Dank berühmter TV-Medien, wie beispielsweise dem Film „Rainman“ oder der Serie „Atypical“ ist die eher seltene Erkrankung, die Autismus-Spektrum-Störung, mittlerweile den meisten Menschen ein Begriff. Daraus ergibt sich der positive Effekt, dass Betroffene in der Öffentlichkeit mit mehr Verständnis und Rücksicht rechnen können. Allerdings birgt dieses Bekanntwerden ebenso einen Nachteil. Dieser besteht darin, dass die Mehrheit der Menschen durch die Medien das Wort „Autismus“ mit einer Art Genie verbinden. Dass nicht alle Betroffenen komplizierte mathematische Gleichungen im Kopf lösen oder ganze Bücher nach einmaligem Lesen zitieren können, ist dabei aber nicht jedem bewusst. Allerdings bewirkt diese wachsende Aufmerksamkeit, dass der Autismus mehr Beachtung erfährt. Nun wird diese Entwicklungsstörung an Universitäten und anderen Hochschulen in den Lehrstoff integriert und erforscht.
Die Veränderung der neuralen und psychischen Entwicklung hat vielschichtige, lebenslange Störungen des zentralen Nervensystems zur Folge. Eine punktgenaue Diagnose der Autismus-Spektrum-Störung ist auf Grund der stark variierenden Symptomatik und Manifestation sehr schwer und die Entwicklung einer universellen Behandlung bis heute nahezu unmöglich. Auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist, sind die Symptome mittlerweile allerdings bereits bedingt gut behandelbar. Im Zentrum aller Therapien steht die Beziehungs- und Kommunikationsstörung, welche häufig zusätzlich erschwerend von einem stark begrenzten Sprachvermögen begleitet werden. Von den fünf Formen des Autismus (Frühkindlicher Autismus/ Kanner-Syndrom, Hochfunktionaler Autismus, Atypischer Autismus, Asperger-Syndrom, Inselbegabung), bezieht diese Arbeit sich im Besonderen auf das Kanner-Syndrom.
Inhaltsverzeichnis
- Die Problematik der sozialen Interaktion autistischer Menschen
- Begriffserklärungen
- Autismus-Spektrum-Störung
- Stereotypien, Auto- und Fremdaggression und Sprache
- Soziale Interaktion autistischer Menschen
- Herstellung des Zusammenhangs durch ein Fallbeispiel
- Förderung und Therapie
- Ausgewählte Interventionsmöglichkeiten
- Eigener Lösungsansatz „geschützte Kommunikation“
- Evaluierung der Wirksamkeit der ausgewählten Methoden
- Einflussnahme der Sozialen Arbeit
- Stellungnahme und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Problematik der sozialen Interaktion von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) im Kontext von stereotypen Verhaltensweisen, Auto- und Fremdaggression innerhalb einer geschlossenen Bezugsgruppe. Dabei wird ein Fallbeispiel aus einer Wohngruppe für Menschen mit ASS vorgestellt, um die Herausforderungen der sozialen Interaktion zu veranschaulichen.
- Die besonderen Herausforderungen der sozialen Interaktion von Menschen mit ASS
- Stereotypien und Auto- und Fremdaggression im Zusammenhang mit ASS
- Die Rolle der geschützten Kommunikation in der Interaktion mit Menschen mit ASS
- Die Wirksamkeit von Interventionsmöglichkeiten für Menschen mit ASS
- Die Bedeutung der Sozialen Arbeit in der Unterstützung von Menschen mit ASS
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 präsentiert ein Fallbeispiel aus der Praxis, welches die Problematik der sozialen Interaktion von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) veranschaulicht. Der Fokus liegt auf stereotypen Verhaltensweisen, Auto- und Fremdaggression im Kontext einer Wohngruppe.
Kapitel 2 befasst sich mit der Definition von Autismus-Spektrum-Störung, Stereotypien, Auto- und Fremdaggression und der Sprache im Zusammenhang mit ASS. Es werden verschiedene Ansätze zur Erklärung dieser Phänomene beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die soziale Interaktion von Menschen mit ASS, wobei die Schwierigkeiten im sozialen Austausch, der Kommunikation und der Interpretation sozialer Signale im Vordergrund stehen.
Kapitel 4 beleuchtet verschiedene Förder- und Therapieansätze für Menschen mit ASS, wobei der Schwerpunkt auf Interventionsmöglichkeiten und dem Konzept der „geschützten Kommunikation“ liegt. Es werden die Wirksamkeit und die Einsatzmöglichkeiten dieser Methoden diskutiert.
Kapitel 5 untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit in der Unterstützung von Menschen mit ASS, wobei die Möglichkeiten zur Einflussnahme und Förderung von sozialen Kompetenzen im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Autismus-Spektrum-Störung, soziale Interaktion, stereotype Verhaltensweisen, Auto- und Fremdaggression, geschützte Kommunikation, Interventionsmöglichkeiten, Soziale Arbeit, Wohngruppe.
- Quote paper
- Tabea Seefeldt (Author), 2018, Autismus-Spektrum-Störung. Stereotype Verhaltensweisen, Auto- und Fremdaggression, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463069