Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) hat in seinem nur 35 Jahre währenden Leben ein Opus von ungeheurer Vielfalt geschaffen. Er hinterließ der Nachwelt ca. 600 vollendete Werke. Dazu sind noch weitere 160 Kompositionen fragmentarisch hinterlassen worden.
Die vorliegende Arbeit nähert sich dieser Vielfalt des Mozart´schen Opus aus zwei Betrachtungswinkeln. Zunächst wird das Gesamtwerk Mozarts nach morgenländischen Einflüssen hin untersucht. Hierbei liegt der Schwerpunkt der Untersuchung auf der Militärmusik des Osmanischen Reiches, der so genannten „Janitscharen-Musik“. In welcher Form und in welchem Ausmaß sich Mozart durch diese Einflüsse inspirieren ließ, soll anhand ausgewählter Beispiele aus seinem Opus dargelegt werden. Dieser Abgleich soll dann zur Klärung der Frage führen, ob Mozarts Verwendung türkischer Elemente Ausdruck eines transkulturellen Austauschs auf musikalischer Ebene darstellt. Dadurch wird die Frage nach der Authentizität des türkischen Kolorits in den Kompositionen Mozarts aufgeworfen.
Das Genie Mozarts wird unter dem Aspekt der Vielfalt besonders deutlich. Aus diesem Grund wird der Blickwinkel auf das Mozart ´sche Opus im zweiten Teil dieser Arbeit auf die vermeintlich gegensätzliche Erfahrungswelt gelegt: dem christlich geprägten Abendland, auch bekannt als Okzident. Mozarts Wirken ist ohne die musikalische Tradition des Abendlandes nicht gänzlich zu erfassen. Diese Tradition spiegelt sich vor allem in der christlichen Kirchenmusik wieder. Auch in diesem Umfeld tat sich Mozart mit herausragenden Kompositionen als „beispielloses Ausnahmetalent“ hervor. Diese Arbeit fragt in diesem Zusammenhang vor allem nach der Einordnung des Mozart ´schen Genies in den musikhistorischen Kontext. Grundlage hierfür bildet das letzte von Mozart geschriebene Werk, sein Requiem d-Moll, KV 626. Anhand dessen soll anschließend das bis in die heutige Zeit transportierte Bild Mozarts als eben jenes „beispielloses“ Ausnahmetalent kritisch hinterfragt werden.
Diese beiden auf den ersten Blick sehr verschiedenen Ansätze werden geleitet von der Frage nach der „Transzendenz des Musikalischen“. Um die vorliegenden Ergebnisse unter dem Aspekt der Transzendenz einordnen und bewerten zu können, wird zu Beginn der Transzendenzbegriff definiert und in den Kontext der Untersuchung eingebunden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Transzendenzbegriff - Definition und Wortherkunft
3. Die Transzendenz des Musikalischen im Opus Wolfgang Amadeus Mozarts
3.1. Der Orient als musikalische Inspiration in Mozarts Schaffen
3.1.1. Der historische Kontext - Die Türken vor Wien
3.1.2. Die "Turkomanie" in Österreich im ausgehenden 18. Jahrhundert - Das Türkische in Mode und Musik
3.1.3. Türkische Musik in Mozarts Schaffen
3.1.3.1. Violinkonzert Nr. 5, A-Dur, KV
3.1.3.2. Die Entführung aus dem Serail
3.1.3.3. Klaviersonate A-Dur, KV 331 - Alla Turca
3.2. Der Okzident als musikalische Inspiration in Mozarts Schaffen
3.2.1. Der historische Kontext - Mozarts kirchenmusikalisches Umfeld
3.2.2. Mozarts letztes Werk - Das Requiem d-Moll KV
3.2.2.1. Mozarts musikalische Vorbilder für die Komposition des Requiems
3.2.2.1.1. Johann Sebastian Bach
3.2.2.1.2. Georg Friedrich Händel
3.2.2.1.3. Michael Haydn
3.2.3. Das Reqiuem als Höhepunkt von Mozarts Schaffen
4. Fazit - Mozart zwischen den Kulturen?
5. Quellen- und Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Leon Jaekel (Autor), 2018, Zwischen den Kulturen. Zur Transzendenz des Musikalischen von Orient und Okzident im Opus Wolfgang Amadeus Mozarts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461645
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