Ziel dieser Thesis ist es, nicht nur die Bereiche Traumapädagogik, Jugendhilfe und Flucht zu verdeutlichen und in Bezug zueinander zu setzen, sondern auch mit einer stichprobenartigen Untersuchung zu analysieren, inwiefern Einrichtungen der Jugendhilfe sich in ihren Konzepten, dieser Thematik widmen.
Dass Menschen auf der Flucht sind ist zwar kein neues Phänomen, aber nie waren es so viele wie heute. Die UNO-Flüchtlingshilfe veröffentlichte auf ihrer Homepage Zahlen, welche von 68,5 Millionen Menschen Ende des Jahres 2017 sprechen. Knapp die Hälfte davon sind unter 18 Jahre alt, man spricht in diesem Fall von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen (UMF). Berichten zufolge waren Anfang 2018 rund 54.000 UMF in der Zuständigkeit der Jugendhilfe in Deutschland. Die Fachdisziplinen vermuten, dass ein Großteil dieser Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg traumatische Erfahrungen gemacht haben. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Traumapädagogik von UMF.
Hierzu wird im ersten Teil der Thesis eine theoretische Grundlage geschaffen, die einen Überblick über die wichtigsten Inhalte von UMF, Flucht, Traumatisierung, stationärer Jugendhilfe und Traumapädagogik schafft. Im Anschluss daran werden drei Konzepte von Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe aus dem Umfeld auf die zuvor herausgearbeiteten traumapädagogischen Aspekte untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Fundierung
- 2.1. Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge
- 2.1.1. Begriffserklärung UMF
- 2.1.2. Fluchtphasen nach John Berry
- 2.1.3. Gesetzliche Grundlagen für UMF
- 2.2. Stationäre Kinder- und Jugendhilfe
- 2.2.1. Begriffserklärung
- 2.2.2. Gründe für eine stationäre Unterbringung von UMF
- 2.3. Traumatisierung und Flucht
- 2.3.1. Begriffserklärung Traumatisierung
- 2.3.2. Sequentielle Traumatisierung nach Keilson
- 2.3.3. Folgen einer Traumatisierung durch Flucht
- 2.4. Traumapädagogische Aspekte in der Arbeit mit UMF
- 2.4.1. Entstehung der Traumapädagogik
- 2.4.2. Grundhaltung
- 2.4.3. Handlungsansätze
- 2.4.3.1. Der sichere Ort
- 2.4.3.2. Bindungsaufbau
- 2.4.3.3. Selbstbemächtigung
- 2.1. Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge
- 3. Methodischer Teil
- 3.1. Auswahl und Begründung der Methode
- 3.2. Ergebnisse der Konzeptanalyse
- 3.3. Ergebnisse des Interviews
- 4. Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bedeutung traumapädagogischer Aspekte in der stationären Kinder- und Jugendhilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). Sie zielt darauf ab, den theoretischen Hintergrund von UMF, Traumatisierung und Flucht sowie der traumapädagogischen Arbeit in der stationären Jugendhilfe zu beleuchten. Darüber hinaus soll durch die Analyse von Konzepten von Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe die praktische Umsetzung traumapädagogischer Ansätze in diesem Bereich untersucht werden.
- Die besondere Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
- Die Folgen von Traumatisierung durch Flucht
- Die Rolle der Traumapädagogik in der stationären Jugendhilfe
- Die Umsetzung traumapädagogischer Ansätze in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe
- Die Bedeutung von sicheren Räumen, Bindungsaufbau und Selbstbemächtigung in der Arbeit mit traumatisierten UMF
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet eine umfassende theoretische Grundlage für die Arbeit mit UMF. Es behandelt die Begriffserklärung von UMF, die Phasen der Flucht nach John Berry sowie die rechtlichen Grundlagen für UMF in Deutschland. Außerdem werden die stationäre Kinder- und Jugendhilfe, ihre Ziele und die Gründe für die Unterbringung von UMF in stationären Einrichtungen beleuchtet. Das Kapitel thematisiert die Folgen von Traumatisierung durch Flucht und die Entstehung, Grundhaltung und Handlungsansätze der Traumapädagogik.
Kapitel 3 beschreibt die Methoden, die für die Analyse von Konzepten von Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse der Konzeptanalyse und des Interviews mit Fachkräften sollen im Fokus stehen und Einblicke in die Praxis der Traumapädagogik in der stationären Jugendhilfe mit UMF geben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder der Traumapädagogik, der stationären Kinder- und Jugendhilfe und der Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (UMF). Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind Traumatisierung durch Flucht, sichere Räume, Bindungsaufbau, Selbstbemächtigung, Konzeptanalyse und empirische Forschung.
- Citar trabajo
- Julia Titze (Autor), 2018, Traumapädagogische Aspekte in der stationären Kinder- und Jugendhilfe mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/484046