Blechblasinstrumente, welche zu der Gruppe der Aërophone (Luftklinger) gehören, werden auch als Metallblasinstrumente, Polsterzungeninstrumente, Kesselmundstückinstrumente oder nach Curt Sachs auch als
Trompeteninstrumente bezeichnet. Der Begriff Kesselmundstückinstrumente ist jedoch veraltet und wird daher weniger gebraucht . Blechblasinstrumente sind durch ihre „membranöse Polsterzunge“ gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die Lippen des Bläsers die Funktion des Rohrblattes einnehmen, also die eigentlichen Schwingungserzeuger sind.
Die Einteilung der Blechblasinstrumente in Gruppen ist sehr schwierig bzw. auf viele Arten möglich. Zum einen kann man die Blechblasinstrumente in die Gruppe der Hörner und in die Gruppe der Trompeten und Posaunen einteilen. Dies ist die häufigste Einteilungsweise. Bei dieser Variante ist nicht die Form für die Gruppenzugehörigkeit verantwortlich, sondern die Mensur, das Mundstück und die Stürze. Die Form wäre irreführend, weil manches Instrument der Form nach eine Trompete zu sein scheint, in Wirklichkeit aber zu der Gruppe der Hörner gehört (z.B. das Flügelhorn).
Zum anderen kann man die Blechblasinstrumente auch in die Gruppe der ventillosen Instrumente und die der Ventilinstrumente gliedern, wobei die Ventilinstrumente noch mal in die Instrumente mit vorwiegend zylindrischem Resonanzrohr, die Instrumente mit konisch-zylindrischem Rohr und die Ventilinstrumente deren Resonanzrohr hauptsächlich konisch ist, eingeteilt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
1. Definition und Gruppierung
2. Aufbau der Blechblasinstrumente
3. Formen der Blechblasinstrumente
4. Klangerzeugung bei Blechblasinstrumenten
5. Ventile der Blechblasinstrumente
6. Dämpfer der Blechblasinstrumente
7. Historische Entwicklung der Blechblasinstrumente
8. Anhang
9. Literaturverzeichnis
10. Eidesstattliche Erklärung
1. Definition und Gruppierung
Blechblasinstrumente, welche zu der Gruppe der Aërophone (Luftklinger) gehören, werden auch als Metallblasinstrumente, Polsterzungeninstrumente, Kesselmundstückinstrumente oder nach Curt Sachs auch als Trompeteninstrumente bezeichnet.[1] Der Begriff Kesselmundstückinstrumente ist jedoch veraltet und wird daher weniger gebraucht. Blechblasinstrumente sind durch ihre „membranöse Polsterzunge“[2] gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die Lippen des Bläsers die Funktion des Rohrblattes einnehmen, also die eigentlichen Schwingungserzeuger sind.
Die Einteilung der Blechblasinstrumente in Gruppen ist sehr schwierig bzw. auf viele Arten möglich. Zum einen kann man die Blechblasinstrumente in die Gruppe der Hörner und in die Gruppe der Trompeten und Posaunen einteilen.[3] Dies ist die häufigste Einteilungsweise. Bei dieser Variante ist nicht die Form für die Gruppenzugehörigkeit verantwortlich, sondern die Mensur, das Mundstück und die Stürze. Die Form wäre irreführend, weil manches Instrument der Form nach eine Trompete zu sein scheint, in Wirklichkeit aber zu der Gruppe der Hörner gehört (z.B. das Flügelhorn).
Zum anderen kann man die Blechblasinstrumente auch in die Gruppe der ventillosen Instrumente und die der Ventilinstrumente[4] gliedern, wobei die Ventilinstrumente noch mal in die Instrumente mit vorwiegend zylindrischem Resonanzrohr, die Instrumente mit konisch-zylindrischem Rohr und die Ventilinstrumente deren Resonanzrohr hauptsächlich konisch ist, eingeteilt werden müssen.
Beispiele für Ventilinstrumente mit vorwiegend zylindrischem Rohr:
- Trompete
- Baßtrompete
- Aida-Trompete
- Posaunen
Beispiele für Ventilinstrumente mit konisch-zylindrischem Rohr:
- Waldhorn
- Wagnertuba
Beispiele für Ventilinstrumente mit vorwiegend konischem Rohr
- Kornett
- Flügelhorn
- Tenorhorn
- Bariton
- Tuba
- Helikon
- Sousaphon
Die nächste Einteilung unterscheidet sich von der letztgenannten nur wenig. Sie differenziert zwischen engmensuierten und weitmensuierten Instrumenten[5]. Engmensuierte Instrumente verlaufen zylindrischer, sie dürften ihre Urbilder in hohlen Bambusrohren, Schilfrohren usw. haben, während weitmensuierte Instrumente konischer verlaufen und im Tierhorn ihre Urahnen haben.
Diese Einteilung wird jedoch sehr selten verwendet.
2. Aufbau der Blechblasinstrumente
Die Blechblasinstrumente setzen sich zusammen aus dem Mundstück, dem Resonanzrohr und dem Schallstück, auch Stürze genannt.[6]
Das Resonanzrohr, welches den größten Teil des Instrumentes ausmacht, ist für die Höhe des Tones entscheidend. Je kürzer es ist, desto höher ist die Tonlage. Die Wickelweise des Resonanzrohres hingegen spielt für die Tonhöhe keine Rolle. Aber die Mensur, die Weite des Resonanzrohres im Verhältnis zur Rohrlänge, ist von Bedeutung. Je nach Weite oder Enge der Mensur richtet sich der Schwerpunkt der Tonvorzüge. Eine weite Mensur, wie bei der Tuba, erleichtert das „Ansprechen“ tiefer Töne, hingegen eine enge Mensur, wie bei dem Flügelhorn, das „Ansprechen“ hoher Töne erleichtert.[7] Von der Mensur ist es ebenfalls abhängig, ob eine Luftsäule als Ganzes oder in Teilen schwingt. Bei einer engen Mensur sind so die Schwingungsteile leichter zu bewegen, was die Erzeugung der Naturtöne begünstigt.
Für den Klang eines Blechblasinstrumentes ist neben der Mensur auch die Form des Resonanzrohres entscheidend: vorwiegend zylindrische Röhren haben einen hellen strahlenden Klang (z.B. die Trompeten), vorwiegend konische Röhren dagegen haben einen dunklen, weichen, aber auch vollen Klang (z. B. das Waldhorn).[8]
Verglichen mit Holzblasinstrumenten ist die Schallröhre bei Blechblasinstrumenten etwa doppelt so lang und besitzt keine Grifflöcher.
Bei den Mundstücken der Blechblasinstrumente unterscheidet man drei Arten[9]. Es gibt die Kesselmundstücke, wie man sie für die Trompete oder Posaune verwendet; das Trichter- oder auch Konusmundstück, mit welchem das Waldhorn gespielt wird; sowie die Gruppe der Bechermundstücke, welche Verwendung bei Instrumenten sehr unterschiedlicher Höhen finden. So wird es sowohl für das sehr hoch intonierte Flügelhorn benutzt, als auch für die sehr tief klingende Kontrabasstuba. Des Weiteren wird es auf Alt- und Tenorhörnern und auf der Basstuba gespielt. Hinzuzufügen ist, dass man oft nur zwischen Kesselmundstücken und Trichtermundstücken unterscheidet. Die Bechermundstücke sind dann die tiefen Kesselmundstücke.
Jede Mundstückart weist eine bestimmte Spieleigenschaft auf. Die Flachheit oder Tiefe der Wölbung des Kessels, sowie die Form des Mundstückrandes, der Mundstückdurchmesser und die Bohrung der Öffnung beeinflussen die Tongebung nach Höhe oder Tiefe der Töne. Bei hohen Instrumenten wird also auf engen, bei tiefen Instrumenten auf weiten Mundstücken musiziert.
Auch die Anblasseigenschaften der einzelnen Mundstückgruppen sind recht unterschiedlich. Während der Musiker oder die Musikerin auf einem Kesselmundstück die Töne gut trifft, gewährleistet ein Trichter- bzw. Konusmundstück nicht dieselbe Treffsicherheit.[10]
Ebenfalls gibt es klangliche Merkmale eines jeden Mundstücks. Auf einem Trichter- bzw. Konusmundstück kann ein sehr weicher Klang erzeugt werden (z.B. das Waldhorn), während sich Kesselmundstücke eher für harte, strahlende Klänge eignen (z.B. die Trompete). Art und Qualität des Tones hängen jedoch vom Ansatz des Bläsers und damit vom Bläser selbst ab. Obwohl Mundstücke für Blechblasinstrumente selbst nicht schwingen, beeinflussen sie die Schwingungen der Lippen.
In Bezug auf die Form der Stürze kann man sagen, dass je weiter das Schallstück ist, desto besser strahlen die größeren Wellenlängen (also die tieferen Töne) ab. Erweitert sich die Stürze jedoch zu schnell, werden die tiefen Töne schlecht abgestrahlt. Das Schallstück unterdrückt folglich gewisse Teiltöne. Bei hohen Instrumenten (Trompete) ergibt sich somit, dass die Stürze relativ eng sein muss und sich schnell erweitert.[11]
Die Schallstürze ist im Vergleich zu Holzblasinstrumenten stark ausladend.
3. Formen der Blechblasinstrumente
„Da die Resonanzröhren der Blechblasinstrumente recht lang sind, werden sie in verschiedener Weise aufgewickelt. Das har allerdings wenig Einfluß auf den Klang.“[12] Die vier wichtigsten Formengruppen sind Tubaform, ovale Form oder auch Eiform, Waldhornform oder auch Helikonform und Trompetenform, welche auch unter dem Begriff „gerade Form“ zu finden ist. Zur Tubaform gehören neben der Basstuba je nach Bauart auch Althorn, Tenorhorn und Bariton, welches auch Euphonium genannt wird. Charakteristisch für diese Form ist, dass der Schall nach oben abgestrahlt wird. Die Gruppe der oval geformten Blechblasinstrumente setzt sich aus Althorn, Tenorhorn und Bariton zusammen. Diese Form unterscheidet sich kaum von der Tubaform. Der Schall wird auch hier nach oben abgegeben. Der Unterschied zur Tubaform ist die etwas geneigte Stürze. Zur Waldhornform gehört natürlich das Horn, aber auch bestimmte Bauarten des Althorns. Bei diesen Instrumenten wird der Schall nach hinten abgestrahlt. In die Gruppe der Trompeteninstrumente werden zumeist hohe Instrumente eingeordnet. Hierzu zählen die Trompete, das Kornett, sowie das Flügelhorn. Der Klang breitet sich nach vorne aus.
Einige Blechblasinstrumente sind sogar in allen vier Formen spielbar, wie z.B. das Alt- und das Tenorhorn.[13]
[...]
[1] Valentin, Erich: Handbuch der Musikinstrumentenkunde, Bosse, Regensburg 1986, S. 240.
[2] ebda.
[3] ebda.; siehe Anhang I
[4] Zeraschi, Helmut: Die Musikinstrumente unserer Zeit, VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978, S. 234ff.
[5] Vgl.: Microsoft Encarta. Enzyklopädie Plus 2002, Microsoft Corporation 2001.
[6] siehe Anhang II
[7] Vgl.: Dickreiter, Michael: Musikinstrumente, DTV/Bärenreiter, München/Kassel4 1994, S.126 ff.
[8] Ebda.
[9] siehe Anhang III
[10] Vgl.: Dickreiter, Michael: Musikinstrumente, DTV/Bärenreiter, München/Kassel4 1994, S.126.
[11] Vgl.: http://www.vsl.co.at/de-at/70/3139/3140/5392.vsl; Stand: 30. Oktober 2005.
[12] Dickreiter, Michael: Musikinstrumente, DTV/Bärenreiter, München/Kassel4 1994, S.126, siehe Anhang VI
[13] Vgl.: Dickreiter, Michael: Musikinstrumente, DTV/Bärenreiter, München/Kassel4 1994, S.127.
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