Oft gestaltet es sich im Schullalltag schwer, Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht für die sprachwissenschaftlichen Ebenen eines Textes zu begeistern. Die Sprachwissenschaft setzt „sich mit der Beschreibung und Erklärung von Sprache, Sprachen und sprachlicher Kommunikation“ auseinander, was für die SuS meist weniger ansprechend ist als die literaturwissenschaftliche Herangehensweise an einen Text. Dabei können sich die Sprachwissenschaft und die Literaturwissenschaft im besten Fall gegenseitig ergänzen und den Horizont des Rezipienten erweitern, da sprachwissenschaftliche Erkenntnisse durchaus in literaturwissenschaftliche Arbeiten miteinbezogen werden können. Ein Beispiel dafür bildet die linguistische Gesprächsanalyse, eine bekannte Methode aus der Sprachwissenschaft.
Diese linguistische Gesprächsanalyse wird zuerst in der vorliegenden Arbeit in ihrer sprachwissenschaftlichen Methode sowie Analysekategorien dargestellt und erklärt, woraufhin sie ihre konkrete Anwendung anhand der 8. Szene aus Büchners Drama „Woyzeck“ findet. Das Gespräch vom Doktor und Woyzeck wird nach den methodischen Schritten der Gesprächsanalyse untersucht und analysiert.
Das sprachliche Spektrum ist in Büchners Drama besonders weit gefächert, da Fäkalsprache, grobe Umgangssprache und Fachsprache verwendet werden. Vokabular aus der Medizin, lateinische sowie griechische Begriffe und sprachliche Unbeholfenheit der untergeordneten Figuren, wie bspw. Woyzeck und seine Frau Marie, prägen den Sprachgebrauch in „Woyzeck“, sodass dieser vielfältig ausfällt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der linguistischen Methode der Gesprächsanalyse
- Gesprächsanalyse der 8. Szene aus Büchners „Woyzeck“
- Mögliche Umsetzung im Unterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der linguistischen Gesprächsanalyse und deren Anwendung auf eine Szene aus Georg Büchners Drama „Woyzeck“. Ziel ist es, die methodischen Schritte der Gesprächsanalyse darzustellen und anhand der 8. Szene zu demonstrieren, wie sprachliche Besonderheiten des Dialogs zwischen Doktor und Woyzeck mithilfe der Gesprächsanalyse untersucht werden können. Zudem werden Überlegungen zu einer möglichen Umsetzung im Unterricht angestellt, um Schülern den Zugang zu den sprachwissenschaftlichen Ebenen eines Textes zu erleichtern.
- Darstellung der linguistischen Methode der Gesprächsanalyse
- Anwendung der Gesprächsanalyse auf die 8. Szene aus „Woyzeck“
- Analyse der sprachlichen Besonderheiten des Dialogs zwischen Doktor und Woyzeck
- Überlegungen zu einer möglichen Umsetzung der Gesprächsanalyse im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der linguistischen Gesprächsanalyse im Deutschunterricht dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Die 8. Szene aus Büchners „Woyzeck“ wird als Beispiel für die Anwendung der Methode ausgewählt.
- Darstellung der linguistischen Methode der Gesprächsanalyse: Dieses Kapitel beschreibt die linguistische Gesprächsanalyse als Methode der Gesprächslinguistik und erläutert deren Analysekategorien. Es werden die Ebenen der Makro-, Mikro- und Mesoebene vorgestellt und die einzelnen Kategorien, wie z.B. Gesprächsphasen, Sprecherwechsel und Gesprächssequenzen, näher betrachtet.
- Gesprächsanalyse der 8. Szene aus Büchners „Woyzeck“: Die 8. Szene des Dramas „Woyzeck“ wird anhand der Kategorien der Gesprächsanalyse untersucht. Es wird die soziale Ordnung zwischen Doktor und Woyzeck beleuchtet und die sprachlichen Besonderheiten des Dialogs analysiert.
Schlüsselwörter
Linguistische Gesprächsanalyse, Georg Büchner, Woyzeck, Gesprächslinguistik, Makroebene, Mikroebene, Mesoebene, Dialoganalyse, sprachliche Besonderheiten, Unterricht, didaktische Analyse.
- Citar trabajo
- Ann Chef (Autor), 2016, Gesprächsanalyse der 8. Szene aus Büchners "Woyzeck" mit einem Stundenentwurf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461374