Durch die Hausarbeit wird die Fragestellung beantwortet, ob Land Art für Kinder geeignet ist, die gesellschaftliche Probleme aufzeigen.Damit dies herausgefunden wird, wird ein Anwendungsbeispiel mit dem Thema Land Art und der passenden Zielgruppe aufgezeigt. Als nächstes wird der Bezug zu einer Anwendungstheorie hergestellt. Daraufhin wird das Thema Land Art in eine pädagogische Theorie eingeordnet. Im Schlussteil wird die Fragestellung beantwortet.
Inhalt
1. Einleitung
2. Anwendungsbeispiel
3. Bezug zu einer Anwendungstheorie
4. Einordnung in eine pädagogische Theorie
5. Schlussteil
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Studium hatte ich mit dem Seminar kreative Pädagogik bei einer Exkursion zum Reiterhof Josefshaus mit anderen Studenten die Aufgabe aus Naturmaterialien ein Pferd zu legen. Dort ist mir der Begriff Land Art zum ersten Mal begegnet.
Ich fand es sehr interessant, dass wir als Studentengruppe, damit kurz Probleme hatten, dann miteinander gesprochen haben und es funktionierte. Aus diesem Grund wähle ich für mein Anwendungsbeispiel aus dem Bereich Land Art.
Durch die Hausarbeit wird die Fragestellung beantwortet, ob Land Art für Kinder geeignet ist, die gesellschaftliche Probleme aufzeigen.
Damit dies herausgefunden wird, wird ein Anwendungsbeispiel mit dem Thema Land Art und der passenden Zielgruppe aufgezeigt.
Als nächstes wird der Bezug zu einer Anwendungstheorie hergestellt.
Daraufhin wird das Thema Land Art in eine pädagogische Theorie eingeordnet. Im Schlussteil wird die Fragestellung beantwortet.
2. Anwendungsbeispiel
Das Anwendungsbeispiel wird im Folgenden auf das Thema Land Art ausgerichtet.
Als erstes wird erklärt, was Land Art ist.
Land Art kommt aus dem Englischen und bedeutet Landschaftskunst. Land Art findet in der Natur statt und die Kunstwerke verbleiben hinterher auch in der Natur.
Das Thema ist für Kinder sehr nah und niederschwellig, da jedes Kind schon einmal Land Art gemacht hat, wenn es eine Sandburg gebaut hat oder Blumenketten geknotet hat. Für Land Art wird keine Vorerfahrung benötigt. Deshalb ist die Zielgruppe eine Gruppe von Kindern in meinem Anwendungsbeispiel, allerdings können alle Altersgruppen sich mit Land Art befassen. Für dieses Beispiel wähle ich Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren, da die kindliche Fantasie in das Kunstwerk aufgenommen werden kann. In der Gruppe können Kinder mit Bindungsstörungen oder anderen Problemen, wodurch ein gesellschaftliches Leben erschwert wird, sein. Durch eine Gruppenaufgabe soll die soziale Kompetenz gefördert werden. Allerdings sollten nicht nur Kinder, die soziale Probleme haben in der Gruppe sein. Die Kinder können voneinander die sozialen Fähigkeiten abschauen, durch das Lernen am Modell.
Bei Land Art steht die Natur im Vordergrund. Die Kinder sollen in der Natur ihre Fantasie verwenden, um Kunstwerke zu errichten.
Bei meinem Beispiel steht dabei aber nicht die Natur im Vordergrund, sondern das gemeinsame Tun. Das Kunstwerk wird irgendwann von der Natur wieder genommen, wenn es lange draußen liegt, aber die Erinnerung an die Aktivität bleibt.
Folgende Materialien werden für eine Aktivität gebraucht.
Bei Land Art werden Naturmaterialien verwendetet. Dies können unterschiedliche Materialien sein, wie: Steine, Sand, Blätter, Stöcke, Wasser, Erde, Algen, Lehm, Blüten, Schnee, Laub oder Wurzeln.
Es können alle Materialien verwendet werden, die von den Kindern in der Natur gefunden werden.
Zur jeder Jahreszeit gibt es unterschiedliche Materialien in verschiedenen Farben, die zu Ideen anregen können.
Damit kann den Kindern vermittelt werden, welche Bedeutung die Natur für uns hat. Das sie beschützt werden muss und die Kinder sich nur so viele Materialien nehmen, die sie für ihre Kunst benötigen. Aus diesem Grund bekommen die Kinder ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Natur. Die Kinder können neue motorische Fähigkeiten erlernen, wenn sie zum Beispiel auf vorher unbekannten Waldboden laufen. Zudem können die Kinder neue Gerüche wahrnehmen und neue Beschaffenheiten der Materialien fühlen. Die Bildung ist in diesem Angebot nur ein Unterpunkt.
Ich versuche, dass die Gruppendynamik im Vordergrund steht. Das Anwendungsbeispiel kann in einem Ausflug integriert werden. Mit einer Gruppe von Kindern wird dann in die Natur gegangen. Dafür reicht schon ein Wald oder eine große Wiese. Dann bekommen die Kinder, je nach Alter, eine bestimmte Aufgabe oder einen offenen Auftrag. Die Zielgruppe für dieses Beispiel benötigt allerdings noch eine Aufgabe.
Die Kinder bekommen die Aufgabe ein großes, gemeinsames Mandala zu legen. Mandalas sind für die Kinder im Grundschulalter alltagsnah und bekannt.
Dann dürfen die Kinder losziehen und in der nahen Umgebung (im Blickfeld bleiben wegen des Sicherheitsaspekts) nach Material suchen, welches verwendet werden kann. Mit den Materialien legen die Kinder dann gemeinsam ein Mandala. Bei dem Hinlegen gibt es gar keine Regeln, da es weder Richtig noch Falsch gibt. Für das Gestalten des Mandalas wird im Vorfeld ein zeitlicher Rahmen festgelegt, sodass die Kinder sich auf das Ende einstellen können.
Sobald die Gruppe fertig ist, wird das Kunstwerk besprochen, was wir sehen und was einzelne Elemente darstellen sollen. Jedes Kind kann sich selber nochmal in die Gruppe einbringen. Nach der Besprechung wird ein Foto von dem Kunstwerk gemacht, damit die Arbeit nicht ganz in der Natur wieder verschwindet und in Erinnerung bleibt. Bei dem nächsten Treffen der Gruppe bekommt dann jedes Kind ein ausgedrucktes Foto des Mandalas. Die Fotos können zu Gesprächen anregen.
Land Art ist dazu geeignet die Sozialkompetenz zu fördern.
Die Ziele der Gruppenarbeit sind, dass die Kinder, die Bindungsprobleme haben ein Wir-Gefühl entwickeln, indem alle Kinder gemeinsam an einem Produkt arbeiten. Dabei steht das Produkt nicht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Gestalten.
Ebenfalls sollen die Kinder sehen, dass ein großes Projekt nur mit der Hilfe von jedem Einzelnen funktioniert.
Nicht nur die Gruppendynamik wird gefördert, sondern auch das Selbstbewusstsein, wenn man als Gruppenmitglied wahrgenommen wird und sich in das Gruppenbild einfügen kann.
Damit die Idee eines Mandalas funktioniert, sollen die Kinder aufeinander achten und überlegen wie sie gemeinsam das Muster legen können.
3. Bezug zu einer Anwendungstheorie
Land Art kann in die Kunstpädagogik eingeordnet werden, wenn das Errichten des
Kunstwerks im Vordergrund stehen würde. Dies ist in diesem Beispiel aber nicht der Fall.
Der Gruppenprozess innerhalb der Natur steht im Vordergrund, aus diesem Grund wird das Beispiel in der Erlebnispädagogik eingeteilt.
In der Erlebnispädagogik ist es wichtig, das Erlebte zu reflektierten, damit ein Ereignis zum Erlebnis wird. Dadurch, dass das Erlebte noch einmal erzählt wird, wird es neu verarbeitet. Die Spirale zwischen Ereignis, Erinnern und Erzählen gibt die Möglichkeit zur Persönlichkeitsbildung. Dies zeigt die Bedeutung von der Reflexion der Ereignisse (vgl. Michl (2011) S.9).
Dies passt gut zu dem Beispiel, da von dem Kunstwerk, das in der Natur entsteht fotografiert wird. So haben die Kinder eine Möglichkeit über ihr Ereignis zu sprechen, damit es zum Erlebnis wird.
Die Erlebnispädagogik kann als Waage dargestellt werden. In der linken Schale sind Ereignisse, die von den Erlebnispädagogen angeboten werden. Diese werden vom Individuum zum Erlebnis verarbeitet, wie oben schon beschrieben worden ist (vgl. Michl (2011) S.9).
Die rechte Seite beschreibt den Pädagogen, der die Ereignisse zu Lerneffekten gestaltet, durch die richtigen Reflexionsmethoden. Jedes Ereignis wird vom Individuum unterschiedlich wahrgenommen, je nach Alter, Stimmung und Biografie. Durch die Reflexion gibt es einen Transfer von dem Gelernten in das Alltagsleben, wodurch die Erlebnisse nachhaltig werden (vgl. Michl (2011) S.9).
Die beiden Schalen sollten beide ausgeglichen sein, damit weder Freizeitpädagogik noch reine Selbsterfahrung durch Reflexion das Ergebnis ist (vgl. Michl (2011) S.9).
Michl beschreibt einige Eigenschaften der Erlebnispädagogik. Er beschreibt, dass die Erlebnispädagogik in der Natur stattfindet und sie als Lernfeld gesehen wird. Es wird mit Grenzerfahrungen und Herausforderungen gearbeitet und die Gruppe wird als Katalysator der Veränderung gesehen (vgl. Michl (2011) S.11).
Rousseau entdeckte die Kindheit für sich. Er stellte fest, dass das unmittelbare und direkte Lernen das Kind optimal fördert. Durch diese Feststellung schuf er die Grundsätze des erlebnis- und – handlungsorientierten Lernen (vgl. Michl (2011) S.11).
In der Erlebnispädagogik ist nicht das Ziel, sondern der Weg im Vordergrund (vgl. Michl (2011) S. 12). Aus diesem Grund steht nicht im Vordergrund ein möglichst symmetrisches Mandala zu schaffen, sondern gemeinsam etwas zu erschaffen.
Es sollten alle Elemente des Angebotes planbar sein, ansonsten befindet sich das Angebot in der Abenteuerpädagogik. Trotzdem gibt es zudem noch ein Restrisiko für Elemente, die nicht geplant werden können (vgl. Michl (2011) S.12).
Seit 1998 gibt es für die Erlebnispädagogik ein Sicherheitskonzept nach Gatt und Siebert. Um Unfälle zu vermeiden ist der Sicherheitsstandart sehr hoch (vgl. Michl (2011) S. 15). Aus diesem Grund ist es wichtig, genaue Regeln mit den Kindern abzusprechen, wie zum Beispiel wie weit sie gehen dürfen.
Mittlerweile ist es in der Erlebnispädagogik so, dass nicht nur Action im Mittelpunkt steht, sondern es kann auch mit Ruhe und Schweigen zu gehen (vgl. Michl (2011) S.13). Aus diesem Grund passt Land Art gut in die Erlebnispädagogik.
In der Erlebnispädagogik gibt es einige Begriffe, wie „Kairos“ (Michl (2011) S.18). Der Begriff bedeutet, dass es in dem Verhalten von Jugendlichen ein Wendepunkt gibt, der plötzlich eintritt. Nach Michl treten solche Augenblicke in der Natur öfter auf, als sonst (vgl. Michl (2011) S.18). Dies bedeutet, dass Kinder, die Verhaltensstörungen zeigen, ihr Verhalten innerhalb der Natur wahrscheinlicher ändern.
Michl führt an, dass Kurt Hahn als Erfinder der Erlebnispädagogik ist (vgl. Michl (2011) S.25). Hahn sieht Erlebnispädagogik als Ausweg der Krisen des Alltags und als ein Pfad des Heilens. Er sieht es nicht als Therapie für das Kind, sondern als Korrektur der gesellschaftlichen Fehlentwicklung durch erlebnisintensive Erziehung. Des Weiteren geht Hahn davon aus, dass in idealer Gemeinschaft das Gute in der Erziehung hervorgebracht. (vgl. Michl (2011) S.25).
Zudem möchte er den körperlichen Verfall durch sportlichen Aktivitäten verhindern. Denn er sagt, dass durch Übergewicht das Selbstbewusstsein und die geistige Entwicklung gehemmt wird (vgl. Michl (2011) S.27).
[...]
- Quote paper
- Daniela Olah (Author), 2016, Land-Art für Kinder mit gesellschaftlichen Problemen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459033
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.