Hyperinflation in Venezuela und Kurssturz der türkischen Lira. Brexit, Sanktionen gegen den Iran und steigende Ölpreise. Anhaltendes Niedrigzinsumfeld, US – Strafzölle und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse. Im Zuge dieser Entwicklungen stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Diese und andere Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren und bestmöglich abzusichern ist dabei von zentraler Bedeutung um ungünstigen Entwicklungen standhaft entgegenzuwirken. Hierbei ist der Einsatz derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung finanzwirtschaftlicher Risiken unerlässlich, welche im Rahmen eines effektiven Risikomanagements vor dem Hintergrund der respektiven Zielsetzung und Strategie auf eine bestmögliche Allokation hin untersucht werden. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet stellen Rohstoffe und andere Basiswerte populäre Objekte der Spekulation dar, weshalb derivative Finanzinstrumente im Allgemeinen mit negativen Konnotationen behaftet sind. In diesem Zusammenhang wird häufig der Begriff der Wette ins Spiel gebracht, welche mittels Optionen, Futures, Forwards oder anderen Finanzinstrumenten auf u.a. Rohstoffpreise abgeschlossen werden. Auch der Begriff des „Hedgings“, welcher im Grunde genommen nichts anderes als „Absicherung“ bedeutet, wird oftmals als etwas Negatives dargestellt bzw. angesehen. Möglicherweise ist dies auf die in wörtlichem Zusammenhang stehenden Hedgefonds zurückzuführen, die im Volksmund auch häufig als „Heuschrecken“ bezeichnet werden. Es stellt sich die Frage, unter welchen Gesichtspunkten Unternehmen derivative Finanzinstrumente einsetzten; Primär zur Absicherung im Rahmen des Risikomanagements oder werden diese zur Spekulation auf bestimmte Kurs-/Preisentwicklungen eingesetzt?
In Anbetracht dieser Aspekte soll diese Arbeit derivative Finanzinstrumente vor dem Hintergrund der Risikoabsicherung darstellen und auf deren elementare Funktionsweisen eingehen. Diverse Risikostrategien sollen erläutert werden und auch die Risiken, welche bei dieser Art der Absicherung eingegangen werden. Infolge und auf Basis eines grundlegenden Verständnisses der Funktionsweise der Derivate soll die bilanzielle Abbildung gemäß international geltender Standards erörtert werden, damit im Anschluss daran untersucht werden kann, in welchem Umfang die Finanzinstrumente genutzt und inwieweit diese zur Absicherung von Risiken in ausgewählten DAX 30 Unternehmen eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einführung
- Aktuelle Relevanz und Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretisches Fundament
- Zum Begriff finanzwirtschaftlicher Risiken
- Finanzrisikomanagement in Unternehmen
- Ablauf des Risikomanagementprozesses
- Risikotransfer mittels derivativer Finanzinstrumente
- Wesentliche derivative Finanzinstrumente
- Optionen
- Forwards und Futures
- Swaps
- Devisentermingeschäfte
- Bilanzielle Abbildung derivativer Finanzinstrumente nach IAS 39
- Finanzinstrumente nach IFRS im Allgemeinen
- Ansatz und Kategorisierung nach IAS 39
- Zugangs- und Folgebewertung nach IAS 39
- Designation von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) nach IAS 39
- Buchhalterische Erfassung der Sicherungsbeziehung
- Ausblick auf IFRS 9 im Vergleich zu IAS 39
- Empirische Analyse
- Abgrenzung der Grundgesamtheit
- Gang der Untersuchung
- Reflexion der Untersuchungsergebnisse im Detail
- Analyse des Umfangs eingesetzter Derivate
- Analyse der Sicherungsbeziehung eingesetzter Derivate
- Analyse der Art eingesetzter Derivate
- Bezugnahme auf weitere Studien zur Derivatenutzung
- Abschließende kritische Reflexion der Untersuchungsergebnisse
- Kritische Würdigung und Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des Umfangs und der Art der Verwendung von Derivaten im Kontext des Risikomanagements. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen zu den wichtigsten derivativen Finanzinstrumenten und deren Bilanzierung nach IFRS zu untersuchen und diese Erkenntnisse in einer empirischen Analyse anhand von Jahresabschlüssen deutscher DAX 30-Unternehmen zu vertiefen.
- Einsatz von Derivaten im Risikomanagement
- Theoretische Grundlagen derivativer Finanzinstrumente
- Bilanzierung von Derivaten nach IAS 39
- Empirische Untersuchung des Derivateeinsatzes in DAX 30-Unternehmen
- Kritische Würdigung der Ergebnisse und Implikationen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema, die die aktuelle Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Kapitel 2 legt das theoretische Fundament für die Analyse, indem es wichtige finanzwirtschaftliche Risiken, Finanzrisikomanagement in Unternehmen, Risikotransfer mittels Derivaten, wesentliche derivative Finanzinstrumente und die bilanzielle Abbildung derivativer Finanzinstrumente nach IAS 39 beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich der empirischen Analyse anhand von Jahresabschlüssen deutscher DAX 30-Unternehmen. Es werden der Umfang des Derivateeinsatzes, die Existenz von Sicherungsbeziehungen und die Art der eingesetzten Derivate analysiert.
Das letzte Kapitel der Arbeit, Kapitel 4, bietet eine kritische Würdigung und ein Fazit der Untersuchungsergebnisse. Es werden die Erkenntnisse der Analyse zusammengefasst und mögliche Implikationen für die Praxis aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Derivate, Risikomanagement, IFRS, IAS 39, Hedge Accounting, Bilanzierung, Finanzinstrumente, empirische Analyse, DAX 30, Jahresabschlüsse, Unternehmen.
- Quote paper
- Helen Huonker (Author), 2018, Art und Umfang derivativer Finanzinstrumente in Unternehmen als Teil des Risikomanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489554