Angesichts zunehmender Instabilitäten in den tradierten Kernfamilien durch den wachsenden Verlust der Kohäsionskräfte, die den Zusammenhalt und das Überleben der Familiensysteme gewährleisten sollen, u.a. durch Identifikationsangebote, Projektionsflächen und Kommunikationsregeln, verlieren handlungsorientierende Werte oft, besonders für jugendliche Familienmitglieder in ihrer Identitätsentwicklung, den Vorbildcharakter. Es ist plausibel anzunehmen, dass sich die zunehmende Dysfunktionalität familialer Strukturen in den Verhaltensauffälligkeiten und den Lernschwierigkeiten von Schülern widerspiegelt.
Projektorientierter Unterricht, Binnendifferenzierung, das System von Beratungslehrerinnen und –lehrern, die Entwicklung von Schule von der Halbtags- zur Ganztagsschule, der Wandel des Selbstverständnisses von Schule von der reinen Wissensvermittlungsanstalt hin zu einem mehr „bemutternden und bevaternden Ort des sozialen Lernens“ und die Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Institutionen bei der Umsetzung pädagogischer Aufgaben zeigt die zunehmende soziale Verantwortung, der sich Schule nicht mehr entziehen kann.
Vor diesem Hintergrund stellt sich u.a. die Frage nach geeigneten curricularen Konzepten, deren methodische Umsetzung ansatzweise Schule als Ort eines so postulierten sozialen Lernens fokussiert.
ZEN UND DIE KUNST EIN SEGELFLUGZEUG ZU BAUEN UND DAVON ZU FLIEGEN
Didaktische und methodische Überlegungen zu einem Projekt Flugzeug- und Segelflugzeugmodellbau im Rahmen der Nachmittagsbetreuung für die Sekundarstufe I und II an einer IGS
Angesichts zunehmender Instabilitäten in den tradierten Kernfamilien durch den wachsenden Verlust der Kohäsionskräfte, die den Zusammenhalt und das Überleben der Familiensysteme gewährleisten sollen, u.a. durch Identifikationsangebote, Projektionsflächen und Kommunikationsregeln, verlieren handlungsorientierende Werte oft, besonders für jugendliche Familienmitglieder in ihrer Identitätsentwicklung, den Vorbildcharakter. Es ist plausibel anzunehmen, dass sich die zunehmende Dysfunktionalität familialer Strukturen in den Verhaltensauffälligkeiten und den Lernschwierigkeiten von Schülern widerspiegelt.
Projektorientierter Unterricht, Binnendifferenzierung, das System von Beratungslehrerinnen und –lehrern, die Entwicklung von Schule von der Halbtags- zur Ganztagsschule, der Wandel des Selbstverständnisses von Schule von der reinen Wissensvermittlungsanstalt hin zu einem mehr „bemutternden und bevaternden Ort des sozialen Lernens“ und die Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Institutionen bei der Umsetzung pädagogischer Aufgaben zeigt die zunehmende soziale Verantwortung, der sich Schule nicht mehr entziehen kann.
Vor diesem Hintergrund stellt sich u.a. die Frage nach geeigneten curricularen Konzepten, deren methodische Umsetzung ansatzweise Schule als Ort eines so postulierten sozialen Lernens fokussiert.
Das Konzept, das ich favorisiere, stellt sich im familienpsychologischen Ansatz der „ Narrativen Identität“ dar. („Die vaterlosen 68er und ihr Erbe, Identitätsfindung bei Nachkommen der NS-Generation, Entwurf eines intergenerativ und narrativ orientierten Konzeptes zum Verständnis rechtsextremistischer gewalttätiger Jugendlicher, 2003, Hanebutt) dar. In ihm könnte u.a. im Frontalunterricht oder in Gruppenform, möglicherweise auch jahrgangsübergreifend, am konkreten Werkteil im Werkunterricht, nicht nur Materialkunde vermittelt, sondern auch Segelflugzeugmodelle oder Flugzeugmodelle überhaupt, entworfen, berechnet, gebaut und erprobt werden.
Der „Unterricht“ könnte von Pädagogen und Pädagoginnen in Kleingruppen erfolgen. Diese sollten sich in ihren Funktionen an dem System der Kernfamilie orientieren, was aber nicht zwangsläufig der Fall sein muss. (Siehe Ein-Eltern-Familien) Wichtig wären allerdings die Transparenz eines klaren Regelwerkes der Kommunikation und der funktionalen Strukturen. Wünschenswert wäre es, dass eine Pädagogin und ein Pädagoge, als „Quasi-Eltern“, der Gruppe vorständen. Begleitet werden sollten die Arbeiten durch Besuche der Schüler bei Aeroclubs, die einen Segelflugbetrieb aktiv gestalteten und in denen auch das Segelfliegen und der Bau von Segelflugzeugen erlernbar wäre. Denkbar und sinnvoll könnte es sein, Eltern punktuell mit einzubeziehen, sofern das der Reparation einer gestörten Eltern-Kind-Beziehung zuträglich wäre. Es wäre allerdings dabei von Fall zu Fall zu prüfen, inwieweit das das Streben der Schüler nach Ablösung von den Eltern behinderte. Das Ziel wäre es, durch die Vermittlung und das Vorleben von sozialintegrativen und humanistischen Werten, die Eigen- und Gruppenverantwortung erlebbar und erfahrbar werden zu lassen. Das könnte geschehen, durch die Klärung – nicht Durcharbeitung - der gruppendynamischen Prozesse, durch die im Arbeitsgeschehen entstehenden Konflikte. Als Voraussetzung und Ausgangsbedingung dieser Arbeit dient jedoch das geduldige und achtsame Arbeiten mit dem Material und dem Modell. Die dabei notwendigen Sekundärtugenden wie z.B. Geduld, Ausdauer, Gewissenhaftigkeit, Kontinuität, Verlässlichkeit, Achtsamkeit etc. bilden, im Gegensatz zu den mehr kognitiv orientierten Lernzielkatalogen üblicher curricularer Überlegungen, eine mehr pragmatisch und handlungsorientierte Schwerpunkt meines pädagogischen Konzeptes. Es fußt auf der pragmatisch und praxisorientierten Sehweise des Zen-Buddhismus.
Der Rolle des Pädagogen oder der Pädagogin, die den Schülern in diesem Geschehen, das auch ein Identifikationsprozess ist, nicht nur Wissens- und Fertigkeitenvermittler , sondern auch Nahvorbilder sind, erfährt damit eine besondere Bedeutung. Sie werden zu den Nahvorbildern, die die Schüler oft in ihren Herkunftsfamilien nicht hatten. Dies trifft besonders auf männliche Schüler zu, die ihren Vater entbehren mussten und in ihrer Identitätsentwicklung zum Mann ohne Orientierung waren. Die somit nicht erfahrene Männlichkeit, die oft einherging mit Desorientierung, Wut und Unsicherheit , kann als der Versuch verstanden werden, sich in Peergroups, durch sich männlich gebende „Heldentaten“ die nie erfahrene väterliche Anerkennung zu verschaffen. Die „Heldentaten“ zeigten sich oft in Vandalismus und Delinquenz.
Mit der familienpsychologisch orientierten Arbeit könnte eine Kontinuität und Verbindlichkeit in die Projektarbeit hinein getragen werden, die eine Bindung und Verbindung jedes Einzelnen, über die Dauer des Projektes hinaus, ermöglicht, so dass das Projekt nicht, wie so viele Projekte, eine modische Eintagsfliege bliebe, sondern über die Zeit hinaus von Dauer wäre und in mannigfacher Weise auch im späteren Leben noch Orientierungshilfe böte.
Der familienpsychologische Ansatz sieht daher ganz bewusst zunächst eine jahrgangsübergreifende Beteiligung von Schülern in der Schule vor, die später als Fortsetzung, auch außerschulisch in einem eigenen Aeroclub, der familial und intergenerativ in seinen Abläufen organisiert ist, seine Fortdauer erleben kann. In einem derartig strkturierten „familialen Projekt“ sollten auch Schüler integriert werden, die bereits „auffällig“ geworden sind aber noch nicht eine delinquente Karriere hinter sich haben müssen, die Schwierigkeiten in der Schule oder ihrem Lehrbetrieb haben und bei denen der Schulabschluss oder der Abschluss der Lehre gefährdet sind. Es ist allerdings durchaus die Frage offen, ob nicht dieser Ansatz auch für die Arbeit mit bereits delinquent gewordenen Jugendlichen anwendbar wäre. So verweist z.B. das sozialkognitive Trainingsprogramm DENKZEIT auf die Notwendigkeit des Trainings sozialintegrativer Werte in einem intensiven individuell mit einem Trainer und dem Probanden gehaltenen psychosozialen Setting, das zweimal wöchentlich über mindestens 40 Sitzungen läuft. Wobei der Erfolg des Trainings ganz wesentlich von der Vorbildfunktion des Trainers und der Identifikation des Probanden mit diesem sowie des initiierten Arbeitsbündnisses zwischen beiden abhängig gemacht wird. Freimütig räumen die Autoren des Trainings den Schwachpunkt ein, das die „Transferleistung“, also die Umsetzung des in der quasi psychotherapeutischen Laborsituation mit dem Trainer Erlernten, erst in der Alltagssituation des Probanden erbracht werden könne und der Ausgang offen sei.
Der familienpsychologisch orientierte Ansatz versucht, indem er Methoden aus den Grundlagen des Zen verwendet, die immer auf eine langfristige Wirkung angelegt sind, die Laborsituation in den Alltag und damit in die Alltagserfahrung des Jugendlichen zu integrieren. Das soll nicht nur durch die Analyse und Aufarbeitung der im Projekt entstehende Gruppendynamik sowie der Einbeziehung des familialen Umfeldes geschehen, sondern darüber hinaus durch den jahrgangsübergreifenden Charakter des Segelflugzeugbauprojektes und den daraus erwachsenden Seglflugbetrieb eines Aeroclubs schrittweise praktiziert werden. Ein solcher Aeroclub hätte die Zielsetzung, nicht segelfliegerische Höchstleistungen zu erzielen, sondern die Projektionsfläche für die defizitären psychosozialen Bedürfnisse seiner Mitglieder nach einem Raum anzubieten, in dem die dafür nötigen familiensystemischen Kohäsionskräfte wirksam wären. Auch mit Blick auf die Fluktuation seiner Mitglieder im Laufe der Jahre böte eine solche Einrichtung auch denjenigen noch lebensgeschichtliche Erlebnisse, die sie als kohärenzstiftende Ereignisse in ihre als narrative Identität erfahrene Lebensgeschichte integrieren könnten.
Mithin wäre das außerschulische Projekt nur die konsequente Fortsetzung des schulischen Projektes. Dieses versteht sich zunächst als Pilotprojekt, in dem, in einer Art Übungsphase, die neuen und bisher unerprobten Methoden und Instrumente ausprobiert würden. Die dabei notwendigerweise gemachten Fehler würden ausgewertet und wissenschaftlich dokumentiert. Daher ist eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch eine entsprechende wissenschaftliche Einrichtung unabdingbar.
Sinnvoll wäre es daher auch, um messbare Ergebnisse über die sozialpädagogische „Effizienz“ (Erreichung der Lernziele) über die Arbeit zu erhalten, eine Kontrollgruppe in dem schulischen Projekt einzurichten.
Das Curriculum, das ich entwerfe, unterscheidet sich von den üblichen projektorientierten Curricula
1. es ist hauptsächlich praxis- und nicht kognitiv orientiert
2. es ist intergenerativ angelegt, es gibt also keine kurzfristigen in „Lernabschnitte“ zerstückelten zusammenhanglosen benotbaren Lerneinheiten
3. es favorisiert das Einüben von Fähigkeiten und Fertigkeiten, mithin die Arbeit am Material und am Modell, nicht das üblicherweise favorisierte leistungs- und kognitionsorientierte Kürlaufen
4. damit werden die so oft verpönten Sekundärtugenden zu den eigentlichen Trägern des didaktischen und methodischen Raumes
5. die im Schulbetrieb zwangsläufig postulierten kognitiven Lernziele sind sekundär, sie sind das notwendige schulgesetzlich vorgeschriebene Maß
6. die Arbeit am Material und am Modell gerät zwangläufig zur Selbsterfahrung und damit zu den mannigfachen SICHTWEISEN der Introspektion und der Achtsamkeit. Das gilt sowohl für Schüler als auch für Lehrer/innen
7. Es ist ein lang angelegter Prozess der Selbstfindung und Selbstorientierung, der über das in den Lehrplänen postulierte gruppendynamisch-prozessual orientierte soziale Lernen, das sich an Jahrgangsstufen anlehnt, hinausgeht. Damit ist das Projekt so angelegt, dass Schule als intergenerativ fortdauernde Institution ein Ort von kollektiver und individueller Individuation und Identifikation wird.
8. Es ist schließlich und endlich auch ein Präventionsinstrument gegen alle Arten von Unwissenheit, Verblendung, Gier, Hass, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus
9. Es ist der gelebte Raum und die gelebte Zeit für das Wachsen einer Gemeinschaft, die in der Arbeit als unmittelbar sinnlich erfahrbare Tätigkeit, die nicht vordergründig an Leistungsnormen orientiert ist, eine innere Begegnung mit solchen Werten ermöglicht, die Zufriedenheit, Mitgefühl für andere und Glück erfahrbar werden lassen.
10. Gedanken und Überlegungen aus dem Zen-Buddhismus, spielen hierbei eine Rolle. Sie sind die ethische und pädagogische Grundlage für eine menschliche Einstellung, die das praktische und achtsame Tun, nicht die spektakuläre kognitive Leistung, in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellt.
Zum pädagogischen Konzept des praxisorientierten Lernens der Zen-Pädagogik
1.0 Vorüberlegungen
„Es gibt nichts zu erreichen, weil es nichts zu erreichen gibt!“ Dieser Satz eines Zenmeisters spornte die Teilnehmer eines Sesshins dazu an, sich tagelangen Strapazen eines Absoluten Stillsitzens zu unterwerfen, sich dabei einer selbstzermürbenden Disziplin rigoroser Gedanken, Gefühls und Empfindungskontrolle zu unterziehen, kurz alle Martern ähnlich eines sich im Training befindenden Hochleistungssportlers zu erdulden, um etwas zu erreichen, was es, wie ihr Zenmeister sagte, nicht zu erreichen gäbe. Eine Horde von Verrückten, Freaks, seltsamen Heiligen oder Fanatikern?
Weit gefehlt. Alle Teilnehmer üben zumeist bürgerliche Berufe aus, Anwälte, Richter, Facharbeiter, Angestellte, Hausfrauen, Schüler und Studenten. Was also ist es, dass Menschen, denen es nicht um Karriere oder Ehrungen geht, dazu treibt, sich diesen körperlichen und psychischen Strapazen zu unterwerfen?
Die Antwort darauf ist weder erhellend noch erleuchtend eher dazu angetan die Verwirrung noch zu vergrößern als zu vermindern : es gilt nichts zu erreichen.
Was darunter im Zen zu verstehen ist hat ein bekannter Zen-Meister, D.T.Suztuki, in seinem Vorwort zu Eugen Herrigels „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ so benannt:
Im Vorwort von Daisez T. Suzuki, das dem Klassikers Herrigels vorangestellt ist, heißt es hierzu:“
Einer der wesentlichsten Faktoren in der Ausübung des Bogenschießens…, ist die Tatsache, dass sie keinen nützlichen Zwecken dienen, auch nicht zum rein ästhetischen Vergnügen gedacht sind, sondern eine Schulung des Bewusstseins bedeuten und dieses in Beziehung zur letzten Wirklichkeit bringen sollen. So wird Bogenschießen nicht allein geübt, um die Scheibe zu treffen, das Schwert nicht geschwungen,um den Gegner niederzuwerfen,… sondern vor allem soll das Bewusstsein dem Unbewußten harmonisch angeglichen werden.“ (a.a.O.S.7)
D.h. es geht im Kyudo, dem japanischen Bogenschießen, ebenso wie in allen anderen japanischen „Künsten“ nicht darum, wie beispielsweise im westlichen Bogenschießen, Siege und Auszeichnungen in einem Wettkampf mit anderen zu erringen. Es geht darum, ohne Zweckorientierung, d.h. ohne Absicht die zum Bogenschießen notwendigen Techniken geduldig, gewissenhaft, achtsam und unermüdlich, immer wiederholend, zu üben, keine Gedanken an andere Dinge zu verschwenden und damit mit dem Unbewußten (C.G.Jung, Werke) eins zu werden.
Anders ausgedrückt, das Bewusstsein, das bewusste Sein, geht mit dem Unbewussten eine Verschmelzung ein, in der es keinen Unterschied mehr zwischen beiden Seinszuständen gibt. Dogen Zenji (12 Jh.) einer der großen Umgestalter des Zenbuddhismus in Japan, sagte dazu :“ Wenn noch ein .. Raum zwischen XYZ ist, dann trennen mich noch Millionen von … vom Dharma“! (Die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges S….)
Suzuki drückt dasselbe mit anderen Worten aus :“In Bezug auf das Bogenschieß0en bedeutet dies, dass Schütze und Scheibe nicht mehr zwei entgegen gesetzte Dinge sind, sondern eine einzige Wirklichkeit. … fortsetzen Zitat erreicht werden könnte.“ (a.a.O.S.7 f)
… Übertragen auf das Sitzen im Zazen bedeutet das, der Weg ist das Ziel, nicht das Ziel oder ein wie immer gearbtetes Ergebnis oder Produkt stehen als zu erreichende Zielvorstellungen im Mittelpunkt der Bemühungen der Übenden.
2.0 Zur Verwendbarkeit von Sichtweisen aus dem Zen-Buddhismus in der schulischen und sozialpädagogischen Arbeit mit Jugendlichen am Beispiel des Films Karate-Kid
Es wird deutlich, dass dem Praktizierenden des Zazen viel Selbstdisziplin, Geduld und Glaube an den sinn und Zweck der Übung abverlangt wird. Es taucht dann die Frage auf, ob denn eine solche Übung dazu angetan sein wird, ein geeignetes Mittel für Jugendliche, zumal auch für Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, bei der Erlangung der oben beschrieben Sekundärtugenden zu sein.
Focus von dem Protagonisten Luis(Karate Kid) auf den „Hausmeister“ Miyagi San.
An seinem Verhalten: die „Nichtlernziele“ formulieren, Über GEDULD, beim Arbeiten und mit Misserfolgen sei es mit sich selbst oder an der Gruppe und in der Gruppe, hin zu den Methoden der Erarbeitung von Geduld , nämlich „ ACHTSAMKEIT“. Folge : Gedankenkontrolle, Gefühlskontrolle, hin zur ENTWCKLUNG einer PSYCHOHYGIENE, statt „Muckibude“, Training der emotionalen Intelligenz, Fähigkeiten und Fertigkeiten, vom Training am Modell hin zum GENJO KOAN im Alltag, der Alltag ist die Übung : z.B. wie verliere ich meine Angst vor einem Vorstellungsgespräch, oder wie löse ich eine gewalttätig zu werden drohende Situation gewaltlos, ohne „ mein Gesicht“ dabei zu verlieren.
Worum geht es in Karate Kid? Darum, nicht mehr verprügelt und gemobbt zu werden? Was lehrt uns das Leben Miyagis? Obwohl seine Frau bei der Niederkunft seines einzigen Kindes sterben musste, weil ihm die rassistischen amerikanischen Ärzte die notwendige Geburthilfe verweigerten, hilft MIYAGI einem jungen Amerikaner, auf seinem Weg ein Mann zu werden? Miyagi ist ein mit hohen Tapferkeitsauszeichnungen belohnter Veteran des zweiten Weltkrieges der auf amerikanischer Seite gegen seine ehemaligen Landsleute gekämpft hat. Was kann dieser alte Mann also uns lehren?
Er lehrt uns, dass wir FEHLER machen und dass wir uns über die Metapher FEHLER das ganze System in seinen Funktionen klar machen können, in seinen ZUSAMMENHÄNGEN und uns in diesem System unserer Rolle und unseres Stellenwertes bewusst werden können. Also die ganzheitliche Sicht oder die Emergenz der Phänomene oder Form ist Leere und Leere ist Form. Das geht weit über den vordergründigen, abwertend konnotierten Begriff hinaus, es verweist auf etwas, was fehlt, was dazu gehört, was geholt werden kann um ausgefüllt oder vollkommen zu werden. Es verweist auf einen geistigen Raum weit Jenseits von Leere und Form, der von uns selbst gestaltet werden kann und muss in unserem alltäglichen Leben.
So gesehen unterscheidet sich der Begriff FEHLER im Projektunterricht vom Begriff FEHLER im Zen-Buddhismus dadurch, dass in ersterem nur auf die Funktion des Fehlers oder seinen FUNKTIONSWERT abgezielt wird. Es wird hier nur ein Raum der unmittelbaren oder oberflächlichen Verstehensebene erreicht, nämlich wie ich z.B. unnötige Fehler, die nicht weitere Erkenntnisse bescheren, vermeiden kann. So sind damit z.B. intelligente Fehler willkommen, unintelligente nicht, sondern zu vermeidende.
Ganz anders im Zen-Buddhismus. Hier eröffnet der Begriff Fehler neue Verstehensräume, wie z.B. neue Sichtweisen, um mit Problemen fertig zu werden, neue Türen für Neues zu öffnen. Es ist beinahe so, wie das Gleichnis von der Gans, die goldene Eier legt. Eine Fehlersicht der ersten unmittelbaren und oberflächlichen Verstehensebene ist auf den unmittelbaren Nutzen und Vorteil aus und in der Gier nach dem Vorteil, kann die Ursache der Vorteilsnahme übersehen und getötet werden. Mit anderen Worten, man könnte, um das Ei zu erhalten und die Gans, die Gans töten. Entschiede man sich dafür die Gans zu behalten, würde man auch weiterhin goldenen Eier bekommen, mit anderen Worten, die Sehweise wäre eine ganzheitliche!
Es gibt über dieses Problem eine Menge Märchen, so z.B. Hans im Glück etc. wo der Besitz des Goldklumpens nicht mit einem noch so teuren Hab und Gut aufgewogen werden kann.
Am Beispiel der Fehler klarmachen. Das neue Verständnis von FEHLER eröffnet einen ganz anderen geistigen und geistlichen, spirituellen RAUM ein GEISTESFELD. Fehler mit ihrem Gegenstück, den NICHTFEHLERN oder dem PERFEKT SEIN WOLLEN, alles haben wollen, GIER, verweist auf einen Raum der NICHTGIER, der NICHTVERBLENDUNG etc. kurz des MITGEFÜHLES und der FREIHEIT von Verhaftet sein.
Das heißt BEGREIFEN, TASTEN, EMPFINDEN FÜHLEN, ERLEBEN ERFAHREN VERSTEHEN.
Das geht weit über das projektorientierte und produktorientierte Erlernen der Funktion von intelligenten Fehlern hinaus. Das lehrt etwas von den Sinnzusammenhängen unserer Existenz die vernetzt ist mit allen anderen Lebewesen dieser Erde und damit MITGEFÜHL, also eine ETHIK der sozialintegrativen Werte und Sichtweisen. Anders ausgedrückt, diese Vorgehensweise hat als Lernziel die Vermittlung, dass alles in wechselseitig abhängiger Bedingtheit und Abhängigkeit entsteht und vergeht, dass alle Wesen untereinander und miteinander verbunden sind. So gesehen kommt der grundlegende Zen-Gedanke, dass Form Leere ist und Leere Form ist in einer Arbeit zum Ausdruck, der für die Schüler und Schülerinnen im konkreten Umgehen miteinander erlebbar wird.
Bei der Vermittlung dieser Werte sind Pädagogen gefordert, die ein Mindestmaß an buddhistischem Grundwissen haben, die vor allem aber Charisma, plus soz. päd. Kompetenz haben.
Über den Begriff FEHLER das menschliche FEHLEN entwickeln, Fehlen im Sinne von verfehlen aber auch im Sinne von verblendetem Fehlen, in allen Bereichen des menschlichen Daseins und Handelns und Erkennens.
Das Nahlernziel : Erkennen des eigenen destruktiven Wiederholungszwanges (Wirkungsmechanismus), z.B. Nichteinhalten von Verträgen und Vereinbarungen, zu spät kommen, Vertragsbrüche aller Art als Bestandteil seiner zerstörerischen antisozialen Persönlichkeitsstruktur aber gleichzeitig erkennen, dass alles veränderbar ist, also auch diese destruktive Persönlichkeitsstruktur, letztlich, diese als etwas ständig Fließendes erfahren und dabei erkennen und erleben, dass diese in ihren Phänomenen ,z.b. Gefühlen und Gedanken, wie Wut, Angst, Trauer, Freude und Zufriedenheit, steuerbar und lenkbar sind. Dass dazu aber bestimmte Kulturtechniken erlernt werden und in der täglichen Übung angewendet und internalisiert werden müssen. (Maxime: „Alles im Leben ist eine Übung!“)
Das Fernlernziel: die empathiefähige (Mitgefühl), sozial und gesellschaftlich verantwortliche, allseits gebildete Persönlichkeit, die gesamtgesellschaftliche und globale Zusammenhänge erkennt und soziale und individuelle Verantwortung für das eigene und das Leben anderer übernimmt.
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- Citation du texte
- Dr. phil. Otto Felix Hanebutt (Auteur), 2012, Zen und die Kunst ein Segelflugzeug zu bauen und davon zu fliegen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464200
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