Diese Arbeit soll zeigen das die Experimente und Befragungen E. Mayo´s der Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie waren. Dabei sollen die sogenannten Hawthorne- Experimente Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre betrachtet werden. Denn diese Experimente führten zur Entdeckung und Analyse der ersten sozialen Phänomene der industriellen Arbeit und werden somit als Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie gewertet. Bis zu den Entdeckungen der soziologischen Ansätze durch E. Mayo waren die Betrachtung und Analysen der Arbeitsorganisation von den Ideen F.W. Taylors und der nach dem 1.Weltkrieg aufstrebenden Industriepsychologie geprägt. Taylor´s „scientific management“ versuchte Annahmen über die Produktionszusammenhänge aufgrund der Analyse rationaler und individueller Wahl von Mitteln und Zielen zu treffen. Dem entgegen entwickelte die Industriepsychologie eine ebenso einseitige und keine sozialen Faktoren verwendende Sichtweise. Die Industriepsychologie stützte sich dabei auf ein Reiz-Reaktions-Verhältnis welches direkte Reaktionen der Arbeiter auf Ihre psychischen Arbeitsbedingungen unterstellte.
Gliederung
1. Einleitung
2. Der Beginn der Hawthorne- Experimente
2.1. Die Experimente und Befragungen Mayos in den Hawthorne Werken
2.2. Die Wende der Hawthorne– Experimente zum Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie
2.3. Bank Wiring Room Experiment
2.4. Die Ergebnisse der Hawthorne- Experimente
3. Resümee und Kritik an den Hawthorne- Experimenten als Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie
1.Einleitung
Diese Arbeit soll zeigen das die Experimente und Befragungen E. Mayo´s der Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie waren. Dabei sollen die sogenannten Hawthorne- Experimente Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre betrachtet werden. Denn diese Experimente führten zur Entdeckung und Analyse der ersten sozialen Phänomene der industriellen Arbeit und werden somit als Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie gewertet.
Bis zu den Entdeckungen der soziologischen Ansätze durch E. Mayo waren die Betrachtung und Analysen der Arbeitsorganisation von den Ideen F.W. Taylors und der nach dem 1.Weltkrieg aufstrebenden Industriepsychologie geprägt. Taylor´s „scientific management“ versuchte Annahmen über die Produktionszusammenhänge aufgrund der Analyse rationaler und individueller Wahl von Mitteln und Zielen zu treffen. Dem entgegen entwickelte die Industriepsychologie eine ebenso einseitige und keine sozialen Faktoren verwendende Sichtweise. Die Industriepsychologie stützte sich dabei auf ein Reiz-Reaktions-Verhältnis welches direkte Reaktionen der Arbeiter auf Ihre psychischen Arbeitsbedingungen unterstellte.1
2. Der Beginn der Hawthorne Experimente
Zunächst einmal beginnen die Untersuchungen in den Werken der Western Electric Company in Hawthorne ohne Mayo ganz nach den Gedanken der Industriepsychologie und der psychologischen und physischen Erforschung des “Human Factors“.2
Ein Ingenieur der Western Electric Company startet 1924 ein Experiment zur Untersuchung der Einwirkung von Beleuchtungsart und -stärke auf die Arbeitsleistung. Dieses dauert drei Jahre und kam zu völlig überraschenden Ergebnissen.
Hierbei wurde das Beleuchtungsexperiment jeweils an einer Test- und einer Kontrollgruppe durchgeführt. Die Kontrollgruppe arbeitet dabei unter unveränderten Beleuchtungsbedingungen. Bei der Testgruppe jedoch wurde die Lichtstärke variiert. Man erhöhte zunächst in einheitlichen Abständen die Lichtstärke. Der dabei eintretende Zuwachs der Arbeitsleistung war noch erwartet worden. Auffällig wurde hierbei zuerst das bei gleichbleibender Lichtstärke auch die Arbeitsleistung der Kontrollgruppe anstieg. Jedoch schienen die Annahmen über die Abhängigkeit der Arbeitsleistung von einem solchen objektiven Faktor wie der Lichtstärke, völlig ins Wanken zu geraten, als man begann die Lichtstärke herabzusetzen. Denn anstatt abzunehmen stieg die Arbeitsleistung in der Testgruppe weiter an. Selbst bei einer starken Abschwächung der Lichtstärke war ein weiterer Anstieg zu beobachten. Dies galt sowohl für die Testgruppe als auch für die unter immer noch gleichen Bedingungen arbeitende Kontrollgruppe. Auch bei ihr war die Arbeitsleistung gestiegen.3
Eigentlich hatten die Ingenieure der Western Electric Company eine Abhängigkeit der Arbeitsleistung von rational meßbaren Einflüssen auf die Arbeitsbedingungen wie z.B. der Lichtstärke erwartet.4
Die gewonnenen Ergebnisse waren unerwartet und zu damaliger Zeit unerklärlich. Sowohl die Wissenschaftler als auch das Management waren durch die Ergebnisse motiviert weitere empirische Untersuchungen vorzunehmen um das Phänomen aufzuklären. Denn schließlich schienen die gewählten Bestimmungsgründe für die Arbeitsproduktivität nicht ausreichend oder falsch zu sein.5
2.1. Die Experiment und Befragungen E. Mayo und der Harvard Universität in den Hawthorne Werken
Aufgrund der überraschenden Ergebnisse des Beleuchtungsexperiments beauftragte die Western Electric Company die Harvard Universität und deren Professor, Nationalökonomen und Psychologen Elton Mayo. Er
und seine Kollegen sollten weiter versuchen den Einfluß physischer Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsleistung zu erforschen.6
Dies ist auch einer der wesentlichen Gründe warum Mayo der Vorwurf gemacht wird er sei befangen zugunsten der Unternehmerseite gewesen. Dies lag natürlich zum einen in der Zielsetzung der Experimente, der Suche nach Faktoren zu Produktivtätssteigerungen, zum anderen aber auch an der teilweisen Leitung der Experimente durch Unternehmensvertreter. 7
Außerdem sollte man hierbei nicht vergessen das es sich bei den Hawthorne- Studien weder zum Beginn noch zum Ende um ein wirkliches Wissenschaftlerprojekt handelte. Die Tests und Befragungen spielten sich nicht nur in Industriebetrieben ab sondern wurden auch fast ausschließlich von der Industrie bezahlt. So ist es nicht unverständlich das auch die Wissenschaftler die Tests mehr im Interesse der Industrie durchführten. Aufgrund dessen wurden die Experimente nicht nur durch Wissenschaftler sondern auch durch leitende Angestellte des Unternehmens begleitet.8
So ist es auch zu erklären, das die Ergebnisse der Untersuchungen immer gleich in Handlungsanweisungen für die Unternehmensführung umgesetzt wurden. So suchte man im „trial and error“ Verfahren nach immer weiteren Erkenntnissen.9
Mayo und seine Mitarbeiter führten nun zum Beginn der „eigentlichen Hawthorne- Experimente“ ein der Zielsetzung ähnliches Experiment durch. Hierbei sonderte er eine Gruppe von Arbeiterinnen ab. Ihre Aufgabe war die Montage von Telephonrelais. Diese Gruppe verrichteten ihre Arbeit in einem Testraum in dem die physischen Bedingungen genau kontrolliert werden konnten.10
Mit dem Beleuchtungsexperiment war jedoch die Annahme eines einzigen Faktors gegenstandslos geworden. Die ursprüngliche Fragestellung wurde noch einmal differenziert, es sollten jedoch weiter die Faktoren der Arbeitsproduktivität bestimmt werden.11
Im Verlauf der Tests wurden die Arbeiterinnen den verschiedensten Bedingungen und sozialen Situationen unterworfen.
Dazu gehörten z.B.: verschiedene Entlohnungsformen, Pausenregelungen, Arbeitszeiten sowie freie Sonnabende und Pausen mit und ohne Mahlzeit. Diese Bedingungen wurden jeweils im Abstand von 12 Wochen variiert. Allerdings wurden den Mitarbeitern hierbei auch schon Dinge gewährt die zu damaliger Zeit noch nicht im Zusammenhang mit der Leistungsmotivation gesehen wurden.
[...]
1 Vgl. Littek, W., Industriearbeit und Gesellschafstruktur. Zur Kritik der Industrie- und Betriebssoziologie, 2.Auflage, Frankfurt/M. 1975, S.19 ff.
2 Vgl. Schmidt, G., Gesellschaftliche Entwicklung und Industriesoziologie in den USA, Frankfurt/M. 1974, S.105
3 Vgl. Burisch, W., Industrie und Betriebssoziologie, 5.Auflage, Berlin 1969, S.48 f.
4 Vgl. Stopp,U., Betriebliche Sozialpsychologie. Reihe: Die Betriebswirtschaft – Studium und Praxis, Stuttgart 1979, S.18
5 Vgl. Schmidt, G., a.a.O., S.107
6 Vgl. Burisch, W., a.a.O., S.48
7 Vgl. Burisch, W., a.a.O., S.5 4
8 Vgl. Burisch, W., a.a.O., S.49
9 Vgl. Littek, W., a.a.O., S.29
10 Vgl. Burisch, W., a.a.O., S.49
11 Vgl. Schmidt, G., a.a.O., S.108
- Quote paper
- Andreas Linke (Author), 2003, Die Experimente und Befragungen Elton Mayo´s als Beginn der Industrie- und Betriebssoziologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45581
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