In dieser Arbeit beschreibt Anna Köhler die allgemeine Symbolik des Baumes. Dann geht sie auf die Methode des Baum-Tests ein und beschreibt die Bedeutung von Baumzeichnungen in der Therapie. Abgerundet wird die Arbeit durch einige Fallbeispiele.
Der Mensch identifiziert sich seit Jahrtausenden mit dem Baum, wie uns Märchen, Mythen und Überlieferungen zeigen. Zum Beispiel die Geschichte von Myrrha. Sie war die Tochter des Königs von Zypern und wurde zu ihrem Schutz in einen Myrrhenbaum verwandelt.
Oftmals wird der Baum in Erzählungen auch vermenschlicht, wie zum Beispiel in Aschenputtel. Sie spricht mit einem Baum wie mit einem Menschen.
Wichtige Bäume der Geschichte sind zum Beispiel der Baum des Lebens, der Baum der Erkenntnis oder auch Baum-Mensch Darstellungen in alten ägyptischen Schriftzeichen.
Der Baum steht aufrecht wie Menschen und er wächst und stirbt wieder, genau wie die Menschen. Viele anatomische Strukturen und Gewebestrukturen des Menschen erinnern an Strukturen des Baumes. Zum Beispiel die Synapsen im menschlichen Gehirn mit ihren vielen kleinen Verästelungen oder die Lungen und Bronchien.
Das Prinzip der Verästelung taucht immer wieder im menschlichen Körper auf, besonders dort, wo Nährstoffe im Organismus ausgetauscht werden. Wenn man die Form des Blutkreislaufs gesondert betrachtet, erinnert auch dies an die Form eines Baumes.
In unserer Sprache verwenden wir außerdem viele Redewendungen, die sich auf Bäume beziehen. Zum Beispiel Stammbaum, Wurzeln schlagen, Volksstamm, Blütezeit des Lebens, Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
In der Psychologie, und somit auch in der Kunsttherapie, hat der Baum mittlerweile eine wichtige Bedeutung erlangt: Die Zeichnung eines Baumes kann Aufschluss über die Persönlichkeit und Hinweise auf Störungen sowie den Entwicklungsstand des Menschen geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Symbolik des Baumes
- Der Baum-Test
- Spontane Bäume
- Die Baum-Imagination
- Fallbeispiele
- Depression
- Schizophrenie
- Zwangsstörung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Der Baum in der klinischen Kunsttherapie“ von Anna Köhler untersucht die vielschichtige Symbolik des Baumes in der Kunsttherapie und seinen Einsatz als Instrument zur Erforschung der menschlichen Psyche. Die Autorin beleuchtet den archetypischen Charakter des Baumes in verschiedenen Kulturen und die Bedeutung von Baumbildern als Spiegelbild der Persönlichkeit.
- Symbolik des Baumes in verschiedenen Kulturen
- Der Baum als Spiegelbild der Persönlichkeit
- Einsatz des Baum-Tests in der Kunsttherapie
- Analyse von Baumbildern in unterschiedlichen psychischen Störungen
- Der Baum als Metapher für Entwicklung, Wachstum und Transformation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema „Der Baum in der klinischen Kunsttherapie“ ein und erläutert die historische und kulturelle Bedeutung des Baumes als Symbol. Sie stellt die Verbindung zwischen dem Baum und der menschlichen Psyche her, die sich in Märchen, Mythen und der Sprache widerspiegelt.
Im Kapitel „Die Symbolik des Baumes“ werden verschiedene Deutungsmöglichkeiten des Baumes als Symbol in unterschiedlichen Kulturen und Epochen beleuchtet. Der Baum wird als kosmisches Symbol, als Verbindung von Himmel und Erde, als Archetyp der Entwicklung und Transformation dargestellt.
Das Kapitel „Der Baum-Test“ stellt den „Baum-Test“ als diagnostisches Instrument in der Kunsttherapie vor. Es erklärt die Funktionsweise des Tests und die Interpretation der Ergebnisse, die Aufschluss über die Persönlichkeit des Menschen geben können.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Kunsttherapie, Baum-Symbolik, Baum-Test, Persönlichkeit, psychische Störungen, Entwicklung, Wachstum und Transformation. Der Baum als archetypisches Symbol wird als Instrument zur Erforschung der menschlichen Psyche und zur Unterstützung von therapeutischen Prozessen dargestellt.
- Quote paper
- Anna Köhler (Author), 2015, Der Baum in der klinischen Kunsttherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490094