Die Seldschuken könnten nicht unterschiedlicher als die Oghusen sein, obwohl ihre Existenz auf diesen Stamm zurückgeht. Inwiefern unterscheiden sich die Seldschuken von den Oghusen? Worin gibt es Gemeinsamkeiten, welche Aspekte weichen voneinander ab?
Zunächst werde ich darstellen, wie sich das Reich der jeweiligen Stämme verbreitet hat und wie die Politik in den jeweiligen Reichen war. Danach werde ich darauf ein- gehen, wie die Kultur und die Religion der beiden Stämme war und werde diese beiden Stämme anschließend miteinander vergleichen. Abschließend werde ich einen Fazit ziehen.
Erstmals findet man Quellen über die Oghusen , die eine frühere türkische Stammeskonföderation waren, im 7. Jahrhundert nach Christus in Mittelasien. Sie lebten dort mit sechs anderen Stämmen zusammen. Im 8. Jahrhundert n. Chr. wollten die Oghusen nicht unter die Herrschaft der Göktürken geraten, weshalb ein Krieg zwischen den beiden Stämmen zwischen 716 und 734 ausbrach. Die Oghusen verteilten sich und siedelten am Jenissei Fluss und am Baikalsee an, ein anderer Teil wurde jedoch von den Göktürken akzeptiert und aufgenommen. 742 zerbrach der Stamm der Gök- türken aber und es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Oghusen und Uyguren. Zwischen 775 und 783 n.Chr. (zur Zeit des Kalifen Mahdi) siedelten sie am Fluss Syrdarja und am Aralsee. Im 9. Jahrhundert n.Chr. übten die Uyguren und Kirgisen so großen Druck auf die Oghusen aus, dass sie weiter in Richtung des Flusses Syrdarja zogen.
Im 10. Jahrhundert n.Chr. verbreiteten die Oghusen sich zwischen dem Aralsee und dem Kaspischen Meer und bildeten dort mit anderen Oghusen-Stämmen einen Staat, den man nach dem Herrscher Yabgu benannt hat. Im Jahr 1050 spaltete sich ein Teil der Oghusen ab und eroberten Persien, Aserbaidschan und später Anatolien.
Im 11. Jahrhundert n.Chr. zogen einige Oghusen-Stämme über große Gebiete, in denen es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn kam, was schließlich zum Zusammebruch der Stämme bzw. zur Assimilierung in andere Stammeskulturen führte.
Inhalt
1.Einleitung
2.Das Reich der Oghusen
3.Die Politik im Reich der Oghusen
4.Die Kultur und Religion der Oghusen
5.Das Reich der Seldschuken
6.Die Politik im Reich der Seldschuken
7.Die Kultur und Religion im Reich der Seldschuken
8.Die Oghusen und Seldschuken im Vergleich
9.Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Seldschuken könnten nicht unterschiedlicher als die Oghusen sein, obwohl ihre Existenz auf diesen Stamm zurückgeht. Inwiefern unterscheiden sich die Seldschu- ken von den Oghusen? Worin gibt es Gemeinsamkeiten, welche Aspekte weichen voneinander ab?
Zunächst werde ich darstellen, wie sich das Reich der jeweiligen Stämme verbreitet hat und wie die Politik in den jeweiligen Reichen war. Danach werde ich darauf ein- gehen, wie die Kultur und die Religion der beiden Stämme war und werde diese bei- den Stämme anschließend miteinander vergleichen. Abschließend werde ich einen Fazit ziehen.
2. Das Reich der Oghusen
Erstmals findet man Quellen über die Oghusen , die eine frühere türkische Stammes- konföderation waren, im 7. Jahrhundert nach Christus in Mittelasien. Sie lebten dort mit sechs anderen Stämmen zusammen. Im 8. Jahrhundert n.Chr. wollten die Oghu- sen nicht unter die Herrschaft der Göktürken geraten, weshalb ein Krieg zwischen den beiden Stämmen zwischen 716 und 734 ausbrach. Die Oghusen verteilten sich und siedelten am Jenissei Fluss und am Baikalsee an, ein anderer Teil wurde jedoch von den Göktürken akzeptiert und aufgenommen. 742 zerbrach der Stamm der Gök- türken aber und es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Oghusen und Uyguren. Zwischen 775 und 783 n.Chr. (zur Zeit des Kalifen Mahdi) siedelten sie am Fluss Syrdarja und am Aralsee. Im 9. Jahrhundert n.Chr. übten die Uyguren und Kirgisen so großen Druck auf die Oghusen aus, dass sie weiter in Richtung des Flusses Syrdarja zogen.
Im 10. Jahrhundert n.Chr. verbreiteten die Oghusen sich zwischen dem Aralsee und dem Kaspischen Meer und bildeten dort mit anderen Oghusen-Stämmen einen Staat, den man nach dem Herrscher Yabgu benannt hat. Im Jahr 1050 spaltete sich ein Teil der Oghusen ab und eroberten Persien, Aserbaidschan und später Anatolien.
Im 11. Jahrhundert n.Chr. zogen einige Oghusen-Stämme über große Gebiete, in de- nen es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn kam, was schließlich zum Zusammebruch der Stämme bzw. zur Assimilierung in andere Stammeskulturen führte.
3. Die Politik im Reich der Oghusen
Im 9. Jahrhundert bildeten die Oghusen am Syrdarja ein Reich, wovon sich die Nachbarn bedroht fühlten. Daraufhin hat sich der Kalife Al-Mutasim bi-llah mit dem östlichen Regionsverwalter Abdallāh ibn Tāhir verbündet, um eine Wehrmacht ge- gen die Oghusen zu stellen (8. Jahrhundert). Das zeigt, wie stark die Oghusen zu ih- rer Zeit waren und dass sie auf andere Stämme beängstigend wirkten.
Die Oghusen überquerten den zugefrorenen Wolga (alte Bezeichnung: Itil) von Zeit zu Zeit, um die Region am Kaspischen Meer anzugreifen und zu erobern. Hinter die- sem starken Reich stand der Herrscher Yabgu. Leider gibt es nicht genug Quellen über Yagbus Herrschaftszeit. Im 12. Jahrhundert wurden nur wenige Informationen über ihn festgehalten.
4. Die Kultur und Religion der Oghusen
Die Oghusen führten ein Nomadenleben. Sie lebten in sogenannten Jurten (zerlegba- res, rundes, mit Filzdecken belegtes Zelt der Nomaden in West- und Zentralasien); mit der Zeit wurden sie sesshaft und teilweise zu Händlern. Die Oghusen waren An- hänger des Schamanismuses. Doch sie glaubten trotzdem an einen Schöpfer, wobei es niemanden gab, der ihnen einen Weg zeigen konnte (z.B. einen Propheten). Au- ßerdem glaubten sie an die Sonne und baten sie bei Schwierigkeiten um Hilfe. Bei den Oghusen hießen die priesterähnlichen Menschen Kam (Deutsch: Schamane), an die die Oghusen glaubten und die von ihnen respektiert wurden. Die Kam lösten Pro- bleme im Stamm wie z.B. Blutrache. Außerdem wurden von den Kam Prophezeiun- gen und Vorhersagen gemacht, sie führten religiöse Feste durch und sie schützten ihre Stämme vor Gefahren.
Bevor die Oghusen zum Islam konvertiert sind, hatten sie bereits wichtige Informa- tionen darüber. Zuerst haben sie die Feinheiten über den Islam gelernt und haben sich dann dazu entschieden, dass der Islam zu ihnen passen würde. Die Oghusen im Süt Kent (Deutsch wortwörtlich: Milchstadt) haben im 10. Jahrhundert den Islam ange- nommen, welcher sich in kürzester Zeit unter den Oghusen verbreitet hat. Die Oghu- sen ergriffen Maßnahmen, damit es zwischen den gläubigen und nicht-gläubigen Oghusen nicht zu Konfrontationen kommt. Dem ersten großen Oghusen-Türken Ibrahim Yinal, der zum Islam konvertierte, wurde von seinem Volk vorgeworfen, mit seiner neuen Religion nicht mehr über sie herrschen zu können, woraufhin er seinen alten Glauben wieder annahm. Die zum Islam konvertierten Oghusen nannte man Turkmenen, was die Oghusen jedoch bis zum 13. Jahrhundert nicht akzeptierten.
5. Das Reich der Seldschuken
Das Großseldschukenreich (türkische Fürstendynastie) wurde im 11. und 12. Jahr- hundert gegründet und war der Beginn des türkischen Reiches in Anatolien. Nach- dem sich Seldschuk nicht mehr mit Yabgu (der Herrscher des Oghusen-Reiches) ei- nigen konnte und es zu Kämpfen zwischen dem Kınık-Stamm (Anhänger Seld- schuks) und Yabgu kam, zog Seldschuk mit seinen Anhängern im 10. Jahrhundert weiter östlich des Aralsees. Dort waren sie mit den türkischen Karachaniden und den persischen Samaniden Nachbarn und unterstützten sie militärisch. Im Gegenzug da- für bekamen die Kınık große Weiden. 1009 starb Seldschuk und der Stamm bewegte sich weiter Richtung Süden und vereinigten sich dort mit anderen Oghusenstämmen und wurden zu einer großen Macht. Seldschuks Sohn Arslan übernahm die Herr- schaft und beängstigte mit der Macht seines Reiches die Karachaniden und die Ghaznawiden. Durch eine List gelang es den Ghaznawiden Arslan gefangen zu neh- men und zu töten (1032). Nachdem Arslan getötet wurde, verhinderten Tughrul und Caghri (Enkel von Arslan) das Auseinanderbrechen des Stammes. 1035 schlugen sie die Ghaznawiden-Armee nieder und zogen weiter in Richtung von Chorâsân. 1037 eroberten sie die Stadt Merv und schlugen die Ghaznawiden zum zweiten Mal nieder (1038). Der Stamm zog weiter nach Nischapur, wo Tughrul seinen eigenen Staat gründete. Nachdem der Staat Tughruls ausgerufen wurde, stellten die Ghaznawiden erneut eine Armee und griffen 1040 das Seldschukenreich an. Die zwei rivalisierten Stämme bekämpften sich eine Zeit lang und die Seldschukenarmee zog weiter nörd- lich des Chorâsân (Dandanqan), wo sie dann die Ghaznawiden angriffen und sie zum dritten Mal niederschlugen. Nach dem Krieg waren die Seldschuken die einzige Macht im Gebiet des Choresmiens und Chorâsân. Daraufhin zog Tughrul mit seiner Armee weiter in Richtung Westen und eroberte den Iran. Im Westen waren die Seld- schuken mit dem Byzantinischen Reich im Südwesten mit Büjiten, im Nordwesten mit Georgian benachbart. 1048 wurde in der Nähe von Erzurum die Armee vom By- zantinischen Reich und Georgian, die sich zuvor vereinigt haben, niedergeschlagen. Weitere Angriffe folgten in Richtung Ost-Anatolien.Während dieser Zeit stand Bag- dad unter der Schutzherrschaft der Büjiten und setzten das Abbasiden-Kalifat unter politischen Druck. 1055 rief der Kalife al-Qa'im bi-amri 'llah Tughrul zur Hilfe, der in Bagdad einzog und die über hundertjährige Schutzherrschaft beendete. Vom Kali- fen bekam er in Bagdad den Titel eines Sultans verliehen. Die Seldschuken haben zu dieser Zeit noch mehr an Macht dazu gewonnen.
1063 starb Tughrul und der Sohn (Alp Arslan) seines Bruders Cagri übernahm seine Herrschaft. Unter der Herrschaft Alp Arslans konnten die Länder zwischen Osten und Westen vergrößert werden. 1071 leiteten sie mit ihrem Sieg in der Schlacht von Manzikert (gegen das Byzantinische Reich) die türkische Landnahme in Anatolien ein.
1072 starb Alp Arslan und sein Sohn Malik-Schah wurde der nächste Herrscher. Die Blütezeit der Seldschuken begann ab 1072 und ging bis 1092. Sie eroberten Syrien, Palästina, Hedschas, Jemen und die arabischen Halbinseln, während im Osten die Karachaniden und Ghaznawiden geschwächt wurden.
Nach Malik-Schahs Herrschaft und Tod brachen Thronkämpfe innerhalb der Seld- schuken aus. Seine Nachfolger waren: Mahmud von 1092-1094, Berkyanik von 1094-1105, Malik-Schah II. im Jahr 1105 und Muhammed Tapar von 1105-1118. Verschiedene Regionen bzw. Staaten, die von Seldschuken-Fürsten beherrscht wur- den, erklärten diese für souverän (Teilung des Reiches in Khorasan und Transoxani- en, 1118). Im Jahr 1118 gelang es zwar Sencer, das Land zu vereinigen, aber die in- nen- und außenpolitischen Probleme blieben bestehen. Bei einem Aufstand der No- maden-Oghusen (1153) wurde Sencer gefangen und getötet.
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- Anónimo,, 2016, Geschichte der Türkvölker. Die Oghusen und Seldschuken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469367
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