Die „Reisen“ John de Mandevilles, deren Archetyp vermutlich aus dem Jahre 1357 stammt, gelten als erster mittelalterlicher Reiseroman und genießen in der Literatur einen besonderen Stellenwert.
Unter mentalitätsgeschichtlichem Aspekt verdienen sie insofern Beachtung, als sich hier das abendländische Weltbild des Mittelalters untersuchen läßt. Inwieweit fließen faktisches Wissen und traditionelle Mythen ineinander? Wie gingen die Gelehrten und Literaten mit den daraus entstehenden Widersprüchen um? Welche Konsequenzen wurden daraus für die Einschätzung von und den Umgang mit Fremden gezogen? Mandevilles „Reisen“ bieten in dieser Abhandlung einen geeigneten Ausgangspunkt für eine solche Untersuchung, zudem lassen sie aufgrund ihrer ausgedehnten Verbreitung rezeptionssoziologische Rückschlüsse auf die Leserschaft zu. Diese scheint ein großes Bedürfnis an Literatur gehabt zu haben, die half, mit den realen Umwälzungen und Neuerungen des alltäglichen Lebens zurechtzukommen.
Der Text ist in drei größere Sektionen gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit den uns bekannten Informationen zum Autor selbst, während der zweite sich dem Werk zuwendet. Der dritte Teil behandelt die Rezeptionsgeschichte und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für das abendländische Weltbild im 14. Jahrhundert. Dabei wird die Frage nach der Motivation Mandevilles zur Abfassung des Werkes und dem Interesse der Leserschaft an dem Reiseroman durchgängig diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Weltbild und Fremde im Mittelalter – eine Einleitung
2. Der Autor
2.1 Wer war Mandeville?
2.2 Das Pseudonym
3. Die Reisen
3.1 Die Gattung Reiseliteratur
3.2 Die „Reisen“ – typisch mittelalterliche Reiseliteratur?
3.3 Mandevilles Quellen
3.3.1 Die Quellenauswahl
3.3.2 Der Umgang mit den Quellen
3.3.3 Religion und Gottesbild in den Reisen
3.3.4 Aufgeschlossenes Weltbild und traditionelle Wunderwesen
4. Soziologie und Rezeption
4.1 Mandevilles Leser
4.2 Vorwissen und Sozialisation
4.3 Tradition und Wissen in den „Reisen“ am Beispiel Chinas
5. Zusammenfassung: Eine Motivationsbestimmung
6. Anhang
7. Literaturverzeichnis
1. Weltbild und Fremde im Mittelalter – eine Einleitung
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Motivation hinter dem Interesse an der Welt in der Literatur, hier in den „Reisen“ des John de Mandeville in der Übersetzung des Michel Velser[1], stand. Der für mittelalterliche Verhältnisse sehr erfolgreiche Roman wird als Spiegel der gesellschaftlichen Befindlichkeit verstanden. Das bedeutet, daß der Rezeption in Verbindung mit soziologischen Ansätzen eine tragende Rolle bei der Beantwortung der Fragestellung zukommt. Die Arbeit Trude Ehlerts[2] gab hierfür entscheidende Impulse.
Die Darstellung von Fremde und die daraus abzulesende gesellschaftliche Einstellung läßt sich anhand Peter Dinzelbachers[3] und Götz Pochats[4] Arbeiten erläutern.
Aus den „Reisen“ soll besonders der zweite Teil über den Fernen Osten bearbeitet werden. Folker Reicherts[5] umfangreiche Arbeiten boten diesbezüglich wichtige Fakten und Anregungen.
Bevor jedoch Werk und Rezipienten untersucht werden, bietet die Arbeit einen kurzen Überblick über die uns zur Verfügung stehenden Informationen zum Autor. Diese Annahmen stützen sich weitestgehend auf Michael Seymour[6].
Das Schlußkapitel versucht eine Zusammenführung aller Ergebnisse der vorhergehenden Kapitel und bietet eine Antwort auf die Frage nach der Motivation des Autors Mandeville und seiner Leser, sich für die Fremde zu interessieren.
Bedeutend für alle an die „Reisen“ herangetragenen Fragestellungen ist die Einbettung in die mittelalterliche Kultur und Mentalität. Deswegen ist es nötig, sich der historischen Umstände zur Abfassungszeit des Werkes und des Lebens Mandevilles bewußt zu werden. Der Rückbezug auf die Realität des Autors und der Rezipienten erfolgt innerhalb der einzelnen Kapitel.
2. Der Autor
Zum Autor der „Reisen“ liegt umfangreiche Forschungsliteratur vor, die letztlich nicht in der Lage ist, mit Sicherheit Auskunft über die historische Person Mandeville zu geben. Dieses Kapitel trägt für das Thema der Arbeit relevante Ergebnisse zusammen und referiert neben Daten zur historischen Person des Autors Gedanken zur literarischen Person.
2.1 Wer war „Mandeville“?
Das Werk selbst gibt spärliche Auskunft über den Autor. Der Leser erfährt, daß es sich um einen Ritter namens John de Mandeville handelt, der aus dem englischen St. Albans komme und dieses 1322 verlassen habe, um die Welt zu bereisen[7]. Im Alter habe er dann seine Erinnerungen niedergeschrieben.
Da es sich nach heutigen Erkenntnissen bei dem Namen „Mandeville“ um ein Pseudonym handelt[8], stellt Seymour verschiedene Thesen zur Herkunft des Autors vor[9]: Seine Muttersprache war Französisch. Ihm stand eine große kontinentale Bibliothek zur Verfügung, mit deren Hilfe er sein Werk zusammengestellt hat und die reich und aktiv genug war, um zeitgenössische Arbeiten innerhalb weniger Jahre zu erwerben. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um eine kirchliche Bibliothek in Nordfrankreich oder Flandern. Seymour schließt auf einen Kleriker, der wahrscheinlich Ordensmitglied war. Er konnte Latein lesen, aber kein Arabisch und Griechisch. Die Art der Darstellung der Werkinhalte zeigt ihn als informierten und intelligenten Leser von Büchern über das Heilige Land und andere exotische Teile der bekannten Welt. Er war fähig, Sacroboscos Theorien zu meistern und offen für die Möglichkeit, die Welt zu umrunden. Seymour favorisiert einen Benediktiner, auf den diese Beschreibung zutreffen könne: Jean le Long. Gleichzeitig schränkt er ein, daß die Beweislage nicht hinreichend sei und keine endgültigen Aussagen getroffen werden könnten.
Dennoch finden Seymours Thesen Rückhalt in den historischen Gegebenheiten. Ab dem 13. Jahrhundert entwickelten sich die Universitäten, die Zentren wissenschaftlicher Untersuchungen waren[10]. Die Bibel, alte Grundlage jeden Unterrichts, war nur noch Mittelpunkt der Theologie. Mit der Freiheit der Universitäten kamen auch Bücher in den Blickpunkt, die als Hauptlehrmittel vorwiegend Wissen verbreiten sollten. Der neuen Einstellung gemäß entwickelte sich eine Methode der verstandesgeleiteten Hinterfragung von Problemen: die Scholastik. Dabei „ist der Intellektuelle, der sich der Scholastik bedient, nicht mehr ein einfacher Textinterpret, sondern ein Schöpfer von Problemen, die seine Überlegung herausfordern, sein Denken anregen und ihn zu einer Stellungnahme veranlassen.“[11] Der Autor der „Reisen“ konnte sich als Gelehrter, der er zweifellos war, dieses Einflusses nicht entziehen[12]. Die Werke, die im Zuge der Scholastik entstanden, waren auch ihm bekannt und standen ihm als Quellen zur Verfügung (z.B. Vincent von Beauvais, „Speculum maius“)[13]. Mandeville zeigt sich in seinem Werk an rationalen Erklärungen interessiert und steht damit oftmals in Widerspruch zu herkömmlichen Lösungen[14].
Nicht nur die persönliche Bildungssituation wirkte sich auf den Autor aus. Er war den politischen, ökonomischen und sozialen Wandlungen seiner Zeit ebenso ausgesetzt wie seine Rezipienten. In der Zeit von 1270-1330 befand sich die Christenheit in einer umwälzenden Krisensituation, die ihre Spuren bis in Mandevilles Zeit hinterlassen haben dürfte[15]. Das Christentum stieß vorerst auf verschiedene Grenzen[16]. Durch die Unmöglichkeit weiterer räumlicher Entdeckungen im realen Leben kann die Sehnsucht nach der Ferne gesteigert worden sein. Mandeville verarbeitet diese durch ein hauptsächlich geographisch bestimmtes Werk und trifft damit den Nerv der Zeit. Das Verlangen nach zumindest imaginärer Expansion konnte durch seine Literatur befriedigt werden. Literatur bot durch ihre Öffnung hin zu Freiheit und Phantasie eine Möglichkeit mit der Verwirrung im Denken und Fühlen der Zeit umzugehen und ein neues Ordnungssystem aufzubauen. So erweist sich die Zeit der Erschütterung und Aufspaltung alter Systeme als Chance für einen Neuanfang. Aus der Wachstumskrise kann eine gestärkte Ordnung hervorgehen. Doch zur Bewältigung der Umwälzungen sind neue Methoden erforderlich. Eine davon liefert Mandeville auf literarischem Gebiet mit seinem Roman.
2.2 Das Pseudonym
Warum nimmt der Autor das Pseudonym „Mandeville“ an? Auch hierzu bietet Seymour Lösungsansätze[17]. Er geht unter anderem von der Möglichkeit eines literarischen Ursprungs aus und erwähnt in diesem Zusammenhang den um 1340 erschienenen satirischen Roman „Le roman de Mandevie“. Es gibt einige Parallelen zu den „Reisen“. Zum einen sind die Protagonisten beide Ritter, der eine mit Namen Mandevie, der andere Mandeville. Beide führen ihre Leser durch eine Welt, der eine durch eine imaginäre moralische Welt, der andere durch die „reale“ Welt mittels einer erfundenen Reise. Die Herkunft des Ritters Mandevie ist im Lateinischen mons albus, die Mandevilles St. Albans. Da es sich um eine literarische Produktion handelte und Mandeville nicht nur ein in Enzyklopädien bewanderter Leser war, liegt die Annahme nahe, daß er sein Pseudonym aus einem Roman entnahm. Seine Geschicktheit im Verbinden von Realem und Fiktion hätte er somit nicht nur mit dem Inhalt seines Werkes bewiesen, sondern auch mit seinem Äußeren.
Ein Motiv, sich für ein Pseudonym zu entscheiden, mag auch von der theologischen Geisteshaltung der Zeit ausgegangen sein. Nach der Verdammung von 1277, in der Vernunftschluß und experimentelle Beobachtung ausgemerzt werden sollten, wurde wissenschaftliches Denken behindert[18]. Um dennoch unerwünschte Überlegungen anstellen zu können, bedurfte es der Sicherheit einer anderen Identität. Diese lag in der Wahl eines Pseudonyms.
Es ist nicht Ziel dieser Arbeit, die Identität des Autors festzulegen – was ohnedies unmöglich wäre –, sondern Hinweise zu finden, die seine Motivation beleuchten. Der Name Jean le Long mag in diesem Zusammenhang Spekulation sein, doch Seymours Schlußfolgerungen zur Autorenperson sind hierfür wertvoll und plausibel. Tatsächlich ist es nicht viel, was an Fakten vorhanden ist. Doch kann man nun einiges über das Vorwissen des Autors festlegen und dies in Verbindung zum historischen Umfeld, zum Werk und zur Zielgruppe setzen, für die er schrieb.
3. Die „Reisen“
Die „Reisen“ liegen uns in über 250 Handschriften vor, wobei man diese auf drei ursprüngliche Versionen beschränken kann: die kontinantale, die insulare und die Lütticher Version[19]. Ausgehend von diesen verbreiteten sich zahlreiche Übersetzungen in ganz Europa[20]. Die zwei bedeutendsten Handschriften in deutscher Übersetzung sind von Otto von Diemeringen[21] und Michel Velser[22] angefertigt worden.
Obwohl uns das Original von 1357 nicht mehr erhalten ist, geht die Forschung von einem französischen Archetyp aus[23]. Die kontinentale Version ist diesem am nächsten, liegt jedoch noch nicht ediert vor; eine Übersetzung der ältesten französischen Handschrift von 1371 dient den Forschern als Grundlage ihrer Analysen[24].
Im folgenden soll zunächst der Aufbau der „Reisen“ kurz dargestellt werden. Für die Fragestellung dieser Arbeit wichtiger als inhaltliche Aspekte sind dabei Überlegungen zu den verwendeten Quellen und dem Umgang mit diesen.
3.1 Die Gattung Reiseliteratur
Beschreibungen über die Fremde, ob nun als Erdbeschreibung oder Reisebericht, gab es schon in der Antike[25]. Diese lassen sich kontinuierlich bis ins Mittelalter – hier in der Mehrzahl in Form von Pilgerberichten – nachweisen. Ridder konstatiert nach Hassauer eine Entwicklung des empirischen Denkens innerhalb der Gattung Reiseliteratur[26]. So kann man eine Dichotomie von Toposwissen (schriftlich überliefertes „geographisches“ Wissen) und Beobachtungswissen (Wissen aus direkter Beobachtung durch Augenzeugen) festhalten. Die Entwicklung erfolgt nun durch allmähliche Verdrängung des Toposwissens hin zum Beobachtungswissen. Obwohl er für das Spätmittelalter von einer „Säkularisierung des Weltbildes“ spricht[27], könne man jedoch nicht von der Existenz authentischer Reiseberichte ausgehen. Typisch für Reiseliteratur des ganzen Mittelalters ist die Vermischung von Fiktion und Erfahrung und die Erwartungshaltung der Reisenden: man möchte nicht Unbekanntes entdecken, sondern Bekanntes wiederfinden[28].
Ebenfalls charakteristisch für mittelalterliche Reiseliteratur ist der Rückgriff auf die stets gleichen Quellen[29]. Pochat spricht in diesem Zusammenhang von einer „erstaunliche[n] Zähigkeit, mit der sich die phantastische Tradition seit hellenistischer Zeit bis in die Neuzeit fortgesetzt hat“[30]. Darstellungen, die tatsächliche Begebenheiten ohne Mirabilia ausschmückten, mangelte es im mittelalterlichen Verständnis an Glaubwürdigkeit[31].
3.2 Die „Reisen“ – typisch mittelalterliche Reiseliteratur?
Die „Reisen“ sind eine fiktive Reisebeschreibung, die in zwei Teilen die im Mittelalter bekannte Welt behandeln. Während der erste Teil die Wege ins Heilige Land beschreibt und damit den Pilgerberichten des Mittelalters nahe steht, widmet sich der zweite Teil den Ländern des Ostens und den Mirabilia. Der Begriff Mirabilia soll hier alle Wunder, Monster und Fabelwesen umfassen, die nicht zur christlichen Heiligenerzählung gehören[32]. Es handelt sich somit insofern um mittelalterliche Reiseliteratur, als die Vermischung von Topos- und Beobachtungswissen, von Fiktion und Fakten gegeben ist.
Die „Reisen“ werden allgemein als Quellenkompilation bezeichnet, über 20 verschiedene Werke wurden herangezogen, darunter Wilhelm von Boldensele für den ersten Teil und Odorich von Pordenone für den zweiten[33]. Dabei handelt es sich um einen personalen Erzähler, so daß der Eindruck entsteht, er hätte diese Wege selbst bereist[34]. Das Neue an Mandevilles „Reisen“ zeigt sich in der Gestaltung als Reise roman[35]. Mandeville „verstand es meisterhaft, inhaltsreiche und von tatsächlichen Kenntnissen zeugende Quellen – darunter auch Odorichs Schrift – zu kompilieren und dann unter der Fiktion des Erlebnisberichtes [...] seinen Zeitgenossen anzubieten.“[36]
Der Rezipient, der sich des fiktiven Elementes bewußt ist, wird die „Reisen“ entsprechend als Roman aufnehmen. Reale Elemente werden in eine fiktive Handlung eingebettet, um in erster Linie zu unterhalten[37]. Diese folgen alten Quellen und Reiseberichten[38], werden aber geschickt in Szene gesetzt und ausgeschmückt. Durch die literarische Bearbeitung erreicht Mandeville eine entsprechende Qualität und kann somit eines der meistgelesenen Bücher des Mittelalters hervorbringen[39].
Mandeville schuf einen neuen Typus der Reiseliteratur, was sich vor allem in der Struktur der „Reisen“ zeigt. Diese ist durch die erwähnte Zweiteilung des Buches bestimmt. Man kann hier von einer bewußten kompositorischen Haltung ausgehen[40]. So setzt Mandeville Jerusalem nicht wie üblich an das Ende des Buches, sondern in seine Mitte. Jerusalem als Mittelpunkt des traditionellen Weltbildes steht auch im Mittelpunkt des Werkes, bildet dadurch aber schon die Verbindung zum moderneren Weltbild. Es ist Anfang[41], Mitte und Ende in einem und wird damit beiden Standpunkten gerecht.
Erzählerische Abschweifungen vom eigentlichen Reiseweg liefern die vielen Reliquien- und Mirakelberichte (im ersten Teil) sowie literarische Elemente aus der Mythen- und Fabelwelt (im zweiten Teil). Hiermit soll das Publikum unterhalten, Interesse und Neugier geweckt und vor allem die Erwartungshaltung erfüllt werden. Die Erzähltechnik Mandevilles ermöglicht eine Verbindung von naturkundlich-geographischem Wissen mit literarisch-fiktiven Elementen, wobei beide Texttypen ineinander übergehen[42]. Zur Fiktion gehören Kapitel über Amazonen[43], die Sperberburg[44], Menschenfresser[45], sonderbare Tiere[46] und dergleichen mehr. Die fast modern anmutenden Kapitel beschäftigen sich mit Astronomie und Seefahrt[47] sowie ethnologischen Ansätzen[48].
3.3 Mandevilles Quellen
Von Aussagekraft hinsichtlich Vorwissen und Motivation des Autors sind die von Mandeville verwendeten Quellen. Zum einen interessiert, für welche Quellen er sich entschied, zum anderen ist es sinnvoll, zu sehen, wie er mit ihnen umgeht.
3.3.1 Die Quellenauswahl
Eine sehr detaillierte Übersicht über die von Mandeville verwendeten Quellen hat Christiane Deluz[49] erstellt. Sie zeigt, daß Mandeville einige bevorzugte Quellen verwendete. So ist sein Garant für die Wege ins Heilige Land hauptsächlich Wilhelm von Boldensele[50]. Kapitel, die den Islam und die Araber behandeln, stützen sich meist auf Wilhelm von Tripoli[51], Themen des Nahen und Fernen Ostens lehnen sich an den Reisebericht des Odorich von Perdenone[52] und Hayton[53]. Diese von realen Reisen berichtenden Quellen liefern den Rahmen für Mandevilles Reiseroman. Aus-schmückungen, Ergänzungen und Altüberliefertes entnimmt Mandeville zahlreichen anderen bekannten Quellen, so z. B. Bruno Latini in Fragen naturwissenschaftlichen Inhalts[54] und den Alexanderroman[55] zur Einflechtung alter Mythen, die die Erwartungshaltung des Publikums erfüllen sowie eine literarische Gestaltung ermöglichen.
Mandeville interessiert sich für Fakten und Augenzeugenberichte. Um einen Roman zu gestalten sind jedoch auch literarische Elemente vonnöten, so etwa zur Spannungssteigerung oder zur Markierung eines bestimmten Genres. Hierfür bezieht Mandeville sich auf das Vorwissen des Publikums, d.h. auf in alten tradierten und anerkannten Quellen überliefertes Wissen über Literatur und Fremde. Der Alexanderroman gehört zu einem der meistrezipierten Stoffe des Mittelalters[56] und so ist es nicht verwunderlich, ihn in den „Reisen“ verwertet zu sehen. Auch Autoritäten wie Isidor und Plinius steigern Akzeptanz und Glaubwürdigkeit des Romans[57].
3.3.2 Der Umgang mit den Quellen
Bennett hat beispielhaft Mandevilles Verwertung des Reiseberichts Odorichs dargelegt[58]. Sie vergleicht die Reiserouten beider, zeigt Parallelen, Auslassungen und Ergänzungen Mandevilles und kommt so zu dem Schluß, daß Mandeville einen Reiseroman produziert hat und kein Plagiat.
Um die literarische Qualität zu steigern, übergeht er alle Generalisierungen und festgesetzten Phrasiologismen der jeweiligen Garanten und schreibt in einer äußerst lebendigen, die Erfahrungen anderer versinnlichenden Sprache: „Mandeville knew how to select and develop his material. He takes the reader with him, giving a sense impression of what he describes, so that we can see and feel and taste it.“[59] Er folgt Odorichs Reiseroute, solange es ihm erzählerisch sinnvoll erscheint, ändert jedoch die Einzelheiten um der Ästhetik willen[60]. Nach Ehlert kann die „Dimension des Ästhetischen“ Freiraum schaffen, „gesellschaftliches Handeln spielerisch zu entwerfen“[61]. So füllt Mandeville die von Odorich offen gelassene Lücke am Ende des Berichtes, indem er die Inselwelten im Osten mit Mirabilia füllt. Bennett nimmt an, daß Mandeville nicht an die Existenz all seiner Wunderwesen geglaubt habe. Dies entnimmt sie seiner Eigenart, seinen Garanten zu widersprechen, wenn ihm ein Phänomen den Naturgesetzen zuwiderzulaufen scheint[62].
Bennetts Überzeugung, Mandeville habe ein Werk von hoher literarischer Qualität geschaffen, deckt sich mit Ridders Erkenntnis, die „Reisen“ verfügten über eine neuartige Erzähltechnik (siehe Seite 8 dieser Arbeit). Genau diese Verschiebung von Textstücken, das Einfügen von Wundergeschichten, die Verknüpfung mit anderen Reiseberichten bewirken den Eindruck verschiedener Höhe- und Ruhepunkte, Abschweifungen und Verdichtungen. Nüchterne Reiseberichte enthebt er ihrer bloßen Verschriftlichung und macht sie für Rezipienten mit Vorstellungskraft erfahrbar.
Er nimmt sich die schriftstellerische Freiheit, Fakten in Fiktion zu binden und so einen ästhetischen, unterhaltsamen Roman zu schaffen, der dennoch nicht jeder Grundlage entbehrt, sondern dem interessierten Laien Informationen liefert. Nach Bennett war dies aufmerksamen zeitgenössischen Lesern durchaus bewußt, so daß sie die Mythen und Fabelwesen tatsächlich nur als Fiktion wahrnahmen[63].
3.3.3 Religion und Gottesbild in den „Reisen“
Mandevilles Umgang mit seinen Quellen läßt sich besonders gut anhand seiner Darstellungen der verschiedenen Religionen betrachten. Aus Wilhelm von Tripolis’ „Tractatus de statu Saracenorum“ übernimmt Mandeville die relative Unvoreingenommenheit seines Garanten und schließt sich damit einer Minderheit an[64]. Die Wahl der Quellen läßt einen Rückschluß auf die Gedanken des Autoren zu. Man kann annehmen, daß Mandeville einer gewissen Toleranzidee anhing und diese in seinem Roman vertreten wollte.
Nach Bennett versucht er andere Sitten und Religionen zu verstehen, zu rationalisieren und ohne Vorurteile zu betrachten[65] ; damit stünde er in starkem Kontrast zu Odorichs strenger Orthodoxie: „His tolerance and charity give an impression of urbanity which dignifies and enlarges the mind of the author. The field of his interest is much above Odorich’s.”[66]
Auch Ridder ist von Mandevilles Toleranz überzeugt. Dabei sei es „weniger Zeitkritik als der Nachweis des Verbindenden zwischen den Religionen“[67], der hier im Vordergrund stünde.
Ganz anderer Meinung ist dagegen Seymour. Er kritisiert, Mandeville würde keineswegs gefährliche Neuigkeiten verbreiten, sondern zu dieser Zeit am Christentum gängige Kritik üben[68].
[...]
[1] John Mandeville: Itinéraire.Sir John Mandevilles Reisebeschreibung. Übersetzt von MichelVelser. Hrsg. von Eric John Morrall nach der Stuttgarter Papierhandschrift Cod. HB V 86. Berlin1974.[Deutsche Texte des Mittelalters; 66]. In den folgenden Fußnoten wird das Kürzel „Velser“ benutzt.
[2] Trude Ehlert: Deutschsprachige Alexanderdichtung des Mittelalters. Zum Verhältnis von Literatur und Geschichte. Frankfurt am Main [u.a.] 1989. [Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1174] Zugl.: Bonn, Univ., Habil.-Schr., 1984.
[3] Peter Dinzelbacher: Angst im Mittelalter. Teufels-, Todes- und Gotteserfahrung: Mentalitätsgeschichte und Ikonographie. Paderborn [u.a.] 1996.
[4] Götz Pochat: Das Fremde im Mittelalter. Darstellung in Kunst und Literatur. Würzburg 1997.
[5] Folker Reichert: Begegnungen mit China. Die Entdeckung Ostasiens im Mittelalter. Sigmaringen 1992. [Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters ; 15] Zugl.: Heidelberg, Universität, Habil.-Schr., 1990.
[6] Michael C. Seymour: Sir John Mandeville. In: Authors of the Middle Ages. Bd. 1: English Writers of the Late Middle Ages. Hrsg. von Michael C. Seymour. Aldershot 1993. S. 5-64.
[7] Velser, 3,11-16.
[8] Seymour, S. 6: Um die Identität des Autors wurde viel spekuliert. Vermutungen reichten von Jean de Bourgogne zu Jean d’Outremeuse. Uneinigkeit gebe es vor allem bezüglich der Frage, ob Mandeville tatsächlich ein englischer Ritter sei oder nicht.
[9] Seymour, Mandeville, S. 27.
[10] Weltbild Weltgeschichte. 11. Bd.: Das Hochmittelalter. Hrsg. und verfaßt von Jacques Le Goff. Augsburg 1998. S. 256-275. Auch für die folgenden Ausführungen.
[11] Weltbild Weltgeschichte, 11. Bd., S. 258.
[12] Seymour, Mandeville, S. 25 ist sich jedoch sicher, daß Mandeville kein Scholastiker war. Es ist dennoch davon auszugehen, daß er durch den Kontakt mit scholastischen Schriften beeindruckt war und Züge der Scholastik in sein eigenes Denken aufgenommen hat.
[13] Enzyklopädien, wie die Vincents von Beauvais, repräsentieren den „Geist der Ordnung“ (Weltbild Weltgeschichte, 11. Bd., S. 260). Der immer größer werdende Einfluß der Werke des Aristoteles zeigt sich besonders in der Verbindung von Vernunft und Glauben. In Mandevilles Roman kann genau diese Verknüpfung gefunden werden. Dies wird in Kapitel 3.1.4 näher erläutert.
[14] Dies soll in Kapitel 3.1.2 ausführlicher besprochen werden.
[15] Hier und im folgenden: Weltbild Weltgeschichte, 11. Bd., S. 277-295.
[16] Weltbild Weltgeschichte, 11. Bd., nennt folgende Grenzen: technische, räumliche, geistige, ökonomische, soziale, religiöse und mentale.
[17] Seymour, Mandeville, S. 18.
[18] Weltbild Weltgeschichte, 11. Bd., S. 282.
[19] Seymour, Mandeville, S. 7-8: Die kontinentale Version liegt in 31 Handschriften vor und stammt aus Frankreich. Die insulare Version liegt in 23 Handschriften vor und tauchte vor 1390 in England auf. Im Unterschied zur kontinentalen Version ist sie im anglo-französischen Dialekt geschrieben. Es finden sich einige Umformulierungen und Änderungen. Die Lütticher Version liegt in sieben Handschriften vor und stammt von der kontinentalen. Aufgrund lokaler Bezüge kann man ein Abfassungsdatum nach 1373 annehmen. Diese Version gab in der Vergangenheit Anlaß zu Spekulationen über den Abfassungsort des Archetypen. Inzwischen geht man nicht mehr davon aus, daß die „Reisen“ ursprünglich in Lüttich geschrieben wurden.
[20] Siehe Abb. 1 im Anhang.
[21] Klaus Ridder: Jean de Mandevilles "Reisen". Studien zur Überlieferungsgeschichte der deutschen Übersetzung des Otto von Diemeringen. München 1991.[Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters; 99]
[22] Velser
[23] Seymour, Mandeville, S. 7.
[24] John de Mandeville: Travels (Itinerarius, engl. u. franz.) Texts and translations by Malcolm Letts. Bd. 1 und 2. London: Hakluyt Society 1953. Diese Ausgabe konnte aufgrund eines Fehlers der Universitätsbibliothek Trier für diese Arbeit nicht verwendet werden.
[25] Pochat, Fremde, S. 22-24.
[26] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 8-9.
[27] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 9.
[28] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 9.
[29] Pochat, Fremde, S. 24.
[30] Pochat, Fremde, S. 24.
[31] Pochat, Fremde, S. 25.
[32] Christliche Heilige und deren Wundertaten kommen bevorzugt im ersten Teil vor.
[33] Zur Einteilung des Werkes in zwei große Hauptteile siehe Bennett, S. 15-16. Zu Boldensele siehe Lexikon für Theologie und Kirche. Begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von
Josef Höfer u.a. 2. Bd.: Barontus bis Cölestiner. Freiburg 1958. Sp. 567-568. Hiernach handelte es sich um einen Dominikaner aus Minden, der sein Kloster unerlaubt verließ und als Ritter in das Heilige Land zog; seinen Bericht faßte er somit aus eigener Erfahrung ab. Zu Odorich von Perdenone siehe Lexikon für Theologie und Kirche. 7. Bd.: Marcellinus bis Paleotti. Sp. 1102-1103. Odorich war missionarisch tätig und verreiste über mehrere Jahre nach Asien. In Kambalek (Peking) blieb er drei Jahre. Nach seiner Rückkehr diktierte er seinen Reisebericht einem Mitbruder in Udine.
[34] Nach Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 16, kam der Vorwurf, Mandeville belüge die Leser indem er so tue, als ob er tatsächlich die Welt bereist hätte, schon sehr früh auf. Im 19. Jahrhundert wurden seine Quellen durch Bovenschen aufgedeckt.
[35] Howard nach Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 16: Drei Elemente weisen auf die erzählerische Gestaltung hin: 1) Der Ich-Erzähler, 2) der autobiographische Darstellungsmodus als objektiver Betrachter und 3) die literarische Vermittlung des Übernommenen als „Filter“ gegenüber dem „Quellenwissen“, also die Gewinnung von Handlungsspielraum durch Fiktion.
[36] Gert Melville: Herrschertum und Residenzen in Grenzräumen mittelalterlicher Wirklichkeit. In: Hans Patze und Werner Paravicini (Hrsg.): Fürstliche Residenzen im spätmittelalterlichen Europa. Sigmaringen 1991. S. 52.
[37] Peter Johanek: Weltbild und Literatur. Fiktive Geographie um 1300. In: Peter Moraw (Hg.): Das geographische Weltbild um 1300. Politik im Spannungsfeld von Wissen, Mythos und Fiktion. Berlin 1989. [Zeitschrift für historische Forschung: Beiheft, 6] S. 105: Auffallend am Roman im 13. Jahrhundert ist die zunehmende Schilderung der Wirklichkeit unter gleichzeitiger Beibehaltung der fiktiven und phantastischen Geographie. Er bezeichnet die „Reisen“ Mandevilles als die Vollendung von der Verbindung des Romanes mit vorgeblich wahren Reisebeschreibungen.
[38] Christiane Deluz: Le Livre de Jehan de Mandeville. Une „Géographie“ au XIVe Siècle. Louvain-La.-Neuve 1988. [Publications de L’Institut D’Etudes Médiévales – Textes, Ètudes, Congrès; 8] S. 429-491.
[39] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 11: Über die „Reisen“ heißt es, sie tendieren zu „narrativen, spannungserzeugenden Episoden mit einem (pseudo-)persönlichen Bezug sowie zu ausgedehnten enzyklopädischen Exkursen“.
[40] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 14. Hier beschreibt Ridder Mandevilles Erzähltechnik. Er entdeckt eine neue Reise- bzw. Erzählbewegung, die sich aus verschiedenen Höhe- und Ruhepunkten, Abschweifungen und Verdichtungen zusammensetzt und Verweise und korrespondierende Elemente einflicht.
[41] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 14. Jerusalem ist insofern Anfang, als es den Ausgangspunkt für den zweiten Teil der Reise bildet.
[42] Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 17.
[43] Velser, 99,19-100,23.
[44] Velser, 95,9-96,5.
[45] Velser, 124,8-27.
[46] Z.B. Velser, 122,17-124,2.
[47] Velser, 113,11-115,2.
[48] Z.B.Velser, 141,11-17.
[49] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, S. 429-491.
[50] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, S. 430-462.
[51] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, S. 464-466, bzgl. Wilhelm von Tripolis siehe Bennett, Rediscovery, S. 21, Fußnote 14: Er war ein Dominikaner aus Akkon. Sein „Tractatus de Statu Saracenorum“ wurde 1270 geschrieben.
[52] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, S. 466-491.
[53] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, S. 467-484. Zu Hayton siehe Lexikon für Theologie und Kirche. 5. Bd.: Hannover bis Karterios. Freiburg 1960. Sp. 313. Hayton oder auch Hethum war ein armenischer Fürst, der 1294 sein Land verlassen musste. Er wurde Prämonstratenser auf Zypern und lebte auch einige Zeit am Hofe Clemens’ V. in Avignon. Berühmt wurde sein „Flos Historiarum partium Orientalium“.
[54] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, z. B. S. 464 und 466.
[55] Deluz, Livre de Jehan de Mandeville, z. B. S. 482-483, 487-488.
[56] Karl Langosch u.a.: Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur. 2. Bd.: Überlieferungsgeschichte der mittelalterlichen Literatur. Zürich 1964. S. 72: Der Alexanderroman beruht auf einer griechischen Abfassung des Pseudo-Kallisthenes. Archipresbyter Leo von Neapel übersetzte diese um 960. Diese Übersetzung wurde die wichtigste Quelle für mittelalterliche und volkssprachige Darstellungen dieses damals außerordentlich beliebten Stoffes.
[57] Glaubwürdigkeitsbekundungen zählten zu vollkommen üblichen Teilen dieser mittelalterlichen Literaturgattung. Siehe dazu auch Ridder, Mandevilles „Reisen“, S. 16, Fußnote 62 und Folker Reichert: Chinas Beitrag zum Weltbild der Europäer. Zur Rezeption der Fernostkenntnisse im 13. und 14. Jahrhundert. In: Peter Moraw (Hg.): Das geographische Weltbild um 1300. Politik im Spannungsfeld von Wissen, Mythos und Fiktion. Berlin 1989. [Zeitschrift für historische Forschung: Beiheft, 6], S. 50-51. Hier weist Reichert daraufhin, der Autor rechne mit der Ungläubigkeit des Lesers und gestehe sogar, daß das selbst Gesehene unglaublich klinge. Dennoch sei es wahr und gerade deswegen etwas Unerhörtes und Besonderes.
[58] Bennett, Rediscovery, S. 26-38.
[59] Bennett, Rediscovery, S. 30. In diesem Zusammenhang verweist sie auf die Beschreibung fremdartiger Kleidung (der Frauen von Chaldäa). Mandeville beschreibt Fremdes indem er es mit Bekanntem, hier einer Mönchskutte, vergleicht.
[60] Bennett, Rediscovery, S. 28.
[61] Ehlert, Alexanderdichtung, S. 8.
[62] Bennett, Rediscovery, S. 34-35. Hier führt sie Mandevilles ihm logischer erscheinende Erklärung für die Art und Weise der Pfefferernte an.
[63] Bennett, Rediscovery, S. 80.
[64] Ridder, Mandevilles “Reisen”, S. 19.
[65] Bennett, Rediscovery, S. 33.
[66] Bennett, Rediscovery, S. 34.
[67] Ridder, Mandevilles “Reisen”, S. 19.
[68] Seymour, Mandeville, S. 24.
- Quote paper
- Evelyn Lehmann (Author), 2003, Weltbild und Literatur – Motivation für das Interesse an der Welt am Beispiel John de Mandevilles „Reisen“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46375
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