Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt (GG, Art.5, (1)).
Der hier zitierte Artikel 5 des Grundgesetzes ist allgemein bekannt, und begründet gesetzlich das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die sogenannte Äußere Pressefreiheit wird durch Artikel 5 festgelegt, jeder kann sich auf ihn berufen und im Zweifelsfalle vor Gericht einklagen. Diese Arbeit wird sich aber mit dem Begriff der Inneren Pressefreiheit beschäftigen. Unter dem Begriff wird das Verhältnis zwischen Verleger und Journalisten diskutiert, genauer gesagt die Kompetenzabgrenzung von Verlag und Redaktion. Da äußerst umstritten ist, ob Artikel 5 GG auch die Innere Pressefreiheit festlegt, musste das Recht auf Innere Pressefreiheit auf einem anderen Weg gesichert werden.
Dies geschah im Laufe der 60er und 70er Jahre mittels der sogenannten Redaktionsstatute. Obwohl dieses Thema in der heutigen Zeit ein wenig an seiner Aktualität und Wichtigkeit eingebüßt hat, soll sich meine Seminararbeit hiermit beschäftigen, da das Thema in den 60er und 70er Jahren vor allem im Bereich der Presse, einen hohen Stellenwert einnahm. In dieser Seminararbeit wird zunächst einmal auf die Entstehungsgeschichte der Redaktionsstatutenbewegung in den 60er und 70er Jahren eingegangen. Des Weiteren werden die Ziele dargestellt, die man mit der Schaffung von Redaktionsstatuten erreichen wollte. Am Beispiel des legendär gewordenen „Stern-Statuts“ sollen dann die Inhalte solcher Statute aufgezeigt werden, wobei auch auf die Geschichte des „Stern-Statuts“ eingegangen werden soll.
Schließlich wird zu betrachten sein, welchen Erfolg Redaktionsstatute hatten bzw. haben, was sie im Sinne der Inneren Pressefreiheit für eine Bedeutung hatten, und wie sich die heutige Situation darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Redaktionsstatutenbewegung der 60er und 70er Jahre
- Die rechtliche Situation
- Der Verlauf der Redaktionsstatutenbewegung
- Ziele und Inhalte der Redaktionsstatute
- Das Redaktionsstatut des „,Stern”
- Inhalte
- Die Geschichte des „Stern-Statuts”
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Entstehungsgeschichte der Redaktionsstatutenbewegung in den 60er und 70er Jahren und beleuchtet die Ziele, die mit der Schaffung dieser Statute erreicht werden sollten. Anhand des Beispiels des „Stern-Statuts“ werden die Inhalte solcher Statute und ihre Geschichte dargestellt. Abschließend wird die Bedeutung von Redaktionsstatuten für die Innere Pressefreiheit betrachtet und die heutige Situation beleuchtet.
- Entstehung und Entwicklung der Redaktionsstatutenbewegung
- Rechtliche Situation und Tendenzschutzparagraph
- Ziele und Inhalte von Redaktionsstatuten
- Das „Stern-Statut“ als Beispiel
- Bedeutung von Redaktionsstatuten für die Innere Pressefreiheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Bedeutung des Artikels 5 des Grundgesetzes für die freie Meinungsäußerung dar und führt den Begriff der Inneren Pressefreiheit ein. Sie zeigt die Notwendigkeit von Redaktionsstatuten zur Sicherung dieses Rechts auf.
- Das Kapitel „Die Redaktionsstatutenbewegung der 60er und 70er Jahre“ beschreibt die Entstehung der Bewegung im Kontext der Konzentrationsprozesse im Zeitungsmarkt und der allgemeinen Demokratisierungswelle. Es erläutert die rechtliche Situation und die Einschränkungen der betrieblichen Mitbestimmung im Bereich der Presse.
- Das Kapitel „Ziele und Inhalte der Redaktionsstatute“ fokussiert auf die Ziele, die mit der Schaffung von Redaktionsstatuten erreicht werden sollten. Es erläutert die wichtigsten Inhalte, die in solchen Statuten verankert sind.
- Das Kapitel „Das Redaktionsstatut des „,Stern”“ präsentiert die Inhalte des „Stern-Statuts“ und beleuchtet seine Geschichte. Es zeigt, wie dieses Statut die Beziehung zwischen Verlag und Redaktion neu definierte.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Redaktionsstatuten, die in den 60er und 70er Jahren im Bereich der Presse eine wichtige Rolle spielten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Innere Pressefreiheit, der Tendenzschutzparagraph, die Mitbestimmung von Journalisten, die Geschichte der Redaktionsstatutenbewegung und die Inhalte des „Stern-Statuts“. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Redaktionsstatuten für die Beziehung zwischen Verlag und Redaktion und die Sicherung der redaktionellen Unabhängigkeit.
- Citation du texte
- Kathrin Aldenhoff (Auteur), 2005, Redaktionsstatute im Bereich der Presse am Beispiel des Sternstatuts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49339