„In Asien liegt die Zukunft“ – Behauptungen wie diese vernimmt man in der heutigen Zeit nur allzu oft. Die asiatischen Länder, allen voran die Großmacht China, rücken immer mehr an die Spitze der Weltwirtschaft. Der Weg in die Zukunft führt geradewegs auf den größten Kontinent zu. Auch einige südostasiatische Länder haben bereits große Veränderungen durchlaufen, die alle Welt mit Spannung verfolgt. Doch in literarischer Hinsicht findet Südostasien noch nicht genauso viel internationale Beachtung. Angestiegen ist das Interesse an den New English Literatures mittlerweile aber schon – ein Wandel, den die Globalisierung mit sich gebracht hat, denn “[t]he world has become too small for us to remain in […] culture-tight compartments.” Jahrzehntelang haben angloamerikanische Schöpfungen im Fokus der Aufmerksamkeit gestanden, doch Kulturprodukte strömen nicht mehr länger nur aus der einen Richtung in alle anderen, englischsprachige Literatur pulsiert mittlerweile auch in den ehemaligen Kolonien Großbritanniens. Dies bedeutet für die universale Leserschaft eine Horizonterweiterung; sie wird mit einer Vielzahl an neuen Kulturen konfrontiert, die die englischsprachige Welt ebenso reichhaltig repräsentiert.
Lloyd Fernandos These fungiert als Leitgedanke in dieser Arbeit: Warum soll sich ein Englischkurs an einem deutschen Gymnasium heute nicht auch mit englischsprachiger Literatur aus Malaysia beschäftigen, wenn doch bereits die Politiker beider Länder auf Tuchfühlung miteinander gegangen sind? Eine gewisse Vorstellung von dem fernen Land haben deutsche Schüler allemal. Zum einen, weil sich der Große Preis von Malaysia seit einigen Jahren fest im Formel-Eins-Rennsport etabliert hat, und zum anderen weil es ebenfalls von der unfassbaren Flutkatastrophe im Dezember 2004 betroffen und dadurch präsent in den Medien war. Malaysia bedeutet auch weitaus mehr als nur Kautschukbaumplantagen: Durch seine multiethnische, vielsprachige Gesellschaft offeriert Malaysia vielseitige Lebensstile, Religionen, Brauchtümer und Sichtweisen in der Literatur, die sinnvoll für den Unterricht nutzbar gemacht werden können.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
1.1 Malaysia – Geschichte, Sprache(n), Literatur(en)
1.1.1 Hundertfünfzig Jahre britischer Kolonialismus in Malay(si)a und seine Wirkung bis ins neue Millennium
1.1.2 Der Status des Englischen als Kommunikations- und literarisches Medium im heutigen Malaysia
1.1.3 Die Popularität der englischsprachigen Kurzgeschichte in Malaysia
1.2 Die Lektüre englischsprachiger Kurzgeschichten Malaysias im Englischunterricht
2. Hauptteil: Die englischsprachige Kurzgeschichte Malaysias – Didaktische Umsetzung zweier Unterrichtseinheiten
2.1 Rahmenbedingungen und didaktische Vorüberlegungen zur Kurssituation, der Unterrichtsreihe und zu den Lehrzielen
2.2 Die Einführungsstunde in den neuen Themenkomplex
2.2.1 Aufwärmphase
2.2.2 Motivation
2.2.3 Einführung des neuen Unterrichtsstoffes
2.2.4 Assimilation / Anwendung
2.2.5 Hausaufgabenstellung
2.3 Zweite Kursbegegnung innerhalb der Unterrichtsreihe: Doppelstunde
2.3.1 Aufwärmphase
2.3.2 Rekapitulation
2.3.3 Motivation
2.3.4 Einführung des neuen Unterrichtsstoffes
2.3.5 Assimilation / Anwendung
2.3.6 Hausaufgabenstellung
2.4 Ausblick: Der weitere Verlauf der Unterrichtsreihe
3. Conclusio
4. Appendix
4.1 Abbildungen
4.2 Glossar
5. Bibliographie
1. Einleitung
„In Asien liegt die Zukunft“[1][2] – Behauptungen wie diese vernimmt man in der heutigen Zeit nur allzu oft. Die asiatischen Länder, allen voran die Großmacht China, rücken immer mehr an die Spitze der Weltwirtschaft. Der Weg in die Zukunft führt geradewegs auf den größten Kontinent zu. Auch einige südostasiatische Länder haben bereits große Veränderungen durchlaufen, die alle Welt mit Spannung verfolgt. Doch in literarischer Hinsicht findet Südostasien noch nicht genauso viel internationale Beachtung. Angestiegen ist das Interesse an den New English Literatures mittlerweile aber schon – ein Wandel, den die Globalisierung mit sich gebracht hat, denn “[t]he world has become too small for us to remain in […] culture-tight compartments.”[3] Jahrzehntelang haben angloamerikanische Schöpfungen im Fokus der Aufmerksamkeit gestanden, doch Kulturprodukte strömen nicht mehr länger nur aus der einen Richtung in alle anderen, englischsprachige Literatur pulsiert mittlerweile auch in den ehemaligen Kolonien Großbritanniens.[4] Dies bedeutet für die universale Leserschaft eine Horizonterweiterung; sie wird mit einer Vielzahl an neuen Kulturen konfrontiert, die die englischsprachige Welt ebenso reichhaltig repräsentiert.[5]
Lloyd Fernandos These fungiert als Leitgedanke in dieser Arbeit: Warum soll sich ein Englischkurs an einem deutschen Gymnasium heute nicht auch mit englischsprachiger Literatur aus Malaysia beschäftigen, wenn doch bereits die Politiker beider Länder auf Tuchfühlung miteinander gegangen sind?[6] Eine gewisse Vorstellung von dem fernen Land haben deutsche Schüler allemal. Zum einen, weil sich der Große Preis von Malaysia seit einigen Jahren fest im Formel-Eins-Rennsport etabliert hat, und zum anderen weil es ebenfalls von der unfassbaren Flutkatastrophe im Dezember 2004 betroffen und dadurch präsent in den Medien war. Malaysia bedeutet auch weitaus mehr als nur Kautschukbaumplantagen: Durch seine multiethnische, vielsprachige Gesellschaft offeriert Malaysia vielseitige Lebensstile, Religionen, Brauchtümer und Sichtweisen in der Literatur, die sinnvoll für den Unterricht nutzbar gemacht werden können.
Doch bevor sich diese Arbeit im Folgenden dem Phänomen postkolonialer malaysischer Literatur, abgefasst in englischer Sprache, widmet, soll vorweg die Kolonialgeschichte Malayas unter britischer Herrschaft bis zur Gründung des Staates Malaysia umrissen werden. Die grobe Skizzierung der geschichtlichen Entwicklungen seit dem Einmarsch der Briten in Malaya ist aus vielerlei Hinsicht essentiell: Einerseits muss Malaysias heutige Existenz als hybride, polyglotte Gesellschaft durch den historischen Kontext geklärt werden, und andererseits ist dies eine zwingende Vorleistung für den Nachvollzug der politisch-geschichtlichen, kulturellen und ideologischen Hintergründe inhärent in Malaysias Literatur, denn viele zeitgenössische Autoren verarbeiten noch immer vergangene geschichtliche Ereignisse in ihren Werken. Die Kolonialphase zeigt ihre Spuren also bis in die Gegenwart, auch heute ruft sie Konflikte in der Gesellschaft hervor. Die Spannungen beruhen nicht zuletzt auf der Privilegierung der Malaien und der Nationalsprache, deren Status in einem weiteren Kapitel genauer ausgeführt wird. Darin soll die Stellung der englischen Sprache in Malaysia sowohl im alltäglichen kommunikativen als auch im künstlerisch-literarischen Sinne herausgeleuchtet werden. Zunächst wird nachgezeichnet, wie das Englische ins Land gedrungen ist und welche Entwicklung es seitdem genommen hat. Es wird zu klären sein, inwiefern die Kolonialsprache ihre Vormachtstellung durch die Sprachpolitik der siebziger Jahre hat aufgeben müssen, aber in der Gegenwart wieder als offizielle Zweitsprache zweckdienlich ist. Was das Englische für viele Einheimische verkörpert, soll ebenso thematisiert werden wie die Popularität der lokalisierten Varietät des Englischen, dem Malaysian English. Im Fokus steht sodann die Literatur, die aus der englischen Sprache erwachsen ist. Ob “new literatures, emergent, post-colonial, Third World, Commonwealth […] [or] contact literature”[7], heute wird die englischsprachige Literatur Malaysias unter viele Termini gefasst, manchmal ist sogar von post- Merdeka[8] Autoren die Rede. Dies lässt bereits die späte Entwicklung dieser Literatur erahnen. Seit wann existiert englischsprachige Literatur, insbesondere Kurzgeschichten, in Malaysia, und wie haben sich die politischen Eingriffe in der Literatur niedergeschlagen? Mit welchen anderen Sprachen konkurriert sie, und was leitet die Autoren dazu, ihre Werke in der ehemaligen Kolonialsprache – nicht etwa in der jeweiligen Muttersprache oder gar der Nationalsprache – zu verfassen? Welche Motive und Aussagen sind der Sprachwahl immanent? Diese Fragen ergeben sich in hybriden früheren Kolonialgebieten auf natürliche Weise und gehen der Analyse ihrer Literatur zwingend voraus. In einem separaten Kapitel wird im Anschluss daran das Genre der Kurzgeschichte durchleuchtet – die bunte Vielfalt der Gattung im postkolonialen Malaysia ist nicht zuletzt auf Grund der außergewöhnlichen lokalen Mischung entstanden.
Nachdem der theoretische Rahmen hergestellt worden ist, kann mit den didaktischen Vorüberlegungen zur Umsetzung einer Unterrichtsreihe mit dem Fokus auf englischsprachigen Kurzgeschichten Malaysias fortgefahren werden: Welches sind die allgemeinen didaktischen Vorzüge des Genres, und welche Begründungen lassen seine Integration in den Englischunterricht sinnvoll erscheinen? Welche Genüsse, aber auch Schwierigkeiten, gehen mit der Kulturbegegnung einher? Und warum wurde explizit der vorliegende Text ausgewählt? Ferner muss der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die erforderlichen Lehrziele mit solch unkonventioneller Literatur erreichen lassen. Alsbald kann zur Unterrichtspraxis übergegangen und eine Mustersequenz aus insgesamt drei Unterrichtsstunden in einem Grundkurs der Jahrgangsstufe elf vorgestellt werden, in denen sich die Jugendlichen mittels abwechslungsreicher Zugänge mit M. Shanmughalingams Kurzgeschichte Victoria and Her Kimono beschäftigen und erste Annäherungen an die fremde asiatische Multikultur erfahren.
1.1 Malaysia – Geschichte, Sprache(n), Literatur(en)
1.1.1 Hundertfünfzig Jahre britischer Kolonialismus in Malay(si)a und seine Wirkung bis ins neue Millennium
Ganz allgemein ist Kontakt zu anderen Kulturen in der Geschichte seit jeher von (Neu-)Gier, Eroberungslust und Missionseifer geprägt und sind auch territoriale Einnahmen europäischer Invasoren davon angeregt worden.[9] Die Kolonialgeschichte Malay(si)as eröffneten im Jahre 1511 die Portugiesen, die das um 1400 gegründete Königreich von Malacca als wichtigsten Locus der Halbinsel entlang der Straße von Malacca, dem einzigen Handelsseeweg und “the corridor that carried the traffic of the world’s busiest East-West trade”[10], eroberten und besiedelten. 1641 verloren sie das Königreich an die Niederlande, der herrschenden europäischen Handelsmacht in Südostasien in den nächsten zwei Jahrhunderten, denen sie keinerlei nennenswertes Vermächtnis hinterließen.
Während es den Südeuropäern vorwiegend um die Verbreitung ihrer Religion ging, betrieben die Niederländer in der zweiten Kolonialwelle verstärkt Handel und tolerierten dabei die Bräuche und Religion der Eingeborenen, welche auch die britischen Kolonisten zweihundert Jahre später bewahrten.[11] Gemeinsam war den portugiesischen und den niederländischen Kolonisatoren, dass sie die Malaiische Halbinsel kaum in ihrer Infrastruktur veränderten; mit der Vergabe des Territoriums von der Dutch East India Company zum britischen Äquivalent wurde jedoch ein beträchtlicher Wandel eingeläutet.
Der anglo-niederländische Vertrag von 1824 besiegelte die Ernennung des malaiischen Archipels zu britischer Errungenschaft, die des indonesischen hingegen zu niederländischem Territorium.[12] Durch Pachten der Gebiete der malaiischen Sultane kontrollierten die Briten 1786 Penang, 1824 Malacca und Singapur, die sich 1830 zu den Straits Settlements zusammenschlossen, unter der Verwaltung der britischen Kolonialregierung in Indien standen und schließlich im Jahre 1867 Kronkolonien wurden.[13] Als die British East India Company Malaya bald darauf auf Grund ihrer schlechten finanziellen Lage der königlichen Majestät überließ, wuchs der politische Einfluss der Briten, zurückgehend auf das Pangkor-Abkommen mit den lokalen Herrschern über die Unfähigkeit der Einheimischen, sich selbst zu regieren, zunehmend. Entgegen der Abmachung, nicht in die Angelegenheiten der weiteren neun Staaten Malayas zu intervenieren, übernahm die britische Regierung 1874 zur Wahrung ihrer Interessensgebiete die Kontrolle über vier weitere Sultanate und sandte zur Beaufsichtigung dieser britische Residenten in die 1895 zusammengefassten Föderierten Malaiischen Staaten.[14] Dort akzeptierten die lokalen Machthaber Hilfestellung, Investition und Schutzmaßnahmen seitens der Briten und eröffneten ihnen damit die Überwachung der Administration. In den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die britische Machtübernahme komplettiert und die Verwaltung zentralisiert, als die letzten der übrigen Unfederated Malay States britische Berater bewilligten.[15] Dauerhafte Besiedelung Nordborneos, des Gebiets der heutigen malaiischen Gliedstaaten Sabah und Sarawak, erreichten die Briten erst zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Die britische Machtzunahme begann hier mit der Herrschaft des Abenteurers James Brooke im Jahre 1841, dem ersten weißen Rajah Sarawaks. 1888 wurden Sabah und Sarawak britische Protektorate.[16]
Wie oben bereits angedeutet, hatte die neue politische Ordnung durch die Briten eine wesentliche landschaftliche sowie demographische Umstrukturierung zur Folge: In den urbanen Gebieten wurden Fabriken für die Zinn- und Kautschukindustrie gebaut; für die maximale Erschließung von Handel und Industrie importierten die Briten eine Vielzahl an Arbeitern aus China und Indien. Die Malaien aber blieben Kleinbauern in ihren Dörfern, wirtschaftlich benachteiligt und mit ihrer Religion abgesondert. Dies veranlasste die Briten, die Malaien durch eine sie bevorzugende Politik zu schützen, was wiederum Feindseligkeiten zwischen ihnen und den Chinesen schürte.[17] Die Struktur des heutigen Staates Malaysia als hybridem Lebensraum und die damit einhergehenden Spannungen unter den ethnischen Gemeinschaften sind folglich das bis in die Gegenwart reichende Resultat des Migrantenimports, ein Vermächtnis des Kolonialismus. Denn, Helen Tiffin zufolge, “pre-colonial cultural purity can never be fully recovered. Post-colonial cultures are inevitably hybridized.”[18] Die Invasion der Briten in Malaya beruhte schließlich nicht auf ethnischer Harmonie, sondern auf wirtschaftlichen Motiven – das erschlossene Gebiet umfasste einen Reichtum an Bodenschätzen und landwirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten –, auch wenn dies zunächst diskret verschwiegen wurde.[19]
Des Weiteren etablierten die Briten ein Bildungssystem auf der Halbinsel, welches auf der englischen Sprache als Medium für Kommunikation und Instruktion basierte und den Einheimischen sozialen Aufstieg ermöglichen sollte.[20] Jedoch lernten durch den Unwillen der East India Company vorzugsweise die Chinesen Englisch, nicht allen Einheimischen wurde der Bildungsweg ermöglicht.[21]
Rund zwei Jahrzehnte nach der Inbesitznahme des letzten malaiischen Sultanats erlebte das britische Empire seinen Tiefpunkt: die Kapitulation British Malayas durch die Invasion japanischer Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Japan besetzte die Malaiische Halbinsel und Nordborneo im Dezember 1941; bis 1945 standen die Gebiete unter feindlicher Besatzung. Die Gräueltaten während der japanischen Okkupation werden als äußerst grausam und inhuman beschrieben; das Erscheinungsbild des japanischen Militärs wird festgehalten als “oppressor, torturer, brute: the predictable villain of the Pacific War”[22]. Zum Opfer fielen den erbarmungslosen Soldaten besonders die Chinesen, “many of whom were bundled off into trucks and executed by the Japanese on the merest suspicion of anti-Japanese activities”[23]. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fielen die besetzten Gebiete wieder unter die Kontrolle der Briten, deren Führungskraft die Bevölkerung nach den Kriegsgeschehnissen jedoch nur noch wenig Glauben schenkte. Albert Lau schreibt zu der Niederlage Großbritanniens:
The magnitude and ease of military defeat had profoundly humiliated Britain in Asian eyes, and precipitated strong demands in Britain for a reappraisal of British colonial policy. […] The break in imperial continuity, at the same time, offered British planners a unique opportunity to clear up all the country’s troubles. […]. The task of rebuilding a new Malaya necessitated […] the creation of a united Malaya. […] [This] […] remained an elusive goal of British policy.[24]
Neben dem Autoritätsverlust auf britischer Seite arbeiteten auch die sich ausweitenden Spannungen unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen dem politischen Vorankommen entgegen. Sprachliche sowie religiöse Inkongruenz verhinderte eine Annäherung der immigrierten Chinesen und Inder an die Malaien, die schon vor 1941 im eigenen Land in der Unterzahl lagen.[25] Die Chinesen strebten nach politischer Anerkennung und Gleichstellung in ihren Rechten, und als Konsequenz daraus formierten sich rund ein Jahr nach Kriegsende, am ersten April 1946, entgegen dem Willen der malaiischen Königreiche die Föderierten sowie die Unföderierten Malaiischen Staaten mit Malacca und Penang unter britischer Anweisung zur Malayan Union.[26] Die zentralistische Union errichtete die Grundlage für ein multi-ethnisches Malaya, wenn dies auch auf Kosten der Malaien geschah und die Aufgabe der ihnen wohlgesonnenen politischen Linie seit 1874 sowie der Souveränität der widerwilligen Sultane implizierte.[27] Singapur hingegen blieb der Anschluss an die Union verwehrt, seine chinesische Majorität hätte das Zahlenverhältnis der Volksgruppen umso mehr verzerrt. So führte es sein Dasein als einzelne britische Kolonie fort, unter dem Versprechen, dass die Trennung keineswegs eine ewige sein solle.[28] Sabah und Sarawak wurden zum gleichen Zeitpunkt britische Kronkolonien.
Durch den Weltkrieg hatten sich das Bewusstsein britischer Fehlbarkeit und ein verstärkter malaiischer Nationalismus als Gegenantwort auf den Kolonialismus entwickelt, die der Malaiischen Union alsbald entgegensteuerten.[29] Motiviert durch höchst anti-kolonialistische Stimmung, bildete sich gewissermaßen über Nacht die UMNO, die United Malays National Organization, die als Unionsopposition Massenproteste evozierte und letztlich im Jahre 1948 die Gründung der Federation of Malaya bewirkte.[30] Doch der Ausbau der anglo-malaiischen Zusammenarbeit missfiel der vorwiegend chinesischen Malayan Communist Party und ihrem Streben nach großer Mitsprache an der Neuordnung Malayas, die idealiter eine kommunistische Republik vorsah. So wandelte die Partei ihre anti-japanische Haltung des Zweiten Weltkrieges nun in einen anti-britischen Widerstand um und beging u.a. zahlreiche Morde auf den britischen Plantagen.[31] Die bis ins Jahr 1960 reichenden politisch-militärischen Auseinandersetzungen, angeführt durch kommunistische Rebellen, konnten nur durch die Absetzung der Gruppierung beendet werden und sind unter dem Schlagwort Emergency zusammengefasst.
Um wirksame Unterstützung der Malaien im Kampf gegen die Kommunistenpartei zu erhalten und gemäß deren Bewusstsein, dass Malaya in erster Linie malaiischer Boden war, setzte Großbritannien die Begünstigung der Malaien in ihrer Politik fort. Die malaiischen Machthaber drängten auf eine repräsentative Regierung mit dem Ziel der Unabhängigkeit. 1955 bildete sich ein Bündnis aus den volksgruppenspezifischen Parteien UMNO, MCA (Malayan Chinese Association) und MIC (Malayan Indian Congress), die zusammen mit großer Mehrheit die ersten allgemeinen Wahlen gewannen und den Weg zu einer Verfassung nach der Unabhängigkeit ebneten; darin sollten auch die Staatsangehörigkeitsrechte von Nicht-Malaien berücksichtigt werden, deren Erweiterung bislang abgelehnt worden war.[32] Gedrängt durch den zunehmenden Verlust der politischen Dominanz seit dem Zweiten Weltkrieg, bewilligte Königin Elizabeth II. der Federation of Malaya schließlich am 31. August 1957 ihre Unabhängigkeit; Großbritannien zog sich aber nicht vollständig aus dem Geschehen zurück, sondern behielt einen Teil seines Einflusses, dem anglo-malaysischen Verteidigungspakt AMDA zufolge, zum Schutz der Malaysia-Singapur-Region bei.[33] Sechs Jahre später gründeten der Malaiische Bund, Sabah, Sarawak und Singapur die Federation of Malaysia, wenn das Hinzutreten Singapurs auch einiger Berechnung bedurfte: Dass die überwiegend chinesische Bevölkerung Singapurs einen malaiischen Monarchen verehren, das Malaiische als Nationalsprache fördern oder den Islam als Staatsreligion anerkennen würde, war undenkbar, zumal die chinesische Gesamtpopulation Malayas und Singapurs bei einem Zusammenschluss die Zahl der Malaien mit mehr als dreieinhalb Millionen übertroffen hätte.[34] Die Angst vor chinesischer Übermacht bei einer Fusion sowie gleichzeitig die Gefahr der Autonomie Singapurs außerhalb der Föderation und ihre daraus folgende instabile Sicherheit erschwerten die Entscheidung der Malaien.[35] So willigten die Briten auch in die Anbindung der hauptsächlich malaiisch geprägten Nordborneo-Territorien (ausgenommen dem britischen Protektorat Brunei) an die Föderation Malaysia bei gleichzeitiger Akzeptanz Singapurs ein, was ein relatives Gleichgewicht in der Verteilung der Volksgruppen zur Folge hatte.[36] Allerdings verweilte Singapur nicht länger als dreiundzwanzig Monate in der neu etablierten Föderation; zum einen hatte die zentralisierte Regierung den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung Singapurs behindert, zum anderen löste die pro-malaiische politische Richtung Unruhen unter seiner chinesischen Bevölkerung aus.[37] So geht Singapur, trotz der mannigfachen geographischen und historischen Parallelen mit der Malaiischen Halbinsel und seiner jahrelangen Versuche der Wiedervereinigung nach 1946, seit dem neunten August 1965 eigene Wege und ist mittlerweile zu einem wohlhabenden souveränen Stadtstaat avanciert.
Malaysia ist heute eine föderative Wahlmonarchie, die auf der Konstitution von 1957 basiert und ihren Merdeka -Tag immer noch am 31. August zelebriert, in diesem Jahr zum achtundvierzigsten Mal. Dem Schwellenland gelang der wirtschaftliche Aufstieg erst in den späten achtziger Jahren; die Phase intensiver Industrialisierung und Urbanisation ist seitdem dauerhaft vorangeschritten und hat weltweit eine der sich am schnellsten entwickelnden Industrienationen, das drittreichste Land Südostasiens, hervorgebracht. Andrew Parkin spricht von einem ökonomischen Boom und Modernisierungsprozess in der nicht stillstehenden Nation (wie auch in der in ihr hervortretenden Literatur) als Folge des erhöhten globalen Wettbewerbs, der gar einer Westernisierung entspreche.[38] Malaysias fortwährend schneller ökonomischer Wandel hat seinen Ausdruck – zu Lasten der Umwelt – auch in der großstädtischen Silhouette gefunden. Goh Beng Lan bemerkt richtig:
[N]ew building forms have risen, such as multi-level shopping complexes, tower office blocks, luxurious condominiums, resorts, golf and other recreational clubs. […] [C]ity growth in Malaysia prior to the late 1980s was most immediately related to the need to expand Malaysia’s heavy-industry and high-technology resources. Constructions since the late 1980s took a somewhat different turn, and this is evidenced by the more recent fetish for height and magnitude.[39]
Aus diesem Bewusstsein heraus sind auch die Petronas Twin Towers, vor kurzem noch als das höchste Gebäude der Welt bewundert, erwachsen, die Gohs Ausführung als authentischen Beleg untermalen. Auf dem Gipfel dieses nationalen Selbstvertrauens setzte Premierminister Dr. Mahathir ibn Mohammed im Jahr 1991 die ‘Vision 2020’ mit Leitworten wie “‘progress’, ‘development’ and ‘advancement’ [as well as] ‘[n]ational [i]ntegration’”[40] in Gang. Dies ist die Ambition, bis zum Jahr 2020 zu den voll entwickelten Industrieländern dieser Welt zu gehören und unter diesen seine Position anzuzeigen – in wirtschaftlicher wie politischer, kultureller und geistiger Dimension.[41] Heute indizieren viel versprechende Werbetafeln und Blumenbeete in Zahlenform an allen Ecken jenen magischen Zeitpunkt in der fernen Zukunft.[42] Inwiefern die englische Sprache dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielt, wird im nächsten Kapitel zu erörtern sein.
Trotz der wundersamen Energie und der Transformation der Hauptstadt Kuala Lumpur, eines “market town suitable for previous epochs, into a city of wide boulevards, […] full of modern cars and air-conditioners”[43], wird die Gegenwart des Landes seit der Finanzkrise von 1997 wieder von wirtschaftlichem Rückgang, Verarmung und Arbeitslosigkeit beherrscht – eine Diskrepanz, die nicht zuletzt durch Korruption und die auf “racial-based patronage”[44] aufbauende Regierung des Dr. Mahathir zu Stande gekommen ist. Einen weiteren problematischen Kontrast stellt die westlich-moderne und gleichzeitig islamische Existenz Malaysias dar; Letztere setzt die westliche Zivilisation und die nicht-malaiischen Landsmänner als Bürger zweiter Klasse herab, weil sie keine Bumiputras, Söhne der Erde, sind, und schreibt nicht-westlichen Wertvorstellungen in der Gesellschaft einen höheren Rang zu.[45] Dies verursacht insbesondere auf Grund der prozentualen Verteilung der ethnischen Minderheiten in Malaysia Konflikte: Die heutige Einwohnerzahl von etwa dreiundzwanzig Millionen hat sich, im Vergleich zu neun Millionen Menschen im Jahre 1963, mehr als verdoppelt und setzt sich u.a. aus fünfundfünfzig Prozent Malaien, dreißig Prozent Chinesen und neun Prozent Indern, den drei größten Volksgruppen des Landes, zusammen.[46] Zwar bilden die Malaien die Mehrheit der Bevölkerung, doch formen die Chinesen und Inder zusammengenommen einen beträchtlichen Gegenpol. Diese Trichotomie beeinflusst die Wege der Politik in muslimischer und nicht-muslimischer Perspektive, denn alle Malaien sind per definitionem Muslime, und der Islam ist die Staatsreligion Malaysias.[47] Mit der Unabhängigkeit von Großbritannien sei also, in Lily Rose Roxas-Topes Worten, das Zentrum, das jahrzehntelang für Beständigkeit gesorgt hatte, zerstört und durch ein neues ersetzt worden.[48] Die dominante Gruppe im Land hat eine Hegemonie mit “quasi-democratic structure”[49] und islamischer Nationalidentität etabliert und privilegiert, wie einst die Kolonisten, nur ihre Anhänger: Ob ein leichterer Zugang zur universitären Bildung, Positionen im öffentlichen Dienst oder Lizenzen im Gewerbe[50], überall gilt es, den obligatorischen Mindestanteil an Malaien einzuhalten, was heute wie in der gesamten Geschichte Malaysias in Spannungen zwischen den drei Volksgruppen eskaliert. Zu erwähnen sei in diesem Kontext die koloniale “divide-and-rule policy”[51] der Briten, die in der Verteilung der ethnischen Gruppen auf unterschiedliche geographische und wirtschaftliche Sektoren eine scheinbare Lösung für das multikulturelle Zusammenleben gefunden hatten und eine klassen- sowie rassengetrennte postkoloniale Gesellschaft zurückließen.[52] Diesem Schema arbeitet die malaiische Regierung heute entgegen und lockt immer mehr Malaien an die Universitäten, in die Ministerien und neuen Industrien der Metropolen.[53] Weiterhin stehen aber ungelöste ethnisch-religiöse (und auch geschlechtsspezifische) Konflikte zwischen den Völkern.[54] Leisten die Benachteiligten Widerstand, werden sie zu non-konformen Staatsgegnern am Rand der Gesellschaft deklassiert, denen oft Zensur oder Strafverfolgung droht; Chancengleichheit und Mitsprache in nationalen Angelegenheiten wird den ethnischen Außenseitern immer noch nicht gewährt.[55] Roxas-Tope hat mit ihrer Behauptung demzufolge nicht Unrecht: “Asian nationalism is perceived as undemocratic in that most emergent nations in Asia have preferred dictatorships.”[56]
Nationalistische Zielvorstellungen, die während des antikolonialen Kampfes um Unabhängigkeit eindeutig und allen gemein gewesen waren, zeichnen nun also starke Ambivalenzen auf; ethnische Diskriminierung entmutigt solche, die einen Staat für alle begehren, überhaupt zur Formierung der Nation beizutragen.[57] Fast fünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit ist, scheinbar angesichts einer mangelnden Homogenität, die existentielle Suche nach einer alle erfüllenden, wahren Nationalidentität in Malaysia nicht abgeschlossen – ein Dilemma, mit dem die meisten neuautonomen Völker konfrontiert werden, denn, so Parkin, die an sich bessere Gesellschaft nach der kolonialen Ausbeutung sei lediglich eine Utopie.[58] Zwar wird die Vereinigung von Sprache, Geschichte und Identität durch staatlichen Eingriff erstrebt, doch werden dabei die Identitäten der Migranten missachtet.[59] Dieser aggressive Nationalismus der Malaien lässt sich auch auf ihre nachteilige Situation auf dem Lande zurückführen.[60] Rajeev S. Patke bewertet das Ableiten der Nationalkultur von der Nationalreligion Islam daher wie folgt: “In this respect, Malaysia is closer to post-Khomeini Iran than to any former British colony.”[61] Sicherlich ist das Land in vielerlei Hinsicht noch ein “work-in-progress”[62] – rastlos und doch unnachgiebig in seinen Ambitionen, vielseitig und eingrenzend zugleich.
1.1.2 Der Status des Englischen als Kommunikations- und literarisches Medium im heutigen Malaysia
“With some 80 languages spoken in the country, Malaysia represents one of the world’s densest language communities”[63], denke man, abgesehen von den drei größten Volksgruppen, die sich, wie im vorangegangenen Kapitel erläutert, durch historische Migrationswellen dort angesiedelt haben, nur an die Ureinwohner Orang Asli und die unzähligen ethnischen Gruppen in Ostmalaysia. Asmah Haji Omar unterstreicht mit dieser These die linguistische wie literarische Pluralität und Komplexität des Landes. Das Nebeneinander von mehreren Sprachen ergibt sich aus der Vielzahl an kulturellen Hintergründen ihrer Sprecher – Malaysia verkörpert eine plurale Gesellschaft, in der abweichende kulturelle Normen und Ideale aufeinander treffen. Umso dringender ist also die Suche nach Einheitlichkeit und Homogenität, die in einer von (technologischer) Modernisierung und Erneuerung von Werten geprägten Welt jedoch nahezu unerfüllt bleibt.[64]
Mindestens in vier der vorherrschenden Sprachen im Land haben sich Medien aller Art etabliert, die die Sprecher der jeweiligen Sprachgemeinschaft erreichen. Das Ausmaß an Zeit, das einer Sprache öffentlich-medial zugesprochen wird, spiegelt ihre Position in der Politik des Landes wider. In der Tat sagt sogar die Größe der abgedruckten Wörter, beispielsweise auf öffentlichen Schildern, etwas über den Status dieser Sprache aus; demgemäß steht das Malaiische an erster Stelle und nimmt (wörtlich) mehr Platz ein als die Nebensprachen. Neben dem Malaiischen, genauer der Bahasa Melayu, haben sich, gemäß den geschichtlichen Entwicklungen in der Region, seit dem neunzehnten Jahrhundert drei weitere Sprachen eingebürgert: Auffällig ist die Vielzahl von chinesischen Dialekten in Malaysia, unter den malaysischen Indern ist Tamil die gewichtigste Sprache, auch wenn von weiteren indischen Sprachen Gebrauch gemacht wird. Dies zeigt, dass die Malaien in ihrer Sprache und Religion wesentlich homogener sind als die Inder und Chinesen, die sich auch innerhalb ihrer Volksgruppe stark unterscheiden.[65]
Außerdem wurde gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts die englische Sprache von den Briten nach Malaya importiert. Und trotz der Wegorientierung von der langjährigen Kolonialmacht hat sie auch nach der Unabhängigkeit ihren wichtigen Platz aufrechterhalten bzw. ihn sukzessiv zurückerlangt. “[C]olonialism is already a generation away”[66], räumt Andrew Parkin jedoch ein. Dabei ist sein Statement, genau genommen, zweiseitig auszulegen: Einerseits könnte es bedeuten, dass die negativen Konnotationen und Emotionen, die mit dem Englischen erwuchsen, mittlerweile erloschen sind und es heute als neutrale globale Sprache empfunden wird; andererseits impliziert die These, dass die Kolonialzeit und folglich auch die Sprache der Kolonisten keinerlei Einfluss mehr auf das Leben im heutigen Malaysia ausüben. In beiden Ansichten steckt Wahres. Ein Querschnitt der Entwicklung des Englischen in Malaysia soll an dieser Stelle aufklären.
Englisch blieb nur in den ersten zehn Jahren nach der Unabhängigkeitserklärung offizielle Sprache Malaysias. Sie verlor ihren Status mit der National Language Policy von 1967, als die Regierung die Bahasa Melayu zur alleinigen Amtssprache (und damit korrelierend den Islam zur Staatsreligion) ernannte, um so die Ausbreitung und Institutionalisierung des Malaiischen zu fördern und eine unverkennbare Nationalidentität zu entwickeln.[67] Die Jahre bis zum Constitutional Amendment Act von 1971 bestimmen den Wendepunkt der Sprachpolitik, weil sie einen “conflict between their Malay Muslim identity and the alien ‘Western’ values”[68], mit denen die englische Sprache in Verbindung gebracht wurde, fürchtete und deshalb höchst nationalistisch in ihrer Orientierung war. Demzufolge wurde die Schulbildung gänzlich von der englischen auf die neue Nationalsprache umgestellt, die Sprache der Kolonisatoren als Unterrichtsmedium für ungültig erklärt.[69] Seitdem ist der Standard in gesprochenem und geschriebenem Englisch dramatisch gesunken, wie die Untersuchungen von Avon Crismore et al. zeigen[70], obwohl die englische Sprache, nach dem Rückschlag auf einem der Höhepunkte des Nationalismus, längst wieder an Bildungsinstitutionen und Behörden re-etabliert worden ist. Dem Staat blieb keine andere Wahl, um an der globalen Wirtschaft partizipieren zu können. Malaysias ökonomische Abhängigkeit von der englischen Sprache hat demnach eine anhaltende Ablehnung des Englischen verhindert und den positiven Wandel des letzten Jahrzehnts eingeläutet. War sie früher nur im kolonialen Klassenraum zugegen, lehrt sie Universitätsstudenten seit Premier Mahathirs politischem Umschwung wieder in naturwissenschaftlichen Fächern und ist schulisches Pflichtfach ohne “across-the-curriculum relevance”[71]. Dahinter steht nicht zuletzt die angestrebte Modernisierung und Realisierung der Vision 2020, die ohne die Beherrschung der englischen Sprache nicht zu bewältigen ist.[72]
Heute fungiert das Englische als dominante zweite Sprache mit vielen sozialen Aufgaben als Bildungs- und Verkehrssprache außerhalb, aber auch innerhalb Malaysias. Es dient weniger der Kommunikation mit englischen Muttersprachlern als vielmehr der weltweiten Kommunikation wie auch der Verständigung unter den verschiedenen Sprachgemeinschaften im Land selbst. Asmah Haji Omar unterstreicht dies: “[English] traverses ethnic borders”[73] als Kontaktsprache und lingua franca zwischen den ethnischen Minoritäten, in deren Gruppen der Status des Englischen wiederum stark variiert. Diese Paradoxie des Englischen als Konnex mit anderen Gesellschaften einerseits und Loslösung von der angeborenen Kultur andererseits charakterisiert Lloyd Fernando als “detribalisation anxiety”[74]. Manfred Görlach stützt dieses Phänomen mit seiner These, dass das Englische zwar wichtige Funktionen, vornehmlich für den ökonomischen Fortschritt des Landes, habe, aber gleichzeitig der nativen Kultur im Weg stehe.[75] Washima Che Dan et al. schließen sich den Obigen bezüglich der Position des Englischen “als channel of technology and information transfer”[76] in der technologisierten, fortschrittlichen Welt an. Letztere konstatieren, dass die englische Sprache ihren Sprechern Zugang zu einer vielfältigeren, liberaleren Welt, individueller Freiheit und Selbstverwirklichung sowie zu neuen Wissensbereichen gewähre, möglicherweise unerwünschtem Wissen, das Gefahr für die Stabilität der Nationalidentität bedeuten und ebenso Hintergrund der Extinktion der Sprache in den siebziger Jahren gewesen sein könnte. Auch für sozialen Aufstieg und hohes Ansehen ist die englische Sprache unabdingbar, angesichts der geringen Muttersprachgemeinschaft von lediglich einem Prozent der Gesamtbevölkerung spielt sie heute trotzdem nur eine sekundäre Rolle in Malaysia.[77]
Während insbesondere viele ältere Malaien das Englische wegen seiner Kolonialvergangenheit und der Gefahr der Entfremdung von der eigenen kulturellen Tradition abzuweisen pflegten, machen Selbige heute zu ihren eigenen Gunsten kontrolliert Gebrauch davon, beispielsweise um islamische Wertvorstellungen zu verbreiten.[78] In gleicher Weise, so betont Roxas-Tope, habe genau diese Sprache die antikolonialen, nationalistischen Ideologien der Widersacher gegen die britische Bevormundung übermittelt, während sie zugleich Kolonialwerkzeug war.[79] Hier wird der Kontrast zu den weiteren Nebensprachen in Malaysia deutlich – während die chinesischen und indischen Sprachen das Land mit den Migranten, die Arbeit und eine neue Heimat suchten, betreten haben und demzufolge zu genuinen Sprachen Malaysias geworden sind, ist das Englische mit dem Imperialismus ins Land eingedrungen und hatte die Rolle der Kolonialsprache inne.[80]
Auf Grund von Interaktionen mit Sprechern anderer Sprachgemeinschaften resultiert die parallele Existenz der Nebensprachen in stetiger Veränderung, einer Mixtur aus vielen Sprachen zugleich. Viele Einheimische bestreiten ihren Alltag in der polyglotten Gesellschaft auf multilinguale Manier und machen, ungeachtet ihrer Volksgruppenzugehörigkeit, von Ausdrücken anderer Sprachen des Landes Gebrauch, genauer: “[T]hey code-switch, code-mix, use anglicised idioms and expressions.”[81] So ist auch die beliebte lokale Varietät des Standardenglischen, das Malaysian English (Manglish), entstanden, ein modifiziertes informelles Englisch für kommunikative Anlässe, das sich in Aussprache, Lexikon und Grammatik von der Ursprungsform unterscheidet. Auch die lokalen Sprachen drücken darin ihre Präsenz aus, und durch die “transform[ation] [of] a colonial tool into an instrument of community”[82] erweckt es zumindest die Vorstellung einer ganzheitlichen Nation. Immerhin wird die Sprache der Invasoren nun, von der Herkunftskultur gelöst, von den Kolonisierten als Medium ihrer eigenen Kulturen beansprucht; dies kann als Sieg über den Kolonialherrscher verzeichnet werden.
In dieser Varietät zeigen sich erneut die Effekte interkulturellen Aufeinandertreffens, die der historische Prozess provoziert hat: Die “imprisoning chain”[83] sowie elementare Regeln des Englischen werden aufgebrochen, der kulturspezifischen Bedürfnisse angepasst und in eine neue, den Sprechern vertrautere Umgebung platziert, um so die Andersartigkeit vom Kolonialherrscher zu betonen und dessen ausgeborgte Sprache mit einem einheimischen Attribut zu versehen. Dies ist vor allem durch die westliche Egalisierung Malaysias von erheblicher Bedeutung, denn, so Laurenz Volkmann, die „Pflege regionaler Eigenheiten und Sprachstile [bildet] einen deutlichen Kontrapunkt zur Globalisierung.“[84]
Allein die Existenz des zu Eigen gemachten Englisch zeigt, dass es längst keine rein westliche Sprache mehr ist. Seit wann aber taucht englischsprachige Literatur in der Historie Malaysias auf?
Die Ausbildung der grundlegenden Sprachen im neunzehnten Jahrhundert zog ebenso die Produktion moderner Literatur mit sich. Aber erst nach mehr als hundert Jahren britischer Präsenz in Malaya, nämlich in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, begannen lokale Autoren allmählich, ihre Werke in englischer Sprache zu verfassen. Verstärkt trat Literatur in englischer Sprache allerdings erst nach 1957 zum Vorschein, bis dahin hatte diese Domäne lange Zeit allein in den Händen der Expatriierten, wie Joseph Conrad, gelegen. Ihren Ursprung fand sie in den Universitäten, denn zu den ersten englischsprachigen Literaten zählten überwiegend Absolventen der University of Malaya, damals noch in Singapur situiert. Die Werke dieser Minderheit besaßen elitären Charakter; sie porträtierten eine andere, fremde Realität des gesellschaftlichen Lebens, die eine kulturelle wie emotionale Verbindung mit der Wirklichkeit entbehrte.[85] Anfangs orientierten sich die nativen Schriftsteller zu sehr an Romanen, Kurzgeschichten und Versdichtungen englischer Literatur, die zur Kolonialzeit Teil des Schulunterrichts war, und imitierten schlicht die westlichen Traditionen. Im Laufe der Zeit erlangten sie aber ihren eigenen malaysischen Stil, indem sie lokale Erfahrungen zur Sprache brachten und sie in eine vertrautere Umgebung platzierten.[86]
Obwohl die malaiische Sprache zusehend an Geltung gewann und bald zur alleinigen Nationalsprache deklariert wurde, riefen native Schreiber nach der Unabhängigkeit erste englischsprachige Kurzgeschichten ins Leben – eine Weile nach Erscheinen der ersten Gedichtanthologie im Jahre 1950.[87] Ein Auslöser für die Entwicklung von Kurzgeschichten war gewiss Lee Kok Liang, “Malaysia’s best-known short story writer in English”[88], dessen semi-autobiographische erste Kurzgeschichte Return to Malaya 1954 veröffentlicht wurde; seine Debütsammlung The Mutes in the Sun and Other Stories folgte zehn Jahre später. Ebenfalls Pionier der Gattung war Awang Kedua alias Wang Gungwu, der A New Sensation und damit eine außerordentliche Story der fünfziger Jahre schrieb.[89] Die Dominanz der Gattung in der Nachkriegszeit galt aber vornehmlich Erzählungen in Bahasa Melayu, erst ab 1966 vervielfachte sich auch die Anzahl der englischen Kurztexte, nachdem die politischen Konfusionen beseitigt worden waren.[90] Eine führende Anthologie mit Kurzgeschichten der sechziger Jahre gab Lloyd Fernando unter dem Titel Twenty-two Malaysian Stories (1968) heraus. Die politischen Ereignisse dieser Zeit nannte Fernando gewinnbringend für das Genre, das diese Veränderungen reflektierte und dadurch umso mehr erstrahlte.[91] Auf Grund des anhaltenden Mangels an Aufmerksamkeit bat Fernando am Ende dieser Sammlung die lokale englischsprachige Presse, eine literarische Seite für lokale Verfasser in Englisch zu initiieren, deren Exil am Rande der Gesellschaft lange genug gedauert hatte.[92] 1981 folgte Malaysian Short Stories, worin der Editor auf seinen früheren Appell re-agierte und die gestiegene (wenn auch nicht hinreichende) Anerkennung der lokalen Schreiber würdigte, die zwar noch immer einen kleinen, aber ehrenwerten Platz in der Nation einnahmen.[93] Dem malaysischen Publikum, das eher mit der importierten westlichen Literatur vertraut war, stellte er darin native Schreibtalente wie K.S. Maniam, Shirley Geok-lin Lim und M. Shanmughalingam vor, welche – neben Kee Thuan Chye und Fernando selbst – inzwischen zu den wichtigsten Vertretern dieser Gattung gehören. Ihre Geschichten brechen die Grenzen des Genres und stellen die interkulturellen Spannungen des hybriden malaysischen Alltags in den Vordergrund.[94] Dabei manifestieren sie die innersten Erfahrungen der Menschen, “str[i]v[ing] for an authentic Malaysian expression [and] searching for answers to life in a materialistic, multiracial, multicultural [country].”[95]
[...]
[1] Vorbemerkung: In dieser Arbeit werde ich mich zu Gunsten einer leichteren Lesbarkeit auf männliche Personenbezeichnungen beschränken, die sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht einbeziehen sollen.
[2] So lautete der Titel eines Interviews, in dem Auszubildende des Düsseldorfer Henkel-Konzerns ihren Vorgesetzten Ulrich Lehner, Vorsitzender der Geschäftsführung, zu ihren beruflichen Perspektiven befragten. (Rheinische Post vom 05.05.2005, S.C3)
[3] Fernando, Llyod: Cultures in Conflict. Essays on Literature and the English Language in South East Asia. Singapore: Graham Brash 1986, S.140.
[4] Vgl. King, Bruce: “Introduction: Circumference as Centre.” In: King, Bruce (Hrsg.): The Commonwealth Novel since 1960. London: Macmillan 1991. S.1-15, S.5.
[5] Vgl. Stierstorfer, Klaus: “Crossing Cultural Boundaries: Literature and Liminality in the EFL Classroom.” In: Antor, Heinz und Klaus Stierstorfer (Hrsg.): English Literatures in International Contexts. Heidelberg: C. Winter 2000. S.29-43, S.42.
[6] Beispielsweise hängt über dem Portal des Goethe-Instituts in Kuala Lumpur ein stattliches Foto, das Gerhard Schröder und den malaysischen Premierminister Dr. Mahathir ibn Mohammed lächelnd beim Händeschütteln zeigt; ein Bild des Staatsoberhauptes ist ein Muss in jeder öffentlichen Einrichtung Malaysias.
[7] Merican, Fadillah: “Going Native and Staying Strong: Malaysian Fiction in English.” In: Halimah, Mohd Said und Ng Keat Siew (Hrsg.): English is an Asian Language: The Malaysian Context. Kuala Lumpur: Macquarie Library 1997. S.107-125, S.107.
[8] Merdeka (mal.) bedeutet ‚Unabhängigkeit’.
[9] Vgl. Fernando, Llyod (1986), S.2.
[10] Yahya, Zawiah: Resisting Colonialist Discourse. 2.Aufl. Bangi: Penerbit Universiti Kebangsaan Malaysia 2003, S.56.
[11] Vgl. Roxas-Tope, Lily Rose: (Un)Framing Southeast Asia. Nationalism and the Postcolonial Text in English in Singapore, Malaysia and the Philippines. Quezon City: University of the Philippines 1998, S.43.
[12] Vgl. Mukherjee, Dipika; Singh, Kirpal; Quayum, M.A.: “Introduction.” In: Mukherjee, Dipika, Kirpal Singh und M.A. Quayum (Hrsg.): The Merlion and the Hibiscus. Contemporary Short Stories from Singapore and Malaysia. New Delhi: Penguin 2002. S.XI-XVI, S.XI.
[13] Vgl. Yahya (2003), S.57.
[14] Vgl. Ebd.
[15] Vgl. Ebd., S.59.
[16] Vgl. Ebd., S.57.
[17] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.44.
[18] Tiffin, Helen: “Post-colonial Literatures and Counter-discourse.” In: Riemenschneider, Dieter (Hrsg.): Critical Approaches to the New Literatures in English. A Selection of Papers of the 10th Annual Conference on ‘Commonwealth’ Literature and Language Studies, Koenigstein, 11-14 June 1987. Essen: Die Blaue Eule 1989. S.32-51, S.32.
[19] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.61.
[20] Vgl. Ebd., S.52.
[21] Vgl. Patke, Rajeev S.: “Nationalism, Diaspora, Exile: Poetry in English from Malaysia.” In: Journal of Commonwealth Literature (38:3) 2003. S.71-85, S.75.
[22] Leong, Liew Geok: “Transactions of Force: The Crossings of War.” In: Bennett, Bruce, Jeff Doyle und Satendra Nandan (Hrsg.): Crossing Cultures. Essays on Literature and Culture of the Asia-Pacific. London: Skoob 1996. S.175-183, S.177.
[23] Ebd.
[24] Lau, Albert: A Moment of Anguish. Singapore in Malaysia and the Politics of Disengagement. Singapore: Times Academic Press 1998, S.9.
[25] Vgl. Ebd., S.11.
[26] Vgl. Ebd., S.10.
[27] Vgl. Ebd.
[28] Vgl. Ebd., S.12.
[29] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.15.
[30] Vgl. Yahya (2003), S.60.
[31] Vgl. Ebd., S.61.
[32] Vgl. Lau (1998), S.153.
[33] Vgl. Ebd., S.6.
[34] Vgl. Ebd., S.19.
[35] Vgl. Ebd.
[36] Vgl. Ebd., S.154.
[37] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.45.
[38] Vgl. Parkin, Andrew: “Poetry of the Pacific Rim: Malaysian Poetry, International and Local, a Two-Edged Blade.” In: Antor, Heinz und Klaus Stierstorfer (Hrsg.): English Literatures in International Contexts. Heidelberg: C. Winter 2000. S.417-430, S.417f.
[39] Goh, Beng Lan: “Rethinking Urbanism in Malaysia: Power, Space and Identity.” In: Maznah, Mohamad und Wong Soak Koon (Hrsg.): Risking Malaysia. Culture, Politics and Identity. Bangi: Penerbit Universiti Kebangsaan Malaysia 2001. S. 159-176, S.163f.
[40] Maznah, Mohamad; Wong, Soak Koon: “Malaysian Culture, Politics and Identity: A Reappraisal.” In: Maznah, Mohamad und Wong Soak Koon (Hrsg.): Risking Malaysia. Culture, Politics and Identity. Bangi: Penerbit Universiti Kebangsaan Malaysia 2001. S.23-40, S.38f.
[41] Vgl. Goh, Beng Lan: “Rethinking Urbanism in Malaysia: Power, Space and Identity”, S.162f.
[42] Siehe Abbildung 1, S.85.
[43] Parkin, Andrew: “Poetry of the Pacific Rim: Malaysian Poetry, International and Local, a Two-Edged Blade”, S.418ff.
[44] Maznah, Mohamad; Wong, Soak Koon: “Malaysian Culture, Politics and Identity: A Reappraisal”, S.38f.
[45] Vgl. Patke, Rajeev S.: “Nationalism, Diaspora, Exile: Poetry in English from Malaysia”, S.75.
[46] Vgl. Saravanamuttu, Johan: “Malaysian Civil Society – Awakenings?” In: Maznah, Mohamad und Wong Soak Koon (Hrsg.): Risking Malaysia. Culture, Politics and Identity. Bangi: Penerbit Universiti Kebangsaan Malaysia 2001. S.93-110, S.98f.
[47] Vgl. Ebd.
[48] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.154.
[49] Saravanamuttu, Johan: “Malaysian Civil Society – Awakenings?”, S.98.
[50] Vgl. Lau (1998), S.14.
[51] Yahya (2003), S.60.
[52] Malaien waren verstärkt in ländlichen Gegenden zugegen, Chinesen in Zinnwerken und im Wirtschaftssektor der Städte, Inder auf den Plantagen und in der Administration. (Vgl. Ebd.)
[53] Vgl. Tham, Seong Chee: “The Politics of Literary Development in Malaysia.” In: Tham, Seong Chee (Hrsg.): Essays on Literature and Society in Southeast Asia. Political and Sociological Perspectives. Singapore: University Press 1981. S.216-252, S.216.
[54] Vgl. Maznah, Mohamad; Wong, Soak Koon: “Malaysian Culture, Politics and Identity: A Reappraisal”, S.38f.
[55] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.64.
[56] Ebd., S.30.
[57] Vgl. Ebd., S.158.
[58] Vgl. Parkin, Andrew: “Poetry of the Pacific Rim: Malaysian Poetry, International and Local, a Two-Edged Blade”, S.419.
[59] Vgl. Roxas-Tope (1998), 39.
[60] Vgl. Ebd., S.63.
[61] Patke, Rajeev S.: “Nationalism, Diaspora, Exile: Poetry in English from Malaysia”, S.75.
[62] Amir, Muhammad: “Foreword: Canned Goods.” In: Amir, Muhammad (Hrsg.): Silverfish New Writing 1. An Anthology of Stories from Malaysia, Singapore and Beyond. Kuala Lumpur: Silverfishbooks 2001. S.3-9, S.8.
[63] Asmah, Haji Omar (Hrsg.): The Encyclopedia of Malaysia. Ausgabe in fünfzehn Bänden. Bd. 9: Languages and Literature. Singapore: Archipelago Press 2004, S.6.
[64] Vgl. Fernando (1986), S.3
[65] Vgl. Merican, Fadillah: “Going Native and Staying Strong: Malaysian Fiction in English”, S.122.
[66] Parkin, Andrew: “Poetry of the Pacific Rim: Malaysian Poetry, International and Local, a Two-Edged Blade”, S.422.
[67] Vgl. Crismore, Avon; Ngeow, Karen Yeok-Hwa; Soo, Keng-Soon: “Attitudes towards English in Malaysia.” In: World Englishes (15:3) 1996. S.319-335, S.320.
[68] Dan, Washima Che; Haroon, Harshita Aini; Naysmith, John: “English and Islam in Malaysia: resolving the tension?” In: World Englishes (15:2) 1996. S.225-234, S.225.
[69] Vgl. Tham, Seong Chee: “The Politics of Literary Development in Malaysia”, S.220.
[70] Für genauere Informationen siehe Crismore, Avon; Ngeow, Karen Yeok-Hwa; Soo, Keng-Soon: “Attitudes towards English in Malaysia”, S.329.
[71] Matnor, Daim: “Education Policy for English in Malaysia.” In: Halimah, Mohd Said und Ng Keat Siew (Hrsg.): English is an Asian Language: The Malaysian Context. Kuala Lumpur: Macquarie Library 1997. S.22-25, S.23.
[72] Vgl. Asmah, Haji Omar: “From Imperialism to Malaysianisation: A Discussion of the Path Taken by English Towards Becoming a Malaysian Language.” In: Halimah, Mohd Said und Ng Keat Siew (Hrsg.): English is an Asian Language: The Malaysian Context. Kuala Lumpur: Macquarie Library 1997. S.12-21, S.19.
[73] Ebd., S.12.
[74] Fernando (1986), S.144.
[75] Vgl. Görlach, Manfred: “The Sociolinguistics of English as a World Language.” In: Riemenschneider, Dieter (Hrsg.): Critical Approaches to the New Literatures in English. A Selection of Papers of the 10th Annual Conference on ‘Commonwealth’ Literature and Language Studies, Koenigstein, 11-14 June 1987. Essen: Die Blaue Eule 1989. S.116-130, S.127f.
[76] Dan, Washima Che; Haroon, Harshita Aini; Naysmith, John: “English and Islam in Malaysia: resolving the tension?”, S.228f.
[77] Vgl. Asmah, Haji Omar: “From Imperialism to Malaysianisation: A Discussion of the Path Taken by English Towards Becoming a Malaysian Language”, S.13.
[78] Vgl. King, Bruce: “Introduction: Circumference as Centre”, S.9.
[79] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.26.
[80] Vgl. Asmah, Haji Omar: “From Imperialism to Malaysianisation: A Discussion of the Path Taken by English Towards Becoming a Malaysian Language”, S.12.
[81] Merican, Fadillah: “Going Native and Staying Strong: Malaysian Fiction in English”, S.117.
[82] Roxas-Tope (1998), S.9.
[83] Ebd., S.8.
[84] Volkmann, Laurenz: „Aspekte und Dimensionen interkultureller Kompetenz.“ In: Volkmann, Laurenz, Klaus Stierstorfer und Wolfgang Gehring (Hrsg.): Interkulturelle Kompetenz. Konzepte und Praxis des Unterrichts. Tübingen: Gunter Narr 2002. S.11-48, S.42.
[85] Vgl. Tham, Seong Chee: “The Politics of Literary Development in Malaysia”, S.233f.
[86] Vgl. Roxas-Tope (1998), S.53.
[87] Vgl. Asmah, Haji Omar (2004), S.118.
[88] Fernando (1986), S.163.
[89] Vgl. Asmah, Haji Omar (2004), S.118.
[90] Vgl. Fernando, Lloyd: “Introduction.” In: Fernando, Lloyd (Hrsg.): Twenty-two Malaysian Stories. An anthology of writing in English. Singapore: Heinemann 1968. S.1-7, S.2.
[91] Vgl. Ebd., S.1f.
[92] Vgl. Ebd., S.7.
[93] Vgl. Fernando (1986), S.172.
[94] Vgl. Ebd., S.163.
[95] Asmah, Haji Omar (2004), S.116.
- Citar trabajo
- Gaby Schneidereit (Autor), 2005, Die englischsprachige Kurzgeschichte Malaysias im Englischunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47897
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