Hubert Knoblauch prägte den Begriff der "populären Religion". Erstmals in einem Aufsatztitel taucht dieser Begriff 1999 auf und
zieht sich seitdem bis heute durch die Publikationen Knoblauchs. 2009 erschien das bisher umfangreichste Werk zum Thema, eine Monographie mit dem Titel "Populäre Religion. Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft".
Was genau der Religionssoziologe unter diesem Begriff versteht, wird hier erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Person
- Knoblauchs Aufsatz „Populäre Religion“
- Religiöse Situation heute - unsichtbar oder populär?
- Was ist populäre Religion und was nicht?
- Die Verwicklung von Medien und Märkten
- Drei Beispiele
- Die Kulturbedeutung der populären Religion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz „Populäre Religion. Markt, Medien und die Popularisierung der Religion“ von Hubert Knoblauch setzt sich mit dem Wandel der Religion im Kontext der modernen Gesellschaft auseinander. Er beleuchtet die Entwicklung der „unsichtbaren Religion“ und untersucht, wie Medien und Markt die religiöse Landschaft prägen und eine „populäre Religion“ hervorbringen.
- Die Ablösung der traditionellen, institutionalisierten Religion durch eine „unsichtbare Religion“
- Die Entstehung der „populären Religion“ im Spannungsfeld von Medien und Markt
- Die Abgrenzung der „populären Religion“ von ähnlichen Begriffen wie „populare Religiosität“, „Alltagsreligion“ und „Pop-Religion“
- Die Rolle der Massenmedien als Vermittler religiöser Botschaften
- Die historische Entwicklung der Medien und ihr Einfluss auf die Religion
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Person
Der Abschnitt bietet eine kurze biographische Skizze von Hubert Knoblauch, einem deutschen Soziologen, der sich intensiv mit Religionssoziologie beschäftigt. Er hebt seine Forschungsarbeiten im Kontext von „unsichtbarer Religion“ hervor, die auch im vorgestellten Aufsatz eine zentrale Rolle spielen.
Knoblauchs Aufsatz „Populäre Religion“
In diesem Abschnitt wird die Entstehung des Begriffs „populäre Religion“ durch Knoblauch beleuchtet. Der Aufsatz „Populäre Religion. Markt, Medien und die Popularisierung der Religion“ wird als frühes Werk in der Entwicklung der „populären Religion“-These vorgestellt.
2.1 Religiöse Situation heute – unsichtbar oder populär?
Knoblauch stellt fest, dass Religion zunehmend außerhalb traditioneller Kirchen stattfindet. Der Rückgang der Kirchengänger wird nicht als Zeichen für den Verlust der Religiosität interpretiert, sondern als Übergang zu einer „unsichtbaren Religion“. Der Autor diskutiert die Folgen des Formverlustes für die Religion, sowohl in Bezug auf ihre soziale als auch ihre inhaltliche Ausprägung. Er führt den Begriff der „populären Religion“ ein, die durch Medien und Markt geprägt wird und nicht die bestehenden Religionsformen ersetzt, sondern sie ergänzt.
2.2 Was ist populäre Religion und was nicht?
Dieser Abschnitt grenzt den Begriff der „populären Religion“ von ähnlichen Begriffen ab. So unterscheidet der Autor zwischen „populärer Religion“ und „populärer Religiosität“, „Alltagsreligion“ und „Pop-Religion“. Er betont, dass die „populäre Religion“ nicht trivial ist und religiöse Inhalte in neuen, medienbasierten Formen weiterverbreitet.
2.3 Die Verwicklung von Medien und Märkten
Knoblauch argumentiert, dass die Schriftlichkeit zu „analytischen“ Religionen geführt hat und die Erfindung der Druckerpresse die Entwicklung der Massenkommunikation und die Marktorientierung der Religion förderte. Er beschreibt, wie verschiedene Religionen im Laufe der Geschichte die Massenmedien nutzten, um ihre Botschaft zu verbreiten.
2.4 Drei Beispiele
Dieser Abschnitt bietet drei Beispiele für die „populäre Religion“: die Electronic Church, die eine intensive Nutzung von Massenmedien zur Verbreitung des christlichen Glaubens verfolgt; die New-Age-Bewegung, die verschiedene spirituelle Strömungen vereint und sich der Medien bedient; und die Church of Scientology, die in besonderem Maße moderne Medien für ihre Mission einsetzt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Populäre Religion, unsichtbare Religion, Medien, Markt, Massenkommunikation, Religionslandschaft, Traditionelle Religion, Institutionalisierte Religion, Religiosität, Formverlust, Religiöse Inhalte, Electronic Church, New-Age-Bewegung, Church of Scientology.
- Quote paper
- Marek Firlej (Author), 2013, Hubert Knoblauchs "Populäre Religion", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458663