge wird anhand der beschriebenen Bereiche der Weg der Erarbeitung eines Themas bis hin zur Computernutzung am Beispiel des Einmaleins diskutiert. Zu guter Letzt wird eine Sammlung geeigneter Links für die Schule vorgestellt.
Der besseren Lesbarkeit wegen steht im Folgenden statt LehrerIn bzw. SchülerIn die männliche Form stellvertretend für beide Geschlechter.
2 Fragebogen
Im Zuge meiner Diplomarbeit war es für mich sehr wichtig, Interessensschwerpunkte an Wiener Schulen zu erheben, welche ich ganz bewusst in Form eines Fragebogens per E-Mail Anfang Jänner durchführte. Für mich stellte sich dieser Weg der Kommunikation als der schnellste heraus, und ich war gleichzeitig gespannt, wie hoch die Rücklaufquote denn sein würde. Ein E-Mail liest sich schnell, wird es aber auch weitergeleitet? Der Aufwand ist nicht wirklich groß, die Fragen nicht besonders anspruchsvoll, ich war sehr gespannt.
Sehr geehrte SPZ-Direktoren und Sonderschullehrer!
Ich bin schon selbst seit zwei Jahren als Lehrerin in einer Integrationsklasse tätig und zusätzlich studiere ich, um das Sonderschullehramt zu erwerben. Ich schreibe eine Diplomarbeit für Sonderpädagogik zum Thema „Mathematik, Internet und Lernsoftware im ASO-Bereich“ und möchte eine Evaluierung an den SPZs durchführen. Ich bitte Sie, den Fragebogen an eine/n interessierte/n Sonderschullehrer/in weiterzuleiten. Diese/n ersuche ich, die in der Beilage angeführten Fragen so ausführlich wie möglich zu beantworten und sie mir bis Ende Jänner per Mail zurückzuschicken.
Ich bedanke mich im Voraus. Mit freundlichen Grüßen
Renate Prinz
Falls Sie Fragen bezüglich der Beantwortung haben, werde ich selbstverständlich per E-mail weiterhelfen!
Schule/Standort/Ansprechpartner:
Wie viele Computer sind an Ihrem Standort in Verwendung?
Unterstufe:
Oberstufe:
In welchen Gegenständen wird der Computer hauptsächlich eingesetzt?
Wie wird dieser dann verwendet?
Warum dürfen die Schüler den Computer hauptsächlich verwenden?
Steht den Kindern Lernsoftware zur Verfügung? Wenn ja, welche (Bitte den Titel und den Autor angeben)?
Dürfen die Schüler auch das Internet verwenden?
Wenn ja, suchen diese dann alleine oder gibt es bestimmte Vorgaben?
Wie wird der Computer im Mathematik-Unterricht verwendet?
Welche Mathematik-Internetseiten werden verwendet?
Welche Mathematik-Lernsoftware wird verwendet?
Wie gehen Sie bei der Einführung einer Lernsoftware vor?
Welche Vor- und Nachteile haben Ihrer Meinung Lernsoftware-Angebote?
Ich bedanke mich noch einmal für die Beantwortung und die Mühe!!!
Das Ergebnis präsentierte sich Ende Jänner: Von 19 Schulen meldeten sich vier per E-Mail, sie hätten den Fragebogen an die betroffenen Lehrer weitergeleitet, jedoch nur eine Schule schickte den ausgefüllten Fragebogen zurück. Meine Frustration war sehr groß. Doch ich ließ nicht nach, versuchte es mit einem Erinnerungsmail, welches das gleiche Ergebnis brachte.
Meine erste Vermutung ist, dass viele Schulen das Internet noch nicht als Kommunikationsmittel sehen. Zweitens befürchte ich, dass in Sonderpädagogischen Zentren keine Lernsoftware- und Internetangebote genutzt werden bzw. der Computer allgemein selten verwendet wird und es zu keinem Einsatz von Lernsoftware und Internetseiten kommt. Drittens glaube ich, dass viele Lehrer diese Daten nicht preisgeben möchten, da man erkennen könnte, dass sie mit dem Computer nicht arbeiten möchten.
Nach diesem eher negativem Ergebnis machte ich mich auf die Suche nach kompetenten und engagierten Sonderschullehrern in meinem Bekanntenkreis, denen ich den Fragebogen persönlich gegeben hatte, um diese Untersuchung nicht aus der Diplomarbeit streichen zu müssen. Einige Ergebnisse möchte ich im Anschluss präsentieren. Eine statistische Auswertung kann leider nicht vorgenommen werden.
Zusammenfassung der Ergebnisse
In welchen Gegenständen wird der Computer hauptsächlich eingesetzt?
- Englisch, Deutsch, Mathematik, Tippkurs (10-Finger-System).
- Deutsch, Mathematik, Englisch.
- In SU, M, D, E, WET und BE.
- Leider eher in den Pausen.
- Deutsch, Englisch, Mathematik.
- Deutsch, Musik, Geografie, Geschichte.
- Deutsch, Geschichte.
- Deutsch, Sachunterricht.
- Deutsch, Mathematik, Englisch.
- Eher in den Sprachfächern und in Sachunterricht.
Wie wird dieser dann verwendet?
- Einerseits Übungsprogramme, vor allem aber auch Informationsbeschaffung aus dem Internet und Gestaltung von schönen Texten und Bildern im Word.
- Arbeit im Word und Excel; Verwendung des Internets, um gewünschte Informationen zu erhalten; Bearbeiten von Texten aus dem Internet im Word.
- Einzelarbeit – Übung, Informationsmedium.
- Lernspiele, Internet.
- Lernspiele, Rätsel.
- Informationsbeschaffung zu einem bestimmten Thema aus dem Internet, im Anschluss Gestaltung dieser Texte in einem Schreibprogramm.
- Internetrecherche, Lückentexte, Abschreibübungen.
- Arbeiten im Word, Powerpoint, Internet.
- In offenen Lerneinheiten, Stationenbetrieben, Förderstunden, Freizeitstunden (zu zweit).
- Zur Festigung von Lerninhalten; Übung.
Warum dürfen die Schüler den Computer hauptsächlich verwenden? (Teilweise keine Antwort)
- Erlernen des Umgangs mit dem PC, Abwechslung im Unterricht, Motivation für Schüler und Lehrer, Internet als Info-Quelle.
- In den jeweiligen Unterrichtsfächern wird im Computerraum gearbeitet.
- Um sich mit neuer Technologie auseinander zu setzen, den PC nicht nur als „Spielzeug“ verwenden, sondern als Arbeitsgerät.
- Pausenbeschäftigung.
- Motivation, Einführung in den Umgang mit Computern.
- Lernzwecke.
- Um die Motivation zu wecken, um Lerndefizite aufzuholen (differenziertes Angebot), zur Auflockerung des Unterrichts.
Steht den Kindern Lernsoftware zur Verfügung? Wenn ja, welche? (Teilweise keine Antwort)
- You & Me 1-4, Vicky 99, Multimediakurs Tippen.
- Keine Lernsoftware für Mathematik.
- Nein.
- Addy (E, D, M).
- Nein.
- Früher Budenberg und die Lernsoftware aus dem Internet (www.schulen.wien.at).
Dürfen die Schüler auch das Internet verwenden? (Teilweise keine Antwort)
- Ja, sie müssen.
- Ja, immer wieder erhalten die Schüler Arbeitsaufträge, welche den Internetzugang fordern.
- Ja.
- Ja.
- Wenn möglich. Kein Internet-Zugang in einzelnen Klassen, nur im EDV-Raum.
- Ja.
- Ja.
Wenn ja, suchen diese dann alleine oder gibt es bestimmte Vorgaben?
- Verschieden, aber meist wird das Thema vorgegeben und die Suche gestaltet dann jeder Schüler selbst, zu Beginn unter Anleitung des Lehrers.
- Unterschiedlich: Meistens erhalten sie Arbeitsaufträge, die den genauen Weg beschreiben. Ein sinnloses Herumsuchen führt zu nichts.
- Vorgaben, Links dürfen selbstständig verfolgt werden.
- Mit Hilfe der Lehrerin.
- Nur mit bestimmten Vorgaben.
- Es gibt bestimmte Vorgaben.
- Vorgaben sind Internetadressen und Suchmaschinen.
- Zu Beginn mit dem Lehrer, später dann alleine (Vorgaben sind jedoch weiterhin zu beachten.)
- Es gibt bestimmte Vorgaben, z.B. Verwenden von Suchmaschinen.
- Einige Schüler sind schon sehr selbstständig, andere brauchen genaue Vorgaben.
Wie wird der Computer im Mathematik-Unterricht verwendet? (Teilweise keine Antwort)
- 1 Übungsprogramm.
- Tabellenkalkulationen im Excel.
- Als Übungsmöglichkeit.
- Selten.
- Freiarbeit, zur Festigung und Wiederholung.
- In offenen Lernphasen, in der Förderstunde zur Wiederholung.
- Zur Festigung, Übung und zur Abwechslung (z.B. Konzentrationsspiele).
Welche Mathematik-Internetseiten werden verwendet? (Teilweise keine Antwort)
- Keine.
- Keine.
- Online-Übungsmaterial.
- Wiener Bildungsserver.
- Keine.
- www.schulen.wien.at
Welche Mathematik-Lernsoftware wird verwendet? (Teilweise keine Antwort)
- Vicky 99 (Download vom Lehrerweb).
- Addy, Alfons, Secret Number
- Keine.
- Addy.
- Budenberg (früher).
Wie gehen Sie bei der Einführung einer Lernsoftware vor? (Teilweise keine Antwort)
- Die Kinder probieren selbst, der Lehrer hilft nur, wenn es erwünscht bzw. notwendig ist.
- Gemeinsame Besprechung und Veranschaulichung, im Anschluss selbstständiges Arbeiten, wobei der Lehrer herumgeht und hilft.
- Ich zeige den Kindern die Möglichkeiten, welche die Software bietet, dann erproben die Kinder in Partnerarbeit die verschiedenen Möglichkeiten.
- Alle Schritte werden genau vorgezeigt und dann sofort selbst probiert.
- Viele Kinder brachten Vorerfahrungen aus der Volksschule mit, daher selbstentdeckendes Lernen.
- Ich stelle allgemein das Thema vor und nehme immer wieder Kinder heraus, denen ich dann speziell das Programm erkläre. Die Kinder können dann einander weiterhelfen.
Welche Vor- und Nachteile haben Ihrer Meinung Lernsoftware-Angebote? (Teilweise keine Antwort)
- Eher mehr Vorteile, Nachteile nur, wenn sie sehr häufig oder ausschließlich eingesetzt werden. Vorteile: eigenständiges Arbeiten, Wettbewerbssituation (Punkte sammeln), Umgang (spielerisch) mit PC erlernen, Abwechslung, Motivationsschub.
- Vorteile: Üben und Wiederholen, abwechslungsreiches Arbeiten, Erlernen von Fähigkeiten am Computer.
- Vorteile: Spielerischer Umgang mit dem neuen Medium; Kinder können individuell den Schwierigkeitsgrad bestimmen; Media Wien bietet gute Online-Möglichkeiten sofort auf Fragen der Kinder einzugehen und sie mit aktueller Information zu versorgen.
Nachteile: Lässt sich oft schwer mit den Lerninhalten der verwendeten Bücher koordinieren (besonders Mathematik); zu stark an Deutschland orientiert (Sprache, geografische Inhalte).
- Vorteile: Kinder sind sehr motiviert; nicht lehrerzentriert, Selbstkontrolle
Nachteile: Immer neuere Angebote; keine Extrastunden für den Umgang mit dem Computer ab der 5. Schulstufe.
- Vorteile: Hoher Spaßfaktor für die Kinder; eingebaute Animationen wirken motivierend
Nachteile: Es sind sehr viele Angebote auf dem Markt, die nicht wirklich geeignet sind. Man muss sich daher selber ein Bild davon machen (Vor dem Kauf ausprobieren!).
- Nachteile: Oft sind diese zu umfangreich aufgebaut, manche Programme können auf altersschwachen Schulcomputern nicht ausgeführt werden.
Fazit:
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass der Computer teilweise in den Unterricht integriert wird. Lernsoftware- und Internetangebote sind bekannt, werden aber noch nicht verwendet. Viele Angebote scheinen nicht geeignet zu sein, da sie sehr Deutschland-orientiert sind. Österreich dürfte hier noch wenig eigenständiges Material anzubieten. Der Computer wird hauptsächlich zur Übung und Festigung, das Internet zur Informationsbeschaffung eingesetzt. Die Einführung des jeweiligen Mediums erfolgt größtenteils über die Lehrer, im Anschluss wird selbstständig weitergearbeitet.
3 Computer-Einsatz im Mathematikunterricht der Sonderschule
Beinahe jede Klasse ist mit einem Computer und der dazugehörigen geeigneten Hard- und Software ausgestattet. Der Einsatz des PC´s in den Unterrichtsfächern Deutsch und Sachunterricht hat schon längst Einzug gehalten. Wie steht es mit dem Mathematikunterricht? Gibt es Möglichkeiten, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sonder- und Integrationsschüler zu trainieren? Gibt es geeignete Lernsoftware und Internetseiten? Welche neuen Herausforderungen kommen auf Pädagogen durch neue Medien zu?
3.1 Mathematik in der Sonderschule
Immer mehr Schüler kommen mit Computer-Vorerfahrungen in die Schule. Viele probieren am Computer zu Hause Spiele aus und sind daher schon richtige „Experten“. Das Spektrum der Vorerfahrungen reicht von „keinen Kenntnissen“ bis „Dauerinternetsurfer“. Der Schulcomputer dient im Gegensatz dazu als Hilfs- und Arbeitsmittel, der gleichzusetzen ist mit anderen Unterrichtsmitteln. Die Schüler führen in unterschiedlichen Programmen Rechnungen durch. Der Computer als ein elektronisches Werkzeug bietet vielfältige Möglichkeiten. Er kann keineswegs die Erarbeitung eines Themas ersetzen, sondern wird hauptsächlich zum Üben und Trainieren des bereits gelernten kognitiven Bereiches eingesetzt. Anregende und vor allem altersgemäße Lernsoftware vermittelt grundlegende Kenntnisse zu allen Lehrplanbereichen der Mathematik. Die Schüler üben mit den Lernprogrammen und erhalten Rückmeldungen über ihre Leistungen. Lernschwache Kinder, welche vorwiegend im allgemeinen Sonderschulbereich zu finden sind, entwickeln Interesse am Rechnen, können ihre Kenntnisse weiterentwickeln, während gleichzeitig der Erwerb von Computerfertigkeiten veranlasst wird. Nebenher werden Entscheidungsfreude, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen, Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein für das Rechnen am Computer gefördert (vgl. Blatt 1999, S. 93ff). Die Schüler gehen die Arbeit am Computer hoch motiviert an, meistens arbeiten sie im Team, ein gemeinsames Gespräch, sozusagen eine Reflexion, schließt gleich an. Das soziale Voneinanderlernen kann als wichtiges Ziel angesehen werden. Es bleibt die Aufgabe des Lehrers, ein entsprechendes individuell abgestimmtes Lernangebot zu finden und bereitzustellen. Recherchen im Internet werden nach einer Einführung des Lehrers, sprich Anleitung, von den Schülern selbstständig durchgeführt. Der Lehrer als Moderator steht beim selbstorganisierten Lernen und Arbeiten am Computer im Hintergrund und hilft bei Problemen. Selbstverständlich ersetzt der Computer den Lehrer nicht, dieser kann als Hilfsmittel den Unterricht unterstützen. Die Arbeit mit dem Computer erweist sich als neuer Lernweg.
SCHERZER brachte in seinem Artikel „Computer oder Computer im Unterricht?“ ein recht gut dargestelltes Beispiel zum Mathematikunterricht: Das entscheidende Ziel des Unterrichts zeigt sich in der praktischen Anwendung, wie der Schüler zu einem Ergebnis bzw. zu einer Lösung kommt, nicht in den theoretischen Grundlagen dafür. Ein angeführtes Beispiel zu den Grundrechnungsarten macht deutlich, dass diese mit all ihren Techniken gelernt werden, um sie in Situationen des täglichen Lebens nutzbar machen zu können und sie anzuwenden (vgl. Scherzer o.J). Er sieht den Computer als Arbeits- und Hilfsmittel an, das mit anderen Materialien gleichzusetzen ist. Mit Hilfe des PCs können Schüler in verschiedenen Phasen des Unterrichts, sei es zur Motivation, Erarbeitung oder Festigung, zu einem nützlichen Ergebnis kommen (ebd.). Von zunehmender Bedeutung ist, dass Schüler lernen, etwas darzustellen oder zu vergleichen und experimentieren bzw. dokumentieren zu können. Mathematik bietet sich in diesen Fällen besonders an. Es ist möglich, sich mit mathematischen Sachverhalten auseinander zu setzen, um zu erkennen, dass Mathematik sehr wohl mit dem Alltag in Verbindung steht.
Geeignete Computerarbeiten für den Mathematik-Unterricht sind Tabellenkalkulationen und Rechnungen im Excel. Darüber hinaus können die Schüler Diagramme einfügen, Daten bearbeiten und verändern. Schulische Einsatzmöglichkeiten für die Sonderschul-Oberstufe bieten sich genügend an: Aufstellen einer Klassenliste, Führen der Klassenkasse mit Einnahmen- und Ausgabenrechnung, Erstellen von Temperaturdiagrammen, Ausrechnen der Durchschnittswerte des Sportunterrichts, Umrechnen von Währungen oder Kostenaufstellungen. Die Oberstufe der Allgemeinen Sonderschule weist diese Punkte im Lehrplan auf und die Schüler arbeiten sehr motivierend an diesen Aufgaben.
Ein Unterrichtsbeispiel präsentiert BAUCHINGER in „Neue Medien in der Grundschule“ zum Thema Addition für die Sonderschul-Unterstufe. Die Kinder arbeiten im Excel. Sie würfeln mit drei Würfeln eine beliebige dreistellige Zahl, führen die Addition handschriftlich durch, schreiben die Zahlen im Anschluss in die vorbereitete Excel-Tabelle und addieren alle selbstgesuchten Summanden. Das Ergebnis kann selbst kontrolliert werden (vgl. Bauchinger 2000, S. 104). Auf diese Art kann man viele Lehrplaninhalte am Computer bearbeiten.
Praktische Beispiele, welche man gleich übernehmen kann, findet man immer wieder. Für mich war es von großer Bedeutung, ein Angebot zu erstellen, welches für die Sonderschul-Unterstufe geeignet ist. Eine Excel-Tabelle war der Ausgangspunkt, schnell hatte ich mit etwas Hilfe von Frau Margit Bauchinger eine Übungsmöglichkeit zum Thema Einmaleins von 3 und 4 entworfen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Aufgabe der Schüler ist es, in die richtige Spalte das Ergebnis einzugeben. Sie erhalten sofort die Rückmeldung, ob das Beispiel richtig oder falsch ist. Positive Verstärker waren sehr wichtig, deshalb auch „Rechne genau“ und nicht „Falsch“. „Rechne genau“ bleibt auch dann stehen, wie man oben erkennen kann, wenn die Rechnung falsch gerechnet wurde.
Ein weiterer Bereich ist das Arbeiten mit Grafiken. Im Anhang ist ein Arbeitsblatt zum Thema „Dreiecke, Vierecke und Kreise“ abgebildet. Die Schüler haben die Aufgabe, die entsprechende Form am Computer zum Begriff zuzuordnen. Geschult wird gleichzeitig der Umgang mit der Maus. Dreiecke, Vierecke sowie Kreise werden in der 4. Schulstufe der Sonderschul-Unterstufe erarbeitet.
Die Möglichkeiten des Computer-Einsatzes im Mathematik-Unterricht werden durch Lernsoftware- und Internetangebote erweitert. Diese Aspekte werden in den nächsten Kapiteln näher präsentiert.
Im Folgenden werden grundlegende Informationen zum Thema vorgestellt.
3.2 Lehrplan
Grundsätzlich ist der Einsatz eines Computers eine „fächerübergreifende Integration von Informations- und Kommunikationstechniken in die Unterrichtsgegenstände“ (Lehrplan der Sonderschulen 1998, S. 32f) und im Lehrplan der Sonderschule verankert. Die Arbeit mit dem Computer ist erstens ein Lernhilfsmittel, zweitens ein therapeutisches Hilfsmittel und drittens eine wichtige Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt. Computerunterstützende Lernhilfen bieten den Schülern eine spezielle Förderung der Teilleistungsschwächen und ein aktives Miterleben des Unterrichts. Als wichtige Voraussetzung dafür sind die dementsprechende technische Ausstattung und Software (ebd.). Für die Einführung in die Informatik als unverbindliche Übung ist laut Lehrplan ein Ausmaß von bis zu 80 Jahresstunden von der 6. bis zur 8. Schulstufe vorgesehen (ebd., S.55).
3.3 Formen des Computereinsatzes
Wird im Lehrplan der Begriff „computerunterstützter Unterricht“ erwähnt, so sollen prinzipiell die drei Formen des Einsatzes definiert werden.
1. Computerunterstützter Unterricht
Diese Sparte bezeichnet den Computer als Unterstützung im Unterricht. Die Schüler nutzen diesen zur Festigung und Wiederholung kognitiver Inhalte. Der Lehrer zeigt etwas vor, die Schüler reproduzieren. Es können zusätzliche Übungsmaterialien angeboten werden, welche die Kinder in einer vorher begrenzten Unterrichtszeit durchführen. Viele Lernprogramme, wie zum Beispiel Drill&Practice-Programme zählen zu dieser Übungsform (vgl. Cottmann 1998, S. 225ff).
2. Computergesteuerter Unterricht
In diesem Fall wird sozusagen der Unterricht vom Computer gesteuert. Der Lehrer als Moderator und Organisator hat die Aufgabe, wichtige Materialien zur Verfügung zu stellen, offene Fragen zu klären und Hilfe anzubieten. Der Schüler kann seine individuellen Ziele verfolgen, indem er sich vom Computerprogramm die notwendigen Informationen holt und den Ablauf selbst bestimmt. Es handelt sich um ein konstruktives und interaktives Lernen (ebd., S. 225ff).
3. Computergestützter Unterricht
Das Computerprogramm wird oft als „virtuelles Lernen“ bezeichnet und ist eine Grundlage des gesamten Unterrichtsablaufs. Die Ziele dieser Form sind Stoffaneignung, sprich Verbesserung der Lernleistung in Bezug auf den Lehrstoff, Selbstlernkompetenz und letztendlich Computerkompetenz (vgl. Döring o.J., S. 117f).
Im Kapitel „Edutainment“ werden die Lernsoftwaretypen noch einmal erläutert.
3.4 Einsatzmöglichkeiten des Computers im sonderpädagogischen Bereich
Gerade in der Sonderpädagogik nimmt der Computer als Medium einen wichtigen Stellenwert. Die Ziele, welche im Anschluss erläutert werden, können durch die Verwendung eines Computer in beruflicher sowie in privater Hinsicht verwirklicht werden. Es stellt kein unbedingtes Muss dar, jedoch soll keinem Kind die Teilnahme verwehrt sein. Vier Teilbereiche werden unterschieden:
1. Der Computer stellt ein therapeutisches Lern- und Hilfsmittel dar: Mit Hilfe von geeigneten Förderprogrammen kommt es zur Verbesserung von Lernschwächen unterschiedlichster Art. Außerdem geht es um die Sicherung des pädagogischen Förderbedarfs, das heißt um einen sonderpädagogischen Computereinsatz.
2. Der Computer als prothetisches Hilfsmittel: Es geht dabei nicht um pädagogische Aspekte, vielmehr geht es um die Verwendung von Herzschrittmachern, Implantaten und in weiterer Folge von besonderen Geräten für Sprachbehinderte, Gehörlose und Mehrfachbehinderte, wie zum Beispiel Sprachausgaben, akustische Hilfen und Eingabemedien.
3. Der Computer ist eine informationstechnische Grundlage in der Behindertenpädagogik: Der PC wird in erster Linie als Medium gesehen, das allen Menschen, ob beeinträchtigt oder nicht, zur Verfügung stehen soll.
4. Der Computer als basales Funktionstraining für Schwerst- und Mehrfachbehinderte: Die Förderung und das Training von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, visuomotorische Konzentration und Wahrnehmung zeigen die Wichtigkeit der Verwendung eines PC bei mehrfachbehinderten Menschen. Gerade in diesem Bereich muss sich der Pädagoge ein Bild davon machen, welche Möglichkeiten ihm offen stehen und wie vielfältig der Computer zu gebrauchen ist (vgl. Prazak 2001).
Den Computer in der Sonderpädagogik einzusetzen, bedeutet zum Beispiel das Lernen in kleinen Schritten, die grafischen Darstellungsmöglichkeiten, die Anschaulichkeit von komplexen Abläufen sowie selbstverantwortliches Mitgestalten des Schülers.
Viele Autoren, unter anderem KOWARSCH und MITZLAFF, befassen sich mit den grundsätzlichen Zielen des Medieneinsatzes in der Grundschule, welche sehr wohl für den Sonderschulbereich Gültigkeit haben:
Zielsetzungen der Computerarbeit in der Sonderschule:
- Selbstständigkeit und Lernmotivation fördern und aktivieren
- Individualisierendes, selbstbestimmtes und differenzierendes Lernen
- Interessenbezogenes Arbeiten
- Beitrag zur Förderung der Chancengleichheit vor allem für benachteiligte Schüler
- Ansprache verschiedener Sinneskanäle
- Förderung verschiedener Lerntypen
- Förderung der Konzentration und Ausdauer
- Kooperatives Lernen
- Auf die Ansprüche der Zukunft ausgelegtes Lernen
- Kreative Werkzeugnutzung und Förderung der Medienkompetenz (vgl. Kowarsch 2002, S.48 u. Mitzlaff 2002, S.32).
3.5 Didaktik des Computereinsatzes
Allgemeine didaktische und methodische Hinweise für den integrativen Einsatz von neuen Technologien sind im Mathematikunterricht eine wichtige Voraussetzung und fließen in den nächsten Kapiteln immer wieder ein, unter anderem die Ausstattung, die Klassensituation sowie die Unterrichts- und Sozialform.
In erster Linie steht fest, dass sich die Unterrichtsplanung verändern wird. Mehr Flexibilität wird von allen Seiten gefordert. Der Lehrer wird zwar sein Stundenziel festlegen, jedoch muss sich dieser im offenen Unterricht schnell auf Ideen und Experimentierphasen der Schüler einstellen, welche zu neuen Projekten führen können. Hinzu kommt, dass der Lehrer am Computer versiert sein sollte. Es kann dabei schon vorkommen, dass einem die Schüler belehren. Je besser sich der Lehrer auskennt, desto mehr kann er an seine Schüler weitergeben und desto kreativer kann er neue Aufgabenstellungen verarbeiten.
3.5.1 Unterrichtsspezifische Einsatzbereiche
Wie und wann kann der Computer unterrichtsspezifisch eingesetzt werden?
Für die Planarbeit, den Stationenbetrieb, die Freiarbeit und die vielen reformpädagogischen Konzepte eignet sich die Arbeit am Computer hervorragend. Jede Sozialform kann dabei eingesetzt werden. Im Vordergrund steht immer die Anpassung der Software an das Unterrichtskonzept.
- In freien Lernphasen wählen die Kinder die Möglichkeit, je nach Zeiteinteilung ihre Lernaktivitäten selbst aus. Der Computer mit der entsprechenden Lernsoftware stellt ein Hilfsmittel dar und kann zum Beispiel zum Üben und Wiederholen eingesetzt werden. Der Lehrer bietet durch verschiedene Schwierigkeitsgrade differenzierte Lernsoftware an. Die Kinder haben die Chance, Seiten bzw. Handouts mit dem Computer zu gestalten, Informationen aus dem Netz zu holen oder eigene Mathematik-Arbeitsblätter zu entwerfen.
- Die Arbeit mit einem Tages- oder Wochenplan lässt sich in einer ähnlichen Weise durchführen. Der Computer eignet sich zum Festigen eines kognitiven Inhaltes, scheint im Arbeitsplan auf und wird am jeweiligen Plan als eigener Punkt angeführt. Aufgrund der Selbstständigkeit der Schüler können Rückstände sehr intensiv am Computer aufgeholt werden.
- Speziell im Projektunterricht oder in projektorientierten Unterrichtsformen können mehrere Computersequenzen integriert werden. Selbstständiges Arbeiten spiegeln sich in jeder Phase des Projektunterrichtes wieder und lassen Platz für zielgerichtetes Arbeiten mit dem PC. Der Computer als Medium fördert das entdeckende Lernen, die Möglichkeiten sind scheinbar unbegrenzt.
- Einsatz des Computers in Projektwochen
- Die Lernwerkstatt ist die offenste Form des Unterrichts und hat viele Möglichkeiten, den Computer sinnvoll einzusetzen.
- Die Arbeit mit dem PC im Förderunterricht stellt für Kinder mit speziellem Förderbedarf einen wichtigen Motivationsfaktor dar. Gezielte Anwendung des Computers kann effektives Arbeiten gewährleisten.
- Und zu guter Letzt darf auch der sehr oft verpönte Frontalunterricht an dieser Stelle nicht fehlen. In diesem Fall eignen sich Präsentationen mittels PC und Beamer hervorragend und bieten sich für eine Einführung des Mediums Computer und Internet an (vgl. Granser 2002, S.68ff).
[...]
- Citation du texte
- Renate Prinz (Auteur), 2003, Internet und Lernsoftware(at)Mathematik.comPUTER in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49589
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