Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Suche nach regionaler Brasilianidade am Beispiel des Romans „Vidas Secas“ von Ramos aus dem Jahr 1938. In der Zeit nach der Unabhängigkeit Brasiliens wurden in der Literatur mehr und mehr Versuche unternommen, sich von den Einflüssen der ehemaligen Kolonialmacht Portugal stilistisch und inhaltlich zu emanzipieren. Die Frage nach dem genuin Eigenen, dem typisch Brasilianischen - der Brasilianidade - wurde aufgeworfen auf. Zu zu dieser Tendenz kam hinzu, dass Brasilien ein extrem großes Land ist und starke regionale Eigenheiten aufweist. Mehr als hundert Jahre nach der Unabhängigkeit, während der Phase de sModernismo,fand der Nordostroman Eingang in die brasilianische Literatur. Die Charakteristika des Schreibstils hatten sich in ihm im Vergleich zu den Anfängen der Nationalliteratur deutlich verändert: Autoren wie Ramos versuchten, sich ihrem Land nicht mehr durch europäische (ergo fremde) Augen anzunähern, sondern aus der Perspektive seiner BewohnerInnen heraus zu schreiben. Brasilien diente nun nicht mehr als bloße Kulisse zur Betrachtung merkwürdiger Menschen sondern als eine thematische Achse, von der ausgehend Land und Menschen mitsamt ihren lokalen Eigenheiten möglichst realistisch beschrieben werden sollten.
Der Roman „Vidas secas“ ist eineromance nordestinapar excellence. Die Protagonisten können als Urtypen des Sertão angesehen werden und ihr Schicksal steht für viele andere BewohnerInnen der Region.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Überblick.
- Brasilianische Literatur im lateinamerikanischen Kontext
- Der Nordost-Roman.
- Zur Einordnung von Ramos in die Literatur Brasiliens..
- Vidas Secas
- Aufbau des Romans.
- Sprache.
- Figuren
- Regionale Bezüge..
- Die Figur Fabiano - Der Sertanejo als literarischer Typus..
- Der Antagonismus Stadt-Land.
- Schlussbemerkung…..\li>
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Suche nach regionaler Brasilianidade am Beispiel des Romans „Vidas Secas“ von Graciliano Ramos. Der Fokus liegt auf der Erforschung des Nordost-Romans und der Darstellung des Sertão als prägender Lebensraum im Werk von Ramos.
- Entwicklung des Nordost-Romans im Kontext brasilianischer Literatur
- Charakterisierung des Sertão als literarische Landschaft
- Analyse der Figuren und ihrer Beziehung zum Lebensraum
- Sprachliche Besonderheiten und ihre Funktion in der Romanhandlung
- Die Suche nach einer authentischen Brasilianidade im Werk von Ramos
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Suche nach einer typisch brasilianischen Identität in der Literatur nach der Unabhängigkeit und führt den Nordost-Roman als Ausdruck regionaler Besonderheiten ein. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Einordnung des Romans „Vidas Secas“ in den Kontext der brasilianischen Literatur und des Nordost-Romans. Kapitel 3 analysiert den Roman „Vidas Secas“ in Bezug auf seinen Aufbau, die Sprache, die Figuren und deren regionale Bezüge.
Schlüsselwörter
Brasilianidade, Nordost-Roman, Sertão, Graciliano Ramos, Vidas Secas, Regionale Bezüge, Literaturgeschichte Brasiliens, Lebensraum, Figurencharakterisierung, Sprache, Antagonismus Stadt-Land.
- Citation du texte
- Julia Dombrowski (Auteur), 2003, Die romance nordestina - Die Suche nach regionaler Brasilianidade in "Vidas Secas" (Graciliano Ramos), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46466