In der frühen Neuzeit gab es massive antijüdische Ausschreitungen, Diskriminierung und Ausgrenzung. In ganz Europa kam es zur Umsiedlung vieler jüdischer Gemeinden. Die großen Judenvertreibungen des 15./16. Jh.s führten zu einer Verlagerung der Schwerpunkte jüdischen Lebens. Günstige Kolonisationsbedingungen veranlassten zahlreiche deutsche Juden zur Auswanderung nach Polen-Litauen, wo es seit langem traditionsreiche jüdische Gemeinden unter dem Schutz des Königtums gab. Auch die Frankfurter Juden standen diesen Problemen gegenüber. Die Bevölkerung machte die Juden für ihr Leid verantwortlich und versuchten diese des öfteren als Schuldige zu verurteilen. So kam es im Laufe der Geschichte zur Vertreibung der Juden aus der Stadt, diese mussten in ein eigenes Ghetto, die Judengasse, umziehen und wurden diskriminiert und geplündert. In mehreren Pogromen wurden fast alle Frankfurter Juden ermordet. Die Juden wurden als Minderheit nicht akzeptiert. Doch trotz all dieser Ereignisse siedelten sich immer wieder Juden in Frankfurt an und die jüdische Gemeinde ist bis Heute eine der wichtigsten jüdischen Gemeinden in Deutschland. In Frankfurt gab es ein intensiveres jüdisches Leben, das vom wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Austausch mit der christlichen Mehrheitsgesellschaft profitierte und einen durchaus bedeutsamen Faktor der Gesamtgesellschaft darstellte. Es gab also ein mehr oder weniger positives aufeinandertreffen der christlichen Bevölkerung mit den Juden.
Wie genau dieses gemeinsame Leben der Frankfurter Juden mit der christlichen Bevölkerung aussah, möchte ich mit meiner Hausarbeit untersuchen. Ich möchte zeigen, welche Maßnahmen die christliche Bevölkerung gegen die Juden ergriffen hat. Die Vertreibung der Juden und die Umsiedlung in die Judengasse, sowie deren Organisation ist ein weiteres Thema, genau wie die Rechte der Juden.
Am Ende soll die Frage geklärt werden, ob die Juden in Frankfurt ein Teil der gesamten Gesellschaft darstellten oder ob die jüdische Gemeinde zu einer eigenen Gesellschaft innerhalb der bereits bestehenden christlichen Mehrheitsgesellschaft entwickelt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung der jüdischen Gemeinde
- Vertreibung der Juden
- Entstehung der Judengasse
- Berufsfelder der Juden
- Handel
- Finanzgeschäfte
- Hofjudentum
- Handwerk und Medizin
- Rechtsstellung der Juden
- Stättigkeitsordnung
- Judenregalien
- Religionsgesetz
- Organisation der Juden
- Die Baumeister
- Die Zehner
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Situation der Juden in Frankfurt am Main in der frühen Neuzeit. Sie untersucht, wie sich die jüdische Gemeinde in der christlichen Gesellschaft Frankfurts entwickelte und welchen Einfluss die christlichen Stadtbewohner auf das Leben der Juden hatten. Dabei werden insbesondere die Maßnahmen der christlichen Bevölkerung gegen die Juden analysiert, wie z.B. Vertreibung und Umsiedlung in die Judengasse. Auch die Organisation der jüdischen Gemeinde und die Rechtsstellung der Juden innerhalb der Stadt werden beleuchtet.
- Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main in der frühen Neuzeit
- Einfluss der christlichen Bevölkerung auf das Leben der Juden
- Maßnahmen der christlichen Bevölkerung gegen die Juden (Vertreibung, Judengasse)
- Organisation der jüdischen Gemeinde
- Rechtsstellung der Juden in Frankfurt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert den historischen Hintergrund der jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Sie skizziert die Herausforderungen, denen die Juden in der frühen Neuzeit gegenüberstanden, wie z.B. antijüdische Ausschreitungen, Diskriminierung und Ausgrenzung. Sie beleuchtet außerdem die Bedeutung der Frankfurter jüdischen Gemeinde im Kontext der deutschen Geschichte.
2. Entstehung der jüdischen Gemeinde
Dieses Kapitel befasst sich mit den Anfängen der jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Es untersucht, wann und unter welchen Umständen sich die Juden in der Stadt ansiedelten und wie ihre Gemeinde in den ersten Jahrhunderten entstand. Es werden die Vertreibungswellen und die Entstehung der Judengasse als wichtige Meilensteine in der Geschichte der Gemeinde beleuchtet.
3. Berufsfelder der Juden
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Berufsfelder, die den Frankfurter Juden in der frühen Neuzeit offenstanden. Es beleuchtet die Rolle des Handels, der Finanzgeschäfte, des Hofjudentums sowie des Handwerks und der Medizin im Leben der jüdischen Gemeinde.
4. Rechtsstellung der Juden
Dieses Kapitel untersucht die rechtliche Situation der Juden in Frankfurt am Main. Es analysiert die Stättigkeitsordnung, die Judenregalien und das Religionsgesetz, die das Leben der Juden in der Stadt prägten. Es beleuchtet die Diskriminierung und Ausgrenzung, der die Juden ausgesetzt waren.
5. Organisation der Juden
Dieses Kapitel beschreibt die interne Organisation der jüdischen Gemeinde. Es beleuchtet die Rolle der Baumeister und der Zehner in der Gemeindeverwaltung und zeigt, wie die jüdische Gemeinde ihre eigenen Strukturen innerhalb der christlichen Mehrheitsgesellschaft aufbaute.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Hausarbeit sind die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main in der frühen Neuzeit, die Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden durch die christliche Bevölkerung, die Entstehung der Judengasse, die Berufsfelder der Juden, ihre Rechtsstellung und die Organisation der jüdischen Gemeinde.
- Arbeit zitieren
- Sascha Kästner (Autor:in), 2018, Juden der frühen Neuzeit in Frankfurt am Main, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468160