Diese Arbeit befasst sich mit der Frage welche Erklärungen es für die Bildungsungleichheit in Deutschland gibt und welche Maßnahmen der Verringerung der Chancenungleichheit dienen.
Dafür werden zunächst wichtige Begrifflichkeiten erläutert und Beispiele für die Ursachen von Bildungsungleichheit aufgezeigt. Anschließend geht es um die Verbindung zwischen dem Bildungserfolg und der Herkunft eines Menschen, welche anhand der Erklärungsmodelle von Raymond Boudon und Pierre Bourdieu dargestellt wird. Das letzte Kapitel beinhaltet unterschiedliche Ideen für Maßnahmen, die dem Abbau von Chancenungleichheiten im Bildungssystem dienen.
Soziale Ungleichheiten treten heute in vielen verschiedenen Formen in unserer Gesellschaft auf. Dabei geht es vorrangig um berufliche Unterschiede, die Wohn-, Arbeits- und Freizeitbedingungen, sowie die wachsende Schere zwischen den armen und reichen Bevölkerungsschichten. Die Bedeutung für die von Ungleichheit betroffenen Menschen ist dabei abhängig von ihrem aktuellen Lebensniveau.
Beim Blick auf die unterschiedlichen Aspekte der sozialen Ungleichheit wird deutlich, dass sich diese aktuell weiter ausbreitet und dadurch besonders die Lebenslagen von Menschen aus unteren sozialen Schichten verschlechtert. Das Erlangen einer Berufsposition wird immer schwieriger, die Verteilung von Vermögen und Einkommen gehen weiter auseinander, sowie die damit einhergehende Ungleichheit der materiellen Verhältnisse und insgesamt spreizen sich die sozialen Schichten.
Diese Umstände machen sich auch im Bildungssystem bemerkbar. Zwar wurden bereits in den 1960er und 70er Jahren viele Veränderungen im Bildungswesen vorgenommen, um einer wachsenden Bildungsungleichheit entgegenzuwirken, doch das Ziel der Chancengleichheit konnte dadurch nicht erreicht werden.
Das Bildungsniveau in Deutschland ist seitdem angestiegen und insbesondere die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen und Kindern auf dem Land wurde verringert, doch der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Bildungserfolg bestimmt nach wie vor die schulischen Leistungen der Kinder.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten
- Soziale Ungleichheit
- Bildungsungleichheit
- Soziale Schichten
- Milieus, Lebensstile
- Ursachen der Bildungsungleichheit
- Bildungsexpansion
- Institutionelle Bildungsungleichheit und Schichtzugehörigkeit
- Bildung und soziale Herkunft
- Pierre Bourdieu – Die Reproduktion ungleicher Bildungschancen
- Ökonomisches Kapital
- Kulturelles Kapital
- Soziales Kapital
- Symbolisches Kapital
- Boudon - primäre und sekundäre Herkunftseffekte
- Primäre Herkunftseffekte
- Sekundäre Herkunftseffekte
- Pierre Bourdieu – Die Reproduktion ungleicher Bildungschancen
- Handlungsperspektiven
- Verringerung von Chancenungleichheit
- Schulsozialarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Bildungsungleichheit in Deutschland und untersucht die Ursachen für diese Ungleichheit. Sie beleuchtet die Rolle der sozialen Herkunft im Bildungssystem und analysiert, wie sich die sozioökonomischen Verhältnisse auf den Bildungserfolg auswirken. Darüber hinaus werden Handlungsperspektiven zur Reduzierung von Chancenungleichheiten im Bildungssystem diskutiert.
- Soziale Ungleichheit und Bildungsungleichheit in Deutschland
- Die Rolle der sozialen Herkunft im Bildungssystem
- Die Bedeutung von Kapitalformen nach Bourdieu für Bildungschancen
- Primäre und sekundäre Herkunftseffekte nach Boudon
- Handlungsperspektiven zur Reduzierung von Bildungsungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Ungleichheit und Bildungsungleichheit ein und zeigt die Relevanz des Themas auf. Anschließend werden grundlegende Begrifflichkeiten wie soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, soziale Schichten und Milieus/Lebensstile definiert.
Im dritten Kapitel werden die Ursachen der Bildungsungleichheit, insbesondere die Bildungsexpansion und institutionelle Bildungsungleichheit, untersucht. Im Anschluss daran widmet sich das vierte Kapitel der Verbindung zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft. Dabei werden die Erklärungsmodelle von Pierre Bourdieu und Raymond Boudon vorgestellt, die die Reproduktion von Bildungsungleichheit durch unterschiedliche Kapitalformen und Herkunftseffekte beleuchten.
Das Kapitel Handlungsperspektiven beschäftigt sich mit Möglichkeiten, die Chancenungleichheit im Bildungssystem zu verringern, unter anderem durch Maßnahmen wie Schulsozialarbeit.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, Bildungsexpansion, Schichtzugehörigkeit, soziale Herkunft, Pierre Bourdieu, Raymond Boudon, Kapitalformen, Herkunftseffekte, Handlungsperspektiven, Chancenungleichheit, Schulsozialarbeit.
- Quote paper
- Linda Ziesche (Author), 2018, Soziale Ungleichheit in der Bildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493849