Bei meiner persönlichen ersten Lektüre von Borges' Kurzgeschichte assoziierte ich zunächst unwillkürlich gegensätzliche Begriffspaare, die nicht miteinander vereinbar schienen: das Römische Reich und Germanien, etwas Wildes, Unkultiviertes und etwas Städtisches.
Mit dem Abschluss der Lektüre kam meine klare Begriffsgegenüberstellung allerdings in Wanken. Auf welche Seite stelle ich mich? Ist es eine Torheit, dem europäischen Ideal den Rücken zu kehren oder stelle ich mich auf die Seite der blutschlürfenden Engländerin? Nach dem Motto: Zurück in die Wildnis, raus aus der Zivilisation? Kann man überhaupt zwei klare Pole bilden? Was für eine Meinung vertritt Borges? Was hat die Geschichte mit Argentinien zu tun?
Eine material- und gedankenreiche Arbeit. Prof. Dr. Wolfram Nitsch, Universität zu Köln, Romanisches Seminar
Inhaltsverzeichnis
- Anlatung
- Analyse von Historia del guerrero y de la cautiva
- Strukturelle Schlüssel zum Verstehen literarischer Texte
- Text als Abbild eines Kulturmodells
- Tradition der Aufteilung des Raums in Zivilisation und Barbare
- Aufteilung des Raums durch neindeutige Grenze und ihre Überschreitung
- Grenzen und Herausforderungen der angebotenen Lesweise
- Schluss
- Bibliographie
- Texte
- Sekundärliteratur
- Sonstige Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Jorge Luis Borges' Kurzgeschichte „Historia del guerrero y de la cautiva“ und untersucht, wie die Geschichte verschiedene kulturelle und gesellschaftliche Themen aufwirft. Sie beleuchtet die strukturellen Schlüssel zum Verstehen literarischer Texte und analysiert den Text als Abbild eines Kulturmodells. Die Arbeit untersucht außerdem die Tradition der Aufteilung des Raums in Zivilisation und Barbare und die Herausforderungen, die diese Aufteilung für die Lesart des Textes bietet.
- Kulturmodell in „Historia del guerrero y de la cautiva“
- Aufteilung des Raums in Zivilisation und Barbare
- Grenzen und Herausforderungen der Lesart
- Strukturelle Schlüssel zum Verstehen literarischer Texte
- Text als Abbild eines Kulturmodells
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel „Anlatung“ führt in die Thematik ein und präsentiert Borges' Kurzgeschichte „Historia del guerrero y de la cautiva“. Der Autor beschreibt den Beginn der Geschichte, der mit einem kleinen Verwirrspiel beginnt, und stellt die beiden Geschichten dar, die im Text erzählt werden. Das Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Begriffspaare, die sich bei der ersten Lektüre aufdrängen, und analysiert die Ambivalenz der Interpretation.
Schlüsselwörter
Argentinische Literatur, Jorge Luis Borges, „Historia del guerrero y de la cautiva“, Kulturmodell, Raum, Zivilisation, Barbare, Grenze, Lesart, strukturelle Schlüssel, literarische Texte.
- Quote paper
- Nadine Wörner (Author), 2002, Borges und argentinische Literatur in - Historia del guerrero y de la cautiva -, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4928