„Die kleine Schrift ist ja total unleserlich“. Angestrengt starrt eine Leserin auf eine Anzeige. Trotz Brille kann die 60-jährige Frau nicht entziffern, welche Informationen die Anzeige über die neue Anti-Falten-Creme liefert. Sie blättert verärgert weiter.
Das dargestellte Szenario ist mit Sicherheit der Alptraum jedes Marketingverantwort-lichen und Kreativen: Trotz hohem Werbebudgets und einer aufwendig gestalteter Anzeige erreicht diese nicht die gewünschten Ziele, sondern vielmehr eine verärgerte Leserin, der ihre eigenen Schwächen vor Augen geführt wird.
Vor dem Hintergrund der vorliegenden gesättigten Märkte und der gesamtgesellschaftlichen Informationsüberlastung, wird es für Unternehmen immer wichtiger sich Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Marketingverantwortliche und Kreative stehen vor der Aufgabe, Werbemittel so zugestalten, dass sie trotz der Informationsflut die Aufmerksamkeit der Rezipienten erlangen und die Botschaften verarbeitet werden. Verschiedene formale Gestaltungselemente und inhaltliche Gestaltungstechniken stehen den Kreativen zur Verfügung. Hierbei müssen die unterschiedlichen Wahrnehmungssysteme der anvisierten Zielgruppe, sowie deren Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden, um die gewünschten Werbeziele zu erreichen.
Bereits in den 60-ziger Jahren zeichnete sich der Trend ab, dass die Bevölkerung aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung immer älter wird. Auf dieses Potenzial wird schon seit langem aufmerksam gemacht, doch bislang fand dieses bei den Werbetreibenden wenig Beachtung. In der letzten Zeit zeigte sich jedoch, dass das Thema langsam ins Bewusstsein rückt. In der Presse mehren sich die Artikel, die auf entsprechende Marketingaktivitäten eingehen, und immer mehr Seminarangebote beschäftigen sich mit dieser Zielgruppe.
Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schrieb „Das Methusalem-Komplott“, in dem er unter anderem, Medien und Werbung auffordert, Abschied vom Jugendwahn zu nehmen. Sehr vorsichtig öffnet sich nun dieses gesellschaftliche Korsett und so bemühen sich seit einiger Zeit vereinzelte Unternehmen darum, ihr marketingpolitisches Instrumentarium zumindest partiell auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe auszurichten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel und Aufbau der Arbeit
- Definitionen
- Die Anzeige als Werbemittel
- Die Zielgruppe Senioren
- Theoretische Grundlagen der Anzeigengestaltung
- Elemente der Aktivierung
- Emotionale Reize
- Kognitive Reize
- Physische Reize
- Gefahren der Aktivierung
- Gestaltungselemente von Anzeigen
- Text und Typographie
- Wort und Sprache
- Bildmaterial
- Farben
- Größe
- Einsatz von Testimonials
- Das Modell der Wirkungspfade
- Zusammenfassung
- Analyse des Seniorenmarktes
- Die finanzielle Situation der Senioren
- Ausgewählte physiologische Veränderungen im Alter
- Sehschärfe
- Farbwahrnehmung
- Alterskrankheiten des Auges
- Psychologische Besonderheiten der Zielgruppe Senioren
- Altersspezifische Bedürfnisse
- Altersspezifische Werte
- Altersbedingte Veränderungen der Emotionalisierbarkeit
- Altersbedingte Veränderungen der Einstellungsflexibilität
- Lernen und Gedächtnis
- Zusammenfassung und Thesenformulierung
- Empirische Untersuchung
- Ausgangssituation
- Hypothesen
- Erhebungsmethode
- Aufbau des Fragebogens
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung
- Das Involvement der Stichprobe gegenüber Körperpflege- und Kosmetikprodukten
- Ungestützte Erinnerung der Marken
- Likes/Dislikes
- Die Polaritätenprofile im Vergleich
- Produktassoziationen
- Verständlichkeit von Werbetexten in Printanzeigen
- Affinität der abgebildeten Personen zu den jeweiligen Anzeigen
- Lesbarkeit von Werbetexten in Printanzeigen
- Einstellung der Stichprobe gegenüber dem Einsatz von Prominenten zu Werbezwecken
- Verbesserungsvorschläge der Befragten hinsichtlich Werbung
- Zusammenfassung
- Gestaltungsempfehlungen für eine seniorenadäquate Printanzeige
- Text und Typografie
- Wort und Sprache
- Bildmaterial
- Farben
- Zusammenfassung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die seniorengerechte Gestaltung von Printanzeigen. Ziel ist es, Empfehlungen für eine effektivere Ansprache älterer Konsumenten in der Printwerbung zu entwickeln. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung und analysiert die Wirkung verschiedener Gestaltungselemente auf die Zielgruppe.
- Analyse der physiologischen und psychologischen Besonderheiten älterer Menschen im Kontext der Anzeigenwahrnehmung.
- Untersuchung des Einflusses von Text, Typografie, Bildmaterial und Farben auf die Wirkung von Printanzeigen bei Senioren.
- Empirische Erhebung der Präferenzen und Meinungen der Senioren zu verschiedenen Anzeigenformaten.
- Entwicklung von Gestaltungsempfehlungen für seniorengerechte Printanzeigen.
- Bewertung des Einsatzes von Testimonials und Prominenten in der Seniorenwerbung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der seniorengerechten Gestaltung von Printanzeigen ein und beschreibt die Problemstellung. Sie benennt das Ziel der Arbeit, nämlich die Entwicklung von Gestaltungsempfehlungen für Printanzeigen, die auf die Bedürfnisse und Wahrnehmungsfähigkeiten älterer Menschen zugeschnitten sind. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert, um dem Leser einen Überblick über die Struktur und den Ablauf der Untersuchung zu geben.
Definitionen: Dieses Kapitel legt die zentralen Begriffe fest, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden. Es definiert den Begriff „Anzeige“ als Werbemittel im Kontext des Printmediums und beschreibt die spezifischen Merkmale der Zielgruppe „Senioren“. Diese Definitionen bilden die Grundlage für die nachfolgenden Analysen und Interpretationen der empirischen Daten.
Theoretische Grundlagen der Anzeigengestaltung: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Anzeigengestaltung, indem es die Elemente der Aktivierung (emotionale, kognitive und physische Reize) und deren Gefahren diskutiert. Es analysiert verschiedene Gestaltungselemente wie Text, Typografie, Bildmaterial, Farben und Größe, sowie den Einsatz von Testimonials und das Modell der Wirkungspfade. Dieser Teil liefert die theoretische Basis für die Interpretation der Ergebnisse der empirischen Untersuchung.
Analyse des Seniorenmarktes: In diesem Kapitel werden die relevanten Aspekte des Seniorenmarktes untersucht. Es werden die finanzielle Situation der Senioren, physiologische Veränderungen im Alter (Sehschärfe, Farbwahrnehmung, Alterskrankheiten des Auges) und psychologische Besonderheiten (bedürfnisse, Werte, Emotionen, Lernfähigkeit) betrachtet. Diese Analyse dient dazu, ein umfassendes Verständnis der Zielgruppe zu entwickeln und die Grundlage für die Formulierung von Hypothesen für die empirische Untersuchung zu schaffen.
Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der durchgeführten empirischen Untersuchung. Es erläutert die Ausgangssituation, die formulierten Hypothesen, die gewählte Erhebungsmethode (Fragebogen) und den Aufbau des Fragebogens. Diese Beschreibung gewährleistet die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Untersuchung.
Ergebnisse der empirischen Untersuchung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es fasst die Ergebnisse zu den einzelnen Aspekten der Anzeigenwahrnehmung bei Senioren zusammen. Die Ergebnisse beleuchten das Involvement der Stichprobe, die Markenbekanntheit, die Bewertung von Anzeigenmotiven, die Verständlichkeit der Werbetexte und die Akzeptanz des Einsatzes von Prominenten. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Ableitung der Gestaltungsempfehlungen.
Gestaltungsempfehlungen für eine seniorenadäquate Printanzeige: Basierend auf den Ergebnissen der empirischen Untersuchung und den theoretischen Grundlagen werden in diesem Kapitel konkrete Gestaltungsempfehlungen für seniorengerechte Printanzeigen formuliert. Es werden Empfehlungen zu Text, Typografie, Bildmaterial und Farben gegeben, um die Lesbarkeit, die Verständlichkeit und die Attraktivität der Anzeigen für die Zielgruppe zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Seniorengerechte Gestaltung von Printanzeigen
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die seniorengerechte Gestaltung von Printanzeigen. Ziel ist die Entwicklung von Empfehlungen für eine effektivere Ansprache älterer Konsumenten in der Printwerbung.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert die Wirkung verschiedener Gestaltungselemente (Text, Typografie, Bildmaterial, Farben) auf die Zielgruppe der Senioren. Sie untersucht die physiologischen und psychologischen Besonderheiten älterer Menschen im Kontext der Anzeigenwahrnehmung und erhebt empirisch die Präferenzen und Meinungen von Senioren zu verschiedenen Anzeigenformaten. Der Einsatz von Testimonials und Prominenten in der Seniorenwerbung wird ebenfalls bewertet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Definitionen, theoretische Grundlagen der Anzeigengestaltung, Analyse des Seniorenmarktes, empirische Untersuchung, Ergebnisse der empirischen Untersuchung, Gestaltungsempfehlungen und Fazit/Ausblick. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis befindet sich im Dokument.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung mittels Fragebogen. Die Ergebnisse werden analysiert und interpretiert, um daraus konkrete Gestaltungsempfehlungen abzuleiten. Zusätzlich werden theoretische Grundlagen der Anzeigengestaltung herangezogen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung beleuchten das Involvement der Stichprobe, die Markenbekanntheit, die Bewertung von Anzeigenmotiven, die Verständlichkeit der Werbetexte und die Akzeptanz des Einsatzes von Prominenten. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage für die Gestaltungsempfehlungen.
Welche Gestaltungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit gibt konkrete Gestaltungsempfehlungen für seniorengerechte Printanzeigen bezüglich Text, Typografie, Bildmaterial und Farben, um die Lesbarkeit, Verständlichkeit und Attraktivität der Anzeigen für Senioren zu verbessern.
Welche Zielgruppe wird betrachtet?
Die Zielgruppe der Arbeit sind Senioren. Die Arbeit berücksichtigt die physiologischen (z.B. Sehschärfe, Farbwahrnehmung) und psychologischen (z.B. Bedürfnisse, Werte, Lernfähigkeit) Besonderheiten dieser Altersgruppe.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf theoretische Grundlagen der Anzeigengestaltung, einschließlich der Elemente der Aktivierung (emotionale, kognitive und physische Reize), Gestaltungselemente von Anzeigen und das Modell der Wirkungspfade.
Wo finde ich das detaillierte Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis ist im HTML-Dokument enthalten und listet alle Kapitel und Unterkapitel auf.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Werbeagenturen, Unternehmen, die Produkte an Senioren vermarkten, und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Seniorenmarketing und Werbewirkung befassen.
- Quote paper
- Nora Haiduk (Author), 2005, Seniorengerechte Gestaltung von Printanzeigen - Eine empirische Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45683