Über 200 Knochen sind gelenkig miteinander verbunden. Das Gelenk ist die Verbindung zwischen knorpeligen und/oder knöchernen Skelettelementen. „Sie ermöglichen Bewegungen der einzelnen Abschnitte des Rumpfes und der Extremitäten und übertragen Kräfte“.
Als Gelenkbeweglichkeit bezeichnet man die Fähigkeit der Gelenke (Gelenksysteme), Bewegungen gemäß ihren funktionalen Möglichkeiten optimal auszuführen.
Die „Führung“ des Gelenkes bestimmt das Ausmaß der Bewegungsmöglichkeit, so wird unterschieden in Knochen-, Band- und Muskelführung.
Unterschieden werden:
unechte Gelenke(Synarthrosen) - hier liegt zwischen den Skelettanteilen ein Füllgewebe aus Knorpel- oder Bindegewebe z. B. die Verbindung der Wirbelkörper durch die faserknorpelige Zwischenwirbelscheibe.
echte Gelenke(Diarthtrosen) - hier sind die Knochen durch einen Gelenkspalt voneinander getrennt. Die Gelenkflächen und die Gelenkhöhle sind von hyalinem Knorpel bedeckt.
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Anatomie des Bewegungsapparates
1.1 Das Gelenk
1.1.1 Aufbau eines (echten) Gelenkes
1.1.2 Die wichtigsten Gelenktypen
1.2 Der Muskel
1.2.1 Aufbau des Muskels
1.2.2 Muskuläre Dysbalancen
2. Formen der Beweglichkeit
2.1 Allgemeine Beweglichkeit
3. Beweglichkeitsschulung
3.1 Voraussetzung der Beweglichkeit
3.1. Gelenkbeweglichkeit
3.2 Dehntechniken
3.2.1 aktiv-statische Dehnung
3.2.2 aktiv-dynamische Dehnung
3.2.3 passiv-statische Dehnung
3.2.4 passiv-dynamische Dehnung
3.3 Dehnübungen innerhalb der Funktionsgymnastik
4. Beweglichkeit im Kindes- und Jugendalter
4.1 Entwicklung der Beweglichkeit in Bezug auf das Alter
4.2 Praktische Umsetzung im Schulsport
Literatur
Definition
Beweglichkeit setzt sich aus der Dehnfähigkeit (von Muskeln, Bändern, Sehnen und Gelenkkapseln) und der Gelenkigkeit (anatomische Bedingungen knöcherner Verbindungen) zusammen (vgl. THIENES, 2001, 6).
1. Allgemeine Anatomie des Bewegungsapparates
1.1 Das Gelenk
Über 200 Knochen sind gelenkig miteinander verbunden. Das Gelenk ist die Verbindung zwischen knorpeligen und/oder knöchernen Skelettelementen. „Sie ermöglichen Bewegungen der einzelnen Abschnitte des Rumpfes und der Extremitäten und übertragen Kräfte“ (FALLER, 1999, 117).
Als Gelenkbeweglichkeit bezeichnet man die Fähigkeit der Gelenke (Gelenksysteme), Bewegungen gemäß ihren funktionalen Möglichkeiten optimal auszuführen (vgl. KNEBEL, 1985 in MÜHLFRIEDEL, 1994, 138).
Die „Führung“ des Gelenkes bestimmt das Ausmaß der Bewegungsmöglichkeit, so wird unterschieden in Knochen-, Band- und Muskelführung (vgl. de MARÉES/MEESTER 1991, 11).
Unterschieden werden:
unechte Gelenke (Synarthrosen) - hier liegt zwischen den Skelettanteilen ein Füllgewebe aus Knorpel- oder Bindegewebe z. B. die Verbindung der Wirbelkörper durch die faserknorpelige Zwischenwirbelscheibe.
echte Gelenke (Diarthtrosen) - hier sind die Knochen durch einen Gelenkspalt voneinander getrennt. Die Gelenkflächen und die Gelenkhöhle sind von hyalinem Knorpel bedeckt (vgl. FALLER, 1999, 117f.).
1.1.1 Aufbau eines (echten) Gelenkes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bestandteile eines Gelenkes:
Gelenkkopf - Gelenkpfanne - Gelenkkapsel - Gelenkinnenhaut (an der Gelenkkapsel) - Gelenkspalt - Gelenkknorpel - Gelenkflüssigkeit (=Synovialflüssigkeit) - Bänder (vgl. DE MARÉES/MEESTER, 1991, 8).
1.1.2 Die wichtigsten Gelenktypen
Unterschieden nach Gestalt und Form der Gelenkflächen werden folgende Gelenkformen eingeteilt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gelenkformen. Die Pfeile bezeichnen die Richtung, in der die Skelettelemente um die jeweilige Achse bewegt werden können (vgl. FALLER, 1999, 121).
Scharniergelenke: Ein walzenförmiger Gelenkkörper greift in die rinnenförmige Vertiefung eines hohl zylinderförmigen Skelettelements. Dadurch haben Scharniergelenke nur eine Bewegungsachse mit zwei Hauptbewegungen (Bsp.: Ellbogengelenk).
Rad- oder Zapfengelenke: Ähnlich dem Scharniergelenk steht ein walzenförmiges Skelettelement mit dem entsprechenden Teil eines Hohlzylinders und einem ringförmigen Band gelenkig in Verbindung. Möglich sind Drehbewegungen um eine Achse mit zwei Hauptbewegungen (Bsp.: Gelenk zwischen Elle und Speiche und dem Ringband).
Kugelgelenk: Sie bestehen aus einem kugelförmigen Gelenkkopf und einer entsprechenden Gelenkpfanne. Durch die drei senkrecht zueinander stehenden Hauptachsen sind sechs Hauptbewegungen möglich (Bsp.: Hüft- und Schultergelenk).
Eigelenke: Sie bestehen aus einem ellipsenförmigen Gelenkkörper mit einer konvexen und konkaven Gelenkfläche. Es können vier Hauptbewegungen ausgeführt werden, da zwei Hauptachsen senkrecht aufeinander stehen (Bsp.: proximales Handwurzelgelenk).
Sattelgelenke: Zwei konkav gekrümmte Gelenkflächen mit zwei Hauptbewegungsachsen stehen senkrecht zueinander und ermöglichen vier Hauptbewegungen (z. B. Daumensattelgelenk).
Plane Gelenke: Die ebenen Gelenkflächen ermöglichen Verschiebebewegungen (Translationsbewegungen), z. B. kleine Wirbelgelenke.
(vgl. FALLER, 1999, 120 ff.)
De Marées und Meester nennen das Kugel-, das Scharnier-, das Zapfen- und das Sattelgelenk als die vier wichtigsten Gelenkarten (vgl. DE MARÉES/MEESTER, 1991, 11). Beachte! Das Ellenbogen- und das Kniegelenk sind keine reinen Scharniergelenke, da auch eine Drehbewegung möglich ist. Aus diesem Grund werden sie als Drehscharniergelenk bezeichnet (vgl. DE MARÉES/MEESTER, 1991, 13).
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