Es ist schwierig, die Sicht Heideggers aus seinem Geschriebenen zu entnehmen, denn Sprache verändert sich ständig. Um seine Gedanken aus der geschriebenen Sprache perfekt entnehmen zu können, müsste man zur selben Zeit, am selben Ort leben sowie am besten dieselbe Person sein. Das Problem der sprachlichen Differenz der Orte ist, dass die Sprache wie eine Blume ist, die vor Ort sprießt, aber auch welkt – hiermit sind die verschiedenen Mundarten gemeint. Aber die Mundarten formten sich in einer geografischen Region im Verlauf der Zeit. Ebenso formt sich die Sprache aus der Zeit und an dem Ort, an dem man lebt. Trotzdem sind Schlüsse aus Heideggers Philosophie möglich. Denn eine Differenz ist die Verbindung zweier getrennter Dinge, diese verorten sich an dieser Differenz. Eine Differenz oder Unterscheidung verhält sich wie eine Fuge, die etwas zusammenhält. Diese Fuge gilt es zu finden, nicht nur in den Schriften Heideggers, sondern auch im Alltag. So ist es möglich dem wahren Sein zu begegnen und vom Seyn zu trennen. Hierbei ist das „Trennen“ zu beachten. Nur diese Trennungen, Risse, Unterschiede, Differenzen usw. entbergen das Sein. Das bedeutet, es fällt erst etwas auf (es entbirgt sich etwas), wenn ein Ding oder eine Funktion sowie ein Wort nicht mehr funktioniert. Ein Entbergen ist immer auch ein Verbergen und umgekehrt. Was die Philosophie Heideggers uns damit sagen möchte, möchte ich im Folgenden entbergen.
Inhalt
Problem der sprachlichen Differenz
Unterwegs zur Sprache
Erhalt der Wahrheit
Meine heideggerische Spracherkenntnis
Literatur
Problem der sprachlichen Differenz
Es ist schwierig, die Sicht Heideggers aus seinem Geschriebenen zu entnehmen, denn Sprache verändert sich ständig. Um seine Gedanken aus der geschriebenen Sprache perfekt entnehmen zu können, müsste man zur selben Zeit, am selben Ort leben sowie am besten dieselbe Person sein. Das Problem der sprachlichen Differenz der Orte ist, dass die Sprache wie eine Blume ist, die vor Ort sprießt, aber auch welkt – hiermit sind die verschiedenen Mundarten gemeint (vgl. Heidegger, 205 ff.). Aber die Mundarten formten sich in einer geografischen Region im Verlauf der Zeit. Ebenso formt sich die Sprache aus der Zeit und an dem Ort, an dem man lebt. Trotzdem sind Schlüsse aus Heideggers Philosophie möglich. Denn eine Differenz ist die Verbindung zweier getrennter Dinge, diese verorten sich an dieser Differenz. Eine Differenz oder Unterscheidung verhält sich wie eine Fuge, die etwas zusammenhält (vgl. Heidegger 1959, 24 ff.). Diese Fuge gilt es zu finden, nicht nur in den Schriften Heideggers, sondern auch im Alltag. So ist es möglich dem wahren Sein zu begegnen und vom Seyn zu trennen. Hierbei ist das „Trennen“ zu beachten. Nur diese Trennungen, Risse, Unterschiede, Differenzen usw. entbergen das Sein. Das bedeutet, es fällt erst etwas auf (es entbirgt sich etwas), wenn ein Ding oder eine Funktion sowie ein Wort nicht mehr funktioniert. Ein Entbergen ist immer auch ein Verbergen und umgekehrt. Was die Philosophie Heideggers uns damit sagen möchte, möchte ich im Folgenden entbergen.
Unterwegs zur Sprache
„Die Sprache erörtern heißt, nicht so sehr sie, sondern uns an den Ort ihres Wesens bringen: Versammlung in das Ereignis“ (vgl. Heidegger 1959, 12). Die Reise, sprich das Unterwegs-Sein, geht zum Ort des Wesens der Sprache.
Erfahrung der Sprache. Nicht immer nur dem Nachsinnen, was wir schon verstehen (vgl. Heidegger 1959, 159 f.). Die Perspektive auf ein Ding muss immer wieder frisch wahrgenommen werden. Erst wenn das Ding nicht mehr funktioniert, begreifen wir das eigentliche Ding. Die naive joviale Neugier sollte in jeder Situation ein Grundsatz sein, um eine Wahrheit zu begreifen. Nuancen in der Sprache erkennen: ein Kind haben, ist nicht das gleiche wie einen Stuhl haben. Dieses erkennen, in anderen Sprachen, erschwert das Verständnis von anderen Sprachen. Ein Erkennen, bzw. nicht erkennen ist bei Nichtmuttersprachlern schwierig.
Die Wahrheit wird entborgen durch die Suche nach dem Wesen oder dem Sein. Dieses ist in der Sprache verborgen und die Sprache kann dieses zugleich entbergen: „Die Sprache ist: Sprache. Die Sprache spricht. […] [so soll der] Aufenthalt für das Wesen des Menschen [für uns zu finden sein]“ (vgl. Heidegger 1959, 13). Vom Sein den Menschen erschließen und nicht vom Mensch das Sein erschließen. Das ist mit der Äußerung der Sprache machbar. Denn die Sprache ist als eine Äußerung äußerlich vorgestellt und beschreibt von außen das Innere. Das Wirkliche und Unwirkliche wird damit beschreibbar (vgl. Heidegger 1959, 14). Heidegger möchte aufdecken was der Mensch ist oder was der Sinn des Lebens ist. Oder einfach: Was ist das Sein? Und dieses ist, laut Heidegger, mit der Sprache zu beantworten. Denn sie beschreibt dieses und ein Beschreiben ist ein Hervorrufen von etwas Absenten ins Anwesende (vgl. Heidegger 1959, 204 ff.). Mit Beschreiben ist ein Besprechen gemeint, also etwas das gesagt wird beschreibt etwas. Eine Frage nach dem Sein, könnten wir beantworten. Jedoch müssen wir die richtige Antwort finden, diese muss allerdings erst entdeckt werden, oder aus einer anderen Richtung, bzw. unterwegs in der Sprache gefunden werden, wie es bisher noch nicht ausgesprochen wurde.
Inhaltsangaben geben den Sinn wieder, sie verlieren zwar etwas, gewinnen aber auch etwas hinzu. Gedichte sind dem ganz ähnlich. „Der Dichter hat den Verzicht gelernt“. Damit ist gemeint, dass die Beziehung zwischen Wort und Ding kürzer ist (vgl. Heidegger 1959, 158). Es sind Methoden1, die eine Erörterung ermöglichen. Jedoch ist die Methode zu weit entwickelt und wir sollten einen Schritt zurücktreten (vgl. Heidegger 1959, 178). Dennoch ist das Ziel eine Erörterung und dieser Begriff kommt wiederum vom Ort, der Ort ist die Spitze eines Speers, wo sich alles versammelt (vgl. Heidegger 1959, 37).
Ein Ort kann nur mit einer Methode, also einem Weg gefunden werden. Diese Methode ist die Sprache, aber die Sprache ist auch die Verortung bzw. der Ort des Seins. Deshalb unterwegs zur Sprache. In der Sprache befindet sich alles. Die Wahrheit des Seins könnte so gefunden werden. Die Wahrheit ist wie eine Lichtung und zu ihr gelangt man nur auf einem Weg. Eine Lichtung ist ein Riss im Wald und lässt das Licht durch, um den Boden zu beleuchten. In der Lichtung vermögen wir zu sehen. Jedoch kann dieses Licht ebenfalls blenden. Dieser Riss darf ebenfalls nicht einfach angenommen werden, wie er ist, sondern so, als würde man ihn zum ersten Mal sehen und genau betrachten. Dieses genaue betrachten ist aber beim ersten Mal nicht möglich und bei den darauffolgenden Betrachtungen, lässt die exakt untersuchende Sichtweise nach, weil man in der Vermutung ist, dass man den Boden schon kennt. So wird durchs Entbergen das Eigentliche wieder verborgen.
Der Verzicht liegt auch in der Stille einer Sprache. Wir sprechen auch, wenn wir nicht Sprechen (vgl. Heidegger 1959, 11) Das Nichtgesprochene ist genauso wichtig wie das Gesprochene. Schweigen ist eine Art der Sprache und umfasst alles, deshalb liegt man mit dem Schweigen immer richtig. Dieses Schweigen muss aber richtig verstanden werden. Schweigen ist leicht miss zu verstehen. Wie das Beispiel mit dem Kind oder einen Stuhl haben. In der Situation, in der man ein Kind hat, hat man obligatorisch eine Verantwortung. Ob man diese wahrnimmt oder nicht ist eine andere Diskussion. Der Besitz eines Stuhls hat keine besondere Verantwortung, jedoch trägt der Erwerb des Stuhls eine Verantwortung gegenüber dem Produzenten.
Diese Stille Sprache wird auffällig vor allem in der Seinsfrage. Ein Spanier, der mit Ser und Estar eine Unterscheidung des Seins in seiner Sprache hat, kann im Deutschen verwirrt werden. Denn im Deutschen wird keine Unterscheidung gemacht. So kann die Fragestellung dieser Arbeit „Was heißt es für den Heidegger von Unterwegs zur Sprache, unterwegs zur Sprache zu sein?“ verwirrend sein, weil ein sein zu lesen ist, aber nicht das Sein gemeint ist. Der wahre Inhalt eines Wortes einer Sprache kann fast nur erkannt werden, wenn man sie fließend beherrscht oder es die Muttersprache ist:
„J[2 ] Galt doch all seine Besinnung dem, was die Japaner Iki nennen.
F Was dieses Wort sagt, konnte ich in den Gesprächen mit Kuki stets nur aus der Ferne ahnen“ (Heidegger 1959, 85).
Der Punkt, dass Sprachen verschieden sind und nur bei perfektem Beherrschen dieser ein Verständnis von Wahrheit möglich ist, muss nicht erläutert werden. Jedoch ist es wichtig, dass Heidegger auf der Suche nach dem Sein ist. Das ein Wort mehrere Bedeutungen hat, wie das sein in der Fragestellung dieser Arbeit ermöglicht die Betrachtung beider Bedeutungen und erzeugt dadurch neue Blickwinkel. Diese Kuriosität der Ambiguität lässt sich auf alle Bereiche des Lebens ausdehnen. Die Ambiguität lässt Unterschiede deutlicher werden. Indem beim Erkennen dieser Stellen nachgedacht werden muss und dadurch eine genauere Betrachtung geschieht. So sollen die Dinge aus ihrem normalen Umfeld entzogen und neu betrachtet werden. Dabei ist diese Ambiguität nur im Stillen. Das belegt die Aussage, dass Sprache auch still ist. Die Sprache im Denken bzw. im Nachsinnen an die Dinge. Die Wahrheit ist an der Grenze zwischen dieser Eigentlichkeit und der Uneigentlichkeit der Dinge und der Blickwinkel soll dazwischen oszillieren damit man der Lösung der Seinsfrage näherkommt.
[...]
1 Methods (engl.) = Wege.
2 Das „J“ bedeutet Japaner (ein Schüler Heideggers) und das „F“ steht für den Fragenden (Heidegger selbst).
- Citation du texte
- Florian Danker (Auteur), 2017, Was heißt es für Heidegger von "Unterwegs zur Sprache", unterwegs zur Sprache zu sein?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464374
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