Die Arbeit beschäftigt sich mit dem in SAP ERP integrierten Variantenkonfigurator und dessen Anwendung am Beispiel eines fiktiven Motorradherstellers. Den Schwerpunkt bildet dabei die Erarbeitung eines Konzeptes zum Abbilden der Produktmodelle mit anschließender prototypischer Umsetzung im System.
Zunächst wird durch eine theoretische Einführung in das Thema Variantenkonfiguration der Grundstein für das weitere Verständnis der Arbeit gelegt. Darauf aufbauend folgt eine detaillierte Betrachtung des in SAP integrierten Produktkonfigurators und der zum Erstellen eines Produktmodelles erforderlichen Objekte. Außerdem gibt die Arbeit hier einen kurzen Ausblick über Erweiterungen im Umfeld der SAP Variantenkonfiguration.
Im Anschluss erfolgt eine Analyse der Fertigungs- und Konfigurationsszenarien der Motorradhersteller BMW, Harley Davidson und Horex. Dies erfolgt auf nationaler und internationaler Ebene und bezieht eine internationale Betrachtung der Listenpreise mit ein. Die hier gewonnen Erkenntnisse dienen anschließend bei der Spezifikation des Leistungsumfangs als Grundlage.
Der Autor beschreibt schließlich den fiktiven Motorradhersteller KSBM GmbH, der seine Motorradmodelle als konfigurierbare Materialien im System integrieren möchte. Weiterhin werden die Aufgabenstellung und der Handlungsrahmen für das weitere Vorgehen spezifiziert und eine Anforderungsanalyse durchgeführt. Die Bachelorarbeit beinhaltet die Erarbeitung des Konzeptes zum Abbilden der Motorradmodelle im System. Dieses Konzept bildet die Grundlage, für die Umsetzung eines Motorradmodelles im System.
Inhaltverzeichnis
Abstract
Inhaltverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen der Variantenkonfiguration
2.1 Definition Variante
2.2 Definition und Problem der Variantenvielfalt
2.3 Variantenmanagement
2.4 Einsatz der Variantenkonfiguration in logistischen Szenarien
2.5 Das modulare Baukastenkonzept
2.6 Produktkonfiguratoren
3 Technologische Gegebenheiten in SAP ERP
3.1 SAP ERP
3.2 Die Variantenkonfiguration (LO VC)
3.3 High- und Low-Level-Konfiguration
3.4 Materialstamm
3.5 Materialvarianten
3.6 Merkmale
3.7 Klassensystem
3.8 Konfigurationsprofil
3.9 Arbeitsplan
3.10 Stückliste
3.11 Beziehungswissen
3.11.1 lokales / globales Beziehungswissen
3.11.2 prozedurales / deklaratives Beziehungswissen
3.11.3 Arten von Beziehungswissen
3.11.4 Abarbeitungsreihenfolge von Beziehungswissen
3.12 Variantenfunktionen
3.13 Variantentabellen
3.14 Preisfindung im Vertrieb
3.15 Weiterentwicklungen und Add-ons
4 Analyse der Hersteller BMW, Harley Davidson und Horex
4.1 Allgemeine Betrachtung der Motorradhersteller
4.2 Analyse und Gegenüberstellung der Motorräder auf ihre Konfigurierbarkeit
4.3 Länderspezifische Unterschiede bei der Konfiguration, dem Material und Preis
4.4 Erkenntnisse
5 Spezifikation des Leistungsumfangs
5.1 Ausgangssituation
5.2 Aufgabenstellung und Handlungsrahmen
5.3 Anforderungsanalyse
6 Konzeption
6.1 Klassifizierung
6.2 Produktstrukturierung
6.3 High-Level-Konfiguration
6.4 Low-Level-Konfiguration
6.5 Preisfindung
7 Implementierung des Motorradmodelles X21G
7.1 Implementierung
7.2 Präsentation des Ergebnisses
8 Schlussbetrachtung und kritische Auseinandersetzung
9 Anhang
9.1 Transaktionsübersicht
9.2 Detaillierte Tabellen des internationalen Vergleichs der Motorradhersteller
9.3 Übersicht Motorradmodell X21G
9.4 Tabellen Motorradmodell X21G
9.5 Constraints Motorradmodell X21G
9.6 Prozeduren Motorradmodell X21G
Abstract
Der Inhalt dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem in SAP ERP integrierten Variantenkonfigurator und dessen Anwendung am Beispiel eines fiktiven Motorradherstellers. Den Schwerpunkt bildet dabei die Erarbeitung eines Konzeptes zum Abbilden der Produktmodelle mit anschließender prototypischer Umsetzung im System.
Nach der Einleitung Im ersten Kapitel wird im zweiten Kapitel durch eine theoretische Einführung in das Thema Variantenkonfiguration der Grundstein für das weitere Verständnis der Arbeit gelegt. Darauf aufbauend folgt im dritten Kapitel eine detaillierte Betrachtung des in SAP integrierten Produktkonfigurators und der zum Erstellen eines Produktmodelles erforderlichen Objekte. Den Abschluss des Kapitels bildet ein kurzer Ausblick über Erweiterungen im Umfeld der SAP Variantenkonfiguration. Im vierten Kapitel erfolgt eine Analyse der Fertigungs- und Konfigurationsszenarien der Motorradhersteller BMW, Harley Davidson und Horex. Dies erfolgt auf nationaler und internationaler Ebene und bezieht eine internationale Betrachtung der Listenpreise mit ein. Die hier gewonnen Erkenntnisse dienen im nachfolgenden Kapitel bei der Spezifikation des Leistungsumfangs als Grundlage. Im fünften Kapitel erfolgt zunächst die Beschreibung über den fiktiven Motorradhersteller „KSBM GmbH“, der seine Motorradmodelle als konfigurierbare Materialien im System integrieren möchte. Weiterhin werden die Aufgabenstellung und der Handlungsrahmen für das weitere Vorgehen spezifiziert und eine Anforderungsanalyse auf Grundlage der im vorherigen Kapitel gewonnenen Erkenntnisse durchgeführt. Das sechste Kapitel beinhaltet die Erarbeitung des Konzeptes zum Abbilden der Motorradmodelle im System. Dieses Konzept bildet die Grundlage, für die im siebten Kapitel beschriebene Umsetzung eines Motorradmodelles im System. Abschließend erfolgt die Schlussbetrachtung und kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1 Variantenentwicklung, dargestellt am Beispiel eines Motorrades
Abbildung 2.2 Strategisches und operatives Variantenmanagement
Abbildung 2.3 Typologie der Kundenbestellentkopplungszeitpunkte
Abbildung 2.4 Architektur eines vertrieblichen Produktkonfigurators
Abbildung 3.1 Solutionmap SAP ERP
Abbildung 3.2 Integration der Variantenkonfiguration in den logistischen Geschäftsprozess
Abbildung 3.3 Objekte der Variantenkonfiguration
Abbildung 5.1 Integration der Räder in das Fertigungsszenario der Motorräder
Abbildung 5.2 Fertigungsszenario KSBM
Abbildung 6.1 Notwendige Objekte zur Klassifizierung der Motorräder
Abbildung 6.2 Zusammenspiel der Objekte in der High-Level-Konfiguration beim Motorrad modell X21G
Abbildung 6.3 Zusammenspiel der Objekte in der Low-Level-Konfiguration beim Motorrad-modell X21G
Abbildung 6.4 Schemenhafte Darstellung des Zusammenspiels der Objekte der Preisfindung beim Motorradmodell X21G
Abbildung 7.1 Konfiguration im Kundenauftrag 13262 (2 Schritte)
Abbildung 7.2 Konditionsübersicht im Kundenauftrag
Abbildung 7.3 Erzeugte Planaufträge für das Motorrad und die Räder
Abbildung 7.4 Arbeitsplan MR_X21G im Fertigungsauftrag zum Kundenauftrag
Abbildung 7.5 Stückliste MR_X21G im Fertigungsauftrag zum Kundenauftrag
Abbildung 7.6 Stückliste Räder im Fertigungsauftrag zum Kundenauftrag
Tabellenverzeichnis
Tabelle 3.1 Einsatzmöglichkeiten von Beziehungswissen
Tabelle 4.1 Gegenüberstellung der Motorradmodelle (Nationaler Vergleich)
Tabelle 4.2 Gegenüberstellung der Motorradmodelle (Internationaler Vergleich)
Tabelle 9.1 Verwendete Transaktionen
Tabelle 9.2 Internationaler Vergleich der Pakete bei der BMW K 1600GTL
Tabelle 9.3 Internationaler Vergleich der Extras bei der BMW K 1600GTL
Tabelle 9.4 Internationaler Preisvergleich BMW 1600 K1600GTL
Tabelle 9.5 Internationaler Preisvergleich Harley Davidson Road King Classic
Tabelle 9.6 Übersicht Motorradmodell X21G
Tabelle 9.7 Merkmale der Klasse X21G
Tabelle 9.8 Merkmale der Klasse K_RAEDER
Tabelle 9.9 Merkmale die nur über Tabellen abgefragt werden
Tabelle 9.10 Variantentabelle T_X21G_L_SPEZ
Tabelle 9.11 Tabelle T_X21G_AN - Abbilden der Anleitungen
Tabelle 9.12 Tabelle T_ANLEITUNG_VK - Abbilden der Konditionssätze der Anleitungen
Tabelle 9.13 Tabelle T_X21G_VK - Abbilden der Länderzuschläge
Tabelle 9.14 Arbeitsplan Motorradmodell X21G
Tabelle 9.15 Beziehungswissen im Arbeitsplan Motorradmodell X21G
Tabelle 9.16 Stückliste Motorradmodell X21G
Tabelle 9.17 Beziehungswissen in der Stückliste Motorradmodell X21G
Tabelle 9.18 Klassenknoten Motorradmodell X21G
Tabelle 9.19 Stammsätze der Variantenkonditionen
Tabelle 9.20 Variantenkonditionen Motorradmodell X21G
Tabelle 9.21 Constraints des Beziehungsnetzes B_X21G
Tabelle 9.22 Prozeduren am Konfigurationsprofil KP_X21G
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Literaturverzeichnis
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1 Einleitung
Die in den letzten Jahren immer größer werdende Nachfrage nach differenzierteren, individuelleren Produkten, der zunehmende globale Wettbewerbsdruck sowie immer kürzere Produktlebenszyklen haben dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Kernstrategie überdenken mussten. In der Vergangenheit stand meistens ein bestimmtes Produkt oder eine Technologie im Vordergrund. Dies ist heutzutage aufgrund der geänderten Wettbewerbsbedingungen für viele Unternehmen nicht mehr möglich. Die Ausrichtung vieler Unternehmen zielt nun mehr denn je, auf die Nutzung bestehender und die Schaffung neuer Absatzchancen. Durch die neue strategische Ausrichtung hat die Kundenorientierung in vielen Unternehmen stark an Bedeutung gewonnen und führt zu immer differenzierteren und komplexeren Leistungsprogrammen.1 Viele Unternehmen müssen sich mit einer immer größer werdenden Variantenvielfalt und deren Auswirkungen auf das Unternehmen auseinandersetzen. Variantenreiche Produkte führen zwangsläufig zu immer komplexeren betrieblichen Strukturen und Prozessen. Die Auswirkungen ziehen sich wie ein roter Faden durch den Betrieb. So sind z.B. die Entwicklung, der Einkauf, die Produktion, die Logistik, das Rechnungswesen, der Service und Vertrieb von den Folgen eines variantenreichen Produktprogramms betroffen.2
Um die daraus resultierende Komplexität zu beherrschen, wird ein ganzheitliches Variantenmanagement, welches die interne Variantenvielfalt minimiert und die vom Kunden gewünschte externe Vielfalt bereitstellt, benötigt.3 Produktkonfiguratoren sind wichtige Werkzeuge für Unternehmen, die sich in einem variantenreichen Umfeld bewegen. Sie helfen die aus einer hohen Variantenvielfalt resultierende Komplexität für Kunden und Unternehmen transparent zu gestalten und ermöglichen ein wirtschaftliches Arbeiten in diesem hoch komplexen Umfeld.4
Der Inhalt dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem in SAP ERP integrierten Variantenkonfigurator5 und dessen Anwendung am Beispiel eines fiktiven Motorradherstellers. Den Schwerpunkt bildet dabei die Erarbeitung eines Konzeptes zum Abbilden der Produktmodelle mit anschließender prototypischen Umsetzung im System.
Im anschließenden Kapitel wird zunächst durch eine theoretische Einführung in das Thema Variantenkonfiguration der Grundstein für das weitere Verständnis der Arbeit gelegt. Darauf aufbauend folgt im dritten Kapitel eine detaillierte Betrachtung des in SAP integrierten Produktkonfigurators und der zum Erstellen eines Produktmodelles erforderlichen Objekte. Den Abschluss des Kapitels bildet ein kurzer Ausblick über Erweiterungen im Umfeld der SAP Variantenkonfiguration. Im vierten Kapitel erfolgt eine Analyse der Fertigungs- und Konfigurationsszenarien der Motorradhersteller BMW, Harley Davidson und Horex. Dies erfolgt auf nationaler und internationaler Ebene und bezieht eine internationale Betrachtung der Listenpreise mit ein. Die hier gewonnen Erkenntnisse dienen im nachfolgenden Kapitel bei der Spezifikation des Leistungsumfangs als Grundlage. Im fünften Kapitel erfolgt zunächst die Beschreibung über den fiktiven Motorradhersteller „KSBM GmbH“, der seine Motorradmodelle als konfigurierbare Materialien im System integrieren möchte. Weiterhin werden die Aufgabenstellung und der Handlungsrahmen für das weitere Vorgehen spezifiziert und eine Anforderungsanalyse auf Grundlage der im vorherigen Kapitel gewonnenen Erkenntnisse durchgeführt. Das sechste Kapitel beinhaltet die Erarbeitung des Konzeptes zum Abbilden der Motorradmodelle im System. Dieses Konzept bildet die Grundlage, für die im siebten Kapitel beschriebene Umsetzung eines Motorradmodelles im System. Abschließend erfolgt die Schlussbetrachtung und kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit.
2 Theoretische Grundlagen der Variantenkonfiguration
In diesem Kapitel wird zunächst der Begriff Variante und dessen Verwendung im Kontext dieser Arbeit definiert. Anschließend werden der Begriff der Variantenvielfalt und die Probleme, die sich aus einer hohen Variantenvielfalt ergeben, erläutert. Weiterhin wird der Begriff Variantenmanagement, die logistischen Szenarien in denen sich die Variantenkonfiguration bewegt und das weitverbreitete Konzept des modularen Baukastensystems, erklärt. Den Abschluss des Kapitels bildet die Betrachtung der unterschiedlichen Arten und Einsatzmöglichkeiten von Produktkonfiguratoren.
2.1 Definition Variante
In der Literatur finden sich mehrere Definitionen des Begriffs „Variante“. Zum Beispiel definiert die DIN199-1 die „Variante“ als „Gegenstand ähnlicher Form und / oder Funktion mit einem in der Regel hohen Anteil identischer Gruppen oder Teile“.6 Eine detailliertere Definition des Begriffes Variante liefert Buchholz und definiert Produktvariante folgendermaßen: „Eine Produktvariante ist die Gesamtheit aller Produkte (also kein einzelnes, konkretes Produkt), die bezüglich aller relevanten Produktmerkmale die gleiche Ausprägung aufweisen. Unterschiedliche Produktvarianten sind Elemente einer Produktart, in der die Merkmale der zugehörigen Produkte Ähnlichkeiten in Bezug auf ihre Ausprägungen besitzen, aber sich die einzelnen Varianten in geringem Maße voneinander unterscheiden. Die Festlegung der relevanten Produktmerkmale sowie die Abgrenzung der Varianten und ihre Zuordnung zu einer Produktart erfolgen subjektiv und relativ (aus Sicht des Betrachters für eine konkrete betriebliche Leistungserstellung und in einem konkreten Planungszusammenhang)“.7 Die zweite Definition beschreibt dem im Kontext dieser Arbeit verwendeten Begriff der Variante sehr genau. Ersetzt man nun den Begrifft „Produktart“ durch „konfigurierbares Produkt“ folgt daraus, dass sich ein konfigurierbares Produkt aus einen in allen Varianten identischen Kern von Grundelementen (nicht zwingend erforderlich) und einen variablen Teil von Elementen, der in seiner Gesamtheit betrachtet immer unterschiedlich zu den anderen Varianten dieses konfigurierbaren Produktes ist, zusammensetzt. Die dabei relevanten Informationen zum Abbilden der Variabilitäten werden über Merkmale beschrieben. Durch unterschiedliche Bewertungskombinationen dieser Merkmale entstehen die unterschiedlichen Produktvarianten. Die Definition des Umfangs eines konfigurierbaren Produktes sowie die Abgrenzung der unterschiedlichen konfigurierbaren Produkte und Produktvarianten untereinander, hängt vom Kontext der Aufgabenstellung und der Sicht des Betrachters ab.
2.2 Definition und Problem der Variantenvielfalt
Buchholz definiert Variantenvielfalt wie folgt: „Der Begriff Variantenvielfalt bezeichnet die Anzahl und den Grad der Unterschiedlichkeit der in einer durch verschiedene Merkmale charakterisierten Produktart enthaltenen Produktvarianten. Eine (einzelne) Produktvariante umfasst dabei alle vollkommen gleichartigen Produkte“.8 Im Rahmen dieser Arbeit ist lediglich die Information, dass die Variantenvielfalt messbar und sich aus der Summe der einzelnen Varianten bildet, relevant. Auf Grund dessen bezieht sich der Begriff Variantenvielfalt in dieser Arbeit immer auf die messbare Vielfalt und nicht auf die Unterschiedlichkeit der Varianten.
Produkte mit einer geringen Variantenvielfalt können im System als separate Datenbestände geführt werden. Arbeitspläne, Stücklisten, Preise usw. können ohne großen Verwaltungsaufwand für jede einzelne Variante angelegt und gepflegt werden.9 Allerdings geraten Produkte, die sich über Merkmale charakterisieren lassen, schnell in Bereiche, in denen eine normale Abbildung und Handhabung im System an ihre Grenzen stößt. Es ergeben sich Mehraufwände für die Pflege von Arbeitsplänen und Stücklisten. Änderungen müssen in allen betroffenen Varianten eingearbeitet werden. Die Komplexität bei der Disposition von Kaufteilen und die Planung und Steuerung der Fertigung nimmt zu. Der Vertrieb muss sich mit einer steigenden, teils unüberschaubaren Anzahl von Produkten, auseinandersetzen. Weiterhin steigt die Komplexität bei der Kalkulation sowie der preislichen Abbildung der Varianten.10 Abbildung 2.1 zeigt am Beispiel eines Motorrades, dass die Anzahl der möglichen Variationen, die sich alleine bei 4 Mussvarianten und 8 optionalen Kannvarianten ergeben, bereits 18432 Stück beträgt. Würden nur 2 weitere Merkmale bei den Kannvarianten mit jeweils 3 optionalen Ausprägungen hinzukommen, würde das Motorradmodell bereits 4 * 4 * 18432 = 294212 unterschiedliche Variationen annehmen. An die oben beschriebene Lösung durch Abbildung der Produkte über separate Datenbestände ist bei den Größenordnungen nicht mehr zu denken. Es müssen andere Möglichkeiten zum systemseitigen Abbilden der Produkte gefunden werden. Die effizienteste Möglichkeit ist der Einsatz von Produktkonfiguratoren, die im Abschnitt 2.6 beschrieben werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.1 Variantenentwicklung, dargestellt am Beispiel eines Motorrades11
2.3 Variantenmanagement
Das Variantenmanagement beschäftigt sich mit der durch die Varianten ausgelösten Komplexität im Unternehmen. Es versucht die interne Vielfalt und damit einhergehende Komplexität zu minimieren und dabei die vom Markt geforderte externe Vielfalt bereitzustellen. Die interne Vielfalt bezieht sich auf die Baugruppen, Komponenten und Prozesse, die sich aufgrund der Variantenvielfalt ergeben und die externe Vielfalt auf die für den Kunden nutzbare Variantenvielfalt.12 Mittlerweile haben sich mehrere Methoden und Strategien zum Beherrschen der Komplexität in Unternehmen etabliert. Modularisierung, Baureihen, Baukastensysteme, Plattformkonzepte und die Verwendung von Gleich- und Wiederholteilen sind einige Beispiele die durch kombinatorische Vielfalt entstehende interne Komplexität zu reduzieren.13 Idealerweise werden mit wenigen möglichen Bauteilen oder Baugruppen und einfachen Prozessabläufen erst am Ende der Wertschöpfungskette durch Kombinationen der Elemente in der Endmontage, die Produktvarianten und somit die externe Variantenvielfalt erzeugt.14 Variantenmanagement lässt sich nach strategischen und operativen Variantenmanagement unterscheiden (siehe Abbildung 2.2). Das strategische Variantenmanagement beschäftigt sich mit der Produktdefinition und -standardisierung sowie der variantengerechten Gestaltung der Produktion. Das operative Variantenmanagement versucht die Vielfalt möglichst effizient und reibungslos über die gesamte Prozesskette abzuwickeln.15
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.2 Strategisches und operatives Variantenmanagement16
2.4 Einsatz der Variantenkonfiguration in logistischen Szenarien
Die nachfolgend beschriebenen Szenarien werden in ihrer Extremform beschrieben. In der Praxis treten die unterschiedlichen Szenarien meist gemischt auf und die Übergänge zwischen den Szenarien sind eher fließend, als das sie einzeln abgegrenzt werden können.17 Die einzelnen Szenarien können nach dem Zeitpunkt, an dem der Kundenauftrag vom Produktionsprozess abgekoppelt wird (Economies of decoupling), differenziert werden (siehe Abbildung 2.3).18 In der Literatur findet sich keine einheitliche Definition der Begriffe (MTO und CTO)19. Aufgrund dessen lehnt diese Arbeit an die Definition von Blumöhr, Münch und Ukalovic an.
Beim MTS-Szenario (Make to Stock) werden Produkte auf Grundlage von Bedarfsannahmen vorproduziert und im Lager zwischengelagert. Eintreffende Kundenaufträge werden aus dem Lager bedient und infolgedessen die Auftragsabwicklung vom eigentlichen Fertigungsprozess entkoppelt. Das MTO-Szenario (Make to Order) stellt die klassische Kundeneinzelfertigung dar, bei der erst nach Eintreffen eines konkreten Kundenauftrages mit der Fertigung des Produktes begonnen wird. Das MTO-Szenario kann in die drei Abstufungen ATO (Assemble to Order), CTO (Configure to Order) und ETO (Engineer to Order) differenziert werden. Bei der auftragsbezogenen Montage (ATO) setzt sich das Endprodukt aus nicht individualisierten Vorprodukten zusammen, die erst nach Eintreffen eines konkreten Auftrags montiert werden. Klassische Beispiele für dieses Szenario sind Autos, Motorräder, Computer. Bei dem CTO-Ansatz hat der Kunde mehr Möglichkeiten und Freiräume bei der Ausgestaltung des Produktes und kann sein Produkt im Rahmen der angebotenen Optionen auf seine Bedürfnisse anpassen. Fenster & Küchen sind klassische Beispiele für dieses Szenario. Das ETO-Szenario stellt die auftragsbezogene Konstruktion dar. Da nicht alle Möglichkeiten in diesem Szenario vorgedacht werden können, wird die Ausgestaltung des Produktes zumindest zum Teil erst nach Auftragserteilung festgelegt.20 Ein klassisches Beispiel für dieses Szenario ist der Maschinenbau.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.3 Typologie der Kundenbestellentkopplungszeitpunkte21
2.5 Das modulare Baukastenkonzept
Ziel des Variantenmanagements ist es, die geforderte externe Varianz der Produkte mit einer möglichst geringen internen Varianz zu realisieren. Die Modularisierung von Leistungen entsprechend eines Baukastensystems ist die am meisten verbreitete und effizienteste Möglichkeit dies zu realisieren. Durch Kombination von überwiegend standardisierten Komponenten wird das kundenspezifische Produkt zusammengestellt und gefertigt. Je nachdem, wie groß der dem Kunden gewährte Freiheitsgrad bei der Kombination der verschiedenen Module ist, kann nach folgenden Formen der Modularisierung differenziert werden.22
- Generische Modularisierung: Bei dieser Art der Modularisierung wird ein Produkt aus stets einer gleichen Zahl von Standardkomponenten, die jeweils unterschiedliche Leistungsmerkmale aufweisen, auf Basis eines einheitlichen Grundproduktes (Plattform) zusammengesetzt.
- Quantitative Modularisierung: Die quantitative Modularisierung ist eine Erweiterung der generischen Modularisierung. Hierbei setzt sich das Produkt aus einem Basisprodukt und einer variablen Zahl von Standardkomponenten zusammen.
- Individuelle Modularisierung: Ausgehend von einem Basismodul setzen sich die Produkte aus einer fixen oder variablen Zahl von standardisierten und individuell gestalteten Modulen zusammen.
- Freie Modularisierung: Bei der freien Modularisierung können standardisierte und individuelle Module ohne die Notwendigkeit eines einheitlichen Basisproduktes frei kombiniert werden.23
2.6 Produktkonfiguratoren
Produktkonfiguratoren werden zur Unterstützung des Variantenmanagements und der Reduzierung der damit einhergehenden Komplexität eingesetzt. Sie kommen in den unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen vor und werden verwendet, um Produkte aus vorgegebenen Bestandteilen interaktiv zusammenzusetzen. Die unterschiedlichen charakterisierenden Eigenschaften der Produkte werden über Merkmale abgebildet und definiert. Ein Regelwerk (Beziehungswissen) sorgt dafür, dass nur erlaubte Eingaben und Kombinationen möglich sind und überwacht die Konsistenz der Konfiguration.24 Die notwendigen Daten eines Produktes wie z.B. Stücklisten, Arbeitspläne, Preise und Beziehungswissen, die für die Konfiguration bzw. zum Erzeugen der Ergebnisse der Konfiguration benötigt werden, werden in einer Wissensbasis25 abgebildet.26
Produktkonfiguratoren lassen sich in vertriebsorientierte (VPK) und fertigungsorientierte Konfiguratoren (FPK) differenzieren. Vertriebsorientierte Konfiguratoren unterstützen Unternehmen bei den Vertriebsaktivitäten. Sie helfen Vertriebsmitarbeiter und / oder Kunden bei der Findung27 und Spezifikation der Produkte. Dementsprechend stehen die Präsentation und der Verkauf der Produkte im Vordergrund. Es wird z.B. viel Wert auf beratende Funktionalitäten, eine benutzerfreundliche Bedienung, Benutzerführung durch den Konfigurationsprozess und einer visuellen Produktpräsentation gelegt.28 Wichtigstes Ergebnis des VPK‘s ist ein Angebot, welches eine detaillierte Leistungsbeschreibung mit Preisen und allen erforderlichen Zusatzinformationen, wie z.B. Visualisierungen, Montage- oder Einbauzeichnungen enthält. Hochintegrierte Konfiguratoren verfügen über Schnittstellen zu ERP-Systemen und übergeben die Ergebnisse in Form einer technischen und kaufmännischen Spezifikation an diese. Dabei werden alle relevanten Daten (u.a. auch eine Vertriebsstückliste) an das ERP-System übermittelt, die zum weitestgehend automatischen Erstellen der Kundenaufträge und zum Erzeugen der Fertigungsaufträge benötigt werden. Abbildung 2.5 deutet die Architektur eines vertrieblichen Konfigurators an.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.4 Architektur eines vertrieblichen Produktkonfigurators29
Fertigungsorientierte Produktkonfiguratoren richten sich an die Mitarbeiter eines Unternehmens und sind oftmals Bestandteil eines ERP-Systems. Reicht die Funktionalität des integrierten Konfigurators nicht aus, werden externe Konfiguratoren komplementär eingesetzt und über Schnittstellen mit dem ERP-System betrieben. Werden FPK‘s ohne einen vorgeschalteten VPK genutzt, unterstützen sie bereits beim Erfassen der technischen und kaufmännischen Spezifikation in der Kundenauftragserfassung. Bei einem vorgeschalteten VPK wird die Auftragsanlage in der Regel durch diesen angestoßen.30 Ausgehend der im Kundeauftrag erfassten Spezifikation generiert der FPK einen bzw. mehrere Fertigungsaufträge, die sämtliche für die Fertigung relevanten Informationen und Dokumente enthalten.31 Die für den Fertigungsauftrag relevante Stückliste und Arbeitsplan können dabei, ausgehend von einem Maximalarbeitsplan und einer Maximalstückliste mittels Beziehungswissen, entsprechend der hinterlegten Merkmalsbewertung aus der Konfiguration aufgelöst werden.32 Weiterhin werden je nach Anforderung und Funktionalität weitere fertigungsrelevante Informationen wie z.B. Zeichnungen und Dokumente entsprechend der Konfiguration generiert.33
3 Technologische Gegebenheiten in SAP ERP
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den technologischen Gegebenheiten der Variantenkonfiguration mit Bezug auf die Produktkonfiguration in SAP ERP. Nach einer kurzen Einführung über SAP ERP und den dort integrierten Variantenkonfigurator erfolgt eine detailliertere Betrachtung der an der Variantenkonfiguration beteiligten Objekte. Den Abschluss des Kapitels bildet ein kurzer Ausblick über Weiterentwicklungen und Add-ons.
3.1 SAP ERP
SAP ERP ist ein von der in Walldorf ansässigen SAP AG entwickeltes ERP-System (Enterprise Resource Planing) zur IT-seitigen Abbildung betrieblicher Strukturen und deren Prozesse auf Grundlage einer gemeinsamen Datenbasis. Abbildung 3.1 liefert einen groben Überblick über die in der Standardausführung enthaltenen Bereiche die SAP ERP abdeckt. Hierbei sei anzumerken, dass die Bereiche „Beschaffung und Logistik“, „Produktentwicklung und Fertigung“ und „Vertrieb und Service“ Unterbereiche des Bereichs Logistik in SAP darstellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.1 Solutionmap SAP ERP34
3.2 Die Variantenkonfiguration (LO VC)
Der Variantenkonfigurator ist integraler Bestandteil des Logistikmoduls von SAP ERP, dient primär der Unterstützung der logistischen Prozesse für variantenreiche Produkte und wird auch LOVC (Logistic Variant Configuration) abgekürzt. Neben dem Haupteinsatzgebiet der Produktkonfiguration besteht weiterhin die Möglichkeit Standardnetze, Instandhaltungsanleitungen und Muster-Leistungsverzeichnisse zu konfigurieren. Der Variantenkonfigurator kann für sämtliche, im vorherigen Kapitel beschriebenen logistischen Szenarien, genutzt werden und ist fest in die Geschäftsprozesse entlang der gesamten Supply Chain integriert. Abbildung 3.2 deutet den Umfang der Integration am Beispiel eines klassischen Prozesses an.35
Weitere Funktionalitäten sind z.B.: bewertungsabhängige Preisfindung, Auflösung von Stücklisten und Arbeitsplänen, mehrstufige Konfiguration, Nutzung der Variantenkonfiguration im Einkauf, merkmalsbasierte Vorplanung, Überwachung und Protokollierung von Änderungen und die Erweiterbarkeit auf CRM-Szenarien durch Schnittstellen zu SAP CRM.36 Weiterhin wurde durch das von SAP angewandte SOA-Konzept für andere Unternehmen die Möglichkeit geschaffen, Erweiterungen in Form von Standardprodukten für Variantenkonfiguration zu schreiben.37 Beispiele hierfür sind der Sybit Model Tester, der Sybit Configuration Visualizer38 oder die Einbindung von CAD durch den id.cadpilot der Acatec Software GmbH.39
Abbildung 3.3 liefert einen groben Überblick über die an der Variantenkonfiguration beteiligten Objekte und deren Beziehungen untereinander. Auf die einzelnen Objekte wird im weiteren Verlauf der Arbeit detailliert eingegangen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.2 Integration der Variantenkonfiguration in den logistischen Geschäftsprozess40
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3.3 Objekte der Variantenkonfiguration41
3.3 High- und Low-Level-Konfiguration
Bei der SAP Variantenkonfiguration unterscheidet man zwischen der High- und Low-Level-Konfiguration. Die High-Level-Konfiguration umfasst das interaktive Konfigurieren des konfigurierbaren Produktes im Kunden-, Plan- oder Fertigungsauftrag. Dabei wird das im Konfigurationsprofil, den Merkmalen und Merkmalswerten hinterlegte Beziehungswissen herangezogen und die Konfiguration auf Vollständigkeit und Korrektheit überprüft. Die Low-Level-Konfiguration ist hingegen für die im Hintergrund automatische ablaufende Auflösung der Stückliste und des Arbeitsplanes zuständig.42
3.4 Materialstamm
Der Materialstamm wird für jedes im System zu verwendende Material angelegt. In ihm werden alle relevanten materialspezifischen Steuerungsparameter und Informationen zentral zu einem Material verwaltet. Der Materialstamm gliedert sich in unterschiedliche Sichten wie z.B. Buchhaltung, Disposition und Lagerung, die wiederum für unterschiedliche Organisationsbereiche gepflegt werden können. Der Materialstamm ist in der Variantenkonfiguration das zentrale Bezugsobjekt, auf das sich die Variantenklasse, das Konfigurationsprofil, der Arbeitsplan, die Stückliste und die Konditionssätze des Vertriebes beziehen. Er wird nur einmal für das konfigurierbare Material angelegt und alle Varianten des Produktes werden unter seiner Materialnummer abgelegt. Die konkrete Variante ergibt sich dabei aus der Materialnummer in Kombination mit der Konfiguration. Damit ein Material konfigurierbar ist, muss es entweder in der Materialart „KMAT“ (konfigurierbares Material) angelegt oder durch Setzen des Flags „konfigurierbares Material“ als konfigurierbar definiert werden.43
3.5 Materialvarianten
Der SAP-Standardprozess von konfigurierbaren Produkten sieht die individuelle Kundeneinzelfertigung vor. Alle betrieblichen Aktivitäten von der Bedarfsauslösung, über das Anlegen des Fertigungsauftrages, die Bestandführung im Lager, bis hin zur Auslieferung werden immer mit Bezug zu einem Kundenauftrag durchgeführt. Wird die Variantenkonfiguration nicht nur für die Kundeneinzelfertigung, sondern auch in der anonymen Lagerfertigung für häufig angefragte oder benötigte Varianten benötigt, so wird für jede gewünschte Konfiguration eine eigene Materialvariante als Materialstamm angelegt. Im Materialstammsatz wird daraufhin der Bezug zu dem konfigurierbaren Material in der gewünschten Konfiguration hergestellt. Es besteht die Möglichkeit eine eigene Stückliste, einen eigenen Arbeitsplan und eigene Konditionssätze zur Preisfindung für die Materialvariante zu pflegen oder eine Verknüpfung zu den Daten des konfigurierbaren Materials herzustellen. Durch den Bezug auf das konfigurierbare Stammmaterial besteht die Möglichkeit bereits während der Konfiguration zu sehen, ob ein Produkt in der gewünschten Konfiguration im Lager vorhanden ist.44
3.6 Merkmale
Merkmale bilden die Grundlage zum Beschreiben von Konfigurationsaufgaben in der Variantenkonfiguration. Sie werden verwendet um die unterschiedlichen Eigenschaften eines Produktes abzubilden. So kann zum Beispiel ein Merkmal „Farbe“ unterschiedlichste Merkmalswerte (Ausprägungen), wie Rot, Gelb, Blau abbilden oder ein Merkmal „Länge“, die Länge einer Komponente beschreiben. Merkmale können sichtbare Felder im Bewertungsbild der Konfiguration darstellen oder als im Hintergrund versteckte Felder zum Sammeln von Konfigurationsrelevanten Informationen, die der Nutzer während der Konfiguration nicht sehen soll, verwendet werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit Merkmale als sogenannte Objektmerkmale einzusetzen. Mittels dieser Merkmale können Verweise auf Datenbankfelder in den Tabellen des Vertriebes, von Stücklisten, Arbeitsplänen, Materialstämmen und des Einkaufs hergestellt und hierdurch auf die enthaltenen Informationen lesend und teilweise auch schreibend zugegriffen werden.45
3.7 Klassensystem
Grundlage der Variantenkonfiguration ist das in SAP implementierte Klassensystem. Das Klassensystem verwaltet die Merkmale und ermöglicht die strukturierte Zusammenfassung von Merkmalen in Klassen. Weitere Funktionalitäten, die auch die Variantenklasse unterstützt, sind zum Beispiel das Abbilden von Klassenhierarchien, klassenspezifische Merkmalsanpassung (Überschreibung) und die Mehrfachklassifizierung.46
Variantenklassen werden dem zu konfigurierenden Material unbewertet zugeordnet. Anhand der in der Klasse hinterlegten Merkmale kann das zu konfigurierende Objekt konfiguriert werden. In der SAP Standardauslieferung ist die Variantenklasse (Klassenart: 300) bereits vorkonfiguriert und kann sofort verwendet werden.47
Neben den zwingenden Einsatz von Variantenklassen besteht optional die Möglichkeit, Klassenknoten zu verwenden. Diese können Material- oder Dokumentenklassen sein und werden zum Vereinfachen der Stücklistenpflege verwendet. Hierbei werden mehrere gleichartige Objekte (Materialien oder Dokumente) in einer Klasse zusammengefasst. Der Klasse werden Merkmale zugeordnet, mit deren Hilfe die Objekte klassifiziert werden. Der fertige Klassenknoten kann anschließend als Position in der Stückliste aufgenommen werden. Bei der Stücklistenauflösung wird der Knoten durch keine, oder genau eine in ihm klassifizierte Position ersetzt. Durch den Einsatz von Klassenknoten lassen sich Objektgruppen, die in mehreren Stücklisten benötigt werden zentral verwalten, Stücklisten strukturierter gestalten, Performanceverbesserungen beim Auflösen von großen Stücklisten erzielen und Beziehungswissen reduzieren.48
3.8 Konfigurationsprofil
Das Konfigurationsprofil enthält wesentliche Steuerungseinstellungen für den Konfigurationsprozess und wird materialspezifisch angelegt. In der Regel wird nur ein Profil pro Material angelegt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, auch mehrere Profile für ein Material anzulegen. Dies ist z.B. der Fall, wenn im Vertrieb mit unterschiedlichen Konfigurationsszenarien gearbeitet werden soll oder bei einer konfigurierbaren Baugruppe, die in verschieden konfigurierbaren Materialien zum Einsatz kommt, unterschiedliche Konfigurationsprofile benötigt werden. Neben der Möglichkeit Beziehungswissen für High-Level-Konfiguration am Profil zuzuordnen, beinhaltet das Profil Einstellungen des Konfigurationsszenarios, der Stücklistenauflösung, zur Oberfläche und zum Oberflächendesign.49 Auf die letzten vier Punkte wird nun genauer eingegangen.
Über die Einstellung Stücklistenauflösung wird gesteuert, ob und wie während der Konfiguration im Vertrieb die Stückliste aufgelöst werden soll. Es gibt die Einstellungen: keine, einstufige und mehrstufige Auflösung. Besteht zum Beispiel die Stückliste des zu konfigurierenden Materials aus keinen konfigurierbaren Positionen oder aus weiteren konfigurierbaren Positionen, die sich aber komplett über die Merkmale aus dem zu konfigurierenden Kopfmaterial beschreiben lassen, so braucht keine Stücklistenauflösung im Kundenauftrag stattfinden. Besteht jedoch nicht die Möglichkeit die notwendigen Merkmale, die zum Beschreiben der zu konfigurierenden Position in der Stückliste notwendig sind, über die Konfiguration des Kopfmaterials abzubilden, so kann die einstufige beziehungsweise mehrstufige Stücklistenauflösung verwendet werden. Hierbei schaut das System in der Stückliste ob konfigurierbare Positionen enthalten sind. Ist dies der Fall, müssen diese zusätzlich bewertet werden. Dabei ist der Unterschied zwischen ein- und mehrstufig, dass bei der einstufigen Auflösung nur in der Stückliste des Kopfmaterials nach konfigurierbaren Positionen geschaut wird. Ist dort eine Position konfigurierbar und enthält wiederum konfigurierbare Positionen, werden diese außer Acht gelassen. Bei der mehrstufigen Auflösung werden diese in die Konfiguration mit einbezogen.50
Es gibt drei unterschiedliche Konfigurationsszenarien, die nachfolgend genauer beschrieben werden.
Das Szenario „Plan-/ Fertigungsauftrag“ wird bei vollständigen Variantenmodellen verwendet, bei denen keine manuelle Anpassung der Stückliste oder des Arbeitsplanes im Vertrieb benötigt wird. Die Auflösung der Stückliste und des Arbeitsplanes erfolgt nur in der Bedarfs- und Fertigungsplanung. Die Konfiguration erfolgt nur über die Bewertung des Kopfmaterials (ohne Stücklistenauflösung) oder über das Kopfmaterial und die konfigurierbaren Positionen in der / den Stücklisten (je nachdem ob ein- oder mehrstufige Stücklistenauflösung eingestellt ist). Von einem vollständigen Modell spricht man, wenn alle möglichen Bewertungskombinationen über das Modell abgebildet werden können und ein vollständiger Maximalarbeitsplan und eine vollständige Maximalstückliste vorhanden sind.51
Das Szenario „Auftragsstückliste“ wird bei nicht vollständigen Modellen verwendet. Dies ist der Fall, wenn kundespezifische Änderungen an der Stückliste vorgenommen werden müssen. In diesem Szenario können die Stückliste und der Arbeitsplan nach der Konfiguration im Vertrieb manuell nachbearbeitet werden.52
Das Szenario „Kundenauftrag (SET)“ wird verwendet, wenn man mehrere einzeln konfigurierbare Produkte in einen Vertriebsbeleg zusammen konfigurieren und dabei Abhängigkeiten unter den einzelnen Produkten abbilden möchte. Um dies zu realisieren, wird ein konfigurierbares Dummy-Material mit einer Stückliste, welches die konfigurierbaren Produkte enthält, angelegt. Die Positionen der aufgelösten Stückliste werden im Kundenauftrag als Unterpositionen aufgenommen und in der weiteren logistischen Kette (Bedarfs- und Fertigungsplanung) als Hauptpositionen aufgelöst. Das Kopf-Material (Dummy-Material) setzt in diesem Szenario keinen eigenen Bedarf ab. Weiterhin besteht die Möglichkeit die Unterpositionen im Kundenauftrag zu bearbeiten (soweit deren Konfiguration dies zulässt) und neue Unterpositionen manuell hinzuzufügen, ohne dass eine Auftragsstückliste benötigt wird.53
Das Oberflächendesign wird verwendet um die Oberfläche der Merkmalsbewertung während der Konfiguration zu Strukturieren. Zum Gruppieren können Registerkarten, Drucktasten und das Verdichten von mehreren Merkmalen verwendet werden. Zusätzlich lassen sich die Merkmale innerhalb der Objekte in beliebiger Reihenfolge anordnen. Das Oberflächendesign wird immer für ein Konfigurationsprofil angelegt. Es besteht zwar die Möglichkeit dieses auch bei mehreren Konfigurationsprofilen zu verwenden, allerdings müssten diese alle die gleichen Variantenklassen verwenden.54
In den Einstellungen zur Oberfläche können Einstellungen zur Sprache, Merkmalen, Merkmalswerten, zum Konfigurator sowie der Preis und Variantenfindung getätigt werden. Auf die beiden wichtigsten Einstellungen wird im Folgendem kurz eingegangen. Bei der Einstellung zur Preisfindung kann eingestellt werden, ob die Preisfindung während der gesamten Konfiguration aktiv ist oder ob sie nur auf Anforderung durchgeführt werden soll. Die Preisfindung, die nach dem Speichern der Bewertung durchgeführt wird, ist nicht von dieser Einstellung abhängig. Bei der Verwendung von Materialvarianten kann eingestellt werden ob bereits während der Konfiguration (Einstellung: Teilkonfiguration) oder erst am Ende der Konfiguration (Einstellung: vollständige Konfiguration) nach auf Lager liegenden Varianten gesucht werden soll und ob dies automatisch oder nur auf Anfrage möglich sein soll. Diese Einstellung macht jedoch nur Sinn, wenn mit Materialvarianten gearbeitet wird.55
3.9 Arbeitsplan
Der Arbeitsplan beinhaltet alle Informationen die für die Planung und den Ablauf der Fertigung benötigt werden. Er beschreibt aus Prozesssicht, wie das zu fertigende Produkt erzeugt wird und liefert dabei wichtige Informationen, die für die Kalkulation, Kapazitätsplanung und Terminierung benötigt werden. Unterhalb des Plankopfes besteht der Arbeitsplan aus Folgen. Dabei hat jeder Arbeitsplan genau eine Stammfolge und kann durch parallele und alternative Folgen erweitert werden.56 Folgen gliedern sich wiederum in Vorgänge, die wiederum Untervorgänge beinhalten können und zum Abbilden von einzelnen Arbeitsschritten verwendet werden. Den einzelnen Vorgängen können wiederum Fertigungshilfsmittel, Arbeitsplätze, Steuerschlüssel, die benötigten Materialien der Stückliste, Fertigungshilfsmittel und Vorgabezeiten zugewiesen werden.57 Der Maximalarbeitsplan besteht aus allen möglichen Folgen, Vorgängen, Untervorgängen und Fertigungshilfsmitteln, die bei der Konfiguration eventuell benötigt werden können. Durch Beziehungswissen wird der Maximalarbeitsplan in den zu verwendenden Arbeitsplan für das zu fertigende Produkt überführt. Es können die zu verwendenden Folgen, Vorgänge, Untervorgänge und Fertigungshilfsmittel über Auswahlbedingungen gesteuert werden. Alle Objekte, bei denen keine Auswahlbedingung hinterlegt ist, werden automatisch in den zu verwendenden Arbeitsplan überführt.58
3.10 Stückliste
Stücklisten enthalten alle notwendigen Komponenten, die zum Fertigen eines Produktes benötigt werden. Bei einer Maximalstückliste sind alle Komponenten, die in jeder Konfiguration (Gleichteile) und Komponenten die nur in bestimmten Varianten (Variantenteile) vorkommen enthalten.59 Die Auflösung der Stückliste geschieht über Beziehungswissen. Dabei werden alle Positionen, bei denen keine Auswahlbedingung hinterlegt ist und alle Positionen bei denen die Auswahlbedingung erfüllt ist, in die aufgelöste Stückliste überführt. Zusätzlich besteht bei Stücklisten für konfigurierbare Materialien die Möglichkeit, Klassenknoten zu verwenden. Aufgrund der Merkmalsbewertung in der Konfiguration können die Klassenknoten aufgelöst und die Stücklistenposition durch maximal eine Komponente, die der Klasse zugeordnet ist, ersetzt werden. Die Stücklistenstruktur kann auch mehrstufig sein und wiederum konfigurierbare Materialien enthalten.60
3.11 Beziehungswissen
Beziehungswissen wird zum Steuern der Bewertung im Vertrieb, Auflösen von Stücklisten und Arbeitsplänen, Ändern von Stammdaten und Ansprechen von Variantenklassen verwendet. Mit Beziehungswissen werden Merkmale und ihre Werte angesprochen.61 Beziehungswissen lässt sich nach der Art der Ablage in lokales und globales Beziehungswissen und in der Art der Auswertung / Abarbeitung in deklaratives und prozedurales Beziehungswissen unterteilen.62 Folgende Arten von Beziehungswissen sind in SAP implementiert: Vorbedingungen, Auswahlbedingungen, Aktionen, Prozeduren, Constraints.63 Die unterschiedlichen Arten von Beziehungswissen können jeweils unterschiedlichen Objekten im SAP zugewiesen werden (siehe Tabelle 3.1). Des Weiteren wird Beziehungswissen nicht über ABAP sondern über eine eigene Syntax abgebildet. Werden Funktionalitäten benötigt, die nicht über das Beziehungswissen abgebildet werden können, so besteht die Möglichkeit mittels Variantenfunktionen ABAP Funktionsbausteine aufzurufen.64 Genauere Details zu den hier verwendeten Begriffen folgen in den nächsten Abschnitten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3.1 Einsatzmöglichkeiten von Beziehungswissen65
3.11.1 lokales / globales Beziehungswissen
Beziehungswissen wird in lokales und globales Beziehungswissen unterschieden. Globales Beziehungswissen wird unabhängig vom Objekt (Merkmal, Konfigurationsprofil, Stücklistenposition…) angelegt, kann beliebig vielen Objekten zugeordnet und zentral gepflegt werden. Änderungen, die am globalen Beziehungswissen vorgenommen werden, haben Auswirkung auf alle Objekte, in denen das Beziehungswissen verwendet wird. Lokales Beziehungswissen wird hingegen direkt am Objekt gepflegt und kann nicht an andere Objekte angehangen werden.66
3.11.2 prozedurales / deklaratives Beziehungswissen
Bei der Herangehensweise zur Modellierung der Konfigurationsaufgabe gibt es im Grundsatz die zwei unterschiedlichen Ansätze der prozeduralen und deklarativen Formulierung. Beide Ansätze unterscheiden sich grundsätzlich in der Art und Weise, wie das Beziehungswissen aufgebaut und ausgewertet wird. Beim prozeduralen Ansatz erfolgt die Abarbeitung der im Beziehungswissen hinterlegten Regeln in einer fest definierten Reihenfolge hintereinander. Dieser Ansatz kommt bei Prozeduren und zum Teil auch bei Vor- und Auswahlbedingungen zum Einsatz. Im Gegensatz zur prozeduralen Herangehensweise steht bei der deklarativen Herangehensweise die Beschreibung des Problems im Vordergrund. Durch die Formulierung klarer Bedingungen die zum Ausführen des Beziehungswissens führen, besteht die Möglichkeit, Abhängigkeiten von verschiedenen Richtungen ausgehend auszuwerten. In SAP dienen Constraints zum Abbilden des deklarativen Beziehungswissens. Vor- und Auswahlbedingungen stellen semi-deklaratives Beziehungswissen dar und sind ein Mix aus dem prozeduralen und deklarativen Beziehungswissen. Ihre Syntax ist deklarativ, ihre Abarbeitung jedoch prozedural.67 Deklaratives Beziehungswissen besitzt den Vorteil, dass sobald Ursache für die auslösende Bedingung nicht mehr gegeben, die durch das Beziehungswissen gesetzten Werte zurückgenommen werden.68 Dies gilt auch für semi-deklaratives Beziehungswissen.69
3.11.3 Arten von Beziehungswissen
Vorbedingungen können verwendet werden, um unzulässige Merkmale und Merkmalswerte in der Bewertungsoberfläche auszublenden und / oder den User bei der Konfiguration durch eine vom System geführte Reihenfolge von Konfigurationsabfragen zu leiten. Sie können lediglich Merkmalen und Merkmalswerten zugeordnet werden und gelten als erfüllt, wenn der in der Bedingung angegebene Wert erfüllt oder solange kein Wert ausgewählt wurde.70
Auswahlbedingungen sind im Gegensatz zu Vorbedingungen nur dann erfüllt, wenn die Bedingung eindeutig erfüllt ist. Sie werden z.B. zum Auflösen von Stücklisten und Arbeitsplänen verwendet und legen fest, unter welchen Bedingungen eine Stücklistenposition oder ein Vorgang im Arbeitsplan in der Konfiguration verwendet wird. Wird ein unbewertetes Merkmal abgefragt, so ist die Auswahlbedingung immer nicht erfüllt.71
Aktionen dienen zur Wertsetzung und werden zum z.B. zum Herleiten von Merkmalswerten und zum Ändern von Feldwerten in Stücklisten und Arbeitsplänen verwendet. Um einen besseren Überblick über das Beziehungswissen zu erhalten, ist es ratsam, dieses zentral am Konfigurationsprofil zu pflegen. Werte die von Aktionen gesetzt wurden, können nicht geändert werden. Da Aktionen mittlerweile nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und seitens SAP empfohlen wird, diese durch die moderneren Prozeduren abzubilden, wird im späteren Verlauf dieser Arbeit nicht weiter auf sie eingegangen.72
Prozeduren sind wertsetzendes Beziehungswissen, zählen zu dem prozeduralen Beziehungswissen und bieten die Möglichkeit zur Steuerung der Auswertreihenfolge. Sie unterscheiden zwischen harter und weicher Wertsetzung. Bei der harten Wertsetzung können von Prozeduren gesetzte Werte nur von anderen Prozeduren geändert werden, wohingegen bei der weichen Wertsetzung, diese noch vom Anwender oder anderen Arten von Beziehungswissen geändert werden können.73 Bei der Auflösung von Stücklisten und Arbeitsplänen werden sie z. B. zum Ändern von Objektmerkmalen in den aufgelösten Strukturen verwendet.74
[...]
1 (Lindemann, Reichwald und Zäh 2006, 7 ff.)
2 (Franke, et al. 2002, 5 ff.)
3 siehe Kapitel 2.3 Variantenmanagement
4 siehe Kapitel 2.6 Produktkonfiguratoren
5 Der Begriff Variantenkonfigurator wird im Rahmen dieser Arbeit synonym für Produktkonfigurator verwendet.
6 (DIN199-1 2002, 15)
7 (Buchholz 2012, 14)
8 (Buchholz 2012, 24)
9 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 44 - 45)
10 (Franke, et al. 2002, 1 - 7)
11 eigene Darstellung in Anlehnung an (Piller 2006, 131)
12 (Franke, et al. 2002, 13)
13 (Lindemann, Reichwald und Zäh 2006, 8)
14 (Franke, et al. 2002, 52)
15 (Franke, et al. 2002, 22)
16 (Franke, et al. 2002, 22 Original Abbildung aus (Menge 2001) entnommen)
17 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 42)
18 (Suchanek 2007, 100)
19 Vergleiche hierzu (Alicke 2005, 59 f.), (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 42 ff.), (Suchanek 2007, 101) und (Schönsleben 2011, 378)
20 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 42 ff.)
21 eigene Darstellung in Anlehnung an (Suchanek 2007, 101)
22 (Piller 2006, 228 f.)
23 (Piller 2006, 228 ff.)
24 (Kurbel 2005, 210 ff.)
25 Auch Produktmodell genannt.
26 (Mescheder und Sallach 2012, 62 ff.)
27 (Brinkop 2014, 4)
28 (Reichwald und Piller 2009, 279 ff.)
29 (Mescheder und Sallach 2012, 63)
30 Eine mögliche Ausnahme ist gegeben, wenn der Auftrag im ERP-System nachbearbeitet werden muss. Dies ist zum Beispiel im ETO-Szenario der Fall.
31 (Mescheder und Sallach 2012, 62 ff)
32 (Schönsleben 2011, 393 ff.)
33 (Mescheder und Sallach 2012, 64)
34 (Frick, Gadatsch und Külz 2008, 13)
35 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 42 ff., 50 ff., 265 f.)
36 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 64, 77, 111, 201, 284 f., 303 ff. 390 f.)
37 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 502)
38 siehe Kapitel 3.15
39 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 501 ff.)
40 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 266)
41 eigene Darstellung, in Anlehnung (SAP AG 2001, 10) und (Li 2003, 139)
42 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 61)
43 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 91 ff.)
44 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 211 ff.)
45 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 39, 79 ff.)
46 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 58, 86 ff.)
47 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 58, 86 ff.)
48 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 192 f.)
49 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 103 ff.)
50 ( SAP AG 2001, 43 ff.)
51 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 111 f., 124 ff.)
52 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 114 ff.)
53 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 120 ff.)
54 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 186 f.)
55 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 108 ff., 202, 220 ff.)
56 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 100 ff.)
57 (Dickersbach 2012, 137 ff.)
58 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 100 ff., 191 f.)
59 ( SAP AG 2001, 13)
60 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 96 ff.)
61 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 77)
62 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 133 f.)
63 ( SAP AG 2001, 67)
64 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 138)
65 eigene Darstellung, in Anlehnung an ( SAP AG 2001, 95)
66 ( SAP AG 2001, 68, 73)
67 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 47 ff., 133 f.)
68 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 50)
69 selbst im System geprüft
70 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 172 ff.)
71 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 176 f.)
72 ( SAP AG 2001, 139)
73 (Blumöhr, Münch und Ukalovic 2011, 177 ff., 199)
74 ( SAP AG 2001, 84 f.)
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