Bundeskanzlerin Merkels Satz „[…] wir schaffen das!“ vom 31. August 2015 befeuerte wie kein anderer die Diskussion um die Flüchtlingskrise – eine Krise, deren Bewältigung zu politischen wie auch gesellschaftlichen Zerwürfnissen führte. Die regierenden Parteien wurden von Teilen der Bevölkerung als Volksverräter tituliert, gleichzeitig setzten tausende Bürger*innen Zeichen für Solidarität, Menschlichkeit und Mitgefühl. Circa 31 Millionen Menschen sind hierzulande bürgerschaftlich engagiert. Die sich aus diesem Sachverhalt ergebende wissenschaftliche Frage muss sein, in welchem Verhältnis bürgerschaftliches Engagement und politische Partizipation unter aktuellen Einflüssen stehen und inwiefern bürgerschaftliches Engagement auf die politische Partizipation wirkt.
Als politikwissenschaftliches Forschungsfeld betrachtet die politische Kulturforschung „[…] das Verteilungsmuster aller Orientierungen einer Bevölkerung gegenüber dem politischen System […]“. Als Teilbereiche politischer Kultur betrachtet, soll diese Arbeit einen Erkenntnisstand über das aktuelle Verhältnis beider Forschungsgegenstände geben. Dazu wird das bürgerschaftliche Engagement im ersten Teil dieser Arbeit in das Feld der politischen Kulturforschung und der politischen
Theorie eingegliedert, bevor Möglichkeiten und quantitative Entwicklungen unter Bezug auf die Flüchtlingskrise dargelegt werden. Anschließend wird mit dem Forschungsgegenstand der politischen Partizipation ebenso verfahren, um anschließend eine Konklusion hinsichtlich des Effekts bürgerschaftlichen Engagements auf die politische Partizipation und die politische Kultur im Allgemeinen zu verfassen. Dazu wird abschließend ein in die Zukunft blickendes Fazit erfolgen, um zu evaluieren, ob die Entwicklung beider Forschungsgegenstände der politischen Kultur zuträglich ist. Der aktuelle wissenschaftliche Forschungsstand über das Verhältnis der beiden Untersuchungsgegenstände ist als eher rudimentär, dennoch aber auch als kontrovers und vielseitig zu bezeichnen. Die hier vorliegende Arbeit fußt deswegen gleichsam auf Online-Quellen und Evaluationen als auch auf Fachliteratur, die aktuelle Erkenntnisstände sowie Meinungen hinsichtlich dieses sehr aktuellen Themas entsprechend mit klassischen politikwissenschaftlichen Konzepten verbindet, um die Fragestellung aus gegenwärtiger Sicht und mit Rückgriff auf fundierte wissenschaftliche Theorien zu beantworten versuchen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bürgerschaftliches Engagement als Gegenstand politischer Kultur-forschung
2.1. Möglichkeiten des Engagements in Deutschland
2.2. Quantitative Entwicklung und öffentliche Wahrnehmung
2.3. Entwicklung neuer Engagementformen am Beispiel Bundesfreiwilligen-dienst
3. Politische Partizipation als Gegenstand politischer Kulturforschung
3.1. Die Debatte um politische Partizipation in Deutschland
3.2. Entwicklung politischer Partizipationsformen und die politische Diskussion
4. Das Verhältnis bürgerschaftlichen Engagements und politischer Partizipation
4.1. Typologie des politischen und freiwilligen Engagements
4.2. Zusammenhänge politischen und freiwilligen Engagements
4.3. Politisches und nichtpolitisches Engagement in Bezug auf Systemunterstützung
5. Ausblick und Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Dominik Evcimen (Author), 2017, Die Rolle des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland in Zeiten der Flüchtlingskrise. Wie wirkt bürgerschaftliches Engagement auf aktuelle Debatten um politische Partizipation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456885
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