In dieser Arbeit möchte ich die Sprachentstehungstheorie von George H. Mead rekonstruieren. Dazu beziehe ich mich auf das Buch „Geist, Identität und Gesellschaft“ (1973) von George Herbert Mead. Mead versucht aufzuzeigen, welche Grundlagen der Mensch benötigt, und welcher Prozess durchlaufen wird, um über Sprache zu kommunizieren. Es wird sich herausstellen, dass Sprache und Kommunikation das menschliche Denken ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1.Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Das Konzept der nicht signifikanten Geste
2.2 Das Konzept der Nachahmung
2.3 Das Konzept des Sinnes
2.4 Das Wesen der reflexiven Intelligenz
2.5 Das Konzept der signifikanten Geste
2.6 Die Trennung des Symbols
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachentstehungstheorie von George Herbert Mead. Mead befasst sich, um Kommunikationsvorgänge zu erklären, zunächst mit der nicht signifikanten Geste. Mead widerlegt die Theorie, dass Nachahmung hauptsächlich von Tieren ausgeübt wird, und beweist, dass Nachahmung in den Menschen veranlagt ist. Mead erklärt, dass wir ein signifikantes Symbol, welches für alle gleich ist benötigen, um durch Sprache zu kommunizieren. Dies geht mit der vokalen Geste, welche signifikant ist. Die vokale Geste hat den erheblichen Vorteil, dass man das Gesprochene hört, und diese Reaktion, die diese Geste auslösen kann, auch in sich selbst auslöst.
1.Einleitung
In dieser Arbeit möchte ich die Sprachentstehungstheorie von George H. Mead rekonstruieren. Dazu beziehe ich mich auf das Buch „Geist, Identität und Gesellschaft“ (1973) von George Herbert Mead. Mead versucht aufzuzeigen, welche Grundlagen der Mensch benötigt und welcher Prozess durchlaufen wird, um über Sprache zu kommunizieren. Es wird sich herausstellen, dass Sprache und Kommunikation das menschliche Denken ausmachen.
2. Hauptteil
2.1 Das Konzept der nicht signifikanten Geste
Mead erklärt zunächst den Begriff der Geste nach Wundt. Er zeigt die wertvolle Konzeption Wundts, die Konzeption der Geste. Wundt behauptet, dass die Geste zu einem Symbol wird, und diese als Teil einer gesellschaftlichen Handlung angesehen werden kann. Diese Geste wirkt in der gesellschaftlichen Handlung als ein Reiz. Dieser Reiz beeinflusst wiederum die Reaktion des anderen. Es ist ein Austausch von Gesten, der die Reaktionen beeinflusst und die Haltungen verändert. Mead behauptet, dass diese Gesten nichts besagen. Daraus kann man schließen, dass die Konzeption der Geste nach Wundt eine Konzeption der nicht signifikanten Geste ist (Mead 1973: 81/82).
Mead erläutert diesen Zusammenhang anhand von Beispielen aus dem Fechtsport. Ein Angriff ist der Reiz für eine Parade, die wiederum ein Reiz für den nächsten Angriff darstellt. Mead sagt, dass, wenn ein Fechter Erfolg haben will, er nicht viel überlegen darf, sondern seine Handlungen müssen unmittelbar und „instinktiv“ ablaufen. Wir haben also folgende theoretische Konzeption: Gesten, die Teile einer gesellschaftlichen Handlung sind, werden zum Reiz für das andere Wesen. Dieses Wesen passt sich dem Reiz an. Diese Anpassung wird nun zum Reiz für das erste Wesen, welches seine Handlung nun abändern oder ganz neu einleiten kann. Schließlich könnte eine endgültige gesellschaftliche Handlung entstehen (Mead 1973: 83).
Mead schreibt, dass Darwin in diesen Gesten die Hauptfunktion sah, dass sie Gefühle ausdrückten. Mead sagt über Wundt, dass dieser jedoch behauptet, dass es nicht die Funktion der Gesten sei Gefühle auszudrücken, sondern sie seien Werkzeuge, durch welche andere Wesen reagieren. Mead sagt, dass für den menschlichen Beobachter diese Gesten Ausdrücke von Gefühlen sind. Mead bringt ein Beispiel: Das Schreien eines Kindes verändert sich, wenn die Eltern eine Antwort, eine Reaktion auf den Schrei gegeben haben. Diese gegenseitige Anpassung in dieser gesellschaftlichen Handlung ist notwendig für das Wohlergehen des Kindes. Mead gibt einen kleinen Ausblick auf sein weiteres Vorgehen, um die Entwicklung der Sprache zu erklären: „In allen diesen Fällen stehen wir also vor einem gesellschaftlichen Prozeß, in dem sich die Geste, die ihre Funktion in diesem Prozeß hat und zum Ausdruck von Gefühlen, später zum Ausdruck eines Sinnes, einer Idee werden kann, isolieren läßt“ (Mead 1973: 84).
Das Konzept der nicht signifikanten Geste lautet kurz zusammengefasst wie folgt:
Der Sender richtet eine nicht signifikante Geste an den Empfänger. Der Empfänger reagiert und »antwortet« durch eine (andere) nicht signifikante Geste. Die Gesten sind weder beim Sender noch beim Empfänger Gegenstand des reflexiven Bewusstseins. Sie treten nicht in die reflexive Erfahrung ein.
2.2 Das Konzept der Nachahmung
Mead beschäftigt sich mit der Theorie, dass die Nachahmung von Handlungen oder Gesten bei verschiedenen Gattungen eine große Rolle spielt. Mead behauptet, dass es wahr sei, dass manchmal Reaktionen auf Reize innerhalb einer gesellschaftlichen Handlung gleich sind, dies jedoch in der Regel nicht der Fall sei (Mead 1973: 90).
Es wurde einst die These vertreten, dass der Mensch das nachahmt, was er andere Menschen machen sieht. Mead befasst sich mit der Funktion der Nachahmung und widerlegt die These, dass das Verhalten eines jungen Tieres, welches seinen älteren Artgenossen folgt, die Flucht bei der Witterung eines Menschen nachahmt. Mead ist der Auffassung, dass das junge Tier nie die Handlungen der älteren Tiere einfach nachahmt, sondern dass sie während ihres Lebens Assoziationen erfahren, welche an Reaktionen gebunden sind. Das junge Tier wird mit der Witterung eines Menschen immer den Fluchtreflex assoziieren. Diese Assoziation löst einen mehr oder weniger automatischen, weil von früh an erlernten Reflex aus. Somit kann dieses Verhalten nicht direkt als Nachahmung angesehen werden (Mead 1973: 92).
Philologen waren der Ansicht, dass beim Menschen eine große Tendenz zur Nachahmung vokaler Gesten bestehe. Wenn ein Mensch längere Zeit an einem Ort lebt, in dem ein bestimmter Dialekt ständig gesprochen wird, wird er diesen Dialekt annehmen. Dies kann man als unbewusste Nachahmung bezeichnen. Wenn man an einen bestimmten Menschen denkt, kann es sein, dass man so wie dieser Mensch spricht, oder dass die eigene Mimik der Mimik dieser Person ähnelt. Mead behauptet, dass für niedrigere Lebewesen es nicht natürlich ist nachzuahmen. Er bezieht sich auf ein Beispiel mit zwei Katzen, die in einem Karton sind. Wenn die eine gelernt hat sich mit einem Hebel aus dem Karton zu befreien, wird die zweite Katze das nicht nachahmen. Oder wenn ein Rind sieht, dass die Herde anfängt in eine bestimmte Richtung zu rennen oder zu flüchten, ahmt es die Herde nicht einfach nach, sondern hier wird das Rind vom Herdeninstinkt geleitet (Mead 1973: 98/99).
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- Citation du texte
- Magister Artium Wojciech Blaszczak (Auteur), 2005, Die Sprachentstehungstheorie nach George Herbert Mead, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48279
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