In dieser Seminararbeit “Educational Governance“ soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern die nach dem “PISA-Schock“ im deutschen Schulsystem eingeleiteten im Sinne von Educational Governance auf eine verbesserte Steuerung abzielenden Veränderungen als erfolgreich bzw. wirksam angesehen werden können. Für die Bearbeitung wird zunächst das Konstrukt “Educational Governance“ eingeführt. Anschließend wird unter dem Aspekt “neue Steuerung“ auf verschiedene Governance-Elemente im deutschen Bildungssystem eingegangen.
Vergleichsarbeiten, Evaluationen, Kompetenzstandards oder auch Bildungsberichte sind nur einige der sichtbarsten Folgen des in Deutschland seit beinahe zwei Jahrzehnten stattfindenden Paradigmenwechsels in der Bildungspolitik. Als Initiator für die umfangreichen Reformaktivitäten gilt gemeinhin der sogenannte “PISA-Schock“ im Jahr 2001, was bei genauerer Betrachtung jedoch zumindest relativiert werden muss, denn bereits vor PISA wurden bspw. mit TIMMS (1995) oder der Bildungskommission NRW (1992) Veränderungen angestrebt, die in Richtung Outputsteuerung oder Standardisierung zielten. Hervorgehoben werden soll hiermit, dass sich schon vor dem “PISA-Schock“ ein relativ reformoffenes Klima entwickelt hatte, welches einerseits an die Debatten der 1960er und 1970 Jahre anschloss (Bildungskatastrophe) sowie andererseits durch den gesellschaftlichen Wertewandel der 1990er Jahre begünstigt wurde und im Ergebnis eine Art “Erfahrungsgrundlage“ für nachfolgende Reformen bildete.
Nachdem Ende 2001 die ersten Ergebnisse der PISA-Studie an die Öffentlichkeit gelangten reagierte die Bildungspolitik prompt. Unverzüglich wurden “Handlungsfelder“ durch die KMK verabschiedet, welche ab diesem Zeitpunkt die künftige Richtung der deutschen Bildungspolitik bestimmen sollten. In den darauffolgenden Monaten und Jahren sind hieran anschließende, konkrete und umfängliche Veränderungen begonnen wurden, die das deutsche Bildungswesen bis zum heutigen Tage anhaltend umgestalten. Einer der Ansätze tritt im Zuge dessen besonders deutlich hervor, nämlich der Ansatz, das Bildungssystem mit Hilfe veränderter Steuerungsprozesse zu verbessern. In der bildungspolitischen Diskussion und Analyse wird dieser Aspekt auch als “Eductional Governance“ thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einführung
2. Educational Governance
3. Neue Steuerung im Bildungswesen
4. Anspruch und Wirklichkeit
5. Problemfelder
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Kilian Norden (Author), 2011, Educational Governance. Anspruch, Wirklichkeit und Problemfelder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489766
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