In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, mit welchen Methoden der Reklame-Designer arbeitet, um verschiedene Eindrücke beim Betrachter der Bilder-Reklame zu erzeugen. Diese Frage hat sich auch Irving Goffman in seinem Buch "Geschlecht und Werbung" gestellt und einige Methoden herausarbeiten können, die ich auch in dieser Arbeit vorstellen werde und untersuchen werde, ob im Jahr 2016 neue hinzugekommen sind.
Außerdem konzentrierte sich Goffman in seinem Buch darauf, zu zeigen, dass die Werbung mit Geschlechterstereotypen arbeitet, die dargestellt werden müssen, um ihre Wirkung zu entfalten. Damit entnaturalisierte Goffman das biologische Geschlecht und macht das Geschlecht auch zu einer Darstellungsleistung. Das Thema Geschlecht wird auch am Rande der Analyse behandelt. Prinzipiell eignet sich jede Werbung, um Methoden von Reklame-Designern zu erforschen.
Ich habe die Zigarettenwerbung auf Plakaten ausgesucht, weil der Raucher von Zigaretten meines Erachtens keinem eindeutigen (Geschlechter-)Stereotyp zuzuordnen ist. Man kann sich einen männlichen, weiblichen, armen, reichen, kleinen, großen, blonden und schwarzhaarigen Raucher vorstellen und ein passendes Stereotyp in Erzählung oder Film finden. Dieses Thema ist außerdem insofern interessant und aktuell, weil die Bundesregierung zurzeit plant, ab 2020 Zigarettenwerbung auf Plakaten und im Kino zu verbieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Goffman: Geschlecht und Werbung
- Geschlecht als Darstellungsakt
- Das Medium Reklame
- Die Übertreibung der Übertreibung
- Goffman: Methode zur Analyse von Bildmaterial
- Repräsentativität
- Arbeit des Forschers mit den Bildern
- Die Methoden des Reklame-Designers
- Analyse
- Hände
- Rangordnung nach Funktion
- Relative Größe
- Grimasse
- Beruf
- Rituale der Unterordnung
- Zulässiges Ausweichen
- Freundschaft und Intimbeziehung
- Werbung ohne Menschen
- Selbstreflexion
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Methoden von Reklame-Designern, um verschiedene Eindrücke beim Betrachter von Bilder-Reklame zu erzeugen. Dabei wird insbesondere die Darstellung von Geschlecht in der Zigarettenwerbung auf Plakaten analysiert. Die Arbeit baut auf den theoretischen Grundlagen von Irving Goffmans „Geschlecht und Werbung“ auf und untersucht, ob im Jahr 2016 neue Methoden hinzugekommen sind.
- Analyse der Methoden von Reklame-Designern, um verschiedene Eindrücke zu erzeugen
- Darstellung von Geschlecht in Zigarettenwerbung auf Plakaten
- Anwendung der theoretischen Konzepte von Goffman auf die Analyse von Reklamebildern
- Untersuchung der Frage, ob neue Methoden der Darstellung seit Goffmans Buch hinzugekommen sind
- Entnaturalisierung des biologischen Geschlechts und die Darstellung von Geschlechterstereotypen in der Reklame
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach den Methoden von Reklame-Designern dar. Im Forschungsstand werden relevante Arbeiten aus den Bereichen Bildsoziologie, Rauchverhalten und Geschlechterforschung vorgestellt, die als Grundlage für die Analyse dienen. Goffmans „Geschlecht und Werbung“ wird als zentrales Werk für die Analyse des Themas Geschlecht und Reklame präsentiert.
Im Kapitel 2.1.1 wird Goffmans These, dass Geschlecht als Darstellungsakt betrachtet werden kann, erläutert. Goffman argumentiert, dass Darstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Reklame, aber auch im Alltag, das Geschlechterverhältnis einer Gesellschaft reflektieren. Im Abschnitt 2.1.2 wird Goffmans Sichtweise auf die Bildreklame als Medium präsentiert. Goffman betont die Herausforderung des Reklame-Designers, das Gezeigte leicht verständlich zu gestalten, da das Medium dem Betrachter nur begrenzten Raum für Interpretation und Interaktion bietet.
Die Kapitel 3.1 bis 3.9 befassen sich mit der Analyse von konkreten Beispielen aus der Zigarettenwerbung. Dabei werden verschiedene Methoden von Reklame-Designern, wie die Darstellung von Händen, die Rangordnung nach Funktion, die relative Größe, die Grimasse, der Beruf, Rituale der Unterordnung, das zulässige Ausweichen, Freundschaft und Intimbeziehung sowie die Werbung ohne Menschen analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Reklame, Geschlechterforschung, Bildsoziologie, Goffman, Darstellung, Geschlechterstereotypen, Zigarettenwerbung und Methoden der Reklame-Design.
- Arbeit zitieren
- Ivan Logunov (Autor:in), 2016, Die Darstellung von Geschlecht bei einem Reklame-Designer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494459