Der Trend zu immer komplexeren Produkten und Dienstleistungen in einer durch kurze Produktlebenszyklen, ständigen Wandel, Globalisierung und Internationalisierung geprägten Umwelt, veranlasst Unternehmen gemeinsam zu agieren und sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Gleichzeitig erzwingen explodierendes Wissenswachstum und schnelle technologische Entwicklungen die interorganisatorische Zusammenarbeit um den Wissensanschluss nicht zu verlieren. (Vgl. Vier, 1996, S. 141) Netzwerkorganisationen treten deswegen immer häufiger als moderne Unternehmens -form auf. Sie ermöglichen die intensive Zusammenarbeit zwischen Herstellern und ihren weltweit produzierenden Lieferanten, um Kernkompetenzen in Form von Wissen und Know-how zu vereinen und auszutauschen. Die daraus erzielten Wettbewerbsvorteile sichern den Bestand der Netzwerkorganisation. (Vgl. Specht/Mieke, 2004, S.19) Das Management, insbesondere der Transfer der wertvollen Ressource Wissen innerhalb des Netzwerkes ist dabei von besonderer Bedeutung. Die Herausforderung besteht darin, vorhandenes Wissen zugänglich zu machen, neues Wissen zu entwickeln und den netzwerkweiten Wissensaustausch zu fördern. (Vgl. Hoffmann/Zadek, 2003, S. 12) Generelle Schwierigkeiten im Wissenstransfer entstehen jedoch in der Kommunikation von Wissen. Menschliche, organisatorische und technische Barrieren können den Wissensaustausch behi ndern und die Kosten für die Implementierung einer Wissensmanagementinitiative erhöhen. Trotzdem entstehen in der Praxis vermehrt Netzwerkorganisation, die auf den organisationsübergreifenden Wissenstransfer undaustausch abzielen. Daraus lässt sich folgende Hypothese ableiten: Netzwerk-organisationen verursachen im Vergleich zu den traditionellen Organisationsformen Markt und Hierarchie weniger Kosten beim Management und der Kommunikation von Wissen. [...]
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Wissensmanagement
2.1 Begriffsabgrenzung
2.2 Die Bausteine des Wissensmanagements
2.3 Kommunikation von Wissen
2.3.1 Explizites vs. Implizites Wissen
2.3.2 Möglichkeiten zur Kommunikation von Wissen
2.3.3 Kommunikationsbarrieren
3 Transaktionskostentheorie
3.1 Begriffsabgrenzung
3.2 Transaktionskostenarten
3.3 Transaktionskostendeterminanten
3.3.1 Transaktionsmerkmale
3.3.2 Verhaltensannahmen
3.4 Institutionelle Arrangements
3.5. Fazit
4 Kommunikation von Wissen in Netzwerkorganisationen
4.1 Definition Netzwerkorganisation
4.2 Wissensmanagement in Netzwerkorganisationen
4.2.1 Analyse der Transaktionsmerkmale
4.2.2 Bewertung der institutionellen Arrangements
4.2.3 Fazit
5 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Wissenszyklus
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Der Trend zu immer komplexeren Produkten und Dienstleistungen in einer durch kurze Produktlebenszyklen, ständigen Wandel, Globalisierung und Internationalisierung geprägten Umwelt, veranlasst Unternehmen gemeinsam zu agieren und sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Gleichzeitig erzwingen explodierendes Wissenswachstum und schnelle technologische Entwicklungen die interorganisatorische Zusammenarbeit um den Wissensanschluss nicht zu verlieren. (Vgl. Vier, 1996, S. 141) Netzwerkorganisationen treten deswegen immer häufiger als moderne Unternehmensform auf. Sie ermöglichen die intensive Zusammenarbeit zwischen Herstellern und ihren weltweit produzierenden Lieferanten, um Kernkompetenzen in Form von Wissen und Know-how zu vereinen und auszutauschen. Die daraus erzielten Wettbewerbsvorteile sichern den Bestand der Netzwerkorganisation. (Vgl. Specht/Mieke, 2004, S.19)
Das Management, insbesondere der Transfer der wertvollen Ressource Wissen innerhalb des Netzwerkes ist dabei von besonderer Bedeutung. Die Herausforderung besteht darin, vorhandenes Wissen zugänglich zu machen, neues Wissen zu entwickeln und den netzwerkweiten Wissensaustausch zu fördern. (Vgl. Hoffmann/Zadek, 2003, S. 12)
Generelle Schwierigkeiten im Wissenstransfer entstehen jedoch in der Kommunikation von Wissen. Menschliche, organisatorische und technische Barrieren können den Wissensaustausch behindern und die Kosten für die Implementierung einer Wissensmanagementinitiative erhöhen. Trotzdem entstehen in der Praxis vermehrt Netzwerkorganisation, die auf den organisationsübergreifenden Wissenstransfer und -austausch abzielen. Daraus lässt sich folgende Hypothese ableiten: Netzwerkorganisationen verursachen im Vergleich zu den traditionellen Organisationsformen Markt und Hierarchie weniger Kosten beim Management und der Kommunikation von Wissen.
Ziel dieser Arbeit ist, zu untersuchen, ob die gestellte Hypothese – der Einsatz von Netzwerkorganisationen für die kosteneffizientere Generierung und den Austausch von Kernkompetenzen – belegt werden kann. Dazu werden generelle Möglichkeiten des Wissensaustausches und die existierenden Barrieren im Rahmen des Wissensmanagements dargestellt. Die Bewertung der Effizienz der Netzwerkorganisation erfolgt mit Hilfe des Transaktionskostenansatzes. Dabei werden die entsprechenden Kosten, die bei der Einrichtung des Wissensmanagements und beim Wissenstransfer entstehen analysiert. Die Unterschiede zu anderen institutionellen Organisationsformen werden aufgezeigt.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in 5 Kapitel. Nach der gerade behandelten Einleitung, erfolgt in Kapitel 2 eine Einführung in das Wissensmanagement. Zu diesem Zweck werden nach einer Begriffsabgrenzung die Kommunikationsmöglichkeiten für den Austausch von Wissen vorgestellt und die Transferbarrieren aufgezeigt. Kapitel 3 gibt einen Überblick zum Transaktionskostenansatz. Dazu werden die Transaktionskosten und deren Determinanten sowie die unterschiedlichen institutionellen Arrangements erläutert. Anschließend erfolgt in Kapitel 4 die Bewertung der Netzwerkorganisation hinsichtlich des effizienten Wissensmanagements insbesondere der Wissenskommunikation anhand des Transaktionskostenansatzes. Außerdem werden die Unterschiede gegenüber den reinen Organisationsformen Markt und Hierarchie erörtert. Kapitel 5 gibt abschließend eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
2 Wissensmanagement
Um die Bedeutung der Ressource Wissen für ein Unternehmen und damit einhergehend dessen Management zu verstehen, bedarf es zunächst einer klaren Definition der Begriffe Wissen und Wissensmanagement. Aufbauend auf dem geschaffenen Verständnis werden die wichtigsten Bausteine des Wissensmanagements aufgezeigt. Der Baustein Wissens(ver)teilung spielt dabei im Rahmen der Wissenskommunikation eine besondere Rolle. Die Möglichkeiten zur Kommunikation von Wissen und auftretender Barrieren sollen abschließend betrachtet werden.
2.1 Begriffsabgrenzung
Wissen spielt in Unternehmen zunehmend eine entscheidende Rolle. Auf Grund seiner Einzigartigkeit und damit verbunden einer schwierigen Substituierbarkeit und Imitierbarkeit, können Wettbewerbsvorteile erzielt werden. (Vgl. Lack, 2004, S. 22, 23) Somit wird die Ressource Wissen zu einem wichtigen und strategischen „vierten Produktionsfaktor“[1].
Als Wissen bezeichnen Probst, Raub und Romhardt „... die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies umfasst sowohl theoretische Erkenntnisse als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden. Es wird von Individuen konstruiert und repräsentiert deren Erwartungen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge.“ (Probst et al., 1998, S. 44)
In diesem Zusammenhang sind die Mitarbeiter eines Unternehmens die Träger der wertvollen Ressource Wissen. Es gilt diese durch Wissensmanagement für den Umgang mit Wissen zu befähigen und zu motivieren.
Maier beschreibt Wissensmanagement als eine Managementfunktion, die für die regelmäßige Entwicklung, Implementierung und Evaluation von zielorientierten Wissensstrategien verantwortlich ist. Wissensstrategien zielen auf eine Verbesserung des Umgangs der Organisation mit internen und externen Wissen zur Verbesserung der organisatorischen Effektivität ab.[2]
Die Hauptaufgabe eines Unternehmens besteht folglich darin, Wissensstrategien einzuführen, die es ermöglichen, Wissen zu identifizieren, zu bewahren, zu nutzen und auszuschöpfen. (Vgl. North, 1999, S. 3)
2.2 Die Bausteine des Wissensmanagements
Zur Umsetzung der Wissensstrategien, hat sich in der Praxis das Modell von Probst, Raub und Romhardt bewährt. (Vgl. Lehner, 2000, S. 242). Das Modell besteht aus acht Bausteinen, die als Kernprozesse des Wissensmanagements definiert werden. (vgl. Abb.1). Der strategische Baustein Wissensziele gibt Ziele für die Entwicklung einer Wissensbasis vor. Der Baustein Wissensbewertung bewertet die Wissensmanagementmaßnahmen auf Erfolg und Misserfolg. Die operativen Bausteine werden im Folgenden kurz vorgestellt. Dazu wird in dieser Seminararbeit wie in Abbildung 1 dargestellt der Schwerpunkt auf die Wissens(ver)teilung vor dem Hintergrund der Wissenskommunikation gelegt. Für den erfolgreichen Einsatz von Wissensmanagement im Unternehmen sind alle Bausteine zu berücksichtigen und gezielt zu entwickeln.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Wissenszyklus (in Anlehnung an Probst et al., 1998, S. 51)
Wissensidentifikation:
Unter der Wissensidentifikation werden alle Maßnahmen verstanden, die Transparenz über interne als auch externe Daten, Information und Fähigkeiten schaffen. Dadurch kann vermieden werden, dass Entscheidungen auf Basis unzureichender Informationen getroffen werden, doppelte Ressourcen verbraucht werden und somit Ineffizienzen entstehen. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 52 und Lehner, 2000, S. 244)
Wissenserwerb:
Wissen kann nicht nur im Unternehmen erzeugt, sondern auch von externen Quellen z.B. Kunden, Lieferanten, Konkurrenten oder Kooperationspartnern bezogen werden. Neben der Nutzung dieses Stakeholderwissens, kann fehlendes Wissen und Know-how in Form von Experten oder durch Kooperationen eingekauft werden. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 52 und Lehner, 2000, S. 245)
Wissensentwicklung:
Wissensentwicklung beschreiben Probst et al. als das Generieren von Ideen, neuen Fähigkeiten, Produkten und Prozessen, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 52 und Lehner, 2000, S. 245)
Wissens(ver)teilung:
Der Prozess der Wissens(ver)teilung beschreibt die Verbreitung vorhandenen Wissens innerhalb des Unternehmens. Dazu wird neben der individuellen Wissensübertragung auch der kollektive Übergang von Wissensbeständen auf die Gruppen- und Organisationsebene analysiert. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 53) Unter Wissens(ver)teilung ist sowohl die Verteilung von Wissen im Sinne technischer und persönlicher Übertragung als auch das Teilen im Sinne des Bereitstellens von Wissen und Fähigkeiten gemeint. (Vgl. Lehner, 2000, S. 246) In Abschnitt 2.3 werden dazu die Möglichkeiten zur Verteilung von Wissen verdeutlicht.
Wissensnutzung:
Zur Nutzung des generierten und erworbenen Wissens ist es notwendig vorhandene Barrieren auszuschalten. Der Kernprozess der Wissensnutzung muss die Nutzung der wertvollen Fähigkeiten und Wissensbestände sicherstellen. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 53)
Wissensbewahrung:
Die gezielte Bewahrung von erworbenen Wissen, Informationen und Erfahrungen ist essentiell. Um diese vor Verlust zu schützen, müssen Prozesse zur Selektion von bewahrungswürdigen Wissen, zur angemessenen Speicherung und zur kontinuierlichen Aktualisierung implementiert werden. (Vgl. Probst et al., 1998, S. 54)
2.3 Kommunikation von Wissen
„Wissenskommunikation ist die absichtsvolle, interaktive Konstruktion und Vermittlung von Erkenntnis und Fertigkeit auf der verbalen und nonverbalen Ebene.“ (Eppler/ Reinhardt, 2004, S. 2) Die Wissenskommunikation beschreibt die Gestaltungsmöglichkeiten der Wissens(ver)teilung nach Probst et al.. Durch die interaktive Kommunikation kann Wissen entwickelt und weitergegeben werden. Die Weitergabe von Wissen erfolgt genau dann, wenn die Erkenntnisse, Erfahrungen oder Fertigkeiten vom Empfänger rekonstruiert, also in einen Kontext eingebettet werden können.
Erkenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten einer Person kennzeichnen dabei unterschiedliche Wissenstypen, deren Kommunikation unterschiedlicher Maßnahmen bedarf. Diese werden in den folgenden Abschnitten abgegrenzt.
[...]
[1] Oldenkamp, 2002 in Anlehnung an Stewart, 1998
[2] Zitat: „Knowledge management is defined as the management function responsible for the regular selection, implementation and evaluation of goal-oriented knowledge strategies that aim at improving an organization’s way of handling knowledge internal and external ... to improve organizational performance.” (Maier, 2001, S. 48)
- Citar trabajo
- Nadine Amende (Autor), 2005, Management und Kommunikation von Wissen in Netzwerkorganisationen. Möglichkeiten und Grenzen aus transaktionskostentheoretischer Perspektive, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47948
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