Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Psychologie des Gesundheitsverhaltens im Bezug auf die Selbstwirksamkeitserwartung. Die Selbstwirksamkeitserwartung bezeichnet das Können, sein eigenes Wissen und Talent zu nutzen, um alltägliche Anforderungen und Konflikte zu meistern. Diese Bezeichnung ist auch unter "Kompetenzerwartung" geläufig.
Im zweiten Teil geht es um substanzgebundene Suchterkrankungen im Allgemeinen und die Nikotinsucht im Besonderen. Suchterkrankungen dieser Art sind einer der Hauptgründe für vermeidbare Todes- und Krankheitsfälle und bedeuten somit zusätzliche Behadlungskosten. Daraus ergibt sich für die tägliche Arbeit und individuelle Beratung erst einmal die Herausforderung, durch Aufklärung ein Problembewusstsein beim Suchterkrankten zu schaffen.
Thema des dritten Teils der Arbeit ist ein Beratungsgespräch über das Thema Übergewicht, die Beschreibung des Verhaltensänderungsprozesses anhand des transtheoretischen Modells und zum Schluss der Gesprächsverlauf.
Inhaltsverzeichnis
1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeit zur gesunden Ernährung
1.3 Gegenüberstellung zweier Studien
2 LITERATURRECHERCHE
2.1 Definition der Sucht
2.2.Theoretische Grundlagen substanzgebundener Suchterkrankungen
2.3 Entstehung der Tabaksucht
2.4 Überblick über aktuelle Daten und Zahlen
2.5 Prävention und Interventionsprogramme zur Reduzierung von Risiken
2.6 Konsequenzen für eine gesundheitsorientierte Beratung
3 BERATUNGSGESPRÄCH.
3.1 Einordnung des Kunden in das transtheoretische Modell
3.2 Rolle des Beraters
3.3 Gesprächsverlauf des Beratungsgesprächs
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis.
1 Selbstwirksamkeitserwartung
Das erste Kapitel behandelt das Thema der Selbstwirksamkeitserwartung, beginnend mit der Definition, folgend mit einer Messung der Selbstwirksamkeit zur gesunden Ernäh- rung und abschließend mit einem Vergleich zweier Studien.
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
Die Selbstwirksamkeitserwartung ist das Können, seine eigenes Wissen und Talent zu nutzen, um alltägliche Anforderungen und Konflikte zu meistern. Diese Bezeichnung ist auch unter „Kompetenzerwartung“ geläufig.
„Perceived self-efficacy is concerned not with the number of skills you have, but with what you believe you can do with what you have under a variety of circumstances“ (Bandura, 1997, S. 37).
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeit zur gesunden Ernäh- rung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Summenwerte der Selbstwirksamkeits zur Befragung "gesunde Ernährung"
Durch den aufsummierter Score zwischen 18 und 90 bei fünf verschiedenen Teilnehmern, die mit A bis E deklariert sind, in einem Antwortformat „gar nicht sicher“ (1) bis „ganz sicher“ (5), wurde der oben aufgeführte Gesamtscore berechnet. Je sicherer sich die Teil- nehmer trotz verschiedener in- und externer Umstände auf gesunde Ernährung zurück- greifen zu können, desto höher ist auch der Summenwert und somit die Selbstwirksam- keit. Es ist klar aufzuzeigen, dass beispielsweise Teilnehmer D sein gesundes Verhalten somit erfolgreicher aufrechterhalten kann, als Teilnehmer C. Zudem hat auch beispiels- weise Teilnehmer E eine niedrigere Wahrscheinlichkeit eines Tages an einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, als Teilnehmer A.
1.3 Gegenüberstellung zweier Studien
Tab. 1: Vergleich zweier Studien zur Selbstwirksamkeit (Dohnke, Müller, Fahrnow, & Knäuper, 2006, S. 11-20), (Schneider & Rief, 2007, S. 46-56).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In Folgendem wird ein Vergleich zwischen den tabellarisch dargestellten Studien gezo- gen. Es fällt auf, dass sich die Ergebnisse gegenseitig widersprechen. Die erste aufge- führte Längsschnittstudie liefert das Ergebnis, dass eine hohe Selbstwirksamkeitserwar- tung den Erfolg der Rehabilitation verstärkt. Die zweite Feldstudie besagt, dass der Erfolg einer Therapie die Selbstwirksamkeitserwartung steigert. Jedoch bezieht sich die erste Studie auf eine physiologische Erkrankung, wobei die zweite Studie Patienten mit einer somatoformer Schmerzstörung untersucht. Es wird sich bei dieser Therapie ohnehin auf die Psychotherapie und deshalb auch auf die Steigerung der Selbstwirksamkeit kon- zentriert, was bei einer physiotherapeutischen Behandlung nicht der Fall ist.
In der ersten Studie werden zudem circa dreimal so viele Patienten getestet, demnach ist diese Studie präziser. Die Erhebungsinstrumente der ersten Studie waren Fragebögen über diverse Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefinden, die zweite Studie nutzte Therapieerfolgsratings und Strukturgleichungsmodelle und war somit theoretischer ge- bunden. Hinzuzufügen ist, dass die erste Studie drei Messzeitpunkte hat. Demnach ist diese präziser als die zweite, die ausschließlich zwei Messzeitpunkte verwendete.
2 Literaturrecherche
Dieses Kapitel beschreibt die Nikotinsucht, unterteilt in Definition der Sucht allgemein, theoretische Grundlagen der substanzgebundenen Suchterkrankungen, die Entstehung der Tabaksucht, einen Überblick über aktuelle Daten und Zahlen, Präventions- und Inter-ventionsprogramme und zum Schluss die Konsequenz der gesundheitsorientierten Be- handlung.
2.1 Definition der Sucht
Als Suchterkrankung versteht man unter Bell (2014, S. 21-23) ein psychisch unkontrol- lierbares Verlangen nach einer Droge (substanzgebundene Sucht) oder einer bestimmten Handlung (nicht substanzgebundene Sucht), die nur durch die Substanz oder Handlung selbst befriedigt werden kann Dieses Verlangen kann auch physisch erfolgen und quan- titativ steigen. Eine Definition für die substanzgebundene Suchterkrankung führt die De- finition der ICD-10 auf. „Dabei müssen mindestens drei der folgenden Aspekte während der letzten Jahres vorhanden sein:
1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Substanzen zu konsumieren.
2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Substanzkonsums („Kontrollver- lust“).
3. Substanzgebrauch, um Entzungssymptome zu mildern.
4. Körperliches Entzugssyndrom.
5. Nachweis einer Toleranz.
6. Eingeengtes Verhaltensmuster bei Konsum.
7. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen.
8. Anhaltender Konsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen“ (Bell, 2014, S. 21-22).
Für die nicht substanzgebundenen Suchterkrankungen kann der Begriff Substanz durch Handlung ersetzt werden, Konsum sinngemäß durch Ausübung.
2.2 Theoretische Grundlagen
Die substanzgebundenen Suchterkrankungen sind einer der Hauptgründe für vermeidbare Todes- und Krankheitsfälle und somit zusätzliche Behandlungskosten. Sie werden in ver- schiedene Substanzen unterteilt,die zu einer Suchterkrankung führen können. „Man unterscheidet diese zwischen verschiedenen psychotropen Substanzen: Alkohol, Opiate, Cannabiodide, Kokain, Sedativ, Halluzinogene, Stimulantien und Tabak“ (Martin-Soelch, 2010, S. 153-166).
Das Abhängigkeitssyndrom ist physisch und psychisch gekennzeichnet und weist bei Nichtvorhandensein Entzugserscheinungen bei dem Abhängigen auf. Zudem wird nach und nach eine Toleranz entwickelt, die dazu führt, dass immer größere Mengen konsu- miert werden müssen. Tabakkonsum weist unter den stoffgebundenen Suchterkrankun- gen die größte weltweite Krankheitslast von 4,1% auf, somit wird in dieser Aufgabe fol- gend auf diese Art von Suchterkrankung hingewiesen (Martin-Soelch, 2010).
2.3 Entstehung
Die Nikotinsucht entsteht auf physischer und psychischer Ebene. Der psychopharmako- logische Wirkstoff Nikotin aktiviert die Freisetzung von Neurotransmittern, wie Dopa- min, Acetylcholin, Noradrenalin, ß-Endorphin und Serotonin. Diese lösen eine Leistungs- steigerung, Stimmungsverbesserung und ein Wohlbefinden beim Raucher aus. Ein Ent- zug von Nikotin ist jedoch mit Minderung von Neurotransmitterfreisetzung zu verbinden und folglich kann zu Entzugserscheinungen führen (Schröter, Torchalla, & Batra, 2007).
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