Die Perspektive des "momentan Gesunden", der über den "überspitzten Irren" und den "Depressiven" schreibt, ermöglicht eine Distanzierung vom Selbst und damit einen Text, der als Plädoyer, Erklärungsversuch, ja Entschuldigung gelesen werden kann. Der Erzähler verortet sich in der Gegenwart und im "momentan gesunden Geisteszustand", Rückbezüge hierauf dienen als Anker der Realität – auch im Paratext, indem die Voranstellung der Jahreszahl bei einzelnen Episoden eine Chronologie und eine Verknüpfung mit medial dokumentierten Auftritten des Autors ermöglichen.
Auch in Melles explizit formulierten Anspruch einer möglichst realistischen Darstellungsweise wird das Bemühen um eine Festschreibung der Wahrheit, der Normalität, deutlich. Diese Autoreflexion des Schreibens und der Literarisierung des Erlebten ist ein weiterer Distanzierungsmechanismus, dessen sich Melle im vorliegenden Text bedient.
Inhalt
1 Einleitung
2 Die Perspektive des Erzählers
2.1 Zeichen der Zuverlässigkeit
2.2 Das erzählte Ich und das erzählende Ich
2.3 ‚Free Indirect Style‘
3 Die selbstreflexive Literarisierung des Erlebten
3.1 In Werken vor Die Welt im Rücken
Raumforderung (2007)
Sickster (2011)
3000 EURO (2014)
3.2 In Die Welt im Rücken
4 Fazit
Literatur
Primär
Sekundär
- Citar trabajo
- Lisa Gutman (Autor), 2017, Distanzierung zum Erlebten in Thomas Melles "Die Welt im Rücken" und anderen Werken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493593
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