Dieses Essay befasst sich mit folgender Fragestellung: Die Arbeit entfremdet den Menschen; den Waren haftet ein Fetisch an. Wie kann Kunst unter diesen Vorzeichen der kapitalistischen Gesellschaft überhaupt noch bestehen oder gar entstehen?
Die Grundbedeutung des Entfremdungsbegriffes nach Karl Marx impliziert die Entäußerung oder den Verlust des Wesens, bzw. mehrerer wesentlicher Eigenschaften des Wesens. Es handelt sich dabei um eine Entfremdung, die dazu führt, dass sich das menschliche Wesen "nicht adäquat entfalten kann" . Der Arbeiter produziert in der Konsumgesellschaft zunehmend einen immer größeren, ihm fremden Reichtum, in Form von Privateigentum.
Inhaltsverzeichnis
- Der Entfremdungsbegriff nach Marx
- Die Ware im Kapitalismus
- Entfremdung und Kunst
- Schiller und der Spieltrieb
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Marx'schen Entfremdungsbegriff und seine Relevanz für die Kunst in der kapitalistischen Gesellschaft. Sie analysiert, wie die kapitalistische Produktionsweise und die Warenform die menschliche Arbeit und damit auch die künstlerische Produktion beeinflussen und zu Entfremdung führen. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen Marx' Theorie und Schillers Konzept des Spieltriebs als möglichem Ausweg aus dieser Entfremdung.
- Der Marx'sche Entfremdungsbegriff und seine vier Formen
- Die Rolle der Ware und der Arbeitsteilung im Kapitalismus
- Die Entfremdung künstlerischer Produktion im Kontext der Warenproduktion
- Schillers Spieltrieb als Gegenmodell zur Entfremdung
- Die Möglichkeit von Kunst als Ausweg aus der Entfremdung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Entfremdungsbegriff nach Marx: Dieser Abschnitt erläutert Marx' Konzept der Entfremdung, das die Entäußerung des menschlichen Wesens beschreibt. Marx identifiziert vier Formen der Entfremdung: vom Produkt der Arbeit, von der Arbeit selbst, von sich selbst und von anderen Menschen. Die kapitalistische Produktionsweise, geprägt von Arbeitsteilung und Privateigentum, wird als Hauptursache für diese Entfremdung dargestellt. Die Arbeit wird als Mittel zur Befriedigung von Bedürfnissen anstatt als Selbstverwirklichung gesehen, was zu Unzufriedenheit und dem Verlust des Selbst führt. Die zunehmende Produktion von Reichtum geht einher mit der Verarmung des Arbeiters, der sich selbst als Ware betrachtet. Die Beispiele aus Marx' Schriften verdeutlichen die Auswirkungen dieser Entfremdung auf das menschliche Dasein.
Die Ware im Kapitalismus: Dieses Kapitel analysiert Marx' Analyse der Ware im Kapitalismus. Es wird der Unterschied zwischen Gebrauchswert und Tauschwert einer Ware erklärt, wobei der Tauschwert durch die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bestimmt wird. Marx beschreibt den Warenfetischismus, bei dem den Waren übernatürliche Eigenschaften zugeschrieben werden, die ihre eigentliche soziale Natur verschleiern. Die Arbeitsteilung trägt zur Entstehung und Aufrechterhaltung des Warenfetischismus bei, da sie die Produzenten voneinander entfremdet und die Produkte als anonyme Waren auf dem Markt erscheinen lässt. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Austauschs von Waren für die kapitalistische Gesellschaft und das Verständnis des Werts.
Entfremdung und Kunst: Dieser Abschnitt untersucht den Einfluss der kapitalistischen Produktionsweise und der Warenform auf die Kunst. Marx' Kritik am Privateigentum wird im Zusammenhang mit dem Konsum von Kunstwerken diskutiert. Die These lautet, dass Kunstwerke, wenn sie ausschließlich als Gebrauchsgegenstände konsumiert werden, ihre eigentliche künstlerische Bedeutung verlieren. Die Arbeitsteilung in der Kunstproduktion wird als ein weiterer Faktor der Entfremdung betrachtet, der zur Austauschbarkeit von Künstlern und Kunstwerken führt. Die Arbeit betont die Notwendigkeit, die Entfremdung in der Kunstproduktion aufzuheben und die Kunst als freie Tätigkeit und Selbstzweck zu betrachten.
Schiller und der Spieltrieb: Das Kapitel beleuchtet Schillers Konzept des Spieltriebs als Gegenmodell zur Marx'schen Entfremdung. Schiller unterscheidet zwischen Formtrieb und Stofftrieb und sieht im Spieltrieb eine harmonische Verbindung beider. Der Spieltrieb wird als kreativer Trieb definiert, der auf die Schaffung von Schönheit ausgerichtet ist und somit der Entfremdung entgegenwirken kann. Die Kunst wird als eine Möglichkeit gesehen, den Spieltrieb zu verwirklichen und das Geistliche mit dem Sinnlichen zu verbinden. Schillers Gedanken werden im Kontext von Marx' Kritik an der Trennung von geistigem und körperlichem Prinzip diskutiert. Die Kombination von Form- und Stofftrieb im Spieltrieb, verkörpert in der Kunst, stellt einen möglichen Ausweg aus der Entfremdung dar.
Schlüsselwörter
Entfremdung, Karl Marx, Kapitalismus, Warenfetischismus, Arbeitsteilung, Kunst, Schiller, Spieltrieb, Gebrauchswert, Tauschwert, Privateigentum, Konsumgesellschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Marx' Entfremdungsbegriff und seine Relevanz für die Kunst
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Marx'schen Entfremdungsbegriff und seine Relevanz für die Kunst in der kapitalistischen Gesellschaft. Sie analysiert den Einfluss der kapitalistischen Produktionsweise und der Warenform auf die menschliche Arbeit, insbesondere die künstlerische Produktion, und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Marx' Theorie und Schillers Konzept des Spieltriebs als möglichem Ausweg aus der Entfremdung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Marx' Entfremdungsbegriff und seine vier Formen, die Rolle der Ware und der Arbeitsteilung im Kapitalismus, die Entfremdung künstlerischer Produktion im Kontext der Warenproduktion, Schillers Spieltrieb als Gegenmodell zur Entfremdung und die Möglichkeit von Kunst als Ausweg aus der Entfremdung.
Wie wird der Marx'sche Entfremdungsbegriff erläutert?
Der Abschnitt zu Marx' Entfremdungsbegriff beschreibt die Entäußerung des menschlichen Wesens und identifiziert vier Formen der Entfremdung: vom Produkt der Arbeit, von der Arbeit selbst, von sich selbst und von anderen Menschen. Die kapitalistische Produktionsweise wird als Hauptursache für diese Entfremdung dargestellt, da sie die Arbeit als Mittel zur Befriedigung von Bedürfnissen anstatt als Selbstverwirklichung sieht.
Welche Rolle spielt die Ware im Kapitalismus?
Das Kapitel zur Ware im Kapitalismus analysiert den Unterschied zwischen Gebrauchswert und Tauschwert, den Warenfetischismus und die Bedeutung der Arbeitsteilung für die Entstehung und Aufrechterhaltung des Warenfetischismus. Es beleuchtet den Austausch von Waren als zentralen Aspekt der kapitalistischen Gesellschaft und das Verständnis von Wert.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Entfremdung und Kunst dargestellt?
Der Abschnitt zu Entfremdung und Kunst untersucht den Einfluss der kapitalistischen Produktionsweise und der Warenform auf die Kunst. Er diskutiert Marx' Kritik am Privateigentum im Zusammenhang mit dem Konsum von Kunstwerken und betrachtet die Arbeitsteilung in der Kunstproduktion als weiteren Faktor der Entfremdung.
Welche Bedeutung hat Schillers Spieltrieb im Kontext der Entfremdung?
Das Kapitel zu Schiller und dem Spieltrieb beleuchtet Schillers Konzept als Gegenmodell zur Marx'schen Entfremdung. Schiller's Unterscheidung zwischen Formtrieb und Stofftrieb und die harmonische Verbindung im Spieltrieb, der als kreativer Trieb zur Schaffung von Schönheit definiert wird, wird im Kontext von Marx' Kritik an der Trennung von geistigem und körperlichem Prinzip diskutiert. Der Spieltrieb in der Kunst wird als möglicher Ausweg aus der Entfremdung dargestellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Entfremdung, Karl Marx, Kapitalismus, Warenfetischismus, Arbeitsteilung, Kunst, Schiller, Spieltrieb, Gebrauchswert, Tauschwert, Privateigentum, Konsumgesellschaft.
Welche Kapitel sind im Text enthalten?
Der Text beinhaltet Kapitel zu: Der Entfremdungsbegriff nach Marx, Die Ware im Kapitalismus, Entfremdung und Kunst, und Schiller und der Spieltrieb.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Marx'schen Entfremdungsbegriff zu untersuchen und dessen Relevanz für die Kunst in der kapitalistischen Gesellschaft zu analysieren. Sie untersucht den Einfluss der kapitalistischen Produktionsweise und der Warenform auf die künstlerische Produktion und beleuchtet Schillers Spieltrieb als mögliches Gegenmodell zur Entfremdung.
- Citation du texte
- Sophie Hohmann (Auteur), 2016, Die Kunst als Ausweg aus der Entfremdung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462139