Der Kern des Wirtschaftsprogrammes geht auf die von Gottfried Feder verfasste Kampfschrift „das Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes“ zurück. Als Verfasser des Programmes gelten aber Anton Drexler und Adolf Hitler.
Durch die unbestimmte Art und Weise hatte dieses zum einem einen recht hohen propagandistischen Wert, welcher sich in den von Gottfried Feder benutzten Schlagworten "Gemeinnutz vor Eigennutz", "Brechung der Zinsknechtschaft", "Kampf gegen die (jüdische) Hochfinanz“ zusammenfassen läßt. Zum anderem lag dem Wirtschaftsprogramm aber auch ein Kern zugrunde, der von Gottfried Feder bis zu seiner politischen Abschiebung kontinuierlich vertreten wurde.
Dieser Kern war die "Brechung der Zinsknechtschaft", also die zinslose Geldwirtschaft. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern befasste sich Feder aber hauptsächlich mit der staatlichen Seite der zinslosen Wirtschaft.
Der Gedanke Geld gegen Zins zu verleihen ist in unserer kapitalistischen Gesellschaft selbstverständlich. Dabei galten noch vor einigen hundert Jahren in der katholischen Welt Europas Zinsverbote und gegen Wucher wurde mit drakonischen Maßnahmen vorgegangen. Auch das Judentum verbietet das Zinsnehmen (wenn auch nur unter Juden), genauso wie die islamische Welt.
Als bedeutendster Vertreter gilt wohl Silvio Gesell der in seinem Werk "die natürliche Wirtschaftsordnung" einen negativen Zins auf frei zirkulierende Geldscheine fordert, die so genannte Umlaufsicherungsgebühr. Zum besseren Verständnis der zinslosen Wirtschaft sei hier auf die "Robinsonade" in "die natürlichen Wirtschaftsordnung" verwiesen, die einen schnellen Einblick in die Ansichtsweisen der Verfechter der zinslosen Wirtschaft erlaubt.
Obwohl Gesell und Feder zum Teil gleiche Argumente und ähnliche Rechenbeispiele für ihre jeweiligen Beweisketten heranziehen, sind die Schlussfolgerungen doch so unterschiedlich, dass man nicht von einer bedeutenden Inspiration Feders durch Gesell sprechen kann. Feder streitet dies auch mehrmals selbst ab.
Die Kritikpunkte am Zins sind hauptsächlich das progressive Wachstum des Vermögens durch Zinseszins, die Vermehrung von Geld ohne den Einsatz von Arbeit sowie die Umverteilung von Wohlstand von unten nach oben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gottfried Feder
- Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft d. Geldes
- Das Staats und Wirtschaftsprogramm der NSDAP
- Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage
- Die Geldschöpfung über die Bau- und Wirtschaftsbank
- Die produktive Kreditschöpfung
- Nach der Machtübernahme
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literatur
- Gesetze
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Gottfried Feder und seinem Einfluss auf das Wirtschaftsprogramm der NSDAP. Sie analysiert die wirtschaftlichen und politischen Ideen Feders und untersucht, inwieweit diese in das Programm der NSDAP Eingang fanden und in der Praxis des Dritten Reiches umgesetzt wurden.
- Die Brechung der Zinsknechtschaft
- Die Rolle des Staates in der Wirtschaft
- Die Kritik am Kapitalismus und der Hochfinanz
- Die "produktive Kreditschöpfung"
- Der Einfluss Feders auf die Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage dar. Sie beleuchtet die Entstehung des Staats- und Wirtschaftsprogramms der NSDAP und die Rolle von Gottfried Feder in diesem Kontext.
Im zweiten Kapitel wird die Biographie Gottfried Feders dargestellt. Es werden seine beruflichen Stationen, seine politische Entwicklung und seine wichtigsten Schriften beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert Feders "Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes". Es werden die zentralen Argumente Feders gegen den Zins und seine Forderung nach einer zinslosen Geldwirtschaft dargestellt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Staats- und Wirtschaftsprogramm der NSDAP. Es wird die Rolle von Gottfried Feder bei der Entwicklung des Programms und die zentralen wirtschaftspolitischen Ziele der NSDAP erläutert.
Das fünfte Kapitel analysiert Feders Werk "Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage". Es werden die wichtigsten wirtschaftspolitischen Ideen Feders in diesem Werk dargestellt, insbesondere seine Kritik am klassischen Wirtschaftsliberalismus und seine Vorstellungen von einer staatlich gelenkten Wirtschaft.
Das sechste Kapitel untersucht Feders Konzept der "Geldschöpfung über die Bau- und Wirtschaftsbank". Es werden die Funktionsweise dieses Modells und die Ziele Feders mit diesem Konzept erläutert.
Das siebte Kapitel befasst sich mit der "produktiven Kreditschöpfung". Es wird die Rolle dieser Idee in Feders wirtschaftspolitischen Vorstellungen und ihre Bedeutung für die Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches dargestellt.
Das achte Kapitel analysiert die Rolle von Gottfried Feder nach der Machtergreifung der NSDAP. Es wird untersucht, inwieweit Feders Ideen in der Praxis umgesetzt wurden und welche Rolle er in der Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches spielte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gottfried Feder, NSDAP, Wirtschaftsprogramm, Zinsknechtschaft, zinslose Geldwirtschaft, produktive Kreditschöpfung, Staatsinterventionismus, Antiliberalismus, Kapitalismuskritik, Hochfinanz, Drittes Reich, Wirtschaftspolitik.
- Citar trabajo
- Andre Bories (Autor), 2005, Gottfried Feder und sein Einfluss auf das Wirtschaftsprogramm der NSDAP, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46371
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