Die Beziehung zu einer konstanten und einfühlsamen Bezugsperson in den ersten Lebensjahren ist existenziell, damit Kinder sich gut entwickeln können. Bindungsqualitäten werden mit Hilfe des „Fremden Situation Test“ festgelegt und analysiert. Zu einer Bindungstraumatisierungen kann es kommen, wenn die eigene Bezugsperson, ein- oder mehrmalig der Auslöser für ein vom Kind traumatisch erlebtes Erlebnis ist. Der „sichere Hafen“ wird nun nicht mehr als ein solcher wahrgenommen, wodurch Bindungsstörungen oder Verzerrungen in der Wahrnehmung, Mentalisierung und Regulation entstehen.
Fachkräfte sollten Anzeichen immer in Hinblick auf die allgemeine Situation des Kindes betrachten und sich mit Kollegen sowie Eltern austauschen. Die Arbeit mit der bindungstraumatisierten Klientel kann sehr belastend sein, da Sozialpädagogen in der Kinder- und Jugendhilfe außerdem häufig als die neue Bezugsperson wahrgenommen werden. Eine sichere sowie konstante Bindung zu den Kindern aufzubauen ist daher von großer Bedeutung für die kommenden Entwicklungsschritte.
Wie in der Einleitung schon erwähnt, müssen auch die Erzieher in der „Eingewöhnung“ eine neue Bindung zu den Kindern aufbauen. Egal mit welcher Bindungsvorgeschichte sie kommen, muss ihnen vermittelt werden, dass sie sich bei uns in der Einrichtung sicher fühlen können. Am Ende der Eingewöhnungsphase ist eine neue Bindung zu mindestens einem Erzieher aufgebaut, das Kind ist in der Kita angekommen und kann sich nun gut in einem sicheren Umfeld entfalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der frühkindlichen Bindung
- Bindungstheorie nach John Bowlby
- Bindungsforschung durch Mary Ainsworth
- Bindungstraumatisierung im Kindesalter
- Ursachen
- Folgen für den kindlichen Organismus
- Bindungsstörungen
- gestörte Ich-Struktur
- Im Kontext sozialpädagogischer Arbeit
- Bindungstrauma erkennen
- Anforderung an den Pädagogen
- Aufbau einer Bindung zum Klienten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Bindungstraumatisierung im Kindesalter und den daraus resultierenden Anforderungen an die Soziale Arbeit. Ziel ist es, die Grundlagen der frühkindlichen Bindung anhand der Theorien von John Bowlby und Mary Ainsworth zu erläutern, sowie die Ursachen und Folgen von Bindungstraumatisierung zu beleuchten. Darüber hinaus wird der Kontext der Sozialen Arbeit mit Bezug auf die Erkennung und Bewältigung von Bindungstraumata betrachtet.
- Grundlagen der frühkindlichen Bindung
- Ursachen und Folgen von Bindungstraumatisierung
- Bindungsstörungen und gestörte Ich-Struktur
- Anforderungen an die Soziale Arbeit bei Bindungstraumatisierung
- Aufbau einer Bindung zum Klienten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit basiert auf den Beobachtungen des Autors in einer Kindertagesstätte, wo er verschiedene Reaktionen von Kindern auf die Trennung von ihren Eltern beobachtet hat. Dies hat ihn zu Fragen nach den Ursachen und Folgen von Bindungsqualität und Bindungstraumatisierung geführt.
Grundlagen der frühkindlichen Bindung
Dieses Kapitel definiert den Begriff "Bindung" nach John Bowlby und stellt seine Bindungstheorie vor, die die Bedeutung einer emotionalen Beziehung zwischen Mensch und Mensch betont. Das Experiment von Harry Harlow mit Rhesusaffen wird als Beleg dafür angeführt, dass die Bindungsqualität durch die körperliche Nähe und den emotionalen Trost, den ein Kind erfährt, geprägt ist. Das Kapitel beleuchtet außerdem das Zusammenspiel von Explorations- und Bindungsverhalten und unterstreicht die Bedeutung einer sicheren Bindung für die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit.
Bindungsforschung durch Mary Ainsworth
Dieses Kapitel stellt den „Fremde Situation Test“ von Mary Ainsworth vor, der verschiedene Bindungsmuster bei Kleinkindern analysieren kann. Durch die Beobachtung der Reaktionen von Kindern auf Trennung und Wiedervereinigung mit ihrer Bindungsperson identifiziert Ainsworth vier verschiedene Bindungsqualitäten, die im nächsten Kapitel weiter beleuchtet werden.
Bindungstraumatisierung im Kindesalter
Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen und Folgen von Bindungstraumatisierung. Es werden verschiedene Faktoren wie Vernachlässigung, Misshandlung, Trennung oder Verlust der Bindungsperson als Ursachen genannt. Die Auswirkungen auf den kindlichen Organismus, wie Bindungsstörungen und eine gestörte Ich-Struktur, werden im Detail betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen frühkindliche Bindung, Bindungstheorie, Bindungsforschung, Bindungstraumatisierung, Bindungsstörungen, gestörte Ich-Struktur, Soziale Arbeit, Pädagogik und die Anforderungen an die Beziehungsgestaltung zwischen Pädagogen und Klienten im Kontext von Bindungstraumata.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2018, Bindungstraumatisierung im Kindesalter. Anforderungen an die Soziale Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458218