Diese Arbeit setzt sich mit den Entstehungsbedingungen der postnationalen Konstellation auseinander. Sie legt den voraussetzungsreichen Grundstein des aktuellen Diskurses. Welche Herausforderungen konnte der Nationalstaat seinerzeit beantworten und vor welchen steht er heute analog dazu unter dem Druck eines Prozesses, der als Globalisierung definiert wird? Welche Konsequenzen resultieren daraus für die Zukunft der Demokratie?
Ziel der Arbeit ist eine Analyse von Jürgen Habermas Antworten dieser Fragen. Das Grundgerüst der Abhandlung soll aus Habermas "Die postnationale Konstellation" adaptiert werden.
Am 5. Juni 1998 hält Jürgen Habermas eine Rede vor dem Kulturforum der Sozialdemokratie. Vor dem Hintergrund der Krise des Wohlfahrtsstaates zeichnet er das Bild einer postnationalen Konstellation, einer Konstellation also, in der der Nationalstaat keine übergeordnete Rolle mehr spielt und seine Importanz nach und nach verliert.
Im Fokus von Forschung und Diskurs- es mag der Aktualität und Nähe der Thematik geschuldet sein- steht heute, über 20 Jahre nach der Rede Habermas, die Ausgestaltung dieser postnationalen Konstellation. Sie soll hier als "black-box" ausgeklammert werden.
Zunächst wird aufgezeigt wie Demokratie und der Nationalstaat zusammenhängen. Um weiterhin zu verstehen, wie der Nationalstaat zunehmend unter Druck gerät, werden danach seine Entstehung und seine Errungenschaften thematisiert, bevor nach einer kurzen Definition der Globalisierung die mit ihren Entwicklungen verketteten Herausforderungen für Nationalstaat und Demokratie herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung und Forschungsziel
- Der Zusammenhang zwischen Demokratie und Nationalstaat
- Der Nationalstaat
- Merkmale, Bestandsvoraussetzungen und Errungenschaften des Nationalstaats
- Der moderne Staat als Verwaltungs- und Steuerstaat
- Der moderne Staat als souveräner Territorialstaat
- Der moderne Staat als Nationalstaat
- Der Begriff der Nation
- Der säkularisierte Legitimationsmodus und die neue Form der sozialen Integration
- Der Nationalstaat als demokratischer und sozialer Verfassungsstaat
- Zwischenfazit
- Merkmale, Bestandsvoraussetzungen und Errungenschaften des Nationalstaats
- Die Globalisierung
- Der Druck der Globalisierung
- Einschränkung von Rechtssicherheit und verwaltungsstaatlicher Effektivität
- Schmälerung der territorialstaatlichen Souveränität
- Auswirkungen auf die kollektive Identität und die Idee der Nation
- Die multikulturelle Differenzierung der Gesellschaft
- Assimilation der Kulturen an die materielle Weltkultur und Ausbildung neuer Identitäten
- Konsequenzen für demokratische Legitimität und soziale Interventionskapazität
- Conclusio und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung des Nationalstaats im Kontext der Globalisierung und deren Auswirkungen auf Demokratie und Gesellschaft. Sie untersucht die Herausforderungen, denen der Nationalstaat in einer postnationalen Konstellation gegenübersteht, und die Folgen für die demokratische Selbstgesetzgebung.
- Zusammenhang zwischen Demokratie und Nationalstaat
- Herausbildung und Errungenschaften des Nationalstaats
- Definition und Auswirkungen der Globalisierung
- Druck der Globalisierung auf Nationalstaat und Demokratie
- Konsequenzen für demokratische Legitimität und soziale Interventionskapazität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Hinführung und Forschungsziel
Das Kapitel führt in das Thema der postnationalen Konstellation und die Herausforderungen für den Nationalstaat unter dem Druck der Globalisierung ein. Es skizziert die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit, die Antworten Jürgen Habermas' auf die Frage nach der Zukunft der Demokratie in einer globalisierten Welt zu analysieren.
2. Der Zusammenhang zwischen Demokratie und Nationalstaat
Dieses Kapitel untersucht den engen Zusammenhang zwischen Demokratie und Nationalstaat nach Habermas' Verständnis. Es zeigt, dass die moderne Demokratie in den territorialen Grenzen einer Nation ihren Sitz gefunden hat und ihre Selbstgesetzgebung im nationalen Rahmen verwirklicht wird.
3. Der Nationalstaat
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Nationalstaats in verschiedenen historischen Prozessvarianten. Es zeigt die verschiedenen Wege zur Bildung des Nationalstaats auf, von den klassischen Staatsnationen bis hin zu den „verspäteten Nationen“ und den „artifiziellen Staaten“ sowie den Sezessionen in Ost- und Südosteuropa.
4. Die Globalisierung
(Dieser Abschnitt fehlt im Originaltext und kann nur aus dem Kontext erschlossen werden.)
5. Der Druck der Globalisierung
Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der Globalisierung auf den Nationalstaat und die Demokratie. Es zeigt auf, wie die Globalisierung die Rechtssicherheit und verwaltungsstaatliche Effektivität einschränkt, die territoriale Souveränität schmälert und die kollektive Identität und die Idee der Nation infrage stellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Nationalstaats, der Demokratie, der Globalisierung und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Wichtige Schlüsselbegriffe sind dabei die postnationale Konstellation, die demokratische Selbstgesetzgebung, die territoriale Souveränität, die kollektive Identität, die multikulturelle Differenzierung, die materielle Weltkultur und die soziale Interventionskapazität.
- Citar trabajo
- Sebastian Obermüller (Autor), 2019, Die Herausforderungen des Nationalstaates und der Demokratie unter dem Druck der Globalisierung nach Jürgen Habermas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471481