Am Beispiel der italienischen Mafia und der chinesischen Triaden soll in dieser Arbeit erörtert werden, welche Rolle die Frau in der Organisierten Kriminalität tatsächlich spielt. Zunächst wird der Begriff Organisierte Kriminalität genau definiert. Nach einer Betrachtung der Ehrenkodizes, werden die unterschiedlichen Rollenbilder der Frau genauer unter die Lupe genommen.
Welche Stellung nimmt die Mutterfigur im mafiösen System ein? Was sind die Aufgaben einer Ehefrau? Gibt es möglicherweise doch weibliche Mafiapatinnen? Nach der genauen Untersuchung der Rolle der Frau innerhalb der Organisation, werden Frauen in den Fokus rücken, die öffentlich gegen die Gruppen der Organisierten Kriminalität ankämpfen. Gibt es Frauen, die gegen Mafia und Triaden antreten und wenn ja, welche Bedeutung hat der weibliche Kampf in Bezug auf eine mögliche Machtbegrenzung der kriminellen Gruppierungen?
Neben der Behauptung „La mafia non esiste“, ist der Glaube, die Frau sei in der Welt der Organisierten Kriminalität nur eine Randfigur des Geschehens, ebenfalls stark verbreitet. Bis in die 1990er Jahre hinein waren sich Rechts- und Politikwissenschaftler einig, dass Frauen keine Rolle für ihre Recherchen spielten. So seien Frauen stets nur ihrem Ehemann untertänig; ihr einziges Verbrechen sei, sich in einen Kriminellen verliebt zu haben.
Das Wesen der Frau sei von Natur aus einfältig und minderwertig. Cesare Lombroso sprach diesbezüglich von der biologisch begründeten Unfähigkeit der Frau zum Verbrechen. William Isaac Thomas bestätigte Lombrosos Theorie, indem er die Moral der Frau als emotional-persönlich beschrieb. Ihr Fokus sei daher stets auf Familie und Haushalt gerichtet. Die Zurückgezogenheit der Frau verhindere eine Involvierung in kriminelle Aktivitäten.
Auch die Ehrenkodizes der Organisationen, die ihre Gültigkeit in der Welt der Organisierten Kriminalität entfalten, lassen auf eine Exklusion der Frau schließen. Frauen dürfen laut Kodex nicht in die kriminellen Aktionen eingeweiht werden, auch eine Mitgliedschaft wird ihnen verweigert.
Inhaltsverzeichnis
1 Begrenzung der Frau durch biologische Inferiorität
2 Definition der Organisierten Kriminalität
3 Die Welt der Organisierten Kriminalität
3.1 Kampf gegen Fremdherrschaft
3.2 Die Kodizes mafiöser Organisationen
4 Die Rolle der Frau in der Organisierten Kriminalität
4.1 Die Frau als konstitutive Institution
4.1.1 Unantastbarkeit der Mutter
4.1.2 Machtvergrößerung durch Hochzeitspolitik
4.1.3 Sexualität zur Imagesteigerung
4.1.4 Die Frau als ausführendes Instrument
4.1.5 Der Mythos der Mafiapatin
4.2 Die Frau als subversive Institution
4.2.1 Frau als Aussteigerin
4.2.2 Kampf gegen die Mafia
5 Unterschätzung der Relevanz der Frau
6 Ohne Frauen keine Mafia
7 Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Cornelia Kauruff (Autor), 2014, Die Rolle der Frau in der Organisierten Kriminalität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456832
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