In dieser Arbeit soll es darum gehen, ein umfassendes Bild der Hysterie als frauenspezifische Krankheit zu geben und am Beispiel des Romans Effi Briest von Theodor Fontane zu erläutern.
Zunächst wird ein historischer Überblick über die Wandlung des Krankheitsbildes der Hysterie gegeben, welcher sich von der Antike bis zur Gegenwart vollzogen hat. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem 19. Jahrhundert liegen, um den zeitlichen Bezug zu Fontanes Roman herzustellen. Das Krankheitsbild der Hysterie soll bei dem historischen Überblick ebenfalls detailliert erschlossen werden, indem auf Symptome und Ursachen dieser von Christina von Braun als „Lehrmeisterin der Widersprüchlichkeit“ bezeichneten Krankheit eingegangen wird.
Des Weiteren wird nach den psychologischen und medizinischen Aspekten der Hysterie auch der sozio-kulturelle Hintergrund der Krankheit dargestellt. Es wird dabei nicht nur allgemein auf die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts eingegangen, sondern insbesondere auf die Rollen und Pflichten der Frau in der damaligen Gesellschaft. Dabei soll die Hypothese beantwortet werden, ob es Zusammenhänge zwischen der Gesellschaftsform, den gesellschaftlichen Anforderungen an Frauen und dem Ausbruch der Hysterie gibt. Besondere Beachtung gilt dabei der Frage, warum die Hysterie speziell im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte.
Nach den Darstellungen über das vielschichtige Krankheitsbild der Hysterie und dem sozio-kulturellen Hintergrund soll schließlich am Beispiel des Romans Effi Briest dargestellt werden, anhand welcher Symptome sich die Hysterie bei der Hauptfigur Effi äußert. Der Charakter der Effi Briest soll zunächst detailliert analysiert werden. Dann werden Symptome, die sie aufzeigt, aus dem Roman herausgearbeitet. Außerdem soll die Rolle der Gesellschaft in Zusammenhang mit Effis Krankheitsausbruch gebracht werden, indem argumentiert wird, dass Effi als Zeichen der Rebellion an Hysterie erkrankt. Abschließend wird auf die literarische Inszenierung der Hysterie bei Effi Briest eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hysterie im Wandel der Zeit
- Von der Antike bis zum 18. Jahrhundert
- Hysterie im 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts
- Die Hysterie in Theodor Fontanes Roman Effi Briest
- Der Charakter der Hauptfigur Effi Briest
- Symptome der Hysterie bei Effi Briest
- Die literarische Inszenierung der Hysterie in Effi Briest
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hysterie als frauenspezifische Krankheit und analysiert ihre Darstellung in Theodor Fontanes Roman "Effi Briest". Zunächst wird ein historischer Überblick über das Krankheitsbild gegeben, mit Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert. Es wird der sozio-kulturelle Kontext, insbesondere die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft, beleuchtet und der Zusammenhang mit dem Auftreten von Hysterie erforscht. Schließlich wird die Manifestation von Hysterie-Symptomen bei Effi Briest analysiert, unter Berücksichtigung ihres Charakters und der gesellschaftlichen Einflüsse.
- Historische Entwicklung des Hysterie-Konzepts
- Die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts
- Symptome und Ursachen der Hysterie
- Analyse der Hysterie-Darstellung in "Effi Briest"
- Zusammenhang zwischen Gesellschaft und Krankheitsausbruch
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert das Ziel der Arbeit: ein umfassendes Bild der Hysterie als frauenspezifische Krankheit zu zeichnen und dies anhand von Fontanes "Effi Briest" zu erläutern. Es wird der historische Überblick über die Entwicklung des Krankheitsbildes angekündigt, mit Fokus auf das 19. Jahrhundert und die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft. Die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen gesellschaftlichen Anforderungen an Frauen und dem Ausbruch der Hysterie wird formuliert. Schließlich wird die Analyse der Hysterie-Symptome bei Effi Briest und die literarische Inszenierung im Roman angekündigt.
Hysterie im Wandel der Zeit: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über das Krankheitsbild der Hysterie, beginnend in der Antike bis zum 18. Jahrhundert. In der Antike wurde die Hysterie mit dem "Umherwandern" der Gebärmutter erklärt und mit vielfältigen Symptomen in Verbindung gebracht, die von Menstruationsstörungen bis hin zu Lähmungen reichten. Die Ursachen wurden in sexueller Abstinenz oder der "Erzürnung" der Gebärmutter über das Ausbleiben der Befruchtung gesehen. Die Therapie umfasste Maßnahmen wie Ehe, Schwangerschaft und Geruchstherapien. Im Mittelalter wurde die Hysterie vermehrt religiös interpretiert, wobei Betroffene als besessen oder vom Teufel beeinflusst galten.
Die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beleuchtet die soziale und gesellschaftliche Situation der Frau im 19. Jahrhundert. Es untersucht die Rollenvorstellungen, Pflichten und Erwartungen, die an Frauen gestellt wurden, und analysiert, wie diese gesellschaftlichen Strukturen die Frauen beeinflussten und möglicherweise zum Ausbruch von Krankheiten wie Hysterie beitrugen. Der Fokus liegt auf der gesellschaftlichen Enge und den eingeschränkten Möglichkeiten der Frauen in dieser Epoche. Die Bedeutung von Konventionen und sozialen Normen für die psychische Gesundheit der Frauen wird erörtert.
Die Hysterie in Theodor Fontanes Roman Effi Briest: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Hysterie bei der Hauptfigur Effi Briest. Es wird der Charakter Effis detailliert beschrieben und die im Roman beschriebenen Symptome ihrer Erkrankung herausgearbeitet. Der Fokus liegt darauf, den Zusammenhang zwischen Effis Erkrankung, ihrer gesellschaftlichen Situation und ihrer Rebellion gegen die Konventionen aufzuzeigen. Die literarische Inszenierung der Hysterie durch Fontane wird im Detail untersucht, und zwar sowohl auf der Ebene der Symptomatik als auch auf der Ebene der Erzählweise.
Schlüsselwörter
Hysterie, Frauenkrankheit, 19. Jahrhundert, Theodor Fontane, Effi Briest, bürgerliche Gesellschaft, Geschlechterrollen, Soziokultur, Krankheitssymptomatik, literarische Darstellung, historische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen zu "Effi Briest" und Hysterie
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung der Hysterie als frauenspezifische Krankheit im 19. Jahrhundert, insbesondere in Theodor Fontanes Roman "Effi Briest". Sie bietet einen historischen Überblick über das Krankheitsbild, beleuchtet die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft und untersucht den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Bedingungen und dem Auftreten von Hysterie. Der Fokus liegt auf der Analyse der Hysterie-Symptome bei Effi Briest und deren literarischer Inszenierung im Roman.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die historische Entwicklung des Hysterie-Konzepts vom Altertum bis zum 19. Jahrhundert; die gesellschaftliche Stellung der Frau im 19. Jahrhundert und die damit verbundenen Erwartungen und Einschränkungen; die Symptome und Ursachen der Hysterie; die Analyse der Darstellung von Hysterie-Symptomen bei Effi Briest; und der Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Bedingungen und dem Ausbruch von Krankheiten wie Hysterie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Hysterie im Wandel der Zeit (inkl. Antike bis 18. Jahrhundert und Hysterie im 19. Jahrhundert), Die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, Die Hysterie in Theodor Fontanes Roman Effi Briest (inkl. Charakteranalyse Effis, Symptome und literarische Inszenierung) und Fazit.
Wie wird die Hysterie in "Effi Briest" dargestellt?
Die Arbeit analysiert detailliert die Darstellung der Hysterie bei Effi Briest. Es wird ihr Charakter beschrieben, die im Roman beschriebenen Symptome ihrer Erkrankung herausgearbeitet und der Zusammenhang zwischen ihrer Erkrankung, ihrer gesellschaftlichen Situation und ihrer Rebellion gegen Konventionen aufgezeigt. Die literarische Inszenierung der Hysterie durch Fontane wird auf der Ebene der Symptomatik und der Erzählweise untersucht.
Welche Rolle spielt die gesellschaftliche Situation der Frau im 19. Jahrhundert?
Die Arbeit beleuchtet die soziale und gesellschaftliche Situation der Frau im 19. Jahrhundert. Sie untersucht die Rollenvorstellungen, Pflichten und Erwartungen an Frauen und analysiert, wie diese Strukturen die Frauen beeinflussten und möglicherweise zum Ausbruch von Krankheiten wie Hysterie beitrugen. Die gesellschaftliche Enge und die eingeschränkten Möglichkeiten der Frauen werden in Bezug auf ihre psychische Gesundheit erörtert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Hysterie, Frauenkrankheit, 19. Jahrhundert, Theodor Fontane, Effi Briest, bürgerliche Gesellschaft, Geschlechterrollen, Soziokultur, Krankheitssymptomatik, literarische Darstellung, historische Entwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der Hysterie als frauenspezifische Krankheit zu zeichnen und dies anhand von Fontanes "Effi Briest" zu erläutern. Sie will den Zusammenhang zwischen dem Krankheitsbild, der gesellschaftlichen Situation der Frau im 19. Jahrhundert und der literarischen Darstellung in Fontanes Roman aufzeigen.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, die die jeweiligen Inhalte und Schwerpunkte kurz und prägnant beschreiben.
- Citation du texte
- Master of Education Katharina Zeiger (Auteur), 2014, Hysterie im 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458179