Ziel dieser Arbeit soll sein, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen einen strukturierten Überblick über die ertragsteuerliche Behandlung der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und ihrer Gesellschafter zu geben und die damit verbundenen Problemfelder aufzuzeigen.
Die KGaA genannt stellt eine gesellschaftsrechtliche Mischform zwischen einer Kommanditgesellschaft (Personengesellschaft) und einer Aktiengesellschaft (Kapitalgesellschaft) dar. Sie verbindet sowohl personengesellschaftsrechtliche als auch aktienrechtliche Elemente miteinander, womit diese Gesellschaftsform eine besondere Stellung im deutschen Gesellschaftsrecht einnimmt.
Für kleine und mittelständische Unternehmen, die bei größeren oder risikobehafteten Investitionsvorhaben schnell an ihre finanziellen Grenzen stoßen, stellt diese Rechtsform eine Alternative dar, um am Kapitalmarkt zusätzliches Eigenkapital zu generieren. Für Familienunternehmen bietet sie aufgrund der weitgehenden Vertragsfreiheit bei der Ausgestaltung der gesellschaftsrechtlichen Führungsstruktur zudem die Möglichkeit, die konkreten Bedürfnisse der Unternehmerfamilie auf Dauer zu sichern. Die KGaA vereint in sich die Vorteile einer Aktiengesellschaft, ohne deren Nachteile hinnehmen zu müssen, die insbesondere in der Satzungsstrenge gesehen werden. Ferner gewährt diese Rechtsform einen gewissen Schutz gegen Fremdeinflüsse.
Durch den Börsengang ist es zwar möglich die Gesellschaft kapitalgesellschaftlich zu organisieren, jedoch ohne dass gleichzeitig die Unternehmensleitung auf andere Personen übergeht. Die KGaA erweist sich auch unter steuerlichen Gesichtspunkten als attraktiv. Je nach Ausgestaltung profitiert sie nach der derzeitigen Rechtsprechung bspw., wenn sie ausländische Tochtergesellschaften hat, davon, dass deren Dividenden bis auf die Ebene des persönlich haftenden Gesellschafters weitgehend steuerfrei vereinnahmt werden können. Trotz dieser und weiterer Rechtsformvorteile stellt die KGaA keine weitverbreitete Gesellschaftsform dar. Aufgrund ihrer hybriden Struktur erscheint diese Rechtsform zunächst unübersichtlich und in der Praxis schwer durchführbar. Vor allem die ertragsteuerliche Behandlung der KGaA unterliegt erheblichen Unsicherheiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2. Gang der Untersuchung
- 2. Zivilrechtliche Grundlagen
- 2.1. Rechtliche Struktur
- 2.2. Erscheinungsformen
- 3. Allgemeine ertragsteuerliche Behandlung der KGaA und ihrer Gesellschafter
- 3.1. KGaA als hybrides Besteuerungssubjekt
- 3.2. Besteuerungsebenen
- 3.2.1. Ebene der Gesellschaft
- a) Körperschaftssteuer
- b) Gewerbeertragsteuer
- 3.2.2 Ebene der Gesellschafter
- a) Besteuerung der Komplementäre
- b) Besteuerung der Kommanditaktionäre
- 4. Problemfelder der ertragsteuerlichen Behandlung der KGaA und aktuelle Lösungsvorschläge
- 4.1. KGaA im nationalen Bereich
- 4.2. KGaA im internationalen Bereich
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit der Besteuerung der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen der KGaA, ihre ertragsteuerliche Behandlung und die besonderen Herausforderungen, die sich im nationalen und internationalen Kontext ergeben.
- Zivilrechtliche Grundlagen der KGaA
- Ertragsteuerliche Behandlung der KGaA als hybrides Besteuerungssubjekt
- Problemfelder der Besteuerung der KGaA im nationalen und internationalen Bereich
- Aktuelle Lösungsvorschläge zur Optimierung der ertragsteuerlichen Behandlung der KGaA
- Analyse der Auswirkungen der KGaA-Besteuerung auf die Gesellschafter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient der Einleitung und definiert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. In Kapitel 2 werden die zivilrechtlichen Grundlagen der KGaA beleuchtet, einschließlich ihrer rechtlichen Struktur und Erscheinungsformen. Kapitel 3 widmet sich der allgemeinen ertragsteuerlichen Behandlung der KGaA und ihrer Gesellschafter. Dabei werden die KGaA als hybrides Besteuerungssubjekt und die verschiedenen Besteuerungsebenen auf Ebene der Gesellschaft und der Gesellschafter untersucht. Kapitel 4 behandelt die Problemfelder der ertragsteuerlichen Behandlung der KGaA im nationalen und internationalen Kontext. Aktuelle Lösungsvorschläge und Diskussionspunkte werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), Besteuerung, Ertragsteuerrecht, Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Gesellschafter, Komplementäre, Kommanditaktionäre, hybride Besteuerung, nationales Recht, internationales Recht, Problemfelder, Lösungsvorschläge, aktuelle Entwicklungen.
- Arbeit zitieren
- Tatjana Schulz (Autor:in), 2013, Die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Wie wird sie besteuert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493012