Der Gegenstand dieser Arbeit sind die sogenannten russischen Doppelverben. Dieses Phänomen der russischen Sprache wurde bis jetzt von mehreren Autoren erforscht und beschrieben. Jedoch die umfassendste und die ausführlichste Untersuchung dieses Gegenstandes bietet die Arbeit von Daniel Weiss “Dvojnye glagoly v sovremennom russkom jazyke” (1993) an, auf die ich mich in meiner Arbeit hauptsächlich stütze. Eine interessante Betrachtungsweise des Phänomens der Doppelverben, die unter anderem die Einteilung dieser Konstruktionen betrifft, liefert auch Heiderose Pütsch in ihrer Arbeit “Die russische Doppelverben - Eine Konstruktion zum Ausdruck einer Sachverhaltseinheit” (2001), die ich für diese Arbeit ebenfalls heranziehe.
Das Ziel dieser Arbeit ist das Phänomen der Doppelverben begrifflich zu erfassen, zu charakterisieren und es von den anderen ähnlichen Erscheinungen abzugrenzen. Es soll wie folgt vorgegangen werden: im zweiten Teil dieser Arbeit wird kurzer Überblick über die Situation auf dem Gebiet der Doppelverberforschung gegeben; im dritten Teil wird das Phänomen der Doppelverben definiert, umfassend beschrieben und es werden Kriterien seiner Abgrenzung von den anderen ähnlichen Erscheinungen präsentiert; im vierten Teil wird ausführlich auf die Klassifikation der Doppelverben von Weiss eingegangen; und anschließend im fünften Abschnitt dieser Arbeit wird die Einteilung der Doppelverben von Pütsch vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die Forschungslage
- Der Begriff Doppelverben
- Klassifikation der Doppelverben nach Weiss
- Typen der Sachverhaltseinheit nach Pütsch
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen der russischen Doppelverben zu definieren, zu charakterisieren und von anderen ähnlichen Erscheinungen abzugrenzen. Die Arbeit geht dabei folgendermaßen vor: Zuerst wird ein Überblick über die Forschungslage zum Thema gegeben. Anschließend wird der Begriff der Doppelverben definiert und umfassend beschrieben, wobei auch die Abgrenzung von anderen ähnlichen Erscheinungen behandelt wird. Drittens wird ausführlich auf die Klassifikation der Doppelverben nach Weiss eingegangen. Schließlich wird die Einteilung der Doppelverben nach Pütsch vorgestellt.
- Definition und Charakterisierung des Phänomens der Doppelverben
- Abgrenzung von anderen ähnlichen Erscheinungen
- Klassifikation der Doppelverben nach Weiss
- Einteilung der Doppelverben nach Pütsch
- Funktion der Doppelverben als Ausdruck einer Sachverhaltseinheit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel stellt die Doppelverben als Forschungsgegenstand vor und präsentiert die wichtigsten Autoren, die sich mit diesem Phänomen beschäftigt haben. Die Arbeit von Daniel Weiss „Dvojnye glagoly v sovremennom russkom jazyke” (1993) wird als zentrale Referenzquelle für die Untersuchung vorgestellt. Weiterhin wird Heiderose Pütsch’s Werk “Die russische Doppelverben – Eine Konstruktion zum Ausdruck einer Sachverhaltseinheit” (2001) erwähnt, die eine interessante Perspektive auf die Einteilung von Doppelverbkonstruktionen bietet.
2. Überblick über die Forschungslage
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Doppelverbforschung in der russischen Grammatik. Es wird gezeigt, dass das Phänomen erst in der jüngeren Vergangenheit intensiver untersucht wurde und verschiedene Ansätze in Bezug auf die Einordnung und Beschreibung der Doppelverben existieren. Es wird auch deutlich, dass die Doppelverben oft unter verschiedenen Begriffen diskutiert wurden, wie zum Beispiel "dvuskazuemue sprjagaemo-glagol'nye predloženija" (Šachmatov), "soglasovanie glagola s glagolom" (Gvozdev), "složnye glagoly" (Šapiro) und "Doppelverben" (Zemskaja).
3. Der Begriff Doppelverben
In diesem Kapitel wird eine Definition der Doppelverbkonstruktion gegeben, wobei die syntaktischen Merkmale und die sprachliche Verwendung im Fokus stehen. Die Doppelverben werden als verbale Konstruktionen definiert, in denen zwei Verben mit einem gemeinsamen Subjekt und manchmal auch einem gemeinsamen zweiten Aktanten eine syntaktische Einheit bilden. Die beiden Verben zeigen die gleichen grammatischen Merkmale (Modus, Genus verbi, Person, Numerus), können sich aber in Tempus und Aspekt unterscheiden. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Doppelverben in der Umgangssprache und in literarischen Werken auftreten, aber nicht in der Standard- oder Schriftsprache. Die Arbeit von Milov wird erwähnt, der als erster Forscher die Doppelverben als Ausdruck einer einzigen Situation definierte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der russischen Doppelverben und beleuchtet insbesondere die syntaktischen und semantischen Eigenschaften dieser Konstruktionen. Zentrale Begriffe und Themen sind: Doppelverbkonstruktion, Sachverhaltseinheit, Situationskomplex, syntaktische Einheit, grammatische Merkmale, Modus, Genus verbi, Person, Numerus, Tempus, Aspekt, Umgangssprache, Literatursprache, Standardsprache, Schriftsprache, Prädikatseinheit, kognitives Verschmelzen, Situationsinterpretation, Befragung von Muttersprachlern.
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- Anna Prawez (Autor), 2006, Die russischen Doppelverben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48481