Würde die Weltbevölkerung im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen umfassen und sich dem Lebensstil der USA anpassen, müssten allein neun Milliarden Tonnen Getreide für die Tiermast produziert werden, was der Ernte von vier Planeten entsprechen würde. Anhand dieses Szenarios wird deutlich, dass vor allem die Menschen in den Industrieländern ihre energie- und ressourcenverschwendenden Lebensstile ändern müssen, um zu einer nachhaltigen, also dauerhaft umweltgerechten Entwicklung beizutragen.
Dabei kann jeder Einzelne etwas zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit beitragen, und sei es nur beim alltäglichen Einkauf auf umwelt- und sozialverträgliche Produkte und Dienstleistungen zu achten, und diese gegenüber den umweltbelastenden Varianten zu bevorzugen. Doch wie kann man die einen von den anderen unterscheiden? Eine Möglichkeit wäre anhand von Umweltkennzeichen, den so genannten „Logos“, von denen es mittlerweile eine ganze Reihe gibt. Diese sollen die VerbraucherInnen nicht nur auf umwelt-, sondern auch auf sozialverträgliche Produkte und Dienstleistungen hinweisen und das Bewusstsein für umweltverträgliche bzw. nachhaltige Produkte schärfen, um so die Nachfrage nach derartigen Waren zu verstärken. Aber Achtung: nicht alle Formulierungen weisen auf echte Öko-Produkte hin. Hinter einigen Logos verbergen sich Mogelpackungen, die das ökologische Bewusstsein der VerbraucherInnen ausnutzen, ohne dem erwarteten Anspruch gerecht zu werden. Doch wie kann man als VerbraucherIn erkennen, welches Logo etwas taugt und welches nicht? Wofür stehen die einzelnen Ökolabel? Was kann alles mit ihnen gekennzeichnet werden und wer entscheidet über die Vergabe und die zu erfüllenden Kriterien? Welche Zeichen sind die bekanntesten und inwieweit werden sie von den VerbraucherInnen akzeptiert und auch wirklich beim Einkauf beachtet? Sind Ökolabel also tatsächlich eine Hilfestellung oder sorgen sie doch eher für Verwirrung unter den KonsumentInnen?
Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Hausarbeit. Sie soll einen kleinen Einblick in die große Welt der Ökolabel geben. Dabei werden zunächst theoretische Grundlagen erarbeitet, die sich auf wichtige Begriffsdefinitionen sowie auf allgemeine Einflussfaktoren für nachhaltiges Konsumentenverhalten beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Theoretische Grundlagen...
- 2.1 Begriffsdefinitionen
- 2.2 Allgemeine Einflussfaktoren für nachhaltiges Konsumentenverhalten..
- 2.2.1 Das Umweltbewusstsein der VerbraucherInnen..
- 2.2.2 Verschiedene Lebensstile
- 2.2.3 Weitere Einflussfaktoren..
- 2.2.4 Verlässliche Umweltinformationen über Produkte..
- 3. Die gebräuchlichsten Ökolabel in Deutschland
- 3.1 Textilien und Bekleidung.
- 3.2 Wohnen und Versorgung.
- 3.3 Reisen und Tourismus
- 3.5 Zeichen, die keine Umweltzeichen sind.
- 4. Das deutsche Umweltzeichen: Der Blaue Engel.
- 4.1 Das Logo...
- 4.2 Historie und Hintergründe
- 4.3 Wer steckt hinter dem „Blauen Engel“?.
- 4.4 Das Vergabeverfahren..
- 4.5 Was kostet der Blaue Engel?.
- 4.6 Die Akzeptanz des Blauen Engels unter den Verbrauchern.
- 4.7 Kritik am Blauen Engel....
- 5. Biosiegel..
- 5.1 Ökologischer Landbau..
- 5.2 Geschichte und Richtungen des ökologischen Landbaus.
- 5.3 Dachorganisationen des ökologischen Landbaus
- 5.4 Anbauverbände des ökologischen Landbaus
- 5.5 Bio-Siegel...
- 5.5.1 Kriterien und Rechtsgrundlagen für das Bio-Siegel..
- 5.5.2 Bisher existierende Öko-Zeichen.
- 5.5.3 Allgemeine Daten zum Bio-Siegel..
- 5.6 Produktkennzeichnung..
- 5.7 Nachfrage nach ökologischen Produkten..
- 5.8 Bewertung der Biosiegel..
- 6. Sozialsiegel..
- 6.1 TransFair
- 6.1.1 Anforderungen...
- 6.1.2 Ökologie und Fairer Handel.
- 6.2 Rugmark
- 6.3 Nachfrage der Sozialsiegel..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Rolle von Ökolabeln als Instrumente zur besseren Konsumentenorientierung und zur Förderung nachhaltigen Konsums. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte, die für das Verständnis der Funktionsweise und Wirksamkeit von Ökolabeln relevant sind.- Begriffsdefinitionen von Ökolabeln, Konsum und Konsumentenverhalten
- Einflussfaktoren auf das nachhaltige Konsumentenverhalten
- Die verschiedenen Ökolabel in Deutschland und ihre Kennzeichnungspraxis
- Der Blaue Engel als deutsches Umweltzeichen und seine Akzeptanz
- Biosiegel und die Förderung des ökologischen Landbaus
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Ökolabeln für den Umweltschutz und die Förderung nachhaltigen Konsums.
- Es werden Fragen zur Unterscheidung zwischen umweltfreundlichen und konventionellen Produkten und zur Funktion von Ökolabeln als Orientierungshilfe für Konsumenten aufgeworfen.
- Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, einen Überblick über die verschiedenen Ökolabel und deren Funktionsweise zu geben.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
- Es werden Definitionen von Ökolabeln, Konsum und Konsumentenverhalten erörtert.
- Es werden die Einflussfaktoren auf das nachhaltige Konsumentenverhalten beleuchtet, darunter Umweltbewusstsein, Lebensstil und Verfügbarkeit von Umweltinformationen.
- Kapitel 3: Die gebräuchlichsten Ökolabel in Deutschland
- Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die wichtigsten Ökolabel in Deutschland in verschiedenen Bereichen, wie z. B. Textilien, Wohnen, Versorgung und Tourismus.
- Es werden auch Kennzeichen vorgestellt, die fälschlicherweise als Umweltzeichen wahrgenommen werden.
- Kapitel 4: Das deutsche Umweltzeichen: Der Blaue Engel
- Das Kapitel erläutert die Funktionsweise des Blauen Engels, die Geschichte und die Organisation, die dahinter stehen.
- Es werden das Vergabeverfahren, die Kosten und die Akzeptanz des Blauen Engels bei den Verbrauchern diskutiert.
- Kritikpunkte am Blauen Engel werden ebenfalls aufgezeigt.
- Kapitel 5: Biosiegel
- Das Kapitel erklärt die Grundlagen des ökologischen Landbaus und die verschiedenen Anbauverbände.
- Es werden die Kriterien, die Rechtsgrundlagen und die bisher existierenden Öko-Zeichen des Bio-Siegels erläutert.
- Die Nachfrage nach ökologischen Produkten und die Bewertung der Biosiegel werden betrachtet.
- Kapitel 6: Sozialsiegel
- Dieses Kapitel stellt die Sozialsiegel TransFair und Rugmark vor und erläutert deren Anforderungen und Akzeptanz bei den Verbrauchern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Ökolabel, Konsumentenorientierung, nachhaltiger Konsum, Umweltbewusstsein, nachhaltiges Konsumentenverhalten, Produktkennzeichnung, Umweltzeichen, Blauer Engel, Biosiegel, ökologischer Landbau, TransFair, Rugmark. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Funktionsweise und Wirksamkeit von Ökolabeln als Instrumente zur Information und Orientierung von Konsumenten im Hinblick auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Produkte.- Quote paper
- Anja Conrad (Author), 2005, Ökolabel - Instrumente zur besseren Konsumentenorientierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46282